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Veröffentlicht am 29.04.2023

Demokratie für Anfänger… ähhh ich meinte Erdmännchen

Da ist was im Busch
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Nachdem der Erdmännchen-Clan im Wald ein neues Zuhause gefunden hat und dort plötzlich sogar das Sagen hat, lassen die nächsten Probleme nicht lange auf sich warten. Denn die neue Rangordnung gefällt nicht ...

Nachdem der Erdmännchen-Clan im Wald ein neues Zuhause gefunden hat und dort plötzlich sogar das Sagen hat, lassen die nächsten Probleme nicht lange auf sich warten. Denn die neue Rangordnung gefällt nicht allen Waldbewohnern, vor allem eine altbekannte Rotte Wildschweine macht Stress. Schließlich wird es Rufus zu bunt und er schlägt eine Demokratie vor, doch davon haben weder Pelztiere noch Federvieh jemals etwas gehört. Als dann auch noch drei sibirische Braunbären durchs Gehölz brechen ist endgültig Schluss mit lustig.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Erdmännchen Ray erzählt. Dieser ist seinem Clan gegenüber loyal, für seine Familie und Freunde würde er alles tun. Er ist überall beliebt und für seine legendären Partys bekannt. Sein Bruder Rufus ist das unübertroffene Superhirn des Clans, er kann sogar lesen, ein Smartphone bedienen und saugt jede Information auf wie ein Schwamm. Ein bisschen überheblich wirkt er allerdings schon, wenn er sich mal wieder im Glanz seiner Genialität sonnt. So hat jeder einzelne Charakter seine Besonderheiten und amüsanten Charakterzüge. Schade ist, dass wir auf ihren menschlichen Freund Phil nahezu komplett verzichten müssen.

Auch wenn die Bücher noch so unterhaltsam daher kommen, handelt es sich (zumindest bei diesem Teil und seinem Vorgänger) um Gesellschaftssatiren, die wichtige und aktuelle Themen aufgreifen: Flüchtlinge und Migration, Misstrauen, Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit und Hass. Sie schlagen also definitiv einen ernsthafteren Ton an als die Bände 1-5. Insgesamt wirkt dieser 7. Band aber deutlich positiver als sein Vorgänger, denn es wird sich ja zumindest um eine Demokratie und Einigkeit bemüht. Das Ende scheint zwar vermeintlich ulkig, ist aber gleichermaßen irgendwie traurig. Es zeigt: die Medaille hat immer zwei Seiten, es kommt letztendlich auf die Perspektive an.

Ich möchte euch die Reihe vor allem als Hörbuch wärmstens empfehlen! Christoph Maria Herbst erweckt die Tiere gekonnt zum Leben: jeder Charakter erhält seine eigene Stimme, was alleine schon schreiend komisch ist. Grade diese Umsetzung lässt die Geschichte garantiert doppelt so amüsant daher kommen als sie sowieso schon wäre.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Würdiger Abschluss der Hungry Hearts Trilogie

The Way We Melt
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Die Geschichte um die Inhaber-Familie des Sterne-Restaurants Prisma geht weiter: Der „verlorene“ älteste Bruder und Sohn kehrt zurück. Nicolas hat seine Heimat vor Jahren verlassen, um als Fotograf Karriere ...

Die Geschichte um die Inhaber-Familie des Sterne-Restaurants Prisma geht weiter: Der „verlorene“ älteste Bruder und Sohn kehrt zurück. Nicolas hat seine Heimat vor Jahren verlassen, um als Fotograf Karriere zu machen. Er stößt allerdings nicht nur auf Begeisterung und Wiedersehensfreude. Vor allem sein Bruder Julian nimmt es ihm übel, dass er die Familie im Stich gelassen hat. Und auch Darcy hat ihm nicht verziehen, dass er damals geflüchtet ist, weil er sich eingesperrt gefühlt hat. In Goldbridge, in seiner Familie und bei ihr… Als die alten Gefühle für ihn wieder aufflammen, wird ihr klar, dass sie sich von ihm fern halten muss, um ihr Herz zu schützen.

Die Geschehnisse werden aus den Perspektiven beider Protagonisten erzählt, ihre Gefühle und Gedanken wirken authentisch und nachvollziehbar. Es wird wieder sehr emotional und ist teilweise ziemlich schmerzhaft zu lesen. Wir lernen Darcy von einer ganz anderen Seite kennen. In den anderen Bänden schien sie stets stark, reflektiert, hilfsbereit, lebensfroh und humorvoll zu sein. Das ist sie alles natürlich auch, doch hinter dieser Fassade sieht es zusätzlich noch ganz anders aus. Nicolas kannten wir bisher ja nur vom Hören-Sagen, weil er für seinen Job um die ganze Welt gereist ist und jetzt erst zurück kommt. Seine Mitmenschen können ihn schon für überheblich, von sich selbst überzeugt und ignorant halten, doch wir erleben sein wahres Innenleben und erkennen wie zerbrochen er wirklich ist. Mir hat gefallen, dass Darcy und Nicolas beide so kreativ sind. Alles rund um seine Fotografie, ihre Collagen und das gemeinsame Foodstyling hat mich sehr interessiert.

Die Pärchen aus den ersten beiden Bänden nehmen ebenfalls wieder großen Anteil, vor allem Julian (auch als Darcys bester Freund) und seine Freundin Tori. Es ist schön zu sehen, wie es mit allen weiter geht. Auch die Familiengeschichte nimmt auf dramatische und emotionale Art und Weise ihren Lauf.

Es geht unter anderem um psychische Erkrankungen und daraus resultierende Panikattacken. Weitere Themen können in der Triggerwarnung nachgelesen werden, die ihr am Ende des Buches findet. Diese enthält Spoiler. Wie in den Vorgängern wird auch hier Liebe nicht als Allheilmittel dargestellt, was ich gut und richtig finde. Therapie spielt dementsprechend eine Rolle.

Ich liebe nach wie vor das Setting: ein idyllisches Hafenstädtchen am Meer, wo jeder jeden kennt und alle füreinander da sind. Das familieneigene Restaurant befindet sich in einer Grotte direkt am Strand. Da kommt Urlaubsfeeling auf.

„The way we melt“ ist ein würdiger Abschluss der Hungry Hearts Trilogie. Ich habe viel über psychische Erkrankungen, Abhängigkeiten, Traumata und deren Folgen lernen können. Alle drei Liebesgeschichten waren gefühlvoll und etwas ganz besonderes.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Turbulent und actionreich

Sarania
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Ein tyrannischer Herrscher, dessen Macht immer weiter wächst.

Ein grausamer Krieg, dessen Höhepunkt noch lange nicht erreicht ist.

Eine Prophezeiung, die es zu erfüllen gilt.

Mit zwei Helden hat es ...

Ein tyrannischer Herrscher, dessen Macht immer weiter wächst.

Ein grausamer Krieg, dessen Höhepunkt noch lange nicht erreicht ist.

Eine Prophezeiung, die es zu erfüllen gilt.

Mit zwei Helden hat es begonnen und doch entscheiden nicht sie allein über das Schicksal Saranias.



Die Ereignisse schließen nahtlos an den Vorgänger an und wir befinden uns direkt mitten im Geschehen. Die ersten Kapitel fassen unauffällig und grob zusammen, was den jeweiligen Charakteren im ersten Band passiert ist. Das macht den Wiedereinstieg einfach.

Die Vollendung der Mission an sich ist letztendlich tatsächlich nicht besonders weit vorangeschritten. Den Gefährten werden stattdessen Steine in den Weg gelegt, so dass sie ständig durch irgendetwas von ihrem eigentlichen Ziel abgelenkt werden. Hier setzt sich Benalir der ein oder anderen Bedrohung aus, die er vielleicht besser vermieden hätte angesichts der Tatsache, dass nur er als Auserwählter den Schattenfürsten stürzen kann.. Aber der Hintergedanke ist natürlich absolut löblich und verständlich. Insgesamt machen sowohl Benalir als auch Sacerak eine Entwicklung durch. In dem jungen Magier scheint mehr zu stecken, als ihm bewusst ist. Ich bin gespannt, was wir von ihm noch erwarten dürfen.

Die Handlung ist turbulent und actionreich, es wird niemals langweilig. Teilweise wird es wieder sehr blutig und brutal, für schwache Nerven ist das nicht unbedingt geeignet. Der Autor versteht es außerdem perfekt in den spannendsten Momenten die Perspektive zu wechseln 😒🤪 Neben den zahlreichen bekannten Charakteren, werden uns auch Einblicke in die Vergangenheit und Gedankenwelt einiger Widersacher gewährt, was ich sehr interessant finde. Aber auch hier wieder: Ich hätte mir mehr weibliche Charaktere gewünscht. Die wenigen, die auftreten bleiben mir zu blass und unwichtig.

An dieser Stelle möchte ich nochmal die „Zusatzinhalte“ am Ende des Buches hervorheben: eine Karte zur besseren Orientierung, ein Register mit wichtigen Personen und Orten sowie ein Glossar mit Grundlagen der milunischen Grammatik, diversen Vokabeln und Redewendungen (denn der Autor hat sogar eine eigene Sprache für seine Sarania-Saga erdacht).

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Zombies, Cyborgs und eine Rebellion

Reyna
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Wir schreiben das Jahr 2075. Eine Pandemie hat den Großteil der Menschheit in Zombies verwandelt. Auch der Klimawandel hat der Welt ganz schon zugesetzt. Jedes Jahr werden 11 Absolventen der Militärakademie ...

Wir schreiben das Jahr 2075. Eine Pandemie hat den Großteil der Menschheit in Zombies verwandelt. Auch der Klimawandel hat der Welt ganz schon zugesetzt. Jedes Jahr werden 11 Absolventen der Militärakademie in Cyborgs umgewandelt - eine grausame Prozedur, die sie alle Erinnerungen und ihre Menschlichkeit kostet. Anschließend werden sie ausgeschickt, um gegen die Zombies zu kämpfen und damit die verbliebenen Überlebenden zu schützen.

Die 20jährige Reyna lebt in Delaville, der letzten Stadt der Menschen. Ihr Vater ist der Präsident und gleichzeitig ein Tyrann. Nach außen wahrt er den Schein der perfekten Familie, doch hinter verschlossenen Türen sieht das ganz anders aus. Die Beziehung zwischen seiner Tochter und einem sogenannten Ausgestoßenen ist ihm ein Dorn im Auge und so wundert es eigentlich niemanden, dass Levin für die Umwandlung ausgewählt wird. Und dennoch bricht für das Paar eine Welt zusammen. Reyna will ihren Freund unbedingt retten und schließt sie sich deshalb den Rebellen an.

Reyna ist eine starke Protagonistin, die sich von ihrem Vater trotz der möglichen Folgen nichts gefallen lassen will. Die Geschichte ist aus ihrer Sicht geschrieben und ich konnte ihre Angst, ihre Verzweiflung und ihre Wut gut nachvollziehen. Die Verbindung zu Levin war von Anfang an vertraut und dennoch schmerzhaft, weil beide ja wissen, was ihm wahrscheinlich bevorsteht. Ich mochte auch die Nebencharaktere, Linn, Molly und Kenneth sind mir aber am sympathischsten. Trotzdem hätte ich gerne über alle etwas mehr erfahren, so blieben sie leider ein wenig blass.

Auch wenn ständig etwas passiert und der Spannungsbogen stets recht hoch ist, muss ich sagen, dass mir alles ein bisschen zu „einfach“ und reibungslos abgelaufen ist. Da hätte es noch einiges an Konfliktpotenzial gegeben. Ich konnte manches Verhalten auch nicht verstehen. Die Herangehensweise war manchmal doch reichlich naiv, um nicht fast zu sagen dumm. Sie kennen ein Problem, nehmen es als gegeben hin und tun einfach nichts dagegen. What?! Das ist mir vor allem in einem nicht unbedeutenden Fall aufgefallen und hat mich ziemlich gestört. Oder sie stellen sich einer richtig gefährlichen Situation, die sie locker hätten umgehen können, weil… ja, warum eigentlich?!

Das dystopische Setting hat mir gut gefallen. Das Worldbuilding ist zwar nicht besonders umfangreich, was bei diesem Einzelband aber auch nicht unbedingt notwendig ist, da hätte es sicher mehrere Teile benötigt. Die trostlose und bedrückende Atmosphäre in der Stadt und der Wüste kommt auf jeden Fall gut rüber. „Reyna - verlorene Welt“ wird Fans von Zombies und postapokalyptischen Szenarien in seinen Bann ziehen.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Empfehlung für Fantasy-Leser, die schon Herr der Ringe und Harry Potter mochten

Sarania
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Ein tyrannischer Herrscher, ein grausamer Krieg, eine Prophezeiung, die alles verändert.

Zwei Helden, zwei Abenteuer, zwei Schicksale.

Der 15-jährige Benalir ahnt nicht, dass der Besuch eines nahe gelegenen ...

Ein tyrannischer Herrscher, ein grausamer Krieg, eine Prophezeiung, die alles verändert.

Zwei Helden, zwei Abenteuer, zwei Schicksale.

Der 15-jährige Benalir ahnt nicht, dass der Besuch eines nahe gelegenen Dorfes erst der Beginn einer gefährlichen Reise für ihn sein wird. Als Sohn eines Schmieds führt er ein bescheidenes und dennoch glückliches Leben. Das ändert sich allerdings schlagartig als er plötzlich zum Gejagten wird. Zudem wird ihm die Aufgabe auferlegt, einen übermächtigen Gegner zu Fall zu bringen.

Um den Kontinent Sarania und dessen Bewohner vor der Bedrohung durch den Schattenfürsten Zorano zu schützen, hat es sich der junge Magier Sacerak zum Ziel gemacht den abtrünnigen Hexenmeister aufzuspüren und zu vernichten. Denn die beiden verbindet mehr als nur die Befähigung zum Wirken von Magie.

Benalir ist naiv, unerfahren und absolut nicht kampferprobt, also im Prinzip völlig unvorbereitet für seine Mission. Ich kann seine Ängste und Unsicherheiten daher sehr gut nachvollziehen. Dass er sich in wenigen Tagen den Schwertkampf und das Bogenschießen nahezu selbst beibringt und sich dann sogar jahrelang ausgebildeten Kriegern gegenüber ebenbürtig fühlt, halte ich dann allerdings doch für etwas übertrieben, aber okay.

Sacerak erweist sich als sehr geheimnisvoller und undurchsichtiger Charakter. Bei ihm weiß man letztendlich nicht so richtig woran man ist. Wir erhalten ein paar Einblicke in seine Vergangenheit, was zumindest bei mir Fragen bezüglich seiner wahren Beweggründe aufgeworfen hat.

Die beiden Protagonisten sind interessant gestaltet und ich bin gespannt ob und wann sie aufeinander treffen werden. Es gibt natürlich noch zahlreiche andere Charaktere über die wir einiges durch einen allwissenden Erzähler erfahren. Dadurch verfügen wir immer über einen höheren Wissensstand als die Figuren. Das ein oder andere Mal musste ich deswegen wirklich schmunzeln. Ich hätte mir allerdings mehr weibliche Charaktere gewünscht. Es gibt letztendlich nur ein oder zwei erwähnenswerte und diese bleiben leider eher blass.

Das umfangreiche Worldbuilding hat mir gut gefallen. Wir treffen auf verschiedene Völker: unter anderem Zwerge, Waldelfen, Meermenschen und Löwenmenschen. Am Ende des Buches finden wir außerdem eine Karte zur besseren Orientierung. Besonders ist auch, dass der Autor eine eigene Sprache für die Sarania-Saga erdacht hat. Es gibt sogar ein Glossar mit Grundlagen der milunischen Grammatik, diverse Vokabeln und Redewendungen. Richtig toll!

Eine Empfehlung für Fantasy-Leser, die schon Herr der Ringe und Harry Potter mochten.

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