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Tine_1980

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Veröffentlicht am 21.11.2017

Stimmungsvolle Vorweihnachtsgeschichte!

Weihnachten in der Pfeffergasse
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Von wegen besinnliche Adventszeit! Oma Rosa ist auf dem Weihnachtsmarkt gestürzt und liegt im Krankenhaus. Wer kümmert sich jetzt nur um den Buchladen in der Pfeffergasse? Ihre Enkel Finn und Greta übernehmen ...

Von wegen besinnliche Adventszeit! Oma Rosa ist auf dem Weihnachtsmarkt gestürzt und liegt im Krankenhaus. Wer kümmert sich jetzt nur um den Buchladen in der Pfeffergasse? Ihre Enkel Finn und Greta übernehmen dass, auch wenn ihre Mutter auf einer Fortbildung ist, ihr Vater selbst arbeitet und nur noch Omas schusseliger Mitarbeiter Monokel helfen kann. Ob das alles so klappt, wie sie es sich vorstellen und sie ihrer Oma eine Weihnachtsüberraschung bescheren können?

Bei diesem Buch hat mich das Cover sofort angesprochen. Es zeigt eine abendliche, verschneite Stadt im Winter, bei der die „Bücherbutze“ im Vordergrund steht und die mich in die Geschichte eingeladen hat.
Finn und Greta lügen hier zwar ihre Mitmenschen, wie den Vater oder die Oma an, doch tun sie dies nicht aus bösen Stücken, sondern nur um ihre Oma nach ihrem Unfall zu unterstützen. Es ist schön, wie sie sich ins Zeug legen, um das Geschäft am Laufen zu halten. Von der besonderen Schaufensterdekoration, über die Suche nach dem stinkenden Objekt bis hin zur Adventslesung ist hier viel von den Zweien auf die Beine gestellt worden.
Ja sie vernachlässigen die Schule in dieser Zeit, doch ist die Zeitspanne nicht ewig und sie machen es mit guten Vorsätzen.
Monokel ist ein kauziger, älterer Mann, der mit Computern nichts anfangen kann, doch bei der Beratung von Kunden einfach unschlagbar ist. Durch sein kleines Geheimnis wird noch ein weiterer Aspekt in die Geschichte eingebracht. Die völlige Aufklärung erfolgt am Ende und es ist eine schöne Geschichte.
Auch die Nebencharaktere wie die Oma, der Vater oder die Freunde und Kunden von Finn und Greta passen super in die Geschichte.
Ich finde, dass das Buch eine tolle weihnachtliche Geschichte beinhaltet und nicht das Hauptaugenmerk auf das Weihnachtsfest legt. Hier wurde so viel mehr verpackt: Freundschaft, Familienzusammenhalt, Geheimnisse, Ideenreichtum.
Die Geschichte ist einfach gestrickt, aber gerade deswegen und wegen des gut verpackten Humors, den vermittelten Werten mochte ich es sehr. Auch meine Tochter, die der Geschichte gelauscht hat, fand sie toll. Die vorweihnachtliche Stimmung war einfach schön verpackt und es war zusammen mit dem schönen Schreibstil toll zu lesen.

Für mich ein einfach schönes weihnachtliches Buch, welches die Stimmung in der Vorweihnachtszeit toll einfängt. Sympathische Charaktere, Humor, aber auch Spannung sind toll für Leser ab 8 Jahren eingefangen. Eindeutige Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.11.2017

Nicht das beste Buch von Ellen Berg

Manche mögen's steil
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Vic lebt für ihren Job bei einer Medical-Software-Firma und hat neben dem Job eigentlich keine Hobbys. Freundschaften pflegt sie nur per Facebook und Whatsapp. Ihr ganzes Leben richtet sich nach ihrem ...

Vic lebt für ihren Job bei einer Medical-Software-Firma und hat neben dem Job eigentlich keine Hobbys. Freundschaften pflegt sie nur per Facebook und Whatsapp. Ihr ganzes Leben richtet sich nach ihrem Smartphone und ihrer Arbeit. So zieht das Leben an Vic vorbei, bis sie für ein Teamtraining in die Berge geschickt werden. Damit kann sie als Großstadtpflanze überhaupt nichts anfangen, doch ihr weiterer Werdegang hängt davon ab. In den Bergen angekommen, muss sie erstmals ihr Handy abgeben und es fühlt sich völlig falsch an. Als dann noch ihr Konkurrent Konstantin und der Bergführer Johannes zu baggern anfangen, macht es die ganze Aktion nicht einfacher.

Ellen Berg ist für mich immer ein Garant für heitere, schnell zu lesende Frauenromane. Doch mit dieser Geschichte konnte sie mich nicht ganz überzeugen.
Vic war sehr überspitzt dargestellt, was man aus der Feder der Autorin kennt, doch war sie mir zudem noch sehr unsympathisch. Sie hat den Blick für die Realität völlig verloren und wenn es sich nicht nach den ersten zwei Dritteln des Buches geändert hätte, wäre ich etwas unzufriedener aus der Geschichte gegangen. Es ist ein hochaktuelles Thema, denn ich denke, es gibt doch einige Menschen, die mehr mit ihrem Handy Kontakt halten, als mit realen Menschen. Traurig, aber wahr. Viele Facebook Freunde heißt nicht zwangsläufig, dass man beliebt ist. Doch Vicky hat mich regelrecht genervt mit ihrer digitalen Welt in der sie sich verschanzt hat. Dass sie sich zusätzlich noch in ihrer Arbeit versteckt und so niemanden an sich heranlässt war für mich fast ein bisschen to much.
Der Wandel zum realen Leben wird hier gut dargestellt, die Abhängigkeit von der digitalen Welt ist klar ersichtlich und Vicky wird mir erst etwas sympathischer, als sie in der analogen Welt unterwegs ist und auch mal mit realen Menschen verkehrt.
Die Idee zur Teamfindung in die Berge zu fahren, war super. Hier war schon allein der Einkauf, der Bergsteigerutensilien einfach klasse. Auch der Humor auf der Hütte und die Fotzeleien zwischen Joe und Vicky gefielen mir gut. Konstantin war mir zu schmierig und im Gegensatz zu Joe, den gestandenen Mann, einfach zu perfekt.
Zum Ende hin wurde das Buch für mich wieder besser. Vicky ist in der analogen Welt angekommen und konnte hier auch Sympathiepunkte gewinnen.
Ellen Berg hatte wie immer einen spritzigen, humorvollen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der es schafft, die Geschichte schnell zu lesen.

Für mich nicht das beste Buch von Ellen Berg, aber für eine nette Unterhaltung zwischendurch durchaus geeignet. Ich mochte die Protagonistin einfach nicht und die überspitze Darstellung ihrer Person hat mich leider etwas genervt. Trotzallem eine nette Unterhaltung mit Humor und einem kleinen bisschen Romantik.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Ein ganz besonderer Geselle

Snöfrid aus dem Wiesental [1]
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Snöfrid ist einzigartig. Man spricht von einem Snöfrid oder der Snöfrid, da es noch nie vorkam, dass ein Snöfrid einem anderen begegnet ist und so lebt Snöfrid zufrieden im Wiesental. Jeden Tag gibt es ...

Snöfrid ist einzigartig. Man spricht von einem Snöfrid oder der Snöfrid, da es noch nie vorkam, dass ein Snöfrid einem anderen begegnet ist und so lebt Snöfrid zufrieden im Wiesental. Jeden Tag gibt es Haferbrei und er lebst alleine, bis auf einmal drei kleine Feen-Männlein vor seiner Tür stehen. Prinzessin Gunilla wurde vom grauenvollen Troll Asgrimur entführt und Snöfrid wäre genau der Richtige, um sie zu retten. So macht er sich auf die Reise voller Gefahren und lernt neue Freunde kennen. Doch nicht alles ist so, wie es scheint.

Diese Geschichte wird für Kinder zwischen 4 und 6 empfohlen, auch mein 11 jähriger Sohn hat ihr noch gerne zugehört und ich denke, da ist er garantiert nicht der Einzige. Zumindest im Grundschulalter ist dieses Hörbuch auf alle Fälle geeignet.
Snöfrid ist ein einmaliges Tierchen, ähnlich einem Erdmännchen oder Murmeltier, welcher doch etwas brummelig und eigenbrötlerisch daherkommt. Reden tut so ein Snöfrid auch nicht sehr viel, aber „Hm“ ist eines seiner Lieblingsworte und man lernt in diesem Hörbuch viele Bedeutungen kennen, was Snöfrid alles damit meinen könnte.
Gerade zu Beginn erinnerte mich die Geschichte schon stark an den Hobbit, was zwar nicht schlimm ist, aber die Eigenständigkeit doch etwas einschränkt. Ein Einzelgänger, der im Wiesental wohnt, kaum jemanden an sich heranlässt und seinen Alltag meist nach Schema F ablaufen lässt. Genau dieser soll der Retter sein und zieht mit den neuen Freunden los, um die Prinzessin zu retten.
Die Geschichte ist trotzdem etwas Besonderes und hat uns auch gut gefallen. Mein Sohn ging da auch völlig unvoreingenommen heran, da er den Hobbit noch nicht kennt, doch für mich war dies nicht immer möglich.
Der Hörer wird immer wieder mit ins Geschehen einbezogen und es gibt Hinweise, was vorher schon erzählt wurde oder wer lieber nicht weiterlesen sollte (weil man vielleicht Höhenangst hat). So wird die Geschichte sehr lebendig und den Kindern gefällt dies sehr gut.
Snöfrid verändert sich im Laufe des Buches und die Entwicklung gefällt mir als Mutter sehr gut, denn aus ihm wird ein mutigerer Snöfrid und er gewinnt Freunde, womit er bestimmt am wenigsten gerechnet hätte. Die Abenteuer meistert er zusammen mit seinen Freunden auf seine ganz eigene Art.
Der Schreibstil ist etwas ausufernder, die Erklärungen sind toll, aber vielleicht nicht für jedes Kind geeignet. Ein Kind, welches nicht so lange zuhören kann, kann sich hier auch mal in der Geschichte verlieren und muss den Faden dann erst wieder finden.
Ein ganz großes Lob geht hier auch an den Hörbuchsprecher Bernd Stephan, der mit seiner Stimme Snöfrid so perfekt zum Leben erweckt hat. Er verleiht ihm einen ganz besonderen Charme und ich hätte mir keinen besseren Sprecher vorstellen können.

Wer ein Hörbuch für Kinder ab 6 Jahren sucht, welches ein bisschen an „Hobbit“ erinnert, aber eben für Grundschulkinder perfekt geeignet ist, wird hier fündig. Es ist spannend, aber nicht mit Spannung überladen und eher für Kinder, die auch mit einer ausschweifenderen Erzählung, die einen aber direkt mit in die Geschichte nimmt, gut zurechtkommen. Für genau diese Kinder gibt es eine volle Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.11.2017

Spannung garantiert

Blutebbe
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Auf einem gestrandeten Schiff im Watt werden die Leichen zweier Frauen gefunden. Sie sind wie Fische aufgehängt und ihnen fehlt die Lunge. Der Mörder hat eine Rune hinterlassen, bei der man von einem ...


Auf einem gestrandeten Schiff im Watt werden die Leichen zweier Frauen gefunden. Sie sind wie Fische aufgehängt und ihnen fehlt die Lunge. Der Mörder hat eine Rune hinterlassen, bei der man von einem Ritualmord ausgehen könnte. Knut und Helen ermitteln und landen bei einem Todesfall vor 16 Jahren, der mit diesen Morden zusammenhängen könnte. Am Ende werden sie selbst zu Gejagten…

Dies ist der 3. Fall des Ermittlerduos Knut Hansen und Helen Henning und nach „Der Jungfrauenmacher“ und „Die Sandwitwe“ freute ich mich auf die Fortsetzung.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und der rote Faden zieht sich durch die ganze Geschichte.
Die Charaktere sind zwar nicht alle einfach, aber gerade in ihrer unperfekten Art perfekt. Knut mit seinen Cowboystiefeln, Helen mit ihrer Prothese, Thor, der sich immer etwas stärker gibt, als er ist und auch die anderen Ermittler wie Maas oder Diehl, sind alle detailliert ausgearbeitet und kommen einem menschlich daher. Es sind keine Superermittler, sondern ganz normale Polizisten und LKA Mitarbeiter, die ihr Bestes geben.

Knut reicht es inzwischen mit den Leichen, denn seit er der leitende Beamte von Valandsiel ist, gab es in seinen Augen schon viel zu viele Tote. Doch so kommt es wieder zur Zusammenarbeit mit Helen. Diese hat in diesem Band mit der Freilassung ihres Peinigers zu kämpfen und ist froh, sich mit dem Fall und Knut ablenken zu können.
Derek Meister hat hier wieder ein tolles Buch geschrieben, welches gleich zu Beginn mit den Morden an den zwei Frauen startet. Die Ermittlungen sind glaubwürdig dargestellt, mit vielen Sackgassen, die sich erst nach und nach aufklären. Der Mittelteil war in einer eher langsameren Gangart, um dann zum Ende hin in ein wahres Galopp zu verfallen.
Es war für mich als Leser fast nicht möglich, das Buch zur Seite zu legen, da sich die Ereignisse im letzten Drittel überschlagen, eines zum anderen kommt, sich alles aufklärt und man an manchen Stellen da sitzt, das Buch in der Hand hält und sich denkt: Nein, das kann nicht sein!
Ich war echt überrascht und geschockt, was sich ereignet hat und bin so gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht.

Trotz des etwas langsameren Mittelteils kann ich dieses Buch nur jedem ans Herz legen. Die Spannungskurve steigt zum Ende hin ins Unermessliche und es hat mir Spaß gemacht, Knut und Helen bei ihren Ermittlungen beizuwohnen. Auch wenn es „schlimmere“ Thriller gibt, bekommt es von mir eine volle Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Tolle Kindergeschichte über eine besondere Freundschaft

Der kleine Vampir. Das Buch zum 3D-Film
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Der 13. Geburtstag von Vampir Rüdiger von Schlotterstein steht bevor und es zum 300. Mal passiert, ist eine große Party angesagt. Zu diesem Anlass reist die gesamte Vampirfamilie an, um ein großes Fest ...

Der 13. Geburtstag von Vampir Rüdiger von Schlotterstein steht bevor und es zum 300. Mal passiert, ist eine große Party angesagt. Zu diesem Anlass reist die gesamte Vampirfamilie an, um ein großes Fest zu feiern. Doch Geiermeier der Vampirjäger riecht den Braten und will die Chance nutzen und alle Vampire ausrotten. Doch dann lernt Rüdiger Anton kennen und dieser entpuppt sich als Vampirfan, aber auch als guter Freund. Zusammen mit Rüdiger und seiner Vampirschwester Anna versuchen sie Geiermeier das Handwerk zu legen und die Vampirfamilie zu retten.

Der kleine Vampir ist mir noch aus meiner Kindheit ein Begriff und ich war gespannt, wie die Geschichte aufgemacht ist. Da er es jetzt sogar ins Kino geschafft hat, gibt es von der Autorin das Buch zum Film.
Meine Tochter und ich sind nach Transsilvanien gereist, haben die Vampire in die Katakomben begleitet, sind mit Rüdiger und seiner Familie vor Geiermeier in den Schwarzwald geflüchtet und haben das erste Aufeinandertreffen von Rüdiger und Anton miterlebt.
Die Geschichte ist spannend, witzig, die Kinder fiebern mit Anton und Rüdiger mit. Seien es die ersten „Flugstunden“ von Anton, die Reise zurück nach Transsilvanien, bis hin zur Rettung von Rüdigers Sippe. Besonders witzig war die Vampirkuh, die die Jungs begleitet hat und natürlich geht es zum Ende hin gut aus.
Wir haben auch den direkten Vergleich zum Film und da uns nun noch ein paar Kapitel gefehlt haben, wurden diese nach dem Kinobesuch noch gelesen und was war der erste Satz, den meine Tochter zu mir nach Beendigung des Buches gesagt: Mama ich fand das Buch besser und da war im Kino doch einiges falsch.
Der Film war schön und für einen verregneten Sonntag eine tolle Sache, aber die monotonen Stimmen von Rüdigers Mutter und Schwester haben mir die Freude schon vermiest. Wie es so oft ist, bei der Umsetzung vom Buch zum Kinofilm, wird doch das ein oder andere weggelassen und dafür manche Szenen anders dargestellt.
Ich finde es super, dass meine Tochter es auch besser empfand, das Buch zu lesen und ihr diese Geschichte besser gefallen hat. Mir ging es genauso.
Ich überlege ernsthaft, die alten Bücher der Reihe zu besorgen, denn der Schreibstil gefiel mir sehr und es war flüssig zu lesen.
Die Charaktere waren mir im Buch auch sympathischer und auch detailliert beschrieben. Das Schwarzwälder Paar, welches Schloss Burg besiedelt hat, war mit dem Dialekt im Film natürlich klasse.

Wir fanden es super Buch und Kino genießen zu dürfen, aber das Buch hatte die Nase vorn. Die Geschichte war spannend und witzig und wir fanden es klasse, Anton und Rüdiger zu begleiten. Tolles Kinderbuch zum Vorlesen oder Selbstlesen. Hier vergeben wir gerne eine Leseempfehlung!