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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2017

Du kannst niemandem trauen - nicht einmal dir selbst

Im dunklen, dunklen Wald
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Um dieses Gefühl dreht sich "Im dunklen, dunklen Wald". Nach einem bizarren Junggesellinnenabschied wacht Nora im Krankenhaus auf. Sie weiß, sie muss sich erinnern, was passiert ist. Denn es ist ein Mord ...

Um dieses Gefühl dreht sich "Im dunklen, dunklen Wald". Nach einem bizarren Junggesellinnenabschied wacht Nora im Krankenhaus auf. Sie weiß, sie muss sich erinnern, was passiert ist. Denn es ist ein Mord geschehen. Aber wer ist tot? Und warum? Und was hat sie damit zu tun? War sie es am Ende selbst?

Dem Buch wohnt von Anfang an eine sehr düstere Stimmung inne, die von beklemmenden Gefühlen und Unsicherheit begleitet wird. Nora hat Clare (die zukünftige Braut) seit zehn Jahren nicht gesehen. Etwas ist zwischen ihnen vorgefallen - nur was? Die Fragen, die gleich zu Anfang sehr gekonnt aufgeworfen werden, machen es fast unmöglich, das Buch wegzulegen. Trotzdem dauert es noch ein paar Kapitel bis die Story richtig Fahrt aufnimmt.

Ab dann ist es schlichtweg unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Stück für Stück kommen Noras Erinnerungen zurück. Stück für Stück entfaltet sich das Drama vor den Augen des Lesers. Es ist gruselig, spannend, beunruhigend, tragisch ... Es ist alles, was Gänsehaut verursacht.

Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und ziehen einen in die Geschichte hinein, bis man selbst nicht mehr weiß, was man glauben soll. Die Verstrickungen werden immer dichter, bis sich am Ende alles in einem lauten Knall auflöst, der ebenso überraschend wie logisch ist.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Eventuelle Nebenwirkungen beim Lesen: Schlafentzug, Gänsehaut, Angst, das Licht auszuschalten und das Gefühl beobachtet zu werden ...

Veröffentlicht am 16.01.2017

Unterhaltsamer Blick auf ein Jahr Grenzen-Austesten

Neuland
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Wer bin ich und wieso eigentlich? Dieser Frage ist Ildikó von Kürthy ein Jahr lang auf den Grund gegangen und ihre Ergebnisse sind auf unterhaltsame Weise in diesem Buch zusammen gefasst.

Beschrieben ...

Wer bin ich und wieso eigentlich? Dieser Frage ist Ildikó von Kürthy ein Jahr lang auf den Grund gegangen und ihre Ergebnisse sind auf unterhaltsame Weise in diesem Buch zusammen gefasst.

Beschrieben wird das Auf und Ab der Einhaltung von üblichen Neujahrsvorsätzen, aber alles unter dem Gesichtspunkt: Warum mache ich dieses oder jenes? Für mich? Oder doch nur für Andere? Was ziehe ich daraus? Und bin ich mit dem Ergebnis zufrieden?

Eine Erkenntnis, die mir im Gedächtnis geblieben ist war: Ich will mich nicht mehr ernähren - ich will wieder essen. Kürthy beschreibt, wie sich das ganze Leben (auch und besonders das soziale) ändert, wenn man auf einmal seine Ernährung umstellt - und vieles mehr. Gespickt sind ihre persönlichen Erfahrungen mit Studien und Zitaten aus diversen Quellen.

Alles zusammen ergibt dann die Geschichte einer Frau, die sich mit einem humorvollen Lächeln auf den Weg macht, sich selbst zu finden und bei dieser Suche ganz erstaunliches gelernt hat.

Veröffentlicht am 15.01.2017

Erwartete Spannung blieb leider aus

My Life in Circles
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"My life in Circles" behandelt gleich mehrere schwierige Themen (Kindesentführungen, Essstörungen, Missbrauch Minderjähriger...) auf eine sehr einfühlsame Weise. Es fällt einem dadurch leicht, sich in ...

"My life in Circles" behandelt gleich mehrere schwierige Themen (Kindesentführungen, Essstörungen, Missbrauch Minderjähriger...) auf eine sehr einfühlsame Weise. Es fällt einem dadurch leicht, sich in die Protagonistin hinein zu versetzen. Der Schreibstil ist flüssig und locker, sodass man wirklich durch die Seiten fliegt.

Leider zieht sich die Story extrem hin. Der Klappentext klang sehr spannend und ich habe die ganze Zeit auf den großen Knall gewartet, wenn sich "das Geheimnis" endlich lüftet. Der erhoffte Knall blieb aus und die Story plätscherte so dahin.

Was mir gut gefallen hat, ist die Verwandlung, die Theo nach und nach durchmacht. Es ist ein sehr schleichender Prozess, der einem erst gar nicht wirklich auffällt, doch am Ende erkennt man, wie weit sie sich entwickelt hat und wie stark sie wirklich ist. Ein großes Plus für diese Entwicklung!

Auch wenn alle Handlungsstränge am Ende gut verknüpft werden und sich alles zu einem schönen Ende auflöst, bleibt der Leser irgendwie unbefriedigt zurück. (Ich muss aber sagen, dass mir besonders die Idee, wie es mit ihrem entführten Freund ausgeht, sehr gut gefallen hat. Es beweist Theos neue Charakterstärke und gibt einen Hinweis darauf, dass er sich an ihrem Vorbild orientieren könnte).

Aus meiner Sicht ist dies ein Buch mit einer großartigen Grundidee, deren Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft wurde.

Veröffentlicht am 14.01.2017

Eine Liebe zwischen den Sternen

Zwischen dir und mir die Sterne
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"Zwischen dir und mir die Sterne." Der Titel ist Programm. In diesem wundervollen Roman dreht sich alles um die Sternbilder und was sie für die Menschen bedeuten. Will ist fasziniert von der Astrologie ...

"Zwischen dir und mir die Sterne." Der Titel ist Programm. In diesem wundervollen Roman dreht sich alles um die Sternbilder und was sie für die Menschen bedeuten. Will ist fasziniert von der Astrologie und richtet ihr ganzes Leben danach aus - erst als alles um sie herum zusammen zu brechen droht, wagt sie einen anderen Blick auf die Dinge.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, weil ich persönlich Horoskope und alles, was damit zu tun hat, sehr spannend finde. Eine Liebesgeschichte, die die Sternzeichen etc. so sehr einbindet habe ich noch nie gelesen und ich war positiv überrascht, wie toll die Story war (wenn auch ein wenig vorhersehbar)

Die Charaktere sind sehr sympathisch - gerade mit ihren kleinen Macken, die sie erst recht besonders machen. Der Stil ist so locker und leicht, dass man nur so durch die Seiten fliegt. Zwischendurch kann man nicht anders als laut aufzulachen oder auch mal aufzuseufzen. Diese Geschichte ist wirklich gefühlvoll und ich kann sie jedem nur ans Herz legen, der ein bisschen Zeit zum Träumen hat.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Geht unter die Haut

Der Klang deines Lächelns
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"Der Klang deines Lächelns" erzählt die Geschichte von zwei Frauen, die sich eines Nachts auf dem Flur eines Krankenhauses treffen, nachdem sie sich jahrelang nicht gesehen haben. Schnell stellt sich heraus, ...

"Der Klang deines Lächelns" erzählt die Geschichte von zwei Frauen, die sich eines Nachts auf dem Flur eines Krankenhauses treffen, nachdem sie sich jahrelang nicht gesehen haben. Schnell stellt sich heraus, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit haben, die alles andere als rosig ist.
Das Buch kommt anfangs etwas schwer in Gang. Die vielen Zeitsprünge können schnell verwirrend wirken (zumal sie auch in sich nicht chronologisch sind). Nach einer Weile löst sich der Koten aber und die Geschichte geht wirklich unter die Haut.
Die dramatischen Szenen im Krankenhaus lassen kein Auge trocken und man kann nicht anders, als mit de Protagonisten zu hoffen und zu leiden.
Atkins beschreibt sehr einfühlsam die Gefühle und Ängste ihrer Figuren, sodass man sich ihnen ganz nah fühlt.
Großes Kino mit Tränen-Garantie.