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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2023

Emotional und herzzerreißend

Summer of Hearts and Souls
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Beyah war immer auf sich allein gestellt: die Mutter drogenabhängig, der Vater führt sein eigenes Leben. Als ihre Mutter plötzlich verstirbt, verbringt sie den Sommer gezwungenermaßen bei ihrem Vater und ...

Beyah war immer auf sich allein gestellt: die Mutter drogenabhängig, der Vater führt sein eigenes Leben. Als ihre Mutter plötzlich verstirbt, verbringt sie den Sommer gezwungenermaßen bei ihrem Vater und seiner neuen Familie. Der Unterschied zwischen dem Trailer Park, in dem sie aufgewachsen ist und deren chicem Beach-Haus könnte nicht größer sein. Sie kann es kaum erwarten im August endlich aufs College zu gehen, um all dem zu entfliehen. Doch die Menschen um sie herum überraschen sie zunehmend, allen voran Nachbar Samson. Vielleicht sind doch nicht alle Reichen und Schönen oberflächlich, arrogant, ungerecht und - glücklich.

Beyah bemüht sich wirklich unvoreingenommen an die Sache heranzugehen, aber so einfach ist das gar nicht. Und das, obwohl sie selber ihr Leben lang immer kritisch beäugt und vorverurteilt wurde. Sie wurde bisher stets von den Menschen enttäuscht und hat viel durchmachen müssen. Sie tat mir unheimlich Leid, niemand sollte so alleine auf der Welt sein. Ich finde sie aber sehr stark und bewundernswert. Toll, was sie trotz ihrer schlechten Voraussetzungen erreicht hat. Wir erleben die Ereignisse aus ihrer Sicht, ihre Gedanken- und Gefühlswelt waren für mich gut nachvollziehbar. Samson hingegen blieb mir von Anfang an ein Rätsel, was natürlich so gewollt war. Ich habe sehr auf die Auflösung hin gefiebert und was soll ich sagen? Colleen Hoover hat mich wieder kalt erwischt.

Die Geschichte ist unglaublich emotional und herzzerreißend und regt zum Nachdenken an. Eben genauso wie ich es von der Autorin gewöhnt bin. Es geht um Verlust, Vergebung und um Menschen, die durch das Raster fallen und was das für Folgen auf Leib, Seele und Verhalten haben kann. Auf der anderen Seite hat „Summer of hearts and souls“ bei mir direkt Sommer- und Urlaubsfeelings ausgelöst, weil es direkt am Meer spielt, die jungen Erwachsenen viel Zeit am Strand und im Wasser verbringen und einfach ihre Ferien genießen. Eine Mischung, die mir gefallen hat.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Gleichermaßen schön wie düster

Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht
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Der Dunkeldorn ist gleichermaßen schön wie gefährlich. Aus seinem Blütenstaub beziehen Magier ihre Zauberkraft, dementsprechend sind dessen Züchtung, Anbau und Ernte sehr wichtig für das Reich. Doch sie ...

Der Dunkeldorn ist gleichermaßen schön wie gefährlich. Aus seinem Blütenstaub beziehen Magier ihre Zauberkraft, dementsprechend sind dessen Züchtung, Anbau und Ernte sehr wichtig für das Reich. Doch sie erfolgen unter menschenunwürdigen Bedingungen und sind äußerst risikoreich, denn die Pflanze zu berühren endet meist tödlich. Dies hat Opal am eigenen Leib erfahren müssen: der Dunkeldorn hat ihr alles genommen, was ihr lieb und teuer war. Nach dem Unglück findet sie sich schließlich an der Universität in der Hauptstadt wieder. Dort hofft sie auf die Gelegenheit mehr über das verhasste Gewächs erfahren zu können und endlich herauszufinden, warum ausgerechnet sie überlebt hat. Sie stößt auf Geheimnisse und das unerklärliche Interesse des sogenannten Dornenprinzen.

Wir lernen Opal als starke junge Frau kennen, die sich auf einer Dunkeldorn-Plantage tagein tagaus abrackert. Doch dann kommt es zu einer unsagbaren Tragödie und ihr Leben und all ihre Hoffnungen brechen zusammen. Sie kann nicht verstehen, warum sie verschont wurde und eigentlich wäre es ihr auch lieber, wenn es nicht so wäre. Alles absolut verständlich, sie tat mir unfassbar leid. Da sie der unteren Gesellschaftsschicht angehört und an der Akademie auch weiterhin „nur“ eine Bedienstete ist, ist sie mit dem Umgang gegenüber höherrangigen Personen oder gar dem Adel überhaupt nicht vertraut und bringt sich selbst dadurch in einige unangenehme Situationen.

Als sie auf den Dornenprinzen trifft, läuft auch diese Begegnung alles andere als gut. Ich finde ihre Beziehung komisch. Irgendwie wirkt diese zu schnell merkwürdig vertraut und gleichzeitig sehr distanziert. Beide verbergen etwas voreinander, beide haben irgendein Interesse aneinander. Wo ich anfangs dachte, er wäre der Love Interest, bin ich diesbezüglich mittlerweile wieder eher zwiegespalten.

Spannend war für mich vor allem alles rund um den mysteriösen Dunkeldorn, die Dornenformer und die gefürchteten Dunkeldornmagier. Auch die Einblicke in die Vergangenheit waren sehr gelungen. Wir erfahren dort unter anderem wo die Pflanze überhaupt her kommt. Insgesamt ist die Atmosphäre düster und grausam, an der Akademie und in der Führungsebene beherrschen Intrigen und Machtspiele das Tagesgeschehen.

Dieser Auftakt hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Besonders der Anfang und das Ende haben es in sich und ich freue mich sehr auf die weiteren Bände, die schon auf meinem SuB liegen. Es wurden so viele Fragen aufgeworfen und ich bin gespannt, zu erfahren, was hinter allem steckt.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Must-have für alle Buchliebhaber*innen

Book Love
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„Wer ein Leseleben führt lebt viele Leben auf einmal.“

Debbie ist eine junge, introvertierte Frau, die gerne liest und zeichnet. Durchs Lesen kann sie der Welt entfliehen, Inspiration finden, Dinge lernen, ...

„Wer ein Leseleben führt lebt viele Leben auf einmal.“

Debbie ist eine junge, introvertierte Frau, die gerne liest und zeichnet. Durchs Lesen kann sie der Welt entfliehen, Inspiration finden, Dinge lernen, ferne oder magische Orte erkunden, Abenteuer erleben und interessante Charaktere kennenlernen. Sie tauscht sich unheimlich gerne über Geschichten aus, liebt es in Buchhandlungen und Büchereien zu stöbern, Bücher anzufassen, daran zu riechen oder sie dekorativ für Social Media in Szene zu setzen.

Diese Graphic Novel bezaubert durch kurze Anekdoten, die auf unterhaltsame Art und Weise das Leben eines Bücherwurms widerspiegeln. Es geht ganz offensichtlich um die Liebe zu Büchern und zum Lesen und die kleinen Eigenheiten und Merkwürdigkeiten, die damit einhergehen. Ich konnte mich in jedem einzelnen Panel wiederfinden, was ich total klasse finde. Debbie ist mir sehr sympathisch und ich kann mich gut mit ihr identifizieren. Die Illustrationen sind liebevoll in schwarz-weiß gezeichnet und meistens eher schlicht gehalten, die Seiten wirken nicht überladen.

Definitiv ein Must-have für alle Buchliebhaber*innen ❤️📚🐛

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Veröffentlicht am 27.05.2023

Es hat was!

Ice Planet Barbarians – Georgie und Vektal
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Stell dir vor du wirst von kleinen grünen Männchen aus deinem beschaulichen Leben gerissen und findest dich mit einigen anderen jungen Frauen in einem Käfig auf einem Raumschiff wieder. Das Ziel? Unbekannt. ...

Stell dir vor du wirst von kleinen grünen Männchen aus deinem beschaulichen Leben gerissen und findest dich mit einigen anderen jungen Frauen in einem Käfig auf einem Raumschiff wieder. Das Ziel? Unbekannt. Doch da eure Entführer euch wie Tiere behandeln sieht eure Zukunft wohl nicht besonders rosig aus. Da ist es vielleicht ein Segen, dass ihr plötzlich abstürzt und auf einem unbekannten Planeten zurückgelassen werdet. Dieser ist allerdings ziemlich unwirtlich: eiskalt und von Schneestürmen geprägt. Auch die dort lebenden Kreaturen sind mehr als beängstigend.

Georgie nimmt ihr Schicksal in die Hand und traut sich aus dem Wrack, um die Lage zu sondieren, Nahrung und Wasser zu suchen und vielleicht sogar Hilfe zu finden. Diese erhält sie auch tatsächlich, und zwar durch Vektal, einem Einheimischen, der nicht nur groß, muskulös und blau ist, sondern sogar Hörner hat. Außerdem ist er überraschend zuvorkommend, hilfsbereit, und ja - Georgie kann es nicht leugnen - ziemlich sexy. Es wird also trotz der unmenschlichen Temperaturen heiß, sehr heiß 🔥.

Wer zwar auf spicy Bücher steht und dennoch meint Science Fiction angehauchte Bücher mit Außerirdischen als Love Interest wären nicht so seins - meine Frage: bist du dir da auch wirklich sicher 🤪? Im ersten Moment klingt es komisch, trashy und vielleicht ein bisschen zu weird, aber ich muss sagen: es hat was!

Man sollte meinen, mit verletzten und halb erfrorenen Leidensgefährtinnen im Hinterkopf hat man andere Prioritäten als sich in den Fellen zu wälzen, aber naja, wenn man einem blauen Adonis mit der ein oder anderen „Sonderausstattung“ begegnet, ist das eben nicht unbedingt so. Bisschen egoistisch, aber das merkt sie immerhin selbst. Und was soll man auch tun, wenn man sich mit seinem Gegenüber nicht anders verständigen kann als durch die Sprache der Leidenschaft?!

Übrigens wird die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt: aus Georgies und die ihres außerirdischen Begleiters. Interessant und unterhaltsam, was die beiden so übereinander denken und wie sie sich wahrnehmen. Ich mochte beide. Auch die Nebencharaktere sind spannend. Die anderen Frauen haben teilweise einiges mehr durchgemacht als Georgie und ich bin auf ihre eigenen Bücher gespannt, denn in den Folgebänden finden jeweils andere Protagonist:innen zueinander. Mir hat dieser Auftakt so gut gefallen, dass direkt Teil 2-4 auf meinem Kindle eingezogen sind! Das sagt ja wohl alles.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Krimi trifft Science Fiction

Weesewiesen
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Immer mehr Menschen kommen auf grausame und mysteriöse Weise ums Leben. Polizistin Alexandra versucht mit ihren Kollegen Bär und Sergey die Todesfälle aufzuklären und stößt dabei schnell an ihre eigenen ...

Immer mehr Menschen kommen auf grausame und mysteriöse Weise ums Leben. Polizistin Alexandra versucht mit ihren Kollegen Bär und Sergey die Todesfälle aufzuklären und stößt dabei schnell an ihre eigenen Grenzen.

Wenn man es genau nimmt, sogar schon am Fundort der ersten Leiche. Dabei könnte man vermuten, dass sie in ihrer Laufbahn schon ähnlich schlimmes gesehen haben müsste… Der Klappentext behauptet zwar, Alexandra sei Polizistin aus Leidenschaft, davon konnte ich leider überhaupt nichts spüren. Stattdessen legt sie eigentlich sofort den Fall nieder und nimmt sich eine Auszeit. Warum genau bleibt offen. Es heißt zwar, sie wolle auf eigene Faust ermitteln, davon hört man aber nie wieder etwas.

Zeitgleich erfahren wir auch einiges aus einer Perspektive der etwas anderen Art. Die Idee hinter dem Buch fand ich auf jeden Fall spannend: Krimi trifft Science Fiction - Anomalien, schwarze Löcher, andere Galaxien, außerirdisches Leben. Cool, dachte ich. Aber irgendwie ist alles etwas verwirrend. So gibt es viele schnelle und relativ ungekennzeichnete Zeitsprünge. Dadurch wirkt alles ziemlich abgehackt. Die Charaktere waren mir im Prinzip alle unsympathisch und auch ihr Verhalten konnte ich meistens nicht nachvollziehen. Manche Szenen sind außerdem wirklich brutal und fast etwas verstörend, für schwache Nerven ist das Buch also nicht unbedingt geeignet. Die Erklärung für diese Episoden (welche zwar nicht explizit ausgesprochen wird, die man sich aber herleiten kann) finde ich allerdings gelungen. Auch das Ende hat mir gut gefallen. Es ist ein wenig gesellschaftskritisch, regt zum Nachdenken an und lässt Raum für eigene Spekulationen.

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