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Veröffentlicht am 07.03.2021

Durchhalten lohnt sich

Meeresglühen (Romantasy-Trilogie, Bd. 1)
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Auf "Meeresglühen" von Anna Fleck habe ich mich ab dem Moment gefreut, wo ich das finale Cover und den Klappentext dazu gesehen habe, denn es machte mich direkt neugierig. Es klang nach einem tollen Jugendbuch ...

Auf "Meeresglühen" von Anna Fleck habe ich mich ab dem Moment gefreut, wo ich das finale Cover und den Klappentext dazu gesehen habe, denn es machte mich direkt neugierig. Es klang nach einem tollen Jugendbuch mit einem spannenden Abenteuer, das Meer spielte eine große Rolle - klingt doch einfach nur perfekt oder nicht? Für mich stand direkt fest, dass ich das Buch lesen möchte und ich danke dem Coppenrath Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars (was meine Meinung aber nicht beeinflusst hat).

Wir begleiten Ella und Aris, die sich während Ellas Urlaub bei ihrer Großmutter am Strand kennenlernen. Aris scheint auf den ersten Blick einen Surfunfall gehabt zu haben und Ella möchte ihm nur helfen. Doch schnell merkt sie, dass an ihm etwas anders ist - er birgt ein Geheimnis, welches Ella lüften möchte, doch sie kommt schnell in eine Welt, die sie so nicht erwartet hat und begegnet Wesen, die sie sonst nur aus Büchern kannte. 

Zuerst möchte ich noch einmal erwähnen, wie wundervoll dieses Cover gelungen ist. Es birgt so viele faszinierende Details, dass man regelrecht ins Schwärmen gerät, sobald man es betrachtet. Es passt so wundervoll zur Geschichte und ich bin nach wie vor einfach verliebt in dieses Design. Hier fand ich auch besonders gut, dass der Verlag die Leser zwischen zwei Covermöglichkeiten hat entscheiden lassen - mein Favorit ist es schlussendlich auch geworden und es ist einfach eines der Bücher, die man immer wieder bestaunen kann.

Aber nun zum Inhalt. Ich muss sagen, dass ich anfangs nicht ganz durchgesehen habe, worum es eigentlich gehen soll. Der Anfang zog sich leider ziemlich in die Länge und ich hatte dadurch Probleme mich wirklich noch für die Geschichte zu interessieren. Ich hatte schon das Gefühl, dass es zwar ein hübsches Äußeres hat, aber der Inhalt nicht überzeugen wird. Doch dann kam ein Punkt, der alles umdrehte und ich konnte kaum noch aufhören zu lesen. Die Story wurde von Seite zu Seite spannender, Ella und Aris gerieten immer mehr in Gefahr und Situationen, die ich so nicht erwartet hätte, machten das Buch zu einem einzigen großen Abenteuer und änderte meine Meinung auf einen Schlag. 

Zu den Charakteren - mit Ella wurde ich anfangs noch nicht so ganz warm und wir brauchten unsere Zeit, bis wir uns aneinander gewöhnten, denn vor allem ihre vielen Gedanken waren mir an manchen Stellen zu viel. Aber sie entwickelte sich zu einem tollen Charakter und bewies in Situationen Stärke, wo andere schon lange aufgegeben hätten. Auf der anderen Seite war sie aber ein kleiner Tollpatsch, was sie mir dann direkt sympathisch machte - denn ich konnte mich selbst teilweise in ihr sehen.

Bei Aris weiß ich noch nicht so ganz, wie ich ihn einordnen soll. Er wirkte immer recht zurückhaltend und dadurch teilweise auch etwas blass auf mich, aber das machte ihn nicht weniger interessant, denn er spielt eine große und wichtige Rolle in diesem Buch und ohne ihn würde dieses Abenteuer gar nicht erst existieren. Was ich immer zum Schmunzeln fand, waren die Situationen, in welchen Ella mit Begriffen um sich schmiss, die Aris in seiner Welt gar nicht kannte und es so zu humorvollen Momenten kam.

Den Schreibstil von Anna Fleck mochte ich sehr gern, denn er war zwar sehr bildlich, aber nicht auf die Art, dass es schnell zu viel wird, sondern genau richtig. Man fliegt bei ihr durch die Seiten und sie baute nach und nach eine Spannung auf, die sich bis zum Ende hin zog. 

Nun bin ich sehr gespannt, wie die Reise der Beiden wohl weitergehen wird - gerade nach diesem Ende, welches mich etwas zerstört zurückgelassen hat. Aber ich freue mich auf die Fortsetzung und kann allen sagen - auch wenn das Buch anfangs seine Längen hat, haltet durch, denn es lohnt sich so sehr und wir Leser bekommen eine tolle Geschichte, die neugierig auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Eine tolle Fortsetzung für Groß und Klein

Flüsterwald - Der verschollene Professor (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 2)
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Viel zu lang mussten wir nun auf das nächste Abenteuer von Lukas und seinen Freunden warten, denn nach dem spannenden ersten Band war ich für meinen Teil schon etwas traurig, dass es zu Ende war. Daher ...

Viel zu lang mussten wir nun auf das nächste Abenteuer von Lukas und seinen Freunden warten, denn nach dem spannenden ersten Band war ich für meinen Teil schon etwas traurig, dass es zu Ende war. Daher war ich sehr glücklich, als es hieß, es kommt ein zweiter Teil und natürlich stand für mich direkt fest, dass ich ihn lesen muss. 

In diesem Band geht es um die Suche nach dem verschollenen Professor, der vor Lukas Familie in dem neuen Haus gewohnt hat. Dieser ist Ellas Großvater und natürlich möchte sie Lukas und seinen Freunden bei der Suche helfen, denn sie macht sich große Sorgen. Doch auch in diesem Band lauern wieder große Gefahren, denen sich die ungleichen Freunde stellen müssen, denn der Flüsterwald birgt nicht nur Gutes und so steht den Freunden ein Kampf nach dem Anderen, ein Rätsel nach dem anderen bevor, die es zu lösen gibt- ob sie es schaffen werden und Ellas Großvater unbeschadet nach Hause holen können?

Auch dieser Band der Reihe hat mir wieder wahnsinnig gut gefallen, auch wenn mein Herz für den Reihenauftakt minimal höher schlägt - was aber auch an den vielen neuen Eindrücken liegen kann, denn davor war ja noch keiner von uns im Flüsterwald unterwegs außer der Professor. Aber dennoch hatte ich auch hier wieder enorm viel Spaß am Lesen. Ich habe mit den Protagonisten gebangt, gehofft. Ich war mit ihnen am verzweifeln und suchen, am rätseln und kämpfen und habe ihnen alle Daumen gedrückt, die ich habe, dass sie auch diese Reise unbeschadet überstehen werden. Es war ein spannendes Abenteuer, sehr actionreich und doch kamen auch die Emotionen nicht zu kurz. 

Die Charaktere haben mir wieder sehr gefallen, aber vor allem Rani, der kleine Menok, hat es mir angetan. Er scheint nicht der hellste Stern am Himmel zu sein und doch meint er alles immer nur gut - auch wenn er gern die Tatsachen verdreht. Aber das bringt eine gute Brise Humor in die Geschichte und ohne ihn würde ganz schön was fehlen.

Neu auf dieser Reise war Ella, die ich anfangs etwas...anstrengend fand, aber im Laufe des Geschehens nicht mehr wegdenken wollte. Sie ist unglaublich schlau und ich denke, dass vor allem Lukas mehr als einmal ziemlich aufgeschmissen gewesen wäre, hätte er Ella nicht an seiner Seite gehabt. Sie hat sich ihren festen Platz in dieser Geschichte hart erkämpft und ich hoffe sehr, dass sie ihn auch weiterhin behalten wird, denn Ella und Lukas geben neben ihren Freunden aus dem Flüsterwald ein gutes Gespann ab.

Der Schreibstil von Andreas Suchanek ist wieder wundervoll leicht und doch spannend, dass neben den Kindern auch wir Erwachsenen unseren Spaß am Lesen haben. Mein kleiner 8-jähriger Nachbar konnte es kaum erwarten, dass ich das Buch endlich beende und er mit seiner Mama wieder in den Flüsterwald reisen kann - also auch bei Kindern Freude pur :)

Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen, der auch gern mal ein Kinderbuch zwischendurch liest, denn es macht sehr viel Spaß und wird auch nicht langweilig. Es ist die perfekte Mischung für Groß und Klein.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Wie erwartet ein gelungener Kriminalroman

Ohne Schuld
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Durch meine Oma bin ich vor einigen Jahren auf die Autorin Charlotte Link aufmerksam geworden und als mir dann eine Kollegin mein erstes Buch von ihr zum Geburtstag geschenkt hat, war es direkt um mich ...

Durch meine Oma bin ich vor einigen Jahren auf die Autorin Charlotte Link aufmerksam geworden und als mir dann eine Kollegin mein erstes Buch von ihr zum Geburtstag geschenkt hat, war es direkt um mich geschehen. Ich fing an ihre Bücher nach und nach zu kaufen und zu lesen und verliebte mich einfach in ihre Art zu schreiben. So war es für mich auch keine Frage, dass ich auch ihr neuestes Werk "Ohne Schuld" lesen möchte.

Im Nachhinein stellte ich erst fest, dass es schon der dritte Band der Fälle von Kate Linville und Caleb Hale ist, jedoch kann man "Ohne Schuld" auch unabhängig davon lesen - habe ich auch getan, da mir dieser Fakt nicht bewusst war :) Natürlich sind wahrscheinlich einige Entscheidungen der Protagonisten nachvollziehbarer, wenn man die Vorgeschichte zu ihnen kennt, jedoch werden Ereignisse aus der Vergangenheit immer mal wieder aufgegriffen und so lässt sich der Bezug zum Geschehen schnell herstellen.

Zwei Schicksale - auf grausame Weise miteinander vereint und doch scheint die Opfer nichts zu verbinden. Zu beginn der Geschichte wird völlig unerwartet auf eine Frau im Zug geschossen, zwei Tage später fällt eine andere Frau mit dem Fahrrad über ein im Wald gespannten Draht - auch hier fällt im Nachhinein ein Schuss - beides mit der gleichen Tatwaffe. In diesem Fall gilt es die Verbindung zwischen den beiden ungleichen Frauen herzustellen und zu erfahren, wer der Täter ist - denn auch die Ermittlerin Kate Linville gerät in Gefahr und findet sich plötzlich mitten im Geschehen wider.

Von Seite Eins an war ich gefangen von der Geschichte. Der Prolog des Buches spielt 13 Jahre vor der eigentlichen Handlung und scheint auf den ersten Blick über den Großteil des Buches in keinem Zusammenhang mit dem Geschehen 2019 zu stehen. Aber dieser Auftakt macht es direkt spannend und so war ich mitten im Fall gefangen, habe mit gefiebert und mitgelitten. Es ist einfach wieder so grandios geschrieben, dass ich traurig war, als nach knapp 540 Seiten plötzlich nichts mehr kam und das Buch erzählt ist. 

Was mir persönlich gefallen hat, waren die kurzen Erzählpassagen, die immer wieder zwischen den einzelnen Kapiteln auftauchten. Anfangs wusste man auch nicht, wer dort spricht, wer uns seine Geschichte erzählt. Ist es der Täter? Oder ein Opfer? Wer spricht dort zu uns? Es ergab nach und nach aber immer mehr Sinn und ich fand diese Zwischeneinwürfe unglaublich gut angebracht, denn man rätselte immer weiter über die ganzen Verbindungen im Buch und wusste lange nicht, um wen genau es hier wirklich geht und aus welchen Beweggründen diese Person gehandelt hat. 

Zu den Charakteren konnte man nicht so starke Bindungen aufbauen wie in anderen Büchern, aber für mich ist das in diesem Genre auch nicht so wichtig. Hier steht für mich der Fall an erster Stelle und wenn der gut durchdacht und gut aufgebaut ist, dann kann es dennoch ein tolles Buch werden - und Charlotte Link hat das geschafft. Ich kann ihre Charaktere zwar teilweise einschätzen, aber habe keine direkte Verbindung zu ihnen aufgebaut. Aber wie bereits erwähnt, das ist für mich vollkommen in Ordnung, da es nichts an der Spannung des Buches geändert hat. 

An sich lese ich nicht so gern Kriminalromane, da mir meist das gewisse "Etwas" fehlt, jedoch hatte ich bei Link's Werken damit noch nie Probleme, denn durch den sehr bildhaften Schreibstil der Autorin hält sich das gesamte Buch über eine Spannung aufrecht, dass man das Buch nicht aus der Hand legen mag. "Ohne Schuld" ist für mein Empfinden zwar anders als die Bücher, die ich bisher von der Autorin gelesen habe, aber dennoch nicht weniger spannend - ich habe es von der ersten bis zur letzten Seite sehr gemocht und werde mir nun auch die ersten beiden Fälle von den Ermittlern holen. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.02.2021

Krimi mal Anders

Das Rosenkreuzer Komplott
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Ich habe ehrlich gesagt bisher noch keine Bücher über Geheimbunde oder Bruderschaften gelesen, aber hier hat mich der Klappentext direkt neugierig gemacht und ich dachte mir, warum nicht? Man kann auch ...

Ich habe ehrlich gesagt bisher noch keine Bücher über Geheimbunde oder Bruderschaften gelesen, aber hier hat mich der Klappentext direkt neugierig gemacht und ich dachte mir, warum nicht? Man kann auch mal raus aus seiner Komfortzone und neue Geschichten entdecken. Im Nachhinein kann ich auch gar nicht sagen, was ich eigentlich von der Geschichte erwartet hatte, aber es war definitiv etwas anderes als das, was ich bekommen habe.

In diesem Buch begleiten wir Vicky, die bisher kein leichtes Leben hatte. In einem Heim aufgewachsen landet sie irgendwie auf der schiefen Bahn und so ist es nicht gerade verwunderlich, dass sie jedes Wochenenden exzessiv mit ihren Freunden feiert, Drogen nimmt und auch zu One Night Stands nicht nein sagt. Als ihr plötzlich eine gelbe Ratte begegnet, hält sie das anfangs für eine Nebenwirkung der Drogen. Doch die Begegnungen häufen sich und Vicky muss schnell feststellen, dass hinter allem ein Plan stecke, den sie so nie erwartet hat.

Vicky ist ein Charakter, den ich irgendwie mochte. Ja, sie ist definitiv kein zuverlässiger Mensch und wenn wir mal ehrlich sind, hat sie auch ihr Leben wenig unter Kontrolle. Ihren Job macht sie nur als Mittel zum Zweck und auch Tom, ihr netter Nachbar, verbringt zwar viele Nächte mit ihr, aber was ernstes sieht sie dahinter nicht - auch wenn er definitiv an mehr interessiert ist. Sie klaut auf Arbeit und wirkt oft sehr maulig, hat einen großen Mund und spricht aus, was ihr in den Sinn kommt. Aber sie ist durchweg ehrlich und steht für das ein, was sie möchte - unabhängig davon, ob das nun positiv oder negativ für ihr Leben oder das ihrer Mitmenschen ist. In ihren wilden Partynächten geht es ihr nicht nur ums Feiern und Drogen nehmen, ums Vergessen - sie hat dort auch immer mal wieder die Chance etwas dazu zu verdienen, was ihr mehr als gelegen kommt. Diese Jobs sind nicht wirklich legal, aber ich denke, dass ihr das generell nicht so wichtig ist, da sie in ihren Augen auch nicht viel zu verlieren hat.

Dies spiegelt sich auch immer wieder in ihrem Verhalten wider, als sie nach und nach immer mehr mitbekommt, in was sie da geraten ist, was die Bruderschaft möchte und was deren Ziel ist. Einzelne dieser Passagen waren sehr düster, brachten aber eine gute Spannung auf und ließen mich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Ich fand, dass der Autor hier gut gezeigt hat, wie schnell man in gewisse Dinge verstrickt sein kann - ob gewollt oder ungewollt - und dass es oft gar nicht so leicht ist, sich den Zielen und Meinungen solcher Gruppen zu entziehen. Ich kenne mich nicht aus mit Bruderschaften o.ä., weiß daher nicht inwieweit dies der Realität entsprechen könnte, aber ich bin dennoch der Meinung, dass dies einen guten Eindruck in die Richtung gibt, die solche Gruppierungen oftmals (nicht immer) verfolgen.

Auch wenn für mich noch nicht alles ganz klar ist, ein paar kleine Fragen offen blieben (vielleicht kommt ja doch mal eine Fortsetzung?), fand ich es dennoch spannend und gut flüssig zu lesen. Es hat mir auf jeden Fall Lust gemacht mehr Bücher über Bruderschaften, verschiedene Glaubensrichtungen, Überzeugungen etc. zu lesen und ich kann das Buch guten Gewissens empfehlen, wenn man mal einen guten Krimi etwas abseits des Mainstream-Geschmacks lesen möchte.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Toller Abschluss

Asche im Licht (Das Geheimnis der Schwingen 2)
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Nachdem ich den ersten Band "Feuer im Schatten" dieser wundervollen Dilogie praktisch inhaliert habe, stand für mich außer Frage, dass ich auch den zweiten Band der Reihe unbedingt lesen muss und konnte ...

Nachdem ich den ersten Band "Feuer im Schatten" dieser wundervollen Dilogie praktisch inhaliert habe, stand für mich außer Frage, dass ich auch den zweiten Band der Reihe unbedingt lesen muss und konnte es kaum erwarten, endlich mit dem Lesen zu starten, denn ich hatte Sehnsucht nach Sascha und ihren Freunden. Auf der anderen Seite wollte ich aber gar nicht mit dem Lesen beginnen, denn das hieße, dass die Reihe ihr Ende findet und ich wirklich Abschied nehmen muss. Auf dieses war ich noch nicht vorbereitet, ich wollte nicht, dass es endet, aber wie alles Schöne - man muss irgendwann Abschied nehmen. Wenn dieser dann so wundervoll ist wie der von "Asche im Licht", dann kann man damit ganz gut leben.

Dieser zweite Band schließt direkt an seinen Vorgänger an und zeigt somit deutlich von Beginn an noch immer die innere Zerrissenheit von Sascha. Denn obwohl nun das Geheimnis um ihre Person gelüftet ist, weiß sie nicht, wie die anderen Königreiche darauf reagieren werden. Als dann auch noch Colin verschwindet, sieht sie keinen anderen Weg als ihn zu suchen und stößt dabei auf ein Geheimnis, welches alles ändern wird.

Wie auch im vorigen Band ist Sascha für mich ein unglaublich starker Charakter. Wo andere an der Last der Krone zu Grunde gehen würden, zieht sie noch Stärke heraus und gibt einfach niemals auf. Sie ist keine typische Königin, verhält sich anders, als man von ihr erwartet und sie setzt sich für all das ein, was ihr am Herzen liegt - egal, wie die Konsequenzen daraus aussehen mögen. Sie ist eine Königin mit Herz und auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag, dass sie ihr Königreich und dessen Bürger im Stich lässt, merkt man, dass sie das alles eigentlich nur tut, um allen zu helfen und sie wieder zu einen.

Ich muss sagen, dass mir Colin im ersten Band einiges sympathischer war, er hat sich in diesem zweiten Teil anders verhalten und anders entwickelt, als ich es mir erhofft hatte. Manche seiner Entscheidungen konnte ich zwar durch die Situation, in der er sich befand, nachvollziehen, allerdings fand ich diese dennoch nicht immer gut. Denn anstatt er einfach mal mit jemandem darüber gesprochen hätte, handelte er und dachte nicht weiter darüber nach, was daraufhin passieren könnte.

Sascha hat mit Bastian, Caspar und Rogan auch wunderbare Freunde an ihrer Seite, die uns Lesern immer wieder zeigen, wie wichtig Freundschaft ist und wie weit man seine Freunde unterstützen kann, ohne Bedingungen daran zu knöpfen. Diese Charaktere zeigen uns, wie wichtig es ist, Freunde zu haben, auf die man sich verlassen kann, die immer hinter uns stehen und uns auffangen, wenn wir selbst einmal vom Weg abgekommen sind. Es sind so tolle Charaktere, bei welchen ich mich unglaublich auf das Wiedersehen gefreut hatte und es sind Freunde, die man sich im eignen Leben selbst auch wünschen würde. Großartige, authentische Charaktere, die man in anderen Geschichten manchmal vergeblich sucht.

Was mich hier besonders gefreut hat, war zu sehen, wie Sascha und ihre Familie plötzlich mehr zusammengewachsen ist. Sie haben zueinander gehalten und sich gegenseitig gestützt, sie sind stärker aus dem Lüften des Geheimnisses herausgetreten und haben gelernt, worauf es wirklich im Leben ankommt. Gerade Saschas Vater hat eine Wandlung durchgemacht, bei welcher man sofort gemerkt hatte, welche Last von ihm abgefallen ist. Man spürte, wie sehr es ihm Leid getan hat, was er Sascha ein Leben lang aufgebürdet hatte und dass er nicht weiß, wie er das jemals wieder gut machen sollte. Sascha und ihre Familie zeigen perfekt, wie wichtig Zusammenhalt ist und dass man immer darauf vertrauen sollte, dass die eigene Familie hinter einem steht.

Auf den Inhalt selbst möchte ich an dieser Stelle gar nicht eingehen, denn es würde zu sehr die Spannung kaputt machen - ihr sollt es ja schließlich alle selbst noch lesen ;) Aber für mich war es ein gelungener Abschluss dieser Dilogie. Mein Herz gehört zwar einen Ticken mehr dem ersten Band, aber dennoch habe ich auch hier wundervolle Lesestunden verbracht, ich habe Aurelia immer mal wieder verflucht und ich habe mit Sascha gelitten. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, durchweg spannend und ein Abschluss, der zwar weh tut, aber mich dennoch glücklich zurück lässt.

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