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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2017

Emotionen pur gepaart mit jeder Menge überraschender Wendungen

Nächstes Jahr am selben Tag
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Colleen Hoover ist es gelungen, mich direkt auf den ersten Seiten abzuholen. Da sie sowohl aus Fallons als auch aus Bens Perspektive erzählt, wird es dem Leser besonders leicht gemacht, sich in die beiden ...

Colleen Hoover ist es gelungen, mich direkt auf den ersten Seiten abzuholen. Da sie sowohl aus Fallons als auch aus Bens Perspektive erzählt, wird es dem Leser besonders leicht gemacht, sich in die beiden hineinzuversetzen – und sie schon nach wenigen Seiten ins Herz zu schließen. Der Schreibstil der Autorin sprüht wie in jedem ihrer Bücher nur so von Humor, Leichtigkeit und purer Emotion. Ich glaube fast, die Grundthematik in ihren Büchern könnte noch so unoriginell sein und Colleen Hoover würde es trotzdem schaffen, daraus eine berührende und unterhaltsame Geschichte zu machen.

Aber in „Nächstes Jahr am selben Tag“ ist die Grundidee alles andere als unoriginell. Zwei Personen, die sich mehrere Jahre lang nur einmal im Jahr treffen und abgesehen von diesem einen Tag keinerlei Kontakt zueinander haben. Das hört sich erst mal total interessant, aber vielleicht auch ein bisschen unrealistisch an. Das war es aber nicht. Ganz im Gegenteil, Colleen Hoover hat es in der Geschichte immer wieder von neuem geschafft, mich von Sichtweisen und Einstellungen zu überzeugen, denen ich nicht einmal zustimmen wollte. So entwickeln Fallon und Ben relativ schnell Gefühle füreinander – normalerweise würde ich mich bei einer Rezension genau an dieser Stelle jetzt ausgiebig darüber auslassen – doch hier ist es anders. Was Colleen Hoover schreibt ist echt, tiefgründig und berührend, sodass man es einfach glauben muss.

Fallon und Ben mochte ich unglaublich gerne. Beide habe eine spezielle Vergangenheit, die sie zu den Personen gemacht hat, die sie heute sind und jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Besonders Fallon macht im Laufe der Geschichte eine deutliche Entwicklung durch, aber auch von Ben bekommt man immer mehr Facetten zu sehen. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die beiden anfangs für ihr Alter doch sehr reif erscheinen, jedoch ist mir das ehrlich gesagt viel lieber als umgekehrt.

Die Storyline hat mich dieses Mal wirklich besonders überrascht. Schon allein die Grundidee fand ich ja toll, aber mit den ganzen Wendungen und Verflechtungen, die das Buch bereithält, hätte ich wirklich nicht gerechnet. Oft kommt es bei Liebesromanen ja vor, dass es zwischendurch ein paar Längen gibt oder das Ende relativ absehbar ist, doch das ist in diesem Buch überhaupt nicht der Fall. Die Autorin hat mich so oft überrascht wie in noch keinem anderen ihrer Bücher, die letzten 200 Seiten waren sogar so spannend, dass ich sie komplett an einem Stück lesen musste.

Doch nicht nur die Plottwists konnten mich überzeugen, auch die Emotionalität der Geschichte und besonders die ganzen Weisheiten, die ich beim Lesen mitgenommen habe, haben das Buch zu etwas Besonderem für mich gemacht. Eine meiner liebsten Stellen:
„Solange man in einem anderen Menschen verloren ist, wird man sich selbst niemals finden.“

Was mir auch wahnsinnig gut gefallen hat, waren die Anspielungen auf Bücher und das Lesen. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber Bücher spielen auf jeden Fall eine große Rolle in der Geschichte und ich bin mir sicher, dass jeder Bücherwurm an der ein oder anderen Stelle beim Lesen in sich hineingrinsen muss – so ist es jedenfalls mir ergangen.

Und es gab noch etwas, dass mein Colleen Hoover-Fanherz höher schlagen ließ: Eine Begegnung mit einem Paar aus einem ihrer anderen Bücher. Das war echt ein schöner Überraschungsmoment! Um wen es sich dabei handelt, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.

Fazit

Das neue Buch von Colleen Hoover ist nicht nur unglaublich berührend, es steckt auch voller Überraschungen und unerwarteter Wendungen, die dafür sorgen, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Es ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden, die Fähigkeit zu vergeben und nicht zuletzt über selbstlose Liebe. Es ist weit mehr als eine Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Spannende Fantasygeschichte, die mir teilweise aber etwas zu verwirrend war

Schattendiebin, Band 1: Die verborgene Gabe
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Inhaltsangabe

„Seit sie denken kann, besitzt Julia die Gabe, sich vor den Blicken anderer zu verbergen. Für ihren Job als Diebin und Spionin ist diese Fähigkeit mehr als nützlich. Doch sie kann ihr auch ...

Inhaltsangabe

„Seit sie denken kann, besitzt Julia die Gabe, sich vor den Blicken anderer zu verbergen. Für ihren Job als Diebin und Spionin ist diese Fähigkeit mehr als nützlich. Doch sie kann ihr auch gefährlich werden, denn der König hat Magie verbannt und lässt Hexen öffentlich hinrichten. Für ihren neuesten Job soll Julia sich als Dienstmädchen bei der reichen Frau Och einschleichen und die Bewohner des Hauses ausspionieren. Schnell erkennt Julia, dass Frau Och sich nicht um das Verbot des Königs schert. Zusammen mit einem zwielichtigen Professor und seinem jungen Assistenten Frederick versteckt sie gefährliche Kreaturen im Keller und hilft verfolgten Hexen. Als eine gehetzte junge Frau mit ihrem Baby bei Frau Och Zuflucht sucht, erfährt Julia, was ihr mysteriöser Auftraggeber wirklich von ihr erwartet. Und selbst eine unsichtbare Diebin kann sich nicht vor ihrem eigenen Gewissen verstecken …“

Meine Meinung

Zuerst einmal möchte ich mich nochmal bei Ravensburger und LovelyBooks für das Vorableseexemplar, das ich gewonnen habe, bedanken. Der Klappentext des Buches hat mich direkt angesprochen, da ich bisher noch keine Geschichte gelesen habe, in der die Protagonistin zum einen die Gabe besitzt, sich unsichtbar zu machen, und zum anderen eine professionelle Auftragsdiebin ist. Ich habe mich also sehr auf diese Geschichte gefreut, nach den ersten Seiten ist diese Freude allerdings etwas gedämpft worden.

Es ist mir sehr schwer gefallen in die Geschichte hineinzukommen. Das lag vor allem daran, dass die Autorin gleich zu Beginn sehr viele fremdartige Namen fallen lässt und immer wieder neue Orte einführt. Außerdem kommen immer wieder kurze Sichtwechsel vor, die zwar sehr interessant sind, meine Verwirrung jedoch nur noch wachsen ließen, da sie sehr unpräzise sind und erst im Nachhinein wirklich verstanden werden können. Das alles hat dazu geführt, dass ich mich nicht in die Geschichte fallen lassen konnte und mich teilweise sehr zwingen musste, weiterzulesen.

Julia war mir als Protagonistin durchgehend sympathisch. Es wird schnell klar, dass sie ein starkes und auch ziemlich abgehärtetes Mädchen ist, was auch mit ihrer Vergangenheit und ihren Lebensumständen zusammenhängt. Trotzdem wirkt sie nicht kalt oder skrupellos, da sie dem Leser immer wieder Einblicke in ihre Gefühlswelt gewährt. Ich fand ihre Handlungen größtenteils durchaus nachvollziehbar und war froh, dass sie keines dieser naiven Mädchen ist, die blindlings in jede Gefahr rennen.

Neben Julia gab es aber noch weitere interessante Charaktere. Da wäre zum einen die mysteriöse Bianka, die von etwas Dunklem verfolgt wird, selbst jedoch auch etwas zu verbergen zu haben scheint. Oder die reiche Frau Och, die Bianka bei sich aufnimmt und auch sonst allerhand merkwürdige Gäste beherbergt. Kurz gesagt: Die Autorin hat es eindeutig geschafft, vielschichtige und interessante Nebencharaktere herauszuarbeiten, mein einziger Kritikpunkt ist, dass es mir zu viele Nebencharaktere waren. Ein paar weniger hätten der Geschichte bestimmt keinen Abbruch getan.

Was mir an der Geschichte wirklich gut gefallen hat, waren zuerst einmal die originellen Ideen der Autorin. Wie ich schon gesagt habe, fand ich schon die Ausgangssituation sehr interessant, doch Catherine Egan hat mich noch öfter überrascht. Neben den altbekannten Fantasywesen trifft der Leser auch auf einige außergewöhnliche, über die ich zuvor weder etwas gelesen noch gehört hatte. Des Weiteren hat die Autorin eine sehr interessante Welt entworfen. Spira ist eine ziemlich heruntergekommene Stadt, in der viel Elend und Gewalt herrscht. Trotzdem hat es die Autorin durch ihre bildhaften Schilderungen irgendwie geschafft, dass mir die Stadt immer mehr ans Herz gewachsen ist – vermutlich gerade weil sie so düster ist.

Meine größte Kritik bezieht sich, wie bereits am Anfang erwähnt, auf die enorme Komplexität der Geschichte, die es mir wirklich schwer gemacht hat, das Lesen zu genießen. Dadurch hat sich die Geschichte dann sehr gezogen und ich musste mich stellenweise wirklich durch die Seiten kämpfen. Die letzten hundert Seiten haben das Ruder dann allerdings noch einmal herumgerissen, denn das Ende war wirklich spannend und ich konnte gar nicht anders als es in einem Rutsch durchzulesen.

Fazit

Eine ziemlich originelle Geschichte mit sehr interessanten und vielschichtigen Charakteren, die jedoch besonders zu Beginn sehr komplex und teilweise auch verwirrend ist, was den Lesegenuss leider ziemlich schmälert.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Ein Buch mit vielen Besonderheiten und sehr authentischen Charakteren

Maybe Someday
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Inhaltszusammenfassung

„Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch ...

Inhaltszusammenfassung

„Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie – hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen – vergeblich.“


Meine Meinung

Colleen Hoover ist und bleibt eine meiner Lieblingsautorinnen und „Maybe Someday“ hat mich darin nur noch weiter bestärkt. Was mich an jedem ihrer Bücher immer wieder auf’s Neues fasziniert ist ihr Schreibstil, der zugleich sehr locker und angenehm zu lesen ist, aber auch wahnsinnig viele Emotionen übermittelt. Auch in „Maybe Someday“ gab es wieder einige wunderschön geschriebene Passagen, die ich mir mit einem Post-it markieren musste. Besonders ein Zitat ist mir auch jetzt, ein paar Tage nach dem Lesen dieses Buches, noch im Kopf geblieben:
„Das Alphabet hat 26 Buchstaben, und man sollte meinen, dass diese 26 Buchstaben nur begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten bieten. Man sollte meinen, diese Buchstaben könnten nur eine begrenzte Zahl von Gefühlslagen hervorrufen, wenn sie gemischt und zu Worten zusammengesetzt werden.
Aber die Anzahl der Gefühlslagen, in die einen diese 26 Buchstaben versetzen können, ist unendlich, und dieser Song ist der lebende Beweis dafür.“

Und da kommen wir auch schon zu einer zweiten Besonderheit, die dieses Buch zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis für mich gemacht hat: Die Songs. Wie die Inhaltsangabe schon verrät, nimmt das gemeinsame Songschreiben von Sydney und Ridge einen wesentlichen Teil der Geschichte ein. Das Besondere daran ist, dass nicht nur der Songtext zu jedem dieser Songs abgedruckt ist, sondern auch noch die Möglichkeit besteht, die jeweiligen Songs direkt während des Lesens kostenlos über das Smartphone anzuhören. Ich muss sagen, dass ich diese Idee wirklich wahnsinnig toll finde, besonders weil die Songs in enger Zusammenarbeit zwischen der Autorin und dem Musik Griffin Peterson entstanden sind und damit perfekt zu der Geschichte passen und die Emotionen während des Lesens noch einmal verstärken.

Neben dem Soundtrack zum Buch konnten mich auch dieses Mal wieder die Charaktere begeistern, die Colleen Hoover erschaffen hat. Ich muss sagen, dass es in meinen Augen kaum ein Autor schafft so lebendige, realistische und vielschichtige Charaktere zu entwerfen wie Colleen Hoover. Bei ihren Charakteren habe ich fast immer das Gefühl, dass sie mitten aus dem Leben gegriffen sind und das finde ich toll. Sydney mochte ich als Protagonistin ziemlich gerne, wenn ich auch nicht all ihre Entscheidungen immer ganz nachvollziehen konnte und zugegeben muss, dass sie neben Ridge ab und zu etwas untergegangen ist. Ridge ist nämlich ein mehr als außergewöhnlicher Charakter, der wahnsinnig interessant ist und dieser Geschichte etwas sehr Originelles gegeben hat. Ich möchte nicht zu viel über ihn verraten, deshalb sage ich nur so viel: Man muss ihn einfach lieben.

Die Geschichte an sich hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Colleen Hoover hat es geschafft, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wie die Geschichte von Sydney und Ridge ausgeht und ich mochte es, dass sie mit diesem Buch mal eine Liebesgeschichte der anderen Art geschrieben hat. Klar, Dreiecksgeschichten gibt es zu Haufe, doch jeder, der dieses Buch liest, wird schnell merken, dass diese hier ganz anders ist.

Trotz des vielen Lobes habe ich allerdings auch ein paar kleine Kritikpunkte. Wie ich schon weiter oben geschrieben habe, konnte ich das Verhalten von Sydney und auch teilweise von Ridge nicht immer ganz nachvollziehen. Was mich jedoch am meisten gestört hat, waren zwei Alkoholexzesse, die im Laufe der Geschichte vorkamen. Natürlich hat sich die Autorin etwas dabei gedacht, diese Szenen einzubauen, jedoch sollte meiner Meinung nach dann auch etwas kritischer damit umgegangen werden, vor allem da die Autorin ein ziemlich junges Publikum anspricht.

Außerdem ist mir die Lösung des Konflikts – wenn sie so für mich auch nicht vorherzusehen war – etwas zu schnell gegangen und zu einfach erschienen. Ich konnte in diesem Moment die Entscheidungen der Charaktere nicht ganz nachvollziehen und hatte eher den Eindruck, dass die Autorin schnell zu dem Ende kommen wollte, das sie sich für ihre Geschichte gewünscht hatte. Das Ende an sich war dann allerdings wieder sehr emotional und stimmig.

Fazit

Auch mit „Maybe Someday“ hat es Colleen Hoover wieder geschafft, absolut authentische Charaktere zu erschaffen, die sich mit jeder Seite mehr in mein Herz geschlichen haben. Es gab mehrere Besonderheiten, die diese Geschichte wirklich zu einem einmaligen Leseerlebnis gemacht haben – der spezielle Soundtrack zum Buch ist dabei nur eine von vielen.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Schöne Fantasygeschichte mit einigen interessanten Elementen

Light & Darkness
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Inhaltsangabe

„Die Existenz von Vampiren, Feen und anderen Paranormalen ist längst kein Geheimnis mehr. Doch ist es ihnen verboten, sich ohne die Begleitung des ihnen zugeteilten Delegierten in der Öffentlichkeit ...

Inhaltsangabe

„Die Existenz von Vampiren, Feen und anderen Paranormalen ist längst kein Geheimnis mehr. Doch ist es ihnen verboten, sich ohne die Begleitung des ihnen zugeteilten Delegierten in der Öffentlichkeit zu bewegen. Ausgerechnet bei der warmherzigen Light versagt jedoch das raffinierte Auswahlsystem: Ihr erster Paranormaler ist der rebellische und entgegen aller Regeln männliche Dämon Dante. Und schon bald muss sie sich fragen, ob sie ihn vor der Menschheit oder sich selbst vor ihm schützen muss…“

Meine Meinung

„Light & Darkness“ war mein erstes Buch von Laura Kneidl und ich muss gestehen, dass ich vorher gar nicht so genau wusste, um was es in der Geschichte geht. Das lag daran, dass ich das Buch vor längerer Zeit gewonnen hatte und vor dem Lesen bewusst den Klappentext nicht nochmal gelesen habe, da ich es sehr gerne mag, mich einfach – unvoreingenommen – in eine Geschichte fallen zu lassen. Und das macht einem die Autorin wahrlich nicht schwer.

Die Geschichte um Light und Dante ist im Jahr 2047 angesiedelt, in einer Welt, in der die Existenz von paranormalen Wesen öffentlich bekannt ist. Alleine diese Idee finde ich schon genial, denn bisher habe ich ausschließlich Geschichten gelesen, die entweder komplett in einer phantastischen Welt spielen oder in der alles Paranormale eben im Verborgenen lebt. Mit der Grundidee hatte mich Laura Kneidl also auf jeden Fall schon mal für sich eingenommen.

Auch ihren Schreibstil habe ich positiv wahrgenommen. Laura Kneidl hat als Erzählperspektive den personalen Erzähler gewählt, der die Ereignisse aus Lights Perspektive darstellt, was ich als gelungene Abwechslung zu der häufig verwendeten Ich-Perspektive empfunden habe. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und vermittelt doch alle wichtigen Emotionen, sodass ich mich stets gut in die Protagonistin hineinfühlen konnte. Das einzige, was ich vermisst habe, waren Details zu Lights Welt und den Schauplätzen. Da hätte man meiner Meinung nach – gerade weil die Geschichte in der Zukunft spielt – noch einiges herausholen können.

Light war mir als Protagonistin durchaus sympathisch, wobei sie für meinen Geschmack noch mehr Ecken und Kanten haben könnte. Dante mochte ich insgesamt noch lieber als Light, da er nicht nur schwarz oder weiß ist, sondern beide Seiten in sich vereint, wodurch er ziemlich interessant erscheint. Die Nebencharaktere sind mir bis zum Schluss leider etwas fremd geblieben, da hätte ich mir noch etwas mehr Lebendigkeit gewünscht.

Die Storyline konnte mich im Großen und Ganzen überzeugen. Durch die Beziehung zwischen Light und Dante war sowieso einige Spannung vorhanden, aber es gab auch noch andere Ereignisse, die ich durchaus fesselnd fand. Jedoch gab es leider keine überraschenden Wendungen oder Momente, die vollkommen unvorhergesehen daher gekommen wären. So wollte ich zwar schon wissen, wie es weitergeht, hatte aber auch kein Problem damit, das Buch mal für kurze Zeit aus der Hand zu legen, da hat dann der Suchtfaktor doch etwas gefehlt. Allem in allem hat mich die Geschichte aber gut unterhalten und es gab keine längeren Durststrecken, in denen ich mich gelangweilt hätte.

Soweit ich informiert bin, bleibt das Buch erst einmal ein Einzelband und vor dem Hintergrund muss ich sagen, dass ich mich das Ende nicht ganz zufriedenstellen konnte. Nach dem Lesen gab es einfach noch ein paar offene Fragen, deren Klärung mich ziemlich interessiert hätte. Aber wer weiß, vielleicht entscheidet sich die Autorin ja doch noch eines Tages eine Fortsetzung zu schreiben – ich würde sie auf jeden Fall lesen.

Fazit

„Light & Darkness“ verfügt über eine originelle Grundidee, deren Umsetzung der Autorin größtenteils sehr gut gelungen ist. Sowohl die Hauptcharaktere als auch die Storyline konnten mich überzeugen, jedoch hätte ich mir ein paar mehr Details in der Beschreibung des Settings und ein paar mehr überraschende Wendungen gewünscht.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Außergewöhnliche Geschichte, deren Mittelteil sich leider etwas gezogen hat

Book of Lies
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Inhalt

„Quinn und Piper sind Zwillinge, doch sie sind sich noch nie begegnet. Erst als ihre Mutter bei einem tragischen Unfall stirbt, treffen sich die Schwestern auf der Beerdigung. Piper ist begeistert ...

Inhalt

„Quinn und Piper sind Zwillinge, doch sie sind sich noch nie begegnet. Erst als ihre Mutter bei einem tragischen Unfall stirbt, treffen sich die Schwestern auf der Beerdigung. Piper ist begeistert und fasziniert. Für sie ist Quinn der Schlüssel zu einem uralten Familiengeheimnis. Doch Quinn ist voller Misstrauen. Warum wurde sie ihr Leben lang von ihrer Schwester ferngehalten? Schlummert in ihr tatsächlich eine dunkle Seite, vor der sie ihre Mutter und Großmutter immer gewarnt haben? Ist sie eine Gefahr für Piper? Während Quinn ihre Vergangenheit hinter sich lassen will, vergräbt sich Piper immer tiefer in die Mythen und Prophezeiungen, die sich um ihre Familie ranken – und tritt damit ein Inferno los. Düster, fesselnd, magisch - Teri Terry schlägt alle in ihren Bann und erobert ein neues Genre: Psychothriller mit einer Prise Fantasy.“

Meine Meinung

Den Einstieg in das Buch fand ich sehr gelungen. Der Leser wird gleich mitten in das Geschehen hineingeworfen und so ist bereits auf den ersten Seiten eine gewisse Spannung vorhanden. Teri Terry schafft es schon nach wenigen Sätzen eine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre aufzubauen, die man während des Lesens förmlich spüren kann. Damit konnte mich das Buch schon gleich zu Beginn sehr positiv beeindrucken.

Die Geschichte wird immer abwechselnd aus Quinns und aus Pipers Perspektive erzählt. Auch das hat mir sehr gut gefallen, da die beiden Schwestern komplett unterschiedlich sind und man so einen Einblick in das Innenleben von beiden bekommt. Mir ist schnell klar geworden, dass ich es hier mit zwei ziemlich speziellen Protagonistinnen zu tun habe. Weder Piper noch Quinn sind mir während des Lesens so richtig ans Herz gewachsen, was ich aber gar nicht so schlimm finde, da es mal ganz abwechslungsreich war, dass die beiden so viele Ecken und Kanten haben. Obwohl ich die Charaktere sehr interessant fand, hätte ich mir allerdings gewünscht, dass die Autorin nicht ganz so plump vorgegangen wäre, denn so war für mich ziemlich schnell klar, wer hier die Rolle des weißen und wer die Rolle des schwarzen Schafes innehatte.

Das Setting der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Schauplätze sind eine kleine Stadt in Winchester, England, sowie das Moor in Dartmoor. Vor allem das Moor fand ich sehr interessant und mystisch, da die Autorin auch Hintergrundinformationen zu alten Sagen eingebracht hat.

Wie schon gesagt, fand ich den Anfang der Geschichte sehr spannend, selbiges kann ich vom Mittelteil leider nicht behaupten. Fast alle spannenden Ereignisse und Entwicklungen waren am Beginn oder Ende des Buches angesiedelt, zwischendurch gab es kaum eine Stelle, die mich wirklich mitreißen konnte.
Es könnte sein, dass mir die Geschichte besser gefallen hätte, wenn ich vorher gewusst hätte, dass darin Fantasy eine große Rolle spielen wird, da davon aber nicht das Geringste auf dem Buchrücken stand, war ich einfach nur verwirrt und fast ein bisschen enttäuscht, als dann diese phantastischen Elemente in der Geschichte aufgetaucht sind. Der Klappentext hat mich zu der Annahme verleitet, dass in dem Buch eine psychische Störung eine wesentliche Rolle spielen würde, wodurch ich komplett falsche Erwartungen hatte. Da hätte ich es doch besser gefunden von vornherein Bescheid zu wissen, dass es sich hier um einen phantastischen Thriller handelt, dann wäre ich mit der Wendung, die die Geschichte genommen hat, vermutlich besser klar gekommen. Außerdem ist es ja ein besonderes Genre, das die Autorin da anspricht, was natürlich auch etwas Positives ist, jedoch ist das Genre, glaube ich, einfach nicht so ganz mein Fall.

Das Ende war mir zwar etwas zu rasant, jedoch ist damit auch endlich wieder etwas Spannung zurückgekommen. Es war nicht komplett überraschend, aber auch nicht völlig vorhersehbar, was für mich das Buch noch einmal gerettet hat.

Fazit

Eine Geschichte aus einem speziellen Genre, das nicht ganz mein Fall, aber doch mal etwas Neues war. Die Protagonistinnen haben mir fast am besten gefallen, da sie interessante Charaktere mit einigen Ecken und Kanten sind. Anfang und Schluss des Buches waren durchaus spannend, doch der Mittelteil konnte mich leider nicht überzeugen.