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Veröffentlicht am 27.03.2022

Keine Romantik und vermittelt falsches Bild

Jeder Tag für dich
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Vor sieben Jahren verschwand Marys Freund Jim. Seitdem hängt sie ihrer Liebe nach und steht jeden Abend auf dem Bahnhof in London und wartet auf ihn. Was ist passiert? Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen ...

Vor sieben Jahren verschwand Marys Freund Jim. Seitdem hängt sie ihrer Liebe nach und steht jeden Abend auf dem Bahnhof in London und wartet auf ihn. Was ist passiert? Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, wodurch man erfährt, wie sich Mary und Jim kennengelernt haben, und dann kontinuierlich Rückblicke erhält bis zu seinem Verschwinden. Somit bekommt der/die Leser/in einen guten Einblick in deren Charaktere und Beziehung. Dagegen begleitet man in der Gegenwart Mary jeden Abend zu dem Bahnhof, wo sie ihr Schild auspackt, „Komm nach Hause, Jim“ stundenlang auf Blickhöhe hält und zweimal die Woche bei dem Kummertelefon NightLine ehrenamtlich arbeitet.

Dieser Liebesroman befasst sich weniger mit Verlieben oder Beziehungen, als mit der Tatsache, dass Jim Mary fehlt. Dieses Gefühl hat die Autorin sehr gut vermittelt, man liest erschüttert von der Beklemmung und Traurigkeit Marys, was ziemlich intensiv ist. Schließlich waren die beiden sechs Jahre zusammen, nun wartet Mary schon sieben Jahre (länger als deren Beziehung!) darauf, Jim wieder in die Arme schließen zu können; ihr ganzes Leben wird vom Vermissen beherrscht. Liebesgeschichten hingegen kann die Autorin gar nicht glaubhaft schreiben, so hart es klingen mag. Von Romantik fehlt jede Spur! Obwohl man Mary und Jims Liebe von Anfang an verfolgen kann, konnte ich zwar erkennen, dass sich die beiden Hals über Kopf ineinander verliebt haben, aber nie nachvollziehen, weil Abbie Greaves deren Liebe nie so beschrieb, dass ich die Gefühle direkt hätte nachempfinden können. Außerdem lief die Kennenlernphase zwischen den beiden sehr schnell ab, sodass ich mir viel mehr beschriebene Emotionen oder Gespräche gewünscht habe, um dies miterleben zu können. Die anderen beiden Beziehungen, die sich erst später im Buch anbahnen, konnte ich noch weniger nachempfinden.

Alice, aus deren Sicht bald schon die Geschichte erzählt wird, ist mir extrem unsympathisch gewesen. Sie ist rücksichtslos, aufdringlich, egoistisch und verhält sich einfach unmöglich! Sie behauptet zwar, dass sie Mary auch aus persönlichen Gründen helfen will, der Hauptgrund ist aber definitiv der, ihre langweilige Karriere zu retten. Ich hab sie im ganzen Buch nie verstehen können, noch wurde sie mir je sympathisch. Dadurch, dass sie immer mehr Raum in der Geschichte einnimmt, hat mir das Buch immer weniger gefallen. Ein anderer Charakter wurde als eher eklig beschrieben. Erst zum Schluss erfährt man, warum Kit so ist, aber das ist für mich nur ein sehr negatives Vorurteil.

>> Ihr wurde plötzlich klar, dass sie [...] die Höhenflüge im Blick gehabt [hatte]. Bei Liebe ging es nicht um die Augenblicke, in denen man gemeinsam tanzte, es ging darum, dem anderen aufzuhelfen, wenn er am Boden lag.<<, S. 274

Und dann kam das Ende! Was soll ich sagen? Der Grund, warum Jim verschwunden ist, zeichnet sich nach und nach immer mehr ab, ist also nie ein überraschender Knall. Aber ich finde die gesamte Erzählung und den Grund für Jims Verschwinden eine schöne Geschichte, jedoch wurde sie meiner Meinung nach kaum ansprechend umgesetzt. Die negativen Gefühle konnte die Autorin immer gut darstellen und auch am Ende habe ich die Beklemmung gefühlt, war erschüttert und konnte die Buchfigur verstehen. Aber ich finde den Schluss der Geschichte ziemlich schlecht gemacht. Für eine Liebesgeschichte hätte man Marys Situation am Ende viel emotionaler und romantischer gestalten können. Und das allerschlimmste ist, dass ein ernstes Thema zum Schluss völlig falsch dargestellt wurde. Wenn ich mir vorstelle, dass Leute, die keine Ahnung von der Thematik haben, das Geschehen aus diesem Buch als real annehmen… nein, einfach nur nein! Die Autorin vermittelt hier diesbezüglich ein völlig falsches Bild.



Fazit:
"Jeder Tag für dich“ hätte eine romantische, emotionale Geschichte über Marys Verlust ihrer Beziehung werden können. Stattdessen kann die Autorin keine Liebe glaubhaft vermitteln und stellt zudem noch ein völlig falsches Bild von einem ernsten Thema dar. Ich bin leider enttäuscht von der Geschichte!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.03.2022

Schöner Cosy Crime mit andersartiger Protagonistin

The Maid
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Molly ist Zimmermädchen in einem altehrwürdigen Hotel. Sie liebt die Arbeit, die Regeln und Routine. Sauberkeit ist ihr wichtig, weshalb sie sich viel Mühe gibt die Zimmer „in den Zustand der Perfektion ...

Molly ist Zimmermädchen in einem altehrwürdigen Hotel. Sie liebt die Arbeit, die Regeln und Routine. Sauberkeit ist ihr wichtig, weshalb sie sich viel Mühe gibt die Zimmer „in den Zustand der Perfektion zurückzuversetzen.“ Als sie die große Suite putzen will, fällt ihr der reiche Mr Black liegend auf dem Bett auf, der jedoch tot ist. Bald schon ist die Polizei vor Ort, um den Todesfall zu untersuchen und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Da Molly den Toten an einem Montag findet und sich das Buch insgesamt nur über eine Woche und „mehrere Monate später“ (ein Kapitel & Epilog) erstreckt, zieht sich der erste Tag enorm, da wir auch durch Mollys Erinnerungen zunächst mehr über ihr Leben erfahren. Etwas nervig dabei fand ich, dass Molly schon gewisse Dinge angesprochen hat, später jedoch nochmals darauf zurückkommt und uns ausführlich in ihren Erinnerungen mitnimmt. Ab dienstags empfand ich Mollys Rückblicke nicht mehr als störend, im Gegenteil, für den Rest der Woche haben sich durch immer mehr Erinnerungen und Erkenntnisse von anderen Personen ein Gesamtbild über Mr Black und dessen Tod ergeben. Es spitzt sich immer weiter zu und Molly gerät sogar ins Visier der Polizei (forscht nicht selbst direkt nach, wie es der Untertitel verspricht). An manchen Stellen ist die Geschichte nicht unbedingt realistisch, aber da es hier ein lockerer Cosy Crime mit ungewöhnlicher Protagonistin ist, finde ich das noch okay.

Die Protagonistin Molly ist vermutlich autistisch, hat das Asperger Syndrom, da sie die Regeln und Ordnung ihrer Arbeit liebt, aber so einige Gefühle ihres Gegenübers oft nicht begreift und auch dessen Unausgesprochenes zwischen den Zeilen nicht erkennt. Auf jeden Fall ist Mollys Charakter etwas ungewöhnlich, was im Verlauf der Geschichte gut dargestellt wird. Weil man als Leser/in manche Dinge schon begriffen hat, Molly aber nicht, entsteht eine Abweichung, die die Autorin gut dargestellt hat. Auch die Tatsache, dass Andersartigkeit und das Nicht-Entsprechen der Norm nicht gleichzeitig auch schlecht ist, sondern wir Menschen alle auf unserer eigenen Art und Weise anders sind, wurde in der Geschichte ansprechend dargestellt.

Zum Ende hin wurde die Geschichte noch überraschend und spannend, was zu einem passenden Mörder und Gesamtbild führt. Einige Dinge wurden jedoch nur angedeutet, weshalb es noch ein paar offene Fragen gibt.



Fazit:
„The Maid“ ist ein schöner Cosy Crime mit andersartiger Protagonistin, der mich gut unterhalten konnte. Die Geschichte hat ein paar Schwachstellen, ist aber auch spannend und zum Ende hin sehr überraschend.

Veröffentlicht am 06.03.2022

Schöne Liebesgeschichte mit Schwächen und Stärken

Blue Seoul Nights
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Jades Vater ist nach einem jahrelangen Leidensweg gestorben. Um vor ihren Gefühlen und von der gewohnten Umgebung in London zu flüchten, fängt sie in Südkorea als Grundschullehrerin für Englisch an. Dort ...

Jades Vater ist nach einem jahrelangen Leidensweg gestorben. Um vor ihren Gefühlen und von der gewohnten Umgebung in London zu flüchten, fängt sie in Südkorea als Grundschullehrerin für Englisch an. Dort trifft Jade ziemlich schnell auf neue Freunde und hat auch bald Gefühle für Hyun-Joon, auch wenn dieser verhältnismäßig spät für eine Liebesgeschichte auftaucht. Durch die Ich-Perspektive aus Jades Sicht ist man von Anfang an direkt eingenommen von ihrer Trauer und findet leicht in die Geschichte. Die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten war mir anfangs oft zu viel, obwohl ich es sehr mochte, wie sehr die beiden zusammenpassen und gefühlt habe, dass sie sich auf einer Wellenlänge befinden. Vor allem Hyun-Joon ist zunächst der perfekt aussehende Koreaner und ein toller Charakter, der immer für andere da ist. Erst spät hat man hinter diese Fassade blicken und seine wahren Gefühle nachvollziehen können.

Den Schreibstil von Kara Atkin finde ich wunderschön, aber auch teilweise etwas anstrengend. Die Autorin kann mit ihrer bildhaften Sprache Szenen und Gefühle perfekt schildern. Es gibt so viele schöne Beschreibungen in dem Buch, die zum Inhalt passen und deren Vergleiche sich durch das ganze Buch ziehen, ich hab mir einige markiert (z. B. Regenschirme, die wie Blumen in der regnerischen Stadt sprießen). Allerdings haben mich ihre manchmal sehr, sehr langen Sätze aus dem Lesefluss geworfen. Bei manchen Schachtelsätzen musste ich zum Anfang zurückkehren um mir wieder ins Gedächtnis zu rufen, um was es gerade geht. Irgendwann bin ich deshalb nur noch durch die Geschichte gestolpert und hatte kaum noch Lust zu „Blue Seoul Nights“ zu greifen, obwohl ich die Atmosphäre der Geschichte sehr mochte. Und zum Ende des Buches haben mich die Beweggründe und Gefühle der Protagonisten kaum noch erreicht. Im letzten Drittel gab es dann auch ein paar Unstimmigkeiten, die wohl durchs Lektorat geflutscht sind (Gaskocher zweimal angestellt, Laptop auf Cafétisch, Regenschirm weggeweht, „milder Schrei“, fragt nach Namen, den sie gerade gelesen hat).

》Mit einem Mal bekam meine graue Welt ein paar bunte Farbspritzer, nicht mehr als ein paar winzige Flecken auf einer großen Leinwand, aber doch wunderschön und ein Zeichen von Leben und Freude.《 Jade, S. 90

Ein Pluspunkt der Geschichte ist die tolle Darstellung von Südkorea. Es werden ein paar Ecken von Seoul beschrieben, insbesondere aber die koreanischen Anreden um Repsekt auszudrücken, typische Gerichte und auch einige Regeln und Probleme der koreanischen Gesellschaft. Ein tolles Detail sind auch die Kapitelüberschriften, die als koreanische Schriftzeichen und deren deutsche Übersetzung abgedruckt sind.

Da es noch einen zweiten Band zu dem Pärchen Jade und Hyun-Joon geben wird, enthält das Ende natürlich einen Cliffhanger. Jedoch finde ich es schade, dass das große Thema so offen gelassen wurde, dass ich nun das Gefühl habe, die Geschichte hätte zwischen zwei Kapitel geendet. Einige Details haben mir zum Ende hin immer weniger gefallen, wie Jades verschrecktes, dramatisches und überraschtes Verhalten bezüglich ihrer Leidenschaft und ihrer Gefühle zu Hyun-Joon. Nichtsdestotrotz ist die Beziehung zwischen Jade und Hyun-Joon eine schöne Liebesgeschichte, und ich bin gespannt auf den zweiten Teil.

Fazit:
„Blue Seoul Nights“ ist eine schöne Liebesgeschichte zwischen Jade und Hyun-Joon, wobei mir einige Details nicht immer zugesagt haben. Auch der Schreibstil hat mir einerseits durch die wunderschöne Wortwahl sehr gefallen, mich andererseits aber durch die Schachtelsätze im Lesefluss gestört. Das Setting in Seoul hat die Autorin toll dargestellt und alles in allem ist es eine schöne Geschichte, weshalb ich gespannt auf den zweiten Teil bin.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 31.01.2022

Absolut schockierend & beklemmend - absolut genial geschrieben

Der fürsorgliche Mr. Cave
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Der Antiquitätenhändler Terence ist alleinerziehender Vater von jugendlichen Zwillingen. Als sein Sohn Reuben durch einen tragischen Unfall stirbt, ist ihm nur noch seine Tochter Bryony geblieben. Seine ...

Der Antiquitätenhändler Terence ist alleinerziehender Vater von jugendlichen Zwillingen. Als sein Sohn Reuben durch einen tragischen Unfall stirbt, ist ihm nur noch seine Tochter Bryony geblieben. Seine Mutter, Frau und sein Sohn sind alle aus unnatürlichen Gründen gestorben, weshalb nun seine größte und wichtigste Aufgabe ist, Bryony, sein Herzblatt, zu beschützen. Seine Regeln werden immer extremer, doch wieweit geht Terence um seine Tochter vor Schlechtem zu schützen?

Die Geschichte wird von Terence aus der Ich-Perspektive beschrieben. Das Besondere daran ist, dass er mit dem "Du" nicht die Leserschaft, sondern seine Tochter anspricht. Dieses Buch ist ein Brief von einem Vater an seine Tochter, der darlegen soll wie er das Erlebte empfunden hat und warum alles schlussendlich so gekommen ist, wie es kam. Das macht die ohnehin schon schockierende Geschichte noch beklemmender und intensiver. Ich hab das Geschehen mit angehaltenem Atem verfolgt und habe mich betroffen gefragt, wie die Beziehung von Terence und Bryony sich weiter entwickeln wird. Mir hat an manchen Stellen die Sicht von Bryony gefehlt, obwohl Terence immer die Reaktion seiner Tochter beschrieben hat. Ich glaube, ich wollte bei meinen erschütterten Gedanken einfach wissen, wie nicht nur ich sondern insbesondere Bryony als Betroffene über ihren Vater denkt. Durch die eine Perspektive hat es Matt Haig aber trotzdem geschafft das ganze Ausmaß gekonnt zu schildern. Terences Gedanken waren mir kurzzeitig zu gestelzt, weil er zB dachte, dass sein Cerebellum (Kleinhirn) schmerzt statt einfach von Kopfschmerzen zu reden.

Von Matt Haig ist man es gewohnt, dass er auch heftige Themen, wie Depressionen, in seinen Büchern behandelt, die auch negative Gefühle hervorrufen. Trotzdem herrschte bisher immer auch eine angenehme Atmosphäre. Doch in dieser Geschichte wird sie zunehmen dunkler und war stets beklemmend. Die Geschichte hatte sich auch noch nach dem Beenden in einem Klammergriff um meinen Brustkorb gelegt. Es ist kein typisches Haig-Buch, aber trotzdem gewohnt grandios geschrieben.


Fazit:
"Der fürsorgliche Mr Cave" zeigt anschaulich und auf schockierende Weise wie weit die Liebe eines nahestehenden Menschen führen kann. Man muss sich vor dem Lesen bewusst sein, dass dies kein Wohlfühlroman und auch nicht unbedingt ein typisches Haig-Buch ist. Trotzdem hat der Autor die Geschichte absolut genial umgesetzt.

Veröffentlicht am 30.01.2022

Fantasievolle Dark Academia Geschichte

Litersum
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Harper ist eine Muse und befindet sich zur Ausbildung an der Akademie im Litersum. Da sie neben ihrer Musenfähigkeit noch eine Besonderheit hat, die sie aber nicht preisgeben möchte, versteckt sie sich ...

Harper ist eine Muse und befindet sich zur Ausbildung an der Akademie im Litersum. Da sie neben ihrer Musenfähigkeit noch eine Besonderheit hat, die sie aber nicht preisgeben möchte, versteckt sie sich hinter einem schlechten Ruf und unechten Freundschaften. Als auch weitere Bureal-Kinder an der Akademie aufgenommen werden, gibt es in ihrem neuen Mitschüler Trace jemanden, der hinter Harpers Fassade zu blicken mag, und bald (bei der Hälfte des Buches) geschieht ein Mord, der den Frieden zwischen den Bureal-Kindern zerstören könnte.

Wie bisher auch schon haben mich die Ideen von Lisa Rosenbecker im Litersum begeistert. Schon alleine die Form des Herzens des Litersums finde ich trotz der vermeintlichen Einfachheit sehr kreativ und passend. Die Bibliothek mit ihrem wechselnden Farbkleid würde ich unglaublich gerne besuchen (Lisa, wo kann man einen Ausflug ins Litersum buchen?)! Das Einbringen von Autorinnenfreundinnen und der realen Welt ist total liebenswert gemacht. Als der Hamster auftaucht, musste ich amüsiert auflachen. Und dann die Idee mit der Häkelnadel, umwerfend!

Trotz der unheimlich toll gestalteten Welt haben mich ein paar Kleinigkeiten gestört, weil sie mir zu konstruiert erschienen. Zum Beispiel taucht Harpers Freundin Selene anfangs ständig vor Harpers Tür auf um was zu besprechen und dann ist plötzlich zwei Wochen lang Funkstille und sie ist nur noch präsent, wenn sie benötigt wird? Zu einfach! Ich finde es großartig wie verständnisvoll und unterstützend Trace ist und so Harper unglaublich viel hilft, aber so perfekt ist leider kein Mensch! Als das Geschehen sich immer mehr zuspitzt war ich so gespannt darauf, mit Harper und ihren Freund/innen den Täter zu entlarfen und plötzlich verpufft das Gefühl ins Nichts, weil die Lösung überraschend direkt vor Harpers Nase steht. Obwohl ich hier und da ein paar Kritikpunkte habe, finde ich die Geschichte unglaublich gut, die Suche nach dem Mörder sehr spannend und die Ereignisse am Ende aufregend und schockierend. Zu schade, dass die Geschichten rund um das Litersum abgeschlossen sind!

》Indem wir in diese gemeinsame Aufgabe einwilligten, knüpften wir eine neue Verbindung, die vorher nicht da gewesen war. Ich sah sie nicht, sie bestand nicht aus Magie, und doch wickelte sie sich spürbar um mein Herz. 《 27 %

Obwohl angegeben ist, dass man die drei Bücher des Litersums unabhängig voneinander lesen kann, würde ich empfehlen "Musenherz" zum Schluss zu lesen, da der grundsätzliche Weltenaufbau und die Fähigkeiten der Bureal-Kinder womöglich etwas verwirrend sein könnten. Außerdem enthält diese Geschichte einen großen Spoiler zu Band 2, den ich noch nicht gelesen habe, und mich nun sehr ärgert!

Fazit:
"Musenherz" ist ein überaus gelungener Abschluss der Litersum-Trilogie! Die Ideen der Autorin sind hier wieder unglaublich toll, ich bin begeistert! Allerdings sollte man die Bücher in der Reihenfolge der Erscheinungsdaten lesen (Band 3 spoilert zu Band 2!), auch wenn vom Verlag angegeben wurde, dass man sie unabhängig voneinander lesen kann.