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Veröffentlicht am 15.04.2023

Zombies, Cyborgs und eine Rebellion

Reyna
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Wir schreiben das Jahr 2075. Eine Pandemie hat den Großteil der Menschheit in Zombies verwandelt. Auch der Klimawandel hat der Welt ganz schon zugesetzt. Jedes Jahr werden 11 Absolventen der Militärakademie ...

Wir schreiben das Jahr 2075. Eine Pandemie hat den Großteil der Menschheit in Zombies verwandelt. Auch der Klimawandel hat der Welt ganz schon zugesetzt. Jedes Jahr werden 11 Absolventen der Militärakademie in Cyborgs umgewandelt - eine grausame Prozedur, die sie alle Erinnerungen und ihre Menschlichkeit kostet. Anschließend werden sie ausgeschickt, um gegen die Zombies zu kämpfen und damit die verbliebenen Überlebenden zu schützen.

Die 20jährige Reyna lebt in Delaville, der letzten Stadt der Menschen. Ihr Vater ist der Präsident und gleichzeitig ein Tyrann. Nach außen wahrt er den Schein der perfekten Familie, doch hinter verschlossenen Türen sieht das ganz anders aus. Die Beziehung zwischen seiner Tochter und einem sogenannten Ausgestoßenen ist ihm ein Dorn im Auge und so wundert es eigentlich niemanden, dass Levin für die Umwandlung ausgewählt wird. Und dennoch bricht für das Paar eine Welt zusammen. Reyna will ihren Freund unbedingt retten und schließt sie sich deshalb den Rebellen an.

Reyna ist eine starke Protagonistin, die sich von ihrem Vater trotz der möglichen Folgen nichts gefallen lassen will. Die Geschichte ist aus ihrer Sicht geschrieben und ich konnte ihre Angst, ihre Verzweiflung und ihre Wut gut nachvollziehen. Die Verbindung zu Levin war von Anfang an vertraut und dennoch schmerzhaft, weil beide ja wissen, was ihm wahrscheinlich bevorsteht. Ich mochte auch die Nebencharaktere, Linn, Molly und Kenneth sind mir aber am sympathischsten. Trotzdem hätte ich gerne über alle etwas mehr erfahren, so blieben sie leider ein wenig blass.

Auch wenn ständig etwas passiert und der Spannungsbogen stets recht hoch ist, muss ich sagen, dass mir alles ein bisschen zu „einfach“ und reibungslos abgelaufen ist. Da hätte es noch einiges an Konfliktpotenzial gegeben. Ich konnte manches Verhalten auch nicht verstehen. Die Herangehensweise war manchmal doch reichlich naiv, um nicht fast zu sagen dumm. Sie kennen ein Problem, nehmen es als gegeben hin und tun einfach nichts dagegen. What?! Das ist mir vor allem in einem nicht unbedeutenden Fall aufgefallen und hat mich ziemlich gestört. Oder sie stellen sich einer richtig gefährlichen Situation, die sie locker hätten umgehen können, weil… ja, warum eigentlich?!

Das dystopische Setting hat mir gut gefallen. Das Worldbuilding ist zwar nicht besonders umfangreich, was bei diesem Einzelband aber auch nicht unbedingt notwendig ist, da hätte es sicher mehrere Teile benötigt. Die trostlose und bedrückende Atmosphäre in der Stadt und der Wüste kommt auf jeden Fall gut rüber. „Reyna - verlorene Welt“ wird Fans von Zombies und postapokalyptischen Szenarien in seinen Bann ziehen.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Empfehlung für Fantasy-Leser, die schon Herr der Ringe und Harry Potter mochten

Sarania
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Ein tyrannischer Herrscher, ein grausamer Krieg, eine Prophezeiung, die alles verändert.

Zwei Helden, zwei Abenteuer, zwei Schicksale.

Der 15-jährige Benalir ahnt nicht, dass der Besuch eines nahe gelegenen ...

Ein tyrannischer Herrscher, ein grausamer Krieg, eine Prophezeiung, die alles verändert.

Zwei Helden, zwei Abenteuer, zwei Schicksale.

Der 15-jährige Benalir ahnt nicht, dass der Besuch eines nahe gelegenen Dorfes erst der Beginn einer gefährlichen Reise für ihn sein wird. Als Sohn eines Schmieds führt er ein bescheidenes und dennoch glückliches Leben. Das ändert sich allerdings schlagartig als er plötzlich zum Gejagten wird. Zudem wird ihm die Aufgabe auferlegt, einen übermächtigen Gegner zu Fall zu bringen.

Um den Kontinent Sarania und dessen Bewohner vor der Bedrohung durch den Schattenfürsten Zorano zu schützen, hat es sich der junge Magier Sacerak zum Ziel gemacht den abtrünnigen Hexenmeister aufzuspüren und zu vernichten. Denn die beiden verbindet mehr als nur die Befähigung zum Wirken von Magie.

Benalir ist naiv, unerfahren und absolut nicht kampferprobt, also im Prinzip völlig unvorbereitet für seine Mission. Ich kann seine Ängste und Unsicherheiten daher sehr gut nachvollziehen. Dass er sich in wenigen Tagen den Schwertkampf und das Bogenschießen nahezu selbst beibringt und sich dann sogar jahrelang ausgebildeten Kriegern gegenüber ebenbürtig fühlt, halte ich dann allerdings doch für etwas übertrieben, aber okay.

Sacerak erweist sich als sehr geheimnisvoller und undurchsichtiger Charakter. Bei ihm weiß man letztendlich nicht so richtig woran man ist. Wir erhalten ein paar Einblicke in seine Vergangenheit, was zumindest bei mir Fragen bezüglich seiner wahren Beweggründe aufgeworfen hat.

Die beiden Protagonisten sind interessant gestaltet und ich bin gespannt ob und wann sie aufeinander treffen werden. Es gibt natürlich noch zahlreiche andere Charaktere über die wir einiges durch einen allwissenden Erzähler erfahren. Dadurch verfügen wir immer über einen höheren Wissensstand als die Figuren. Das ein oder andere Mal musste ich deswegen wirklich schmunzeln. Ich hätte mir allerdings mehr weibliche Charaktere gewünscht. Es gibt letztendlich nur ein oder zwei erwähnenswerte und diese bleiben leider eher blass.

Das umfangreiche Worldbuilding hat mir gut gefallen. Wir treffen auf verschiedene Völker: unter anderem Zwerge, Waldelfen, Meermenschen und Löwenmenschen. Am Ende des Buches finden wir außerdem eine Karte zur besseren Orientierung. Besonders ist auch, dass der Autor eine eigene Sprache für die Sarania-Saga erdacht hat. Es gibt sogar ein Glossar mit Grundlagen der milunischen Grammatik, diverse Vokabeln und Redewendungen. Richtig toll!

Eine Empfehlung für Fantasy-Leser, die schon Herr der Ringe und Harry Potter mochten.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Zauberhafte Erzählungen, die zum Träumen einladen

Maries zauberschöne Kurzgeschichten
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Wir halten hier jenes Notizbuch in den Händen, welches die Märchen erzählt, die Marie in ihrer eigenen Geschichte „Es wird einmal …“ vorliest.

Es geht um einsame Drachen, mutige Prinzessinnen, verfluchte ...

Wir halten hier jenes Notizbuch in den Händen, welches die Märchen erzählt, die Marie in ihrer eigenen Geschichte „Es wird einmal …“ vorliest.

Es geht um einsame Drachen, mutige Prinzessinnen, verfluchte Prinzen, magische Apfelbäumchen, zarte Feenwesen, wilde Piraten und schokoladenliebende Rentiere. Freundschaft, Familienbande und die Liebe spielen ebenso eine wichtige Rolle wie Ängste, Zweifel, Wünsche und Hoffnungen. Da ist nicht nur für jede Jahreszeit, sondern auch für jede Altersklasse etwas dabei!

Rosalie Tinker hält 7 zauberhafte Erzählungen für uns bereit, die zum Träumen einladen. Sie überzeugen mit wunderschönen Formulierungen und einem märchenhaften Schreibstil. Das besondere Sahnehäubchen sind die zuckrigen und pastellfarbenen Illustrationen. Alles vielleicht etwas kitschig, naiv und eben durch die rosarote Brille gesehen, aber ich mag‘s 💖

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Top, die Wette gilt!

Zodiac Love: Starlight in Our Dreams
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Der 19-jährige Österreicher Felix liebt Astrologie über alles. Ganz untypisch für sein introvertiertes Fische-Wesen hat er sich tatsächlich getraut ein Auslandsstudium in Irland zu beginnen. Er ist begeistert ...

Der 19-jährige Österreicher Felix liebt Astrologie über alles. Ganz untypisch für sein introvertiertes Fische-Wesen hat er sich tatsächlich getraut ein Auslandsstudium in Irland zu beginnen. Er ist begeistert von seiner Mitbewohnerin, seinen Kollegen bei seinem Nebenjob und der Atmosphäre des Colleges. Hier will er ein neues Leben beginnen und endlich er selbst sein. Doch dann trifft er immer wieder auf den Medizin-Studenten Owen, dessen arrogante, abweisende und schroffe Art ihn zunehmend einschüchtert. Dieser nimmt seine Begeisterung für Astrologie überhaupt nicht ernst und so fordert Felix ihn zu einer Wette heraus: Owen soll verschiedene Sternzeichen daten und Felix wird vorhersagen, wie die Dates laufen. Top, die Wette gilt!

Felix ist homosexuell, doch er hat sich nie akzeptiert gefühlt. Seine Familie schämt sich für ihn, in der Schule wurde er beschimpft und gemobbt. Deswegen ist er auch heute noch sehr unsicher, traumatisiert und hat Angst, seine Sexualität offen zu zeigen.

Owen ist sehr auf seine Karriere fixiert, er studiert Medizin aus ganz bestimmten und privaten Gründen und blockt daher jede Nähe konsequent ab.

Wir begleiten Felix und Owen bei der Überwindung kleiner und großer Hindernisse auf dem Weg zu ihrem perfect match, was wirklich sehr emotional ist, denn Angstattacken, Flashbacks, Homophobie, Krankheit, Verlust und Trauer spielen eine große Rolle. Manchmal wird er sogar ein bisschen geheimnisvoll und „düster“.

Mich hat vor allem auch der Bezug zur Astrologie überzeugen können: das war mal was ganz anderes und durch die vielen Informationen vor allem zu Beginn der Kapitel konnte ich noch viel lernen.

Es ist eine humorvolle und ebenso herzerwärmende wie schmerzhafte Male-to-Male-Romance, die unter die Haut geht. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, in dem es um Felix’s Kollegen Quinn gehen wird.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Fantasy-Horror mit einem Hauch von Krimi-Elementen

Der Geisterbaum
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In einer abgelegenen Kleinstadt werden zwei Mädchenleichen gefunden und doch wird sich niemand in ein paar Tagen mehr daran erinnern können… Auch der 14jährigen Lauren ist sofort klar, dass der Fall nie ...

In einer abgelegenen Kleinstadt werden zwei Mädchenleichen gefunden und doch wird sich niemand in ein paar Tagen mehr daran erinnern können… Auch der 14jährigen Lauren ist sofort klar, dass der Fall nie gelöst werden wird, schließlich ist auch der Mord an ihrem Vater immer noch ungeklärt. Warum musste ihr Vater sterben? Wie kann es sein, dass die Bewohner einer ganzen Stadt vergessen, dass immer wieder Mädchen verschwinden? Und welche Rolle spielt der berüchtigte Geisterbaum dabei?

Wir erleben einen allwissenden Erzähler und somit verschiedene Sichtweisen, so dass wir immer mehr wissen als Protagonistin Lauren und dennoch selber weiter im Dunkeln tappen. Ich habe bis zum Ende gerätselt, wer oder was tatsächlich hinter allem steckt. Spannend! Ganz besonders in Herz geschlossen habe ich Laurens kleinen Bruder David.

Es handelt sich hier um Fantasy-Horror mit einem Hauch von Krimi-Elementen. Übernatürlich, düster, gruselig, brutal, blutig und beängstigend. Das ist nichts für schwache Nerven. Neben den offensichtlich ernsten Themen, spielen auch Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Slut-Shaming eine Rolle. Der Schreibstil ist gewohnt fesselnd und mitreißend. Ich freue mich auf weitere schaurige Geschichten von Christina Henry.

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