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Veröffentlicht am 30.08.2017

Sommerlektüre mit tiefsinnigen Elementen

Das Glück oder was auch immer passiert
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Der Klappentext von „Das Glück oder was auch immer passiert“ verspricht jede Menge Sommerstimmung, eine zarte Liebesgeschichte und eine gute Portion Dramatik, wodurch mich das Buch sofort angesprochen ...

Der Klappentext von „Das Glück oder was auch immer passiert“ verspricht jede Menge Sommerstimmung, eine zarte Liebesgeschichte und eine gute Portion Dramatik, wodurch mich das Buch sofort angesprochen hat.

Die Geschichte ist in einer amerikanischen Kleinstadt namens Green Lake City angesiedelt und setzt zu Beginn der Sommerferien ein. Lynn, die 17 jährige Protagonistin, ist anfangs alles andere als gut gelaunt: Ihr Freund Elliot arbeitet die ganzen Sommerferien, um sich ein Auto finanzieren zu können, und ihre beste Freundin ist zu einem Sommercamp aufgebrochen. Nicht gerade das, was sie sich von ihren Sommerferien erwartet hat.
Die Ausgangssituation ist also alles andere als berauschend, was sich jedoch abrupt ändert, als Lynn auf den neu zugezogenen Silas Hart trifft. Dies passiert direkt auf den ersten paar Seiten, was ich äußerst positiv fand, da die Geschichte so ziemlich schnell ins Rollen kommt.

Lynn ist die Tochter des Pfarrers von Green Lake City und verhält sich demgemäß auch sehr brav und überlegt. Sie ist das typische Mädchen von nebenan, wodurch sie zu Beginn etwas langweilig wirkt, was sich jedoch im Laufe der Geschichte ändert. Generell macht sie eine deutliche Entwicklung durch; sieht sie sich selbst anfangs noch als ein Mensch ohne Konturen, so kann man deutlich mitverfolgen, wie sie zunehmend Form annimmt und sich selbst besser kennenlernt. Mit diesem Selbstfindungsprozess geht auch ein zunehmend rebellisches Verhalten einher, was sich jedoch noch im Rahmen gehalten hat und Lynn meiner Meinung nach nur noch authentischer gemacht hat. Jedoch muss ich sagen, dass sie im Hinblick auf ihren Umgang mit ihrem Freund Elliot bei mir leider deutlich an Sympathie eingebüßt hat. Sie war mir an einigen Stellen einfach zu egoistisch und selbstbezogen, was im Teenageralter vielleicht auch teilweise normal ist, mich aber doch ziemlich gestört hat.

Silas hingegen war mir während des gesamten Verlaufs der Geschichte sympathisch. Auch er hat seine Ecken und Kanten, wodurch er für mich aber nur noch sympathischer wurde. Sehr besonders an ihm ist seine Leidenschaft für die Poesie und seine Tiefgründigkeit. Silas wirkt oft sehr ernst und nachdenklich, hat jedoch auch seine lustigen Momente, in denen er Lynn nicht nur zum Lachen, sondern oft auch auf hundertachtzig bringt. Diese Mischung hat mir richtig gut gefallen und so hat es auch nicht lange gedauert, bis ich Silas in mein Herz geschlossen hatte.

Die Nebencharaktere finde ich im Großen und Ganzen durchaus interessant. Besonders Silas Zwillingsschwester Laurel hat es mir angetan. Sie ist ein äußerst komplexer Charakter mit einer unglaublich spannenden Geschichte. Ich muss sagen, dass mir die Geschichte um sie am besten in diesem Buch gefallen hat, jedoch steht diese natürlich nicht im Mittelpunkt der Geschichte und wird deshalb leider nicht so tiefgehend behandelt, wie ich es mir gewünscht hätte.

Die Liebesgeschichte, die sich im Laufe des Buches entwickelt fand ich ganz süß, allerdings auch nicht besonders ergreifend oder mitreißend.

Gut gefallen haben mir die Einschübe von Poesie und die tiefschürfenden Gespräche zwischen Silas und Lynn, die mich mehrmals zum Nachdenken angeregt haben. Durch den lockeren Schreibstil der Autorin ist das Buch aber trotzdem flüssig zu lesen und eher leichte Kost, die sich bestens für einen entspannten Sommertag eignet.

Kritisieren muss ich, dass die Geschichte ziemlich lange gebraucht hat, bis sie so richtig an Fahrt aufgenommen hat. Die ersten beiden Drittel waren zwar ganz schön und nett, aber leider auch ein bisschen langweilig. So richtig Spannung kam für mich leider erst im letzten Drittel der Geschichte auf. Hier hat es die Autorin dann aber auf jeden Fall geschafft, mich zu überraschen und emotional mitzureißen.


Fazit

Die Geschichte um Silas und Lynn ist besonders für all diejenigen empfehlenswert, die Poesie mögen und nach einer Sommerlektüre mit einer zarten Liebesgeschichte suchen. Die erstem beiden Drittel des Buches konnten mich leider nicht vom Hocker hauen, gegen Ende hin hat es die Autorin dann aber doch noch geschafft, mich zu überraschen und emotional mitzureißen.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Eine originelle Idee gepaart mit jeder Menge Spannung!

Marthas Widerstand
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Schon das Cover von „Martha Widerstand“ hat mich direkt angesprochen und spätestens nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war absolut klar, dass ich das Buch lesen musste!

Der Schreibstil der Autorin ...

Schon das Cover von „Martha Widerstand“ hat mich direkt angesprochen und spätestens nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war absolut klar, dass ich das Buch lesen musste!

Der Schreibstil der Autorin war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da sie viel Umgangssprache einfließen lässt, größtenteils kurze und präzise Sätze benutzt und einige Kapitel in Berichtform, fast wie bei einem Drehbuch, schildert. Je länger ich jedoch in dem Buch gelesen habe, umso besser bin ich auch mit dem Schreibstil zurechtgekommen. All das, was ich anfangs ungewohnt fand, hat der Geschichte nur noch mehr Lebendigkeit verliehen und dafür gesorgt, dass sich die Geschichte ungewohnt schnell hat lesen lassen.

Obwohl Martha, wie der Klappentext schon verrät, natürlich die Protagonistin der Geschichte ist, wird die Handlung des Buches nicht nur aus ihrer, sondern aus verschiedenen Perspektiven, wie zum Beispiel der ihrer psychologischen Betreuerin Eve, wiedergegeben. Dadurch bekommt der Leser natürlich einen viel umfassenderen Blick auf die Geschichte und erhält Zugang zu den Gedanken und Gefühlen der anderen Charaktere. Die einzelnen Kapitel sind dabei eher knapp gehalten, was ich als sehr positiv empfunden habe, da dadurch die Geschichte auch sehr dicht erzählt wird und die Spannung stets aufrechterhalten bleibt.

Die Protagonistin Martha ist eine sehr starke junge Frau, die jedoch anfangs nur schwer greifbar ist, weil sie sehr wenig von sich preisgibt. Damit ist sie nicht nur den anderen Charakteren, sondern auch dem Leser ein Rätsel, was die Geschichte andererseits aber auch sehr spannend macht. Ich habe von Kapitel zu Kapitel daraufhin gefiebert mehr über Martha und ihren Plan zu erfahren, wobei ich die Auflösung zwar in Ordnung, aber leider nicht ganz so spannend fand wie ich es erwartet hätte.

Obwohl Martha natürlich im Zentrum der Geschichte steht, geht es in dem Buch um viel mehr als nur um ihr persönliches Schicksal. So ist ein wichtiger Teil des Buches die Zweiklassengesellschaft und die Ungerechtigkeit mit der der arme Teil der Gesellschaft jeden Tag kämpfen muss.

Die Idee hinter der Geschichte finde ich sehr originell und spannend, jedoch auch ein wenig unrealistisch. Dass per Zuschauervoting über Schuld und Unschuld entschieden wird, könnte ich mir an sich schon vorstellen, jedoch unter anderen Bedingungen als im Buch. Vielleicht bin ich da aber auch zu kritisch, weil ich in einer Gesellschaft lebe, in der so was – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – undenkbar wäre. In anderen Teilen der Welt sieht es schon ganz anders aus, womit das Buch auch einen deutlichen Gegenwartsbezug besitzt.

Die Storyline ist von Anfang bis Ende gut durchdacht und vor allem super spannend. Zwar hält das Buch keine wahnsinnig schockierenden Wendungen bereit, jedoch gibt es aber genug Überraschungen, die dafür gesorgt haben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Bis kurz vor Schluss hatte ich keine Ahnung, wie die Geschichte enden könnte und war daher auf jeden Fall überrascht vom Ende. Die Geschichte ist allerdings noch nicht komplett abgeschlossen und so macht das Ende auf jeden Fall Lust auf den zweiten Teil. Dieser ist in den USA übrigens schon am 15. Juni dieses Jahr erschienen.


Fazit

Eine originelle und interessante Grundidee gepaart mit einem außergewöhnlichen Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen, lassen die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen. Einige Aspekte des dargestellten Gesellschaftssystems wirkten auf mich etwas überzogen und unrealistisch, im Großen und Ganzen ist es der Autorin aber trotzdem gelungen, mich zu überzeugen und vor allem unglaublich gut zu unterhalten. Den zweiten Teil werde ich mir sobald er im Deutschen erscheint auf jeden Fall unter den Nagel reißen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Originalität
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2017

Ganz anders als erwartet

Runa
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„Runa“ ist ein Buch, das lange Zeit auf meiner Wunschliste stand. Der Klappentext verspricht eine dunkle und spannende Geschichte rund um ein kleines Mädchen namens Runa. Schon auf den ersten Seiten begann ...

„Runa“ ist ein Buch, das lange Zeit auf meiner Wunschliste stand. Der Klappentext verspricht eine dunkle und spannende Geschichte rund um ein kleines Mädchen namens Runa. Schon auf den ersten Seiten begann ich allerdings zu ahnen, dass Runa anders wie man aufgrund des Titels und des Klappentextes meinen könnte, nicht die Protagonistin der Geschichte ist – im Gegenteil: Sie erscheint erst im späteren Verlauf der Geschichte auf der Bildfläche.

Im Mittelpunkt von „Runa“ steht der Medizinstudent Jori Hell, der an der Salpêtrière-Klinik seinen Doktor machen möchte, um dann seiner kranken Freundin Pauline helfen zu können. Jori war mir zwar nicht durchgehend sympathisch, trotzdem hat es dir Autorin aber irgendwie geschafft, dass ich mit ihm mitfiebere. Was er alles auf sich nimmt, um Pauline zu helfen, ist beachtenswert, allerdings verliert er dabei oft das Wesentliche aus den Augen und geht zeitweise mit Scheuklappen durch die Welt, was mich ziemlich an ihm gestört hat. Andererseits ist Jori aber auch ein Charakter mit Entwicklungspotenzial, was die Autorin auch definitiv ausnutzt.

Die Geschichte wird zwischendurch allerdings immer wieder auch aus anderen Perspektiven erzählt – unter anderem aus der eines ehemaligen Polizisten, der sich mittlerweile selbst zum Verbrecher ernannt hat, oder auch aus der eines Jungen, der den größten Teil seiner Zeit damit verbringt, seine Leidenschaft für die Poesie vor seinem Vater zu verbergen. Der Wechsel der Perspektiven hat mich zu Beginn des Buches ziemlich verwirrt, was dann aber im Laufe der Geschichte deutlich besser wurde, als ich die einzelnen Perspektiven zuordnen konnte.

Besonders beeindruckt hat mich an dem Buch, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht und die Autorin sehr viel Recherchearbeit geleistet hat. So wurden im neunzehnten Jahrhundert in der französischen Salpêtrière-Klinik unter der Leitung von Dr. Charcot tatsächlich Frauen mit Hysterie behandelt. Der Einblick in die Behandlungsmethoden und den Klinikalltag ist dabei so interessant wie erschreckend. Ich hatte vor dem Lesen dieses Buches überhaupt gar kein Hintergrundwissen über die ganze Thematik und empfinde das Buch schon alleine deshalb als eine Bereicherung.

Kritisieren muss ich, dass sich die Geschichte für mich ungemein in die Länge gezogen hat. Durch die vielen unterschiedlichen Perspektiven erhält man natürlich einen umfassenden Blick auf das Geschehen, jedoch ist die Geschichte für meinen Geschmack einfach nicht dicht genug erzählt. Zwischendrin kommt es immer wieder zu Längen, die für einen deutlichen Abfall der Spannung sorgen. Einige Seiten weniger hätten der Geschichte in diesem Hinblick sicher nicht geschadet.

Gut gefallen hat mir die Entwicklung der Storyline. Die verschiedenen Sichtweisen sind meiner Meinung nach mit einzelnen Puzzleteilen vergleichbar, die zusammen nach und nach ein Gesamtbild ergeben. Vera Buck ist es gelungen, die einzelnen Perspektiven auf geschickte Art und Weise miteinander zu verknüpfen, sodass alle gemeinsam schließlich zum Höhepunkt der Geschichte führen.

Das Ende des Buches war definitiv der spannendste Teil der Geschichte, jedoch auch der unausgereifteste. Während die Autorin im restlichen Teil des Buches nicht vor Längen zurückschreckt, wirkt es so, als wäre für das Ende nicht mehr genug Platz übrig gewesen. Insgesamt bleiben einfach viel zu viele Fragen offen. Besonders über Runas Vergangenheit, aber auch über ihre gegenwärtige Situation hätte ich mir noch viel mehr Informationen gewünscht. Generell bleibt sie im Laufe der Geschichte relativ blass und ungreifbar, was ich sehr schade finde, da der Titel des Buches etwas andere erwarten lässt.

Fazit
Vera Buck hat mit „Runa“ einen aufwendig recherchierten Roman geschrieben, der dem Leser jede Menge Wissen über die Behandlung von sogenannten „Hysterikerinnen“ hinter den Mauern der französischen Salpêtrière-Klinik im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert liefert. Die Geschichte rund um das kleine Mädchen Runa beinhaltet jede Menge Spannung, steht jedoch, anders als der Titel des Buches vermuten lässt, leider nicht im Mittelpunkt des Romans.
Meine beiden größten Kritikpunkt beziehen sich auf die Längen innerhalb der Geschichte, die einen wirklichen Spannungsaufbau leider immer wieder verhindert haben, und auf das für mich unbefriedigende Ende.
Begeistern konnte mich hingegen, wie geschickt die Autorin die einzelnen Perspektiven miteinander verwoben hat, wodurch die Storyline besonders zum Ende hin sehr interessant wurde.

Veröffentlicht am 18.07.2017

Spannende Fortsetzung einer vielversprechenden Jugendbuchreihe

Das Herz des Verräters
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„Das Herz des Verräters“ setzt genau dort an, wo „Der Kuss der Lüge“ geendet hat: Lia und Rafe werden als Gefangene durch die Gassen von Venda getrieben, während die Brücke hinter ihnen wieder hochgezogen ...

„Das Herz des Verräters“ setzt genau dort an, wo „Der Kuss der Lüge“ geendet hat: Lia und Rafe werden als Gefangene durch die Gassen von Venda getrieben, während die Brücke hinter ihnen wieder hochgezogen wird, wodurch klar wird, das es keinen Weg zurück gibt.

Wie schon im ersten Teil wird die Geschichte hauptsächlich aus Lias Perspektive erzählt, jedoch gibt es auch wieder einzelne Kapitel, die aus der Sicht von Kaden, Rafe und auch Pauline erzählt werden. Dabei schafft es die Autorin über die gesamte Geschichte hinweg, unnötige Wiederholungen zu vermeiden und die Spannung aufrechtzuerhalten. Durch die Mehrpespektivität kommt meiner Meinung nach sogar noch mehr Spannung in die Geschichte, da einige Handlungsverläufe nur angedeutet und erst einige Zeit später wieder aufgegriffen werden.

Auch bereits bekannt aus dem ersten Teil sind die Fragmente von Vendas Lied, Gaudrels Vermächtnis und dem heiligen Text von Morrighan, die einigen Kapitel vorangestellt sind und von der Vergangenheit der Königreiche erzählen. Im ersten Band haben mich diese bruchstückhaften Erzählungen noch überwiegend verwirrt, während im zweiten Band äußerst interessante Details ans Tageslicht gekommen sind, die mir Stück für Stück mehr Klarheit verschaffen haben. Ich bin gespannt, was der dritte und vierte Teil der Reihe hinsichtlich der Vergangenheit von Morrighan und Venda noch offenbaren werden, und wie sie den Bogen zur Gegenwart spannen werden.

Mit Venda hat die Autorin wieder eine ganz eigene Welt mit speziellen Sitten und Bräuchen entworfen, die eine besonders düstere Ausstrahlung hat und einige Geheimnisse in sich birgt. Der bildliche und detaillierte Schreibstil von Mary E. Pearson war wieder genauso großartig wie schon in Band eins und so hatte ich wie auch bei dem kleinen Fischerstädtchen Terravin vom Königreich Venda stets ein genaues Bild vor Augen.

Da „Das Herz des Verräters“ an einem neuen Schauplatz angesiedelt ist, treten natürlich auch eine ganze Menge neue Charaktere auf die Bildfläche. Da wäre zum Beispiel der Komizar, von dem man im ersten Teil schon immer mal wieder gehört hat, aber auch andere Bewohner Vendas werden dem Leser nach und nach vorgestellt, wodurch die Geschichte neuen Schwung bekommt. Nichts desto trotz schafft es die Autorin allerdings auch, liebgewonnene Nebencharaktere aus dem ersten Teil immer wieder geschickt einzubauen, worüber ich mich besonders gefreut habe.

Schon in meiner Rezension zum ersten Teil habe ich die Protagonistin Lia für ihre Stärke gelobt, doch in diesem Teil ist sie in vielerlei Hinsicht noch weiter über sich hinausgewachsen. So hat sie Stück für Stück verstehen gelernt, dass sich das Leben nicht immer nur in schwarz und weiß einteilen lässt, was sich auch auf ihr Handeln ausgewirkt hat. Insgesamt wirkt sie noch erwachsener und lässt ihr impulsives, unüberlegtes Verhalten größtenteils hinter sich, ohne dabei jedoch unsympathisch zu wirken, da sie trotz allem immer noch ein Mensch ist, der zuallererst auf sein Herz hört. Dadurch konnte ich mich stets gut in sie hineinversetzen und habe sie noch ein bisschen mehr in mein Herz geschlossen als es nach Band eins sowieso schon der Fall gewesen war.

Rafe war ja schon im ersten Teil der Reihe mein absoluter Favorit und das hat sich auch in diesem Buch nicht geändert. Jedoch stand er dieses Mal etwas im Hintergrund und hat leider nicht ganz so viel Raum bekommen, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass sich das im nächsten Teil wieder ändern wird.

Kaden mochte ich gegen Ende des ersten Teils immer weniger, dies hat sich jedoch mit „Das Herz des Verräters“ wieder etwas relativiert. Das, was Rafe an Raum einbüßt, kommt Kaden zugute. Der Leser erfährt viel über seine Vergangenheit und seine Beweggründe, wodurch ich sein Verhalten jetzt viel besser nachvollziehen kann als zuvor.

Zu kritisieren habe ich eigentlich nur zwei Dinge. Zum einen fand ich den Mittelteil nicht ganz so spannend wie in „Der Kuss der Lüge“ – was allerdings nicht heißen soll, dass ich mich gelangweilt hätte, das war nämlich definitiv nicht der Fall – und zum anderen ging das Ende für meinen Geschmack etwas zu schnell über die Bühne. Nichtsdestotrotz haben mich die letzten Seiten aber mehr als neugierig auf den nächsten Teil gemacht, sodass ich es kaum noch abwarten kann, bis er endlich erscheint.


Fazit

Wie schon im ersten Teil der Reihe besticht Mary E. Pearson mit ihrem detaillierten und bildlichen Schreibstil und einem faszinierenden Worldbuilding. Die Charaktere sind komplex und vielschichtig, die Storyline spannend und stimmig und zudem versteht es die Autorin bestens, die beiden Handlungsstränge von Vergangenheit und Gegenwart geschickt miteinander zu verweben. Einen halben Stern Abzug bekommt das Buch von mir nur, weil mich der erste Teil besonders in der Mitte noch ein bisschen mehr packen konnte und mir das Ende in diesem zweiten Band etwas zu schnell kam.
Wenn ihr phantastische Jugendbuchreihen mögt, kann ich nur eines sagen: LEST DIESE BUCHREIHE!

Veröffentlicht am 07.07.2017

Eine berührende und ermutigende Geschichte

Morgen lieb ich dich für immer
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Inhalt

Eine Liebe so groß wie die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft...
„Mallory und Rider kennen sich seit ihrer Kindheit. Vier Jahre haben sie sich nicht gesehen und Mallory glaubt, dass sie sich ...

Inhalt

Eine Liebe so groß wie die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft...
„Mallory und Rider kennen sich seit ihrer Kindheit. Vier Jahre haben sie sich nicht gesehen und Mallory glaubt, dass sie sich für immer verloren haben. Doch gleich am ersten Tag an der neuen Highschool kreuzt Rider ihren Weg – ein anderer Rider, mit Geheimnissen und einer Freundin. Das Band zwischen Rider und Mallory ist jedoch so stark wie zuvor. Als Riders Leben auf eine Katastrophe zusteuert, muss Mallory alles wagen, um ihre eigene Zukunft und die des Menschen zu retten, den sie am meisten liebt …“

Meine Meinung

Auf „Morgen lieb ich dich für immer“ habe ich aus zwei Gründen voller Vorfreude hin gefiebert: Zum einen gehört Jennifer L. Armentrout seit der Lux-Reihe zu meinen Lieblingsautorinnen und zum anderen habe ich schon als das Buch in den USA unter dem Titel „The problem with forever“ erschienen ist sehr viel Gutes darüber gehört.

Das deutsche Cover gefällt mir leider nicht ganz so gut wie das amerikanische, da die Personen, die zu sehen sind, auch nicht der Beschreibung im Buch entsprechen, aber das ist kein Kriterium, das meine Bewertung des Buches beeinflusst, da es natürlich in erster Linie um den Inhalt geht.

Die Geschichte startet mit einem kurzen, spannenden, aber auch düsteren Rückblick, woraufhin dann mehrere Jahre nach vorne in die Gegenwart gesprungen wird. Diese erscheint erst mal sehr positiv, doch dem Leser wird schnell klar, dass Mallory, aus deren Perspektive die gesamte Geschichte erzählt wird, einigen Ballast mit sich herumschleppt. Mich persönlich haben die Rückblenden sehr neugierig gemacht, da sie dem Leser häppchenweise vor Augen führen, wie es dazu gekommen ist, dass Mallory jetzt so ist wie sie eben ist. Aber auch die Erzählung um Mallorys Gegenwart bietet durchaus Spannung, da sich die Protagonistin sozusagen in einer Umbruchphase befindet. Diese von Beginn an vorhandene Grundspannung und auch Jennifer L. Armentrouts lockerer und flüssiger Schreibstil haben dazu geführt, dass sich das Buch sehr angenehm hat lesen lassen und auch keine längeren Durststrecken aufgekommen sind.

Mallory fand ich als Protagonistin sehr interessant, da ich bisher noch keine Geschichte gelesen habe, in der der Hauptcharakter mit solchen psychischen Problemen zu kämpfen hatte wie es bei Mallory der Fall ist. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber ich finde, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, Mallorys Ängste, Gedanken und Gefühle zu transportierten, sodass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Und auch mit Rider ist der Autorin ein außergewöhnlicher Charakter gelungen, der ebenfalls mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat und den ich mit jeder Seite mehr mochte.

Die Nebencharaktere waren allesamt gut ausgearbeitet, sodass es mir nicht wie in manch anderen Geschichten so vorkam als wären sie nur blasse Randfiguren, im Gegenteil, ich hatte nach dem Lesen das Gefühl sie ganz gut zu kennen. Besonders Mallorys Freundin Ainsley mochte ich sehr.

Wie ich bereits geschrieben habe, war eine Grundspannung von Anfang an da und auch während dem weiteren Verlauf hat mich das Buch stets gut unterhalten, allerdings gab es keine überraschenden Wendungen, die mich völlig umgehauen hätten. So habe ich die Geschichte zwar gerne gelesen, richtig fesseln konnte sie mich bis zum Schluss allerdings nicht. Auch das Ende war relativ vorhersehbar, allerdings war es trotzdem zufriedenstellend für mich.

Mein größter Kritikpunkt an der Geschichte ist, dass mich die Liebesgeschichte leider nicht in dem Maße berühren konnte, wie ich es mir gewünscht hätte und ich die Vergangenheit von Mallory eigentlich noch viel interessanter fand als ihre Gegenwart. Da der Fokus der Geschichte allerdings deutlich auf der Gegenwart liegt, kamen leider ein paar Dinge zu kurz, die ich noch gerne über Mallorys Kindheit erfahren hätte.

Was mich an der Geschichte wohl am meisten berührt hat war eine persönliche Erfahrung der Autorin, die sie in die Geschichte miteinfließen ließ. Obwohl die Thematik innerhalb der Geschichte insgesamt nur wenig Platz eingenommen hat, ist es Jennifer L. Armentrout dadurch gelungen, mich nachdenklich zu machen, sodass ich nach dem Lesen sogar darüber recherchiert habe.

Fazit

Eine tiefsinnige und interessante Geschichte über Verletzungen, die so tief gehen, dass man sie niemals ganz loswerden kann, und über die Stärke, trotzdem damit weiterzuleben und Schritt für Schritt die Macht über das eigene Leben wieder zurückzuerlangen. Durch die Liebesgeschichte zwischen Mallory und Rider gewinnt das Buch an Leichtigkeit, allerdings hätte ich gerne noch mehr über Mallorys Vergangenheit erfahren und mir noch mehr Spannung gewünscht.

Allem in allem hat Jennifer L. Armentrout eine Geschichte geschrieben, die einzigartig und trotz aller Dunkelheit, die darin vorkommt, auch sehr ermutigend ist, sodass ich sie nur weiterempfehlen kann.