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Veröffentlicht am 29.05.2021

Fesselnde Einführung in die Trilogie

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Tabby führt mit ihrer Mutter Cate ein ruheloses Leben. Immer auf der Flucht zieht Cate mit ihr in England umher und warnt sie immer, niemanden zu nahe zu kommen. Nun fliehen sie nach einem Vorfall wieder, ...

Tabby führt mit ihrer Mutter Cate ein ruheloses Leben. Immer auf der Flucht zieht Cate mit ihr in England umher und warnt sie immer, niemanden zu nahe zu kommen. Nun fliehen sie nach einem Vorfall wieder, doch Tabby hatte sich am Meer so wohlgefühlt und endlich einen Freund gefunden. Trotz allem werden sie gefunden und Tabby erfährt, dass Cate sie als Kleinkind entführt hat. Somit verliert Tabby ihre einzige Bezugsperson und ihr bleibt nur noch das Meer, das sie schon immer magisch anzieht.

Der Klappentext und auch anfangs die Geschichte sprachen für mich zunächst immer eher für ein Fantasybuch, als ein Klimathriller, wie es die Buchrückseite verspricht. Tabbys Affinität zum Meer hat auf mich stets eine mysteriöse Ausstrahlung verströmt, was mich einerseits neugierig gemacht hat, andererseits aber etwas gestört hat, da ich ungeduldig auf den Zukunftsaspekt gewartet habe. Es werden stets einige Hinweise auf die Klimaerwärmung eingestreut. So ist Cate Veganerin und gibt ihre umweltbewusste Lebensweise auch an Tabby weiter. Tabbys leiblicher Vater arbeitet für einen großen Öl- und Gaskonzern, wobei ihre leibliche Mutter auch ein sehr ausgeprägtes Umweltbewusstsein hat. Am Ende zeigt sich auch, inwieweit der Rest der Handlung die Klimaveränderung einschließt.

Teri Terry gehört nicht umsonst zu einer meiner liebsten Autorinnen: Auch hier zeigt sie wieder eine spannende Idee und ihren unglaublich fesselnden Schreibstil. Um endlich mehr zu erfahren, inhalierte ich das Buch innerhalb von wenigen Tagen. Die Geschichte entwickelte bei mir eine enorme Sogwirkung, so wie das Meer auf Tabby.

Trotzdem werden die Geschehnisse irgendwann etwas entzerrt. Nachdem Tabby von Cate getrennt wurde, lebt sie bei ihren eigentlichen Eltern. Dieser Teil der Geschichte bietet eher wenig Abwechslung, sondern konzentriert sich auf die Entwicklung von Tabby und ihrem neuen Alltag: Ihrer Einsamkeit, ihrer Traurigkeit, ihrem Argwohn und ihrem Mitgefühl. Sie muss sich erst in ihrem neuen Leben zurechtfinden, ihre Eltern kennenlernen, die sie so lange schmerzlich vermisst haben. Andererseits vermisst Tabby Cate und fragt sich, wieso sie sie damals entführt haben soll. Ihre Zuflucht wird während dieser Zeit immer mehr das Meer, das sie tief in sich spürt und in dem sie so gerne schwimmt. Da ich aber gerne Geschichten lese, die sich auch auf die Charaktere konzentrieren und nicht aussschließlich wegen den überschlagenden Ereignissen ein Pageturner sind, hat mich dies nicht weiter gestört und ich war immer noch gefangen in der Geschichte. Teri Terry zeigt auch hier wieder ihr Geschick und geht mit ihrem einfühlsamen Schreibstil auf Tabbys überwältigende Gefühle ein. Schlussendlich verdichtet sich alles bis zum Ende, wo erschreckende Dinge geschehen und auch endlich einige Fragen beantwortet werden. Ich kann es kaum erwarten, den zweiten Band in Händen halten zu können.


Fazit:
Fesselnder Reihenauftakt, der seine Geheimnisse erst ganz zum Schluss preisgibt. Eine sehr spannende und mitreißende Geschichte, in der zunächst auf die Charakter- als die Plotentwicklung fokussiert wird.
4,5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Wohlfühlen auf Bayerisch

Die Roseninsel
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Der Roman beginnt direkt mit Livs Überfahrt zur Roseninsel. Eigentlich arbeitet sie in Berlin als Ärztin, doch ein bestimmter Abend hat ihr Leben durcheinandergewirbelt, weshalb sie nun eine Auszeit braucht. ...

Der Roman beginnt direkt mit Livs Überfahrt zur Roseninsel. Eigentlich arbeitet sie in Berlin als Ärztin, doch ein bestimmter Abend hat ihr Leben durcheinandergewirbelt, weshalb sie nun eine Auszeit braucht. Da kommt ihr die Stelle als Vertretung des Inselgärtners mitten im Starnberger See gerade recht. Zu Beginn geschieht ihr ein Missgeschick, wodurch sie einen versteckten Hohlraum findet, in dem sich das Tagebuch der jungen Magdalena befindet, die einstmals auf der Insel lebte.

Für Liv ist die Insel eine Zuflucht vor der realen Welt und ihrer Vergangenheit. Für Magdalena im Jahr 1889 jedoch wird sie zu einem Gefängnis, wodurch sie aus ihrem bisherigen Leben gerissen wurde. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit erzählt, sodass man die beiden Frauen begleiten kann. Die Autorin verknüpft beide Erzählstränge perfekt miteinander. Es werden stückchenweise Hinweise gegeben, wodurch Liv im Jetzt immer mehr den Spuren von Magdalena und der Vergangenheit Bayerns nachgehen kann.

Ich weiß gar nicht genau, was an Anna Reitners Schreibstil so besonders ist, aber ich habe mich direkt in der Geschichte wiedergefunden und mit wachsender Begeisterung Seite um Seite verschlungen. Vielleicht waren es die lebendig beschriebenen Protagonisten oder auch die bildhafte Schilderung der schönen Landschaft des Starnberger Sees und der Roseninsel.

Damit ist auch besonders das Lokalkolorit zu erwähnen, das der Geschichte ihrem Rahmen gibt. Direkt am ersten Tag bekommt Liv beim Seewirt bayerisches Weißbier und Obazda serviert. Dass dieser in der bayerischen Mundart redet, ist natürlich klar. Auch die Vergangenheit, als Bayern noch ein Königreich war, hat Anna Reitner in der Villa lebendig werden lassen. Vor der malerischen Kulisse des Starnberger Sees erheben sich die bayerischen Alpen. Und auch die Roseninsel mit ihren Rosen, der Villa „Casino“ und den Pfaden durch die Bäume werden mit Begeisterung von der Autorin beschrieben. Ich hab die Insel vor dem Lesen gegoogelt (m. Ecosia) und möchte sie nun unbedingt auch mit eigenen Augen sehen.

Einzig die Beziehung zwischen Liv und Johannes konnte ich nicht gänzlich nachvollziehen. Johannes finde ich sehr sympathisch und attraktiv, aber „da war plötzlich etwas zwischen ihnen“ (S. 170), was ich gerne etwas näher ausgearbeitet gehabt hätte. Auch seine Rolle bei Livs Problem war zu gewichtig, was ich nicht ganz realistisch finde.


Fazit:
Eine schöne und atmosphärische Geschichte über zwei junge Frauen vor der malerischen Kulisse des Starnberger Sees und seiner Roseninsel. Liv nimmt sich auf der Insel eine Auszeit, Magdalena im Jahr 1889 fühlt sich dort eher gefangen und einsam. Besonders der schöne Erzählstil der Autorin trägt viel zu der Geschichte bei, sodass ich hoffe, dass Anna Reitner noch mehr bayerische Geschichten schreiben wird.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Was wäre wenn... dieses Buch Hoffnung zeigt

Die Mitternachtsbibliothek
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Die 35-jährige Nora leidet an Depressionen und ist schlussendlich so verzweifelt, dass sie sich das Leben nimmt. Doch anstatt zu sterben findet sie sich in einer Bibliothek wieder, deren Bücher all die ...

Die 35-jährige Nora leidet an Depressionen und ist schlussendlich so verzweifelt, dass sie sich das Leben nimmt. Doch anstatt zu sterben findet sie sich in einer Bibliothek wieder, deren Bücher all die Leben darstellen, die Nora hätte leben können. Denn jede noch so kleine Entscheidung, hat sie genau dahin geführt, wo sie eben noch im Leben stand. Was wäre, wenn sie die Dinge, die sie bereut, anders gemacht hätte?

Matt Haig hat definitiv die Fähigkeit, Charaktere und deren Emotionen eindrücklich zu schildern, sodass man es ihnen nachempfinden kann. Noras Verzweiflung und Niedergeschlagenheit haben mir im Herzen wehgetan, hab ich doch auch schon oft solch eine Einsamkeit und Verzweiflung gefühlt. Der Autor bringt Noras Schicksal so nahe, dass ich ihre Gefühle und ihren Prozess im Laufe des Buches gut nachvollziehen kann. Und trotz des sehr traurigen und tristen Anfangs der Geschichte, habe ich mich nicht schlecht gefühlt, sondern einfach Empathie gegenüber Noras Situation empfunden. Matt Haig hat eine so unglaublich schöne und bildhafte Sprache, wodurch seine Erzählung nie zu schwer wird, sondern angenehm bleibt. Einzig gestört hat mich manchmal das System, durch das Nora immer wieder neue Bücher bzw. alternative Leben ausprobieren kann. Der Umstand, durch den Nora ein neues Buch wählen darf, wurde nicht immer ganz stringent umgesetzt, wie es Matt Haig eigentlich vorher in der Geschichte erklärt hat.

„Ich begreife das Leben einfach nicht“, schmollte Nora.
„Du musst das Leben nicht begreifen. Du musst es nur leben.“
- S. 243

Das Ende der Geschichte kam für mich wenig überraschend. Aber obwohl ich es erwartet hatte, habe ich es mir eben auch so gewünscht und bin deshalb mehr als zufrieden. Matt Haig vermittelt mit Noras Geschichte eine sehr wichtige Botschaft. Diese sollten wir Menschen uns immer wieder bewusst machen, wenn es uns schlecht geht (egal ob wir Depressionen haben oder einfach nur einen schlechten Tag).

Fazit:
„Die Mitternachtsbibliothek“ ist für Protagonistin Nora nicht nur eine Möglichkeit ihre alternativen Leben zu entdecken und ihr eigenes Leben zu reflektieren, sondern auch für jeden von uns eine sehr einfühlsame und eindrückliche Geschichte, die uns etwas bewusst machen soll. Trotz der schweren Themen wie Depression und Suizid ist diese Geschichte aufgrund von Matt Haigs bildhaften und poetischen Schreibstils ein Wohlfühlroman. Ein großartiges Buch über die große Frage im Leben „Was wäre wenn…?“.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Eigentlich schöne Liebesgeschichte, die am Ende aber sehr übertrieben ist

Infinity Plus One
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Zu Beginn des Buches möchte sich Bonnie das Leben nehmen. Finn Clyde ist auf dem Weg nach Las Vegas um nochmal völlig neu anzufangen und sieht Bonnie dort auf der Brücke stehen. Nachdem er sie überzeugen ...

Zu Beginn des Buches möchte sich Bonnie das Leben nehmen. Finn Clyde ist auf dem Weg nach Las Vegas um nochmal völlig neu anzufangen und sieht Bonnie dort auf der Brücke stehen. Nachdem er sie überzeugen konnte nicht zu springen, begleitet Bonnie ihn und sie erleben einen teils kuriosen, aber schönen Roadtrip durch Amerika. Mit jedem Kilometer lernen sich die beiden näher kennen. Zwischen Shoppingausflügen von Bonnie (weil sie nichts außer einer Handtasche bei sich hat) und Begegnungen mit vielen unterschiedlichen Menschen (gestresste Alleinerziehende, verrückter Obdachloser und klatschbegeisterte Friseurin) führen Finn und Bonnie viele Gespräche. So erfährt man viel aus Bonnies stressiger Karriere als Country-Pop-Musikerin und über ihre Zwillingsschwester. Umso mehr konnte ich Bonnies Gefühle und auch ihre Beweggründe für den Selbstmordversuch nachvollziehen. Doch auch Finn hat Schmerzen in seiner Vergangenheit erleiden müssen, weshalb er in Las Vegas einen neuen Job annehmen möchte.

Ich liebe Amy Harmons Art zu schreiben. Ihr Erzählstil ist sehr einfühlsam und man fühlt sich den Protagonisten nah, sodass man ihre Gefühle unmittelbar nachvollziehen kann. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass der Titel des Buches „Infinity plus one“ einen direkten Bezug zur Geschichte hat und in zwei Szenen erwähnt wird. Auch „Unendlich wir“, der Titel der früheren Auflage der Geschichte, wird in genau diesem Moment von Bonnie und Finn angesprochen. Finn ist nicht nur ein sehr sympathischer Charakter, sondern auch matheaffin, was mir gut gefallen hat. Er erklärt sich die Welt und auch Gefühle mittels der Mathematik, was sich zwar total absurd anhört, aber sehr gut umgesetzt wurde. Auch die Kapitelüberschriften sind mathematische Begriffe, die sich auf die Entwicklung der Geschichte beziehen (z. B. „Indirekter Beweis“, „Unbekannte Variable“ & „Einander ausschließend“).

>>Im Leben kann es aber nicht nur darum gehen, etwas zu erdulden oder von etwas zu träumen. Ich habe viel zu oft das Gefühl, dass den Menschen nichts anderes geblieben ist als Hoffnung. Ob reich, arm, krank, gesund – wir alle versinken in unseren Träumen und hoffen darauf, dass ein anderer sie für ins Wirklichkeit werden lässt.<< Bonnie, S. 249

Da Bonnie nach ihrem letzten Auftritt völlig überstürzt verschwindet und ihre Gran die Karriere an erster Stelle setzt, verfolgt bald die Klatschpresse das Paar und es wird schnell das Gerücht einer Entführung gestreut. Die Autorin beschreibt im Prolog kurz die Geschichte des Verbrecherpärchens Bonnie und Clyde und dieser Liebesroman besitzt sehr viele Parallelen dazu. Auf dem Roadtrip passieren unglaublich viele und verrückte Dinge, weshalb Bonnie und Finn irgendwann auch noch einige anderen Verbrechen angedichtet werden. Vor allem für Finn tat mir dies sehr leid. Und obwohl er Bonnie immer mehr zu bedeuten scheint, ist sie viel zu sorglos und naiv, statt dieses Missverständnis aus der Welt zu schaffen. Dadurch spitzen sich die Geschehnisse bis zum Ende immer mehr zu und mir wurde alles viel zu konstruiert und unrealistisch. Das Ende konnte mich deshalb leider nicht überzeugen und auch in einem weiteren Punkt schießt die Autorin über das Ziel der Liebesgeschichte hinaus. Am Schluss ist das Geschehen einfach zu unrealistisch und übertrieben.


Fazit:
„Infinty plus one“ ist eine schöne Liebesgeschichte zwischen dem Countrystar Bonnie und dem Mathegenie Finn Clyde. Die Autorin schafft es mit ihrem einfühlsamen Schreibstil die Gefühle und Vorgeschichte von Bonnie und Finn nachvollziehbar darzustellen. Leider wird der Roadtrip immer absurder und viele Begebenheiten sind total konstruiert, sodass mir das Ende nicht zugesagt hat.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Ein schönes Debüt

Breakaway
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Die Protagonistin Lia ist nach einem Vorfall total mitgenommen, stürmt mitten aus einer Klausur und setzt sich kurzerhand in einen Bus nach Berlin. Lange weiß der Leser nicht, was Lia in ihrer Universitätsstadt ...

Die Protagonistin Lia ist nach einem Vorfall total mitgenommen, stürmt mitten aus einer Klausur und setzt sich kurzerhand in einen Bus nach Berlin. Lange weiß der Leser nicht, was Lia in ihrer Universitätsstadt zugestoßen ist, aber man spürt von Anfang an, dass es sie immer beschäftigt und total runterzieht. Ich kann verstehen, dass es Dinge gibt, die einen so blockieren, dass man sogar nicht mal mehr Freude in seiner Leidenschaft findet. Die innere Gefühlswelt von Lia ist meiner Meinung nach richtig gut beschrieben. Lia nimmt nicht nur Abstand zu ihrem Wohnort und ihrer Leidenschaft dem Filmen, sondern auch von ihren Gefühlen. In Berlin angekommen trifft sie auf Noah, der versucht ein Familienproblem zu lösen, aber einfach nicht richtig dahinter kommt warum plötzlich der Rest seiner Familie zerstritten ist.

Nachdem man Lia und Noah und deren grundsätzliche Probleme kennengelernt hat, zieht sich das Geschehen langsam. Das Buch ist stets kurzweilig zu lesen, aber am Anfang hat es mich noch nicht richtig gefangen genommen und sich eher in Belanglosem festgefahren. Außerdem war es nicht hilfreich, dass ich den Zwist in Noahs Familie fast von Anfang an erahnen konnte und mich Noahs Bemühen wieder Frieden in seine Familie zu schaffen, mit der Zeit gelangweilt hat. Nach einem Drittel etwa spürte ich langsam Nähe zwischen den beiden Protagonisten und Lia hat sich etwas geöffnet. Ab dem Zeitpunkt fängt Lia an sich mit dem Geschehen in ihrer Heimat etwas auseinanderzusetze und ich konnte endlich mit den beiden mitfiebern.

Ebenfalls geholfen um Lia und Noah zu verstehen hat die Erzählweise, da beide mittels der Ich-Perspektive von dem Geschehen und insbesondere ihren Gefühlen berichten. Trotzdem bin ich nicht ganz überzeugt von Noah. Er ist zwar ein totaler Familienmensch und auch für seine Freunde stets zur Seite, aber er reagiert auch oft drüber, ist sehr impulsiv und egostisch. Das fand ich persönlich in einigen Momenten zu übertrieben, auch wenn das zu New Adult Romanen dazugehört. Apropos New Adult: Eher untypisch, aber dafür umso schöner für dieses Genre, spielt die Geschichte nicht wie sonst in Amerika, sondern in Deutschlands Hauptstadt. Obwohl es hauptsächlich um die beiden Protagonisten geht, werden doch ein paar Schauplätze in Berlin beschrieben, was es umso schöner macht, wenn man diese kennt. Die Autorin hat definitiv einen Blick für kleine Details. So haben mir einige Momente oder Schauplätze besonders gut gefallen, wie z. B. der kreative Film in einer Ausstellung und auch das Graffiti, das den Betrachter direkt gefangen nimmt.

Das Ende rundet die Geschichte gut ab und mir hat gefallen, wie sich vieles verbunden hat. Es ist nachvollziehbar und plausibel geschildert, wodurch ich Lia vollkommen verstehen konnte. Andererseits hat mich dabei trotzdem etwas enorm gestört. Dies sendet falsche Signale aus und insbesondere in der Realität wäre das für mich der falsche Weg. Eben weil die Autorin wichtige und ernste Themen angesprochen hat.


Fazit:
„Breakaway“ ist ein guter Debütroman, der ein paar kleine Schwächen hat, aber auch viele liebenswerte Details. Der Schreibstil von Anabelle Stehl erzählt empathisch von wichtige Themen, wobei das Ende aber eine falsche Richtung vermittelt. Trotzdem hat mir der Schluss gut gefallen und auch, dass die Protagonistin des zweiten Bandes, Kyra, kurz zu Wort gekommen ist.

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