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Veröffentlicht am 21.12.2016

Tolle Geschichte für Jungs und Mädchen

Burg Schreckenstein
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Stephan soll aufs Internat nach Burg Schreckenstein, um seine Noten zu verbessern. Dort angekommen wird er in die Clique von Ottokar, Mücke, Strehlau und Dampfwalze aufgenommen und so beginnt das Streichespielen. ...

Stephan soll aufs Internat nach Burg Schreckenstein, um seine Noten zu verbessern. Dort angekommen wird er in die Clique von Ottokar, Mücke, Strehlau und Dampfwalze aufgenommen und so beginnt das Streichespielen. Gemeinsam hecken sie Streiche gegen die Mädels des benachbarten Internats Rosenfels aus und diese lassen das nicht auf sich sitzen.

Mit diesem Filmhörspiel und den Originalstimmen beginnt das Abenteuer rund um Burg Schreckenstein. Für uns war dies der erste Kontakt zu dieser Reihe. Die älteren Bücher kannte ich noch nicht.
Die Geschichte ist auf zwei CDs gepackt und hat eine Laufzeit von 1 Stunde 34 Minuten. Die angegebene Altersgruppe ist von 8-10 Jahren, wobei ich die Ausdrucksweise stellenweise gerade für 8 Jährige etwas zu extrem finde. Für die Altersgruppe, in der der Film spielt, ist sie normal. Mein Kind hatte mit 8 Jahren noch nicht so eine Ausdrucksweise, wobei es auch sein kann, dass die Kinder hier gut differenzieren können, dass es eben ein Filmhörspiel ist.
Die Erzählung ist voll von den heutigen Medien wie Drohnen und Co und war in den Büchern, die ja schon einige Jahre auf dem Buckel haben, bestimmt noch nicht so modern. Ich denke, dass die Kinder hiermit keinerlei Problem haben, da es heutzutage völlig normal ist, das sie schon viel Kontakt damit haben.
Die Streiche sind zum Teil nachvollziehbar und lustig dargestellt, so dass der Hörer immer wieder etwas zum Lachen hat. Durch die beiden Internate ist dieses Hörspiel für Jungs, wie auch Mädchen geeignet, auch wenn das Cover eher auf Jungs ausgelegt ist.
Der Erzähler gerät teilweise durch die Untermalung von Musik, Geräuschen oder den Unterhaltungen der Darsteller etwas ins Hintertreffen und ist dadurch nicht immer gut zu verstehen. Die Musik ist passend gewählt und das Lied am Ende wird auch den meisten Hörer gut gefallen und ins Ohr gehen. Leider ist es nicht als Extrakapitel angelegt, so dass man erst an die richtige Stelle vorspielen muss.
Die Sprecher haben das Hörspiel sehr lebendig gestaltet. Die Gefühle werden sehr gut zum Hörer transportiert, nur war mir die Musik teilweise zu dominant, so dass eben der Erzähler bzw. die Sprecher etwas schlechter zu hören waren.

Es ist eine schöne Geschichte, die sehr witzig die Streiche der zwei Internate darstellt, aber auch Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt aufzeigt. Die Akustik des Erzählers könnte etwas besser vertont sein, aber dies tut der Geschichte keinen Abbruch. Für Mädels wie Jungs geeignet.

Veröffentlicht am 17.12.2016

Nicht der beste Neuhaus!

Im Wald
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Mitten in der Nacht geht im Wald ein Wohnwagen in Flammen auf. Es wird eine Leiche geborgen und Pia und Oliver ermitteln in diesem Fall, der Bodenstein an seine Grenzen bringt. Denn mit jedem weiteren ...

Mitten in der Nacht geht im Wald ein Wohnwagen in Flammen auf. Es wird eine Leiche geborgen und Pia und Oliver ermitteln in diesem Fall, der Bodenstein an seine Grenzen bringt. Denn mit jedem weiteren Opfer wird klarer, das es etwas mit dem ungeklärten Fall vor 42 Jahren zu tun hat, bei dem der beste Freund von Oliver von Bodenstein spurlos verschwunden ist. Doch der Dorfzusammenhalt ist sehr groß und erschwert die Ermittlungen im hohen Maß. Wie hängt alles zusammen?

Ich hatte schon 3-4 Bücher von Nele Neuhaus gelesen, aber das letzte Buch ist schon einige Zeit her. Doch ich hab mich sehr gefreut, durch den Verlag ein Ebook zur Verfügung gestellt zu bekommen und wieder einmal in die Ermittlungen von Pia und Oliver einzutauchen.
Gleich zu Beginn gibt es ein sehr langes Verzeichnis, der einzelnen Personen. Man fragt sich, warum so viele Personen involviert sind, doch gerade dieses Detail war ein sehr großes Manko für mich. Da die Handlung im Wohnort von Oliver von Bodenstein stattfindet und es dort um die ganze Dorfgemeinschaft geht, ist dieses Verzeichnis fast unverzichtbar. Doch beim Ebook ist es einfach (für mich) sehr aufwendig, immer wieder hinzublättern. Dies ist bei einem normalen Buch einfacher.
Die vielen Personen mit ihren Verwandtschaftsgraden, den damals und heutigen Beziehungen, Affären und Kinderfreundschaften haben mich sehr in meinem Lesefluss eingeschränkt. Es war für mich sehr anstrengend die ganzen Verbindungen zu behalten und die Verwirrung war immer wieder da. So musste ich sehr häufig überlegen, wer die gerade beschriebene Person ist und wo ich sie hinstecken kann.
Die Geschichte zeigt sehr gut, wie eine Dorfgemeinschaft funktioniert, wo der Zusammenhalt vorherrscht und wie man als Außenstehender hier teilweise überhaupt nicht vorankommt bzw. das Ermitteln stark beeinträchtigt wird.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, doch trotzdem hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte immer wieder Längen hatte. Die 560 Seiten haben sich für mich als Leser teilweise sehr gezogen und man hätte die Story auch an manchen Stellen kürzen können.
Das Rätseln, wer der Täter sein könnte, fiel mir zeitweise sehr schwer, einerseits durch die vielen Personen, andererseits weil sich die Ermittlungen immer wieder hin- und her gedreht haben.
Das Regionalkolorit war sehr gut beschrieben, schon allein den Dialekt zu lesen, hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Es ist kein schlechtes Buch der Autorin, aber garantiert nicht ihr Bestes. Doch die Vielzahl an Protagonisten und die daraus resultierenden Verbindungen waren mir zu anstrengend zu lesen. Zusätzlich besaß der Krimi für mich eindeutige Längen und hat erst zum Ende hin wirklich Fahrt aufgenommen.


Veröffentlicht am 16.12.2016

Wunderschöne Weihnachtsgeschichte!

Ein Junge namens Weihnacht
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Die wirklich wahre Geschichte des Weihnachtsmannes!
Der kleine Nikolas wächst in großer Armut mit seinem Vater dem Holzfäller im Norden Finnlands auf. So leben sie Jahr für Jahr, bis sein Vater eines Tages ...

Die wirklich wahre Geschichte des Weihnachtsmannes!
Der kleine Nikolas wächst in großer Armut mit seinem Vater dem Holzfäller im Norden Finnlands auf. So leben sie Jahr für Jahr, bis sein Vater eines Tages auf eine große Reise geht und Nikolas mit seiner bösen Tante zurück bleibt. Doch dann beschließt Nikolas auf die Suche nach seinem Vater zu gehen. Auf der langen Reise findet er eine rote Mütze und ein Rentier, das ihn fortan begleitet. Wie das Abenteuer weitergeht, solltet ihr selbst hören.

Dies ist ein Hörbuch, das in keiner Hörbuchsammlung fehlen sollte. Und ich denke man kann es sich jedes Jahr um die Weihnachtszeit anhören, ohne gelangweilt zu sein. Es ist eine teils düstere, aber auch wunderschöne Weihnachtsgeschichte, die Matt Haig hier geschaffen hat. Denn wenn man sich den Weihnachtsmann vorstellt, ist er immer alt, dick, bärtig und ein ganz lieber und freundlicher Mann. Doch wie ist er zu diesem Menschen geworden und wie ist er zu den Wichteln gekommen? Diese Fragen werden mit diesem Hörbuch garantiert beantwortet.
Für Hörer ab 10 Jahren, vorher würde ich es nicht empfehlen, da es teilweise schon etwas härter zu geht, ist es eine ungekürzte Lesung, die von Rufus Beck super gelesen wird. Wer Hörbücher mit ihm als Sprecher gehört hat, wird wissen, dass er ein wahrer Meister ist, jeder Person eine eigene Persönlichkeit zu geben und die Stimmungen auf eine ganz besondere Art und Weise rüber zu bringen.
Die Geschichte selbst ist traurig, bedrückend, ernst, aber auch mit wahnsinnig viel Liebe zum Detail, viel Witz und einem schönen Ende gestaltet.
Die Charaktere sind sehr ausgereift dargestellt und jeder auf seine eigene Art liebenswert oder böse. Doch selbst die Bösen, wie zum Beispiel die Wahrheitselfe sind neben ihrer grausamen Denkweise doch auf eine gewisse Art putzig.
In die Geschichte wird wahnsinnig viel hineingepackt, der Verlust der Mutter von Nikolas oder der Glaube und die Hoffnung an das Gute. Die Geschichte ist nicht zu jeder Zeit fröhlich, nein es dauert sogar einige Zeit, bis diese Fröhlichkeit wieder spürbar ist, doch ist dies keinerlei Problem für die Erzählung. Ich fand sie auf sehr berührende Weise wunderschön, aber für jüngere Kinder ist sie eben wegen der düsteren Darstellungen nicht geeignet.

Wenn ihr ein Hörbuch sucht, dass nicht nur für Kinder (ab 10 Jahren) geeignet ist und einfach Freude macht, der sollte es genießen von Matt Haig und Rufus Beck in die Welt der Wichtel und des Weihnachtsmanns entführt zu werden. Ihr werdet es nicht bereuen.

Veröffentlicht am 09.12.2016

Spannender Einstieg in die Jugendbuchreihe

Der Blackthorn-Code - Das Vermächtnis des Alchemisten
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Christopher Rowe ist sehr gerne Lehrling bei Benedict Blackthorn, denn er behandelt ihn gut und lehrt ihm viele Dinge. So lebt er nach einer schweren Kindheit ein gutes Leben, hat ein Dach über dem Kopf ...

Christopher Rowe ist sehr gerne Lehrling bei Benedict Blackthorn, denn er behandelt ihn gut und lehrt ihm viele Dinge. So lebt er nach einer schweren Kindheit ein gutes Leben, hat ein Dach über dem Kopf und hätte es nicht besser haben können. Alles läuft seinen normalen Gang, die Kunden werden bedient, Krankheiten geheilt und er lernt verschlüsselte Botschaften zu knacken. Doch auf einmal geht eine Serie mysteriöser Morde in London um. Die Opfer sind immer Alchemisten. Als sein Meister auch betroffen ist, beginnt eine spannende Zeit, die voller Rätsel steckt und in der Christopher hinter das Geheimnis kommen muss, wer seinen Meister getötet hat.

Ich mag diese Art von Büchern, versteckte Botschaften, das Arbeiten mit den damaligen Mittelchen, das Entschlüsseln von Rätseln und das ganze Geschehen in London.
Auch hier beginnt es witzig und harmlos, bis eins aufs andere folgt und man vor Spannung das Buch nicht mehr weglegen kann.
Die Charaktere sind toll ausgearbeitet. Benedict Blackthorn ist ein sympathischer Meister, der Christopher gut behandelt. Er lehrt ihn so viel mehr als das Wissen um Arzneien. Nein auch das Zwischenmenschliche kommt bei ihm nicht zu kurz. Er legt viel Wert auf das Lesen und Christopher dankt es ihm, indem er sehr gelehrig und wissbegierig ist. Auch er ist ein sympathischer Junge, der in seine Rolle super hineinwächst. Seine Neugierde für alles Neue kommt ihm hier eindeutig zu Gute.
Auch die Nebencharaktere wie Tom oder Hugh sind detailliert beschrieben und die Bösewichte lassen sich nicht auf den ersten Blick enttarnen, doch sind sie als die Bösen gut beschrieben.
Die Atmosphäre der Örtlichkeiten wurde durch die bildgewaltigen Beschreibungen sehr gut eingefangen. So ist man mit Christopher und Tom durch die Gassen und Straßen Londons geschlichen.
Die Zeichen wurden teils dargestellt und mit Erklärungen versehen, was ich auch gut gelöst fand. Zudem waren die Rätsel auch super und wenn man ein Kind ist, könnte ich mir auch vorstellen, dass das eine oder andere Kind dies als neue Geheimsprache nimmt.

Ich fand die Geschichte total interessant, denn neben der spannenden Story lernt man auch noch das ein oder andere. Der rote Faden zieht sich durch das ganze Buch und auch für ältere Leser ist das Buch noch spannend zu lesen. Ich hab mich sehr wohl gefühlt und kann hier nur eine Leseempfehlung aussprechen. Egal ob Kinder ab 11 oder Erwachsene, die Erzählung bietet genügend Stoff, für eine tolle Reihe und durch die Alchemie wird es noch spannender.



Veröffentlicht am 07.12.2016

Überspitzt dargestelltes Buch über den Kleinkindalltag!

Kinder sind die Pest!
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Wenn der Kleinkindwahnsinn Einzug hält, wird es im Alltag nicht unbedingt einfacher. Man erwischt sich immer wieder bei Fluchtgedanken und Racheplänen. Hier werden absurde und ungewöhnliche Erziehungstipps ...

Wenn der Kleinkindwahnsinn Einzug hält, wird es im Alltag nicht unbedingt einfacher. Man erwischt sich immer wieder bei Fluchtgedanken und Racheplänen. Hier werden absurde und ungewöhnliche Erziehungstipps für viele Situationen mit dem Kleinkind gegeben.



Rein vom Cover würde ich beim Stöbern in der Buchhandlung auf jeden Fall zugreifen. Der Titel ist witzig und durch die Sterne und die Kritzeleien wird man schon angezogen. Auch der Klappentext verspricht ein witziges Buch mit Tipps zur Erziehung. Auch die Themengebiete wie zum Beispiel Körperpflege, Essenszeit oder Töpfchentraining bieten für Eltern interessante Themen, doch wenn man dann mal ein paar Seiten liest, ist die Sachlage eine andere.

Ich weiß überhaupt nicht, wem ich dieses Buch empfehlen könnte. Wir sind ein Haushalt, in dem keine Kleinkinder mehr wohnen und ja man findet sich immer mal wieder, kann auch mal schmunzeln. Doch zum größten Teil sind die Situationen völlig überspitzt dargestellt beziehungsweise völlig ins Lächerliche gezogen.

Als Beispiel die Zahnpflege, die mir als Zahnarzthelferin sehr wichtig ist. Auch hier findet sich wohl jeder bei der witzig dargestellten Situation „Zähne putzen“ wieder, denn jeder hat schon mal gesagt, dass das Kind den Mund weiter als einen Millimeter öffnen soll. Jedes Kind hat schon mal gejammert, das die Zahnpasta zu scharf ist und jedes Kind hat schön auf den Waschbeckenrand gespuckt, statt ins Waschbecken. Doch die vorherige Aussage, dass das Zähneputzen völlig überbewertet wird, da es ja nur die Milchzähne sind und die „Erwachsenenzähne“ ja eh noch nachkommen, gehen mir einfach vom Niveau zu weit runter. Und solche Aussagen gibt es immer mal wieder, auch bei anderen Themen. Oftmals wird auch zum Genuss von Alkohol geraten, was ich auch nicht unbedingt unterstützen kann.

Es gab aber auch sehr witzige Stellen, wie zum Beispiel die Beschreibung der unterschiedlichen Elterntypen wie die Klugscheißer-Eltern, die Glitzer-Eltern, die Konkurrenzkampf-Eltern, die Heile-Welt-Eltern oder die Eltern mit Göttergleichen-Wunderkindern. Hier hat man tatsächlich von fast allen Gruppierungen im Bekanntenkreis Beispiele gefunden und konnte echt schmunzeln.



Doch wer sollte dieses Buch lesen?



Gute Frage, als Erziehungsratgeber kann man es nicht gebrauchen, durchgehend witzig finde ich es auch nicht, so das für mich auch Eltern rausfallen, die man während der Kleinkindphase aufheitern möchte. Wer bleibt? Vielleicht Eltern die einfach ein kompaktes Buch lesen möchten, in dem Situationen des Kleinkindalltags dargestellt werden und dieses Buch nicht zu ernst nehmen. Denn dann ist dieses Buch überhaupt nichts für Einen. Man sollte über die „Hilfen“ hinweg schauen können, denn sie kommen nicht immer ernstgemeint daher. Um kurz zu flüchten und zu merken, dass es auch anderen Eltern ähnlich geht, wäre das Buch ok.



Sehr überspitzt dargestelltes Buch aus dem Kleinkindalltag, das mit nicht völlig ernstgemeinten Ratschlägen daherkommt. Wer sich darauf einlassen kann, auch mal über die ein oder andere blöde Aussage hinweg zu lesen, ist hier eingeladen ein ab und zu witziges Buch zu lesen.