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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2022

Unterhaltsam für jung und alt

Voll relativ!² Die Nacht, in der die Farben verschwanden
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In Schnellbach tauchen einige äußerst merkwürdig gekleidete Personen auf, einer von ihnen bezeichnet sich selbst sogar als Sonnenkönig. Als dann plötzlich auch noch alle Farben verschwinden, ist Max, Ben, ...

In Schnellbach tauchen einige äußerst merkwürdig gekleidete Personen auf, einer von ihnen bezeichnet sich selbst sogar als Sonnenkönig. Als dann plötzlich auch noch alle Farben verschwinden, ist Max, Ben, Konstantin und Elli klar: dahinter kann nur der fiese Schurke stecken, der vor kurzem bereits die Zeit geklaut hat!

Erzählt wird wieder aus der Sicht von Max, der zusammen mit seinen Freunden eine Nacht im Freizeitpark von Professor Albert Einstock verbringt als das scheinbar unmögliche passiert. Sämtliche Charaktere sind sehr unterschiedlich, harmonieren aber gut miteinander und wachsen einem direkt ans Herz. Wie bereits im ersten Teil verpacken die Erwachsenen die Veränderungen nicht besonders gut. Die Beschreibungen ihrer seltsamen Verhaltensweisen waren ziemlich amüsant.

Durch die kurzen Kapitel und eine altersgerechte Sprache ist die Geschichte wirklich sehr kurzweilig. Begeistern konnten mich außerdem die witzigen und klugen Wortspiele. Das Cover und die zahlreichen Illustrationen im Buch stammen ebenfalls aus der Feder der Autorin und sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet.

Zusätzlich gibt es auch noch einiges zu lernen: so werden beispielsweise die Farblehre, physikalische oder biologische Zusammenhänge auf kindgerechte Art und Weise erklärt. Auch das Thema Mobbing kommt auf. Freundschaft und Zusammenhalt spielen dementsprechend eine große Rolle. „Voll relativ!² Die Nacht, in der die Farben verschwanden“ ist nicht nur für Kinder lesenswert, sondern auch Erwachsene werden ihren Spaß daran haben.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Auf, auf! Hinauf den Berg zur Schneekönigin!

Die Schneekönigin - Kristalle aus Eis und Blut
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Burgherrin Greta lebt mit ihrer Familie sehr abgeschieden in der Burg der weißen Raben. Nur wenn im Winter der Fjord zufriert, können sie in der Stadt Holz und Kohle gegen Lebensmittel, Medikamente und ...

Burgherrin Greta lebt mit ihrer Familie sehr abgeschieden in der Burg der weißen Raben. Nur wenn im Winter der Fjord zufriert, können sie in der Stadt Holz und Kohle gegen Lebensmittel, Medikamente und Stoffe tauschen. Doch plötzlich bleibt die extreme Kälte aus und es wird unmöglich die Meerenge zu befahren. Als dann auch noch ihr kleiner Sohn Unik krank wird, kann nur noch eine ihn retten: die sagenumwobene Schneekönigin. Und so begibt Greta sich auf den beschwerlichen Weg den Berg hinauf zu deren Schloss aus Eis.

Es ist eine düstere, leicht gruselige Märchenadaption der Schneekönigin, in der zusätzlich auch einige nordische Sagen und Mythen aufgegriffen werden. Da ich mich damit bislang überhaupt nicht auskannte, fand ich die Umsetzung sehr interessant und gelungen. Das Buch befasst sich außerdem mit dem Thema Klima, Erderwärmung, Klimawandel und deren Folgen für die Natur. Eingebettet ist das Ganze aber natürlich in eine phantastische und magische Welt.

Ich kenne bereits alle anderen Bücher der Autorin (die Palace-Reihe sowie die Wayfarer-Saga) und liebe ihren wahnsinnig tollen und einnehmenden Schreibstil, der absolut besonders ist. Er ist geprägt von Metaphern, ist sehr bildgewaltig, teilweise detailliert und manchmal poetisch. C.E. Bernard erschafft hier eine bedrohliche und stimmungsvolle Atmosphäre, die einem unter die Haut geht.

Bemerkenswert ist auch, dass die Charaktere hauptsächlich weiblich sind. Gretas Sohn und ihr Mann sind die einzigen aktiv auftretenden männlichen Figuren. Wir erleben also geballte Frauenpower. Protagonistin Greta würde alles tun, um Unik zu retten, den sie über alles liebt. Und dennoch wirkt sie leider immer ein wenig unnahbar und distanziert. Und das obwohl sie das Erlebte sogar selber rückblickend erzählt.

Es ist eine tragische, eigentlich grausame Geschichte über Liebe, Verlust und Verrat. Sie passt perfekt in die kalte Jahreszeit und lässt sich sehr schnell lesen (die Dicke des Buches täuscht zusätzlich).

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Unterhaltsam, humorvoll, skurril und unerwartet

This Charming Man
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Vampire gibt es nicht. Umso ärgerlicher, wenn sie dann plötzlich doch auftauchen und Leute um die Ecke bringen. Die Welt der Menschen steht ebenso Kopf wie die der wirklich und wahrhaftig existierenden ...

Vampire gibt es nicht. Umso ärgerlicher, wenn sie dann plötzlich doch auftauchen und Leute um die Ecke bringen. Die Welt der Menschen steht ebenso Kopf wie die der wirklich und wahrhaftig existierenden magischen Wesen. Denn was tun, wenn ein ausgedachtes Monster sein Unwesen treibt? Zum Glück gibt es die Mitarbeiter der Wochenzeitung „The Stranger Times“. Diese befassen sich mit allerlei mysteriösen Ereignissen und Phänomenen wie Geistererscheinungen und Ufosichtungen. Sie ist demnach DIE Anlaufstelle für Unerklärtes und Unerklärliches.

Es ist zwar schon etwas länger her, dass ich den Vorgänger gelesen habe, aber zum Glück wurde einiges nochmal aufgegriffen, so dass ich nahezu direkt wieder in der Story drin war. Man kann das Buch theoretisch lesen ohne den ersten Teil zu kennen, aber da verpasst man nicht nur ein ulkiges und spannendes Leseerlebnis, sondern wird auch einiges nicht komplett verstehen können.

Ich mag besonders die Charakterentwicklung von allen. Wir lernen Banecroft von einer ganz anderen und verletzlichen Seite kennen. Es zeigt sich, dass ihm tatsächlich etwas an seinen Mitarbeitern liegt, was er selbstredend niemals zugeben würde. Um Stella rankt sich weiterhin ein Mysterium, das es aufzuklären gilt. Hannah wächst so richtig ins Team hinein und Ox muss sich mit einem externen Mitarbeiter herumschlagen, der nicht so leicht zu ertragen ist.

Ich feiere die Charaktere, deren Wortgefechte und Dialoge, die ganzen Kuriositäten und paranormalen Phänomene sowie den schwarzen Humor. Ich finde diese trockenen Sprüche teilweise so witzig. Ebenso, dass jeder von ihnen immer das letzte Wort haben muss und zwar egal wie heikel die Situation grade ist.

Das Ende klärt viele Fragen, wirft aber natürlich auch ein paar neue auf und macht definitiv Lust auf den dritten Teil! Für mich ist der Hauptfall grundsätzlich aufgeklärt. Das große Ganze aber eben nicht, was ich gut finde, sonst wäre die Fortsetzung ja langweilig.

Insgesamt fand ich die Geschichte wieder super unterhaltsam, humorvoll, skurril und unerwartet. Der Autor ist wirklich ein Meister der kuriosen Ideen, Wendungen und Wortspiele. Ich bin gespannt, was er sich noch für uns überlegt hat. Ich kann mir richtig vorstellen, wie er Hände reibend und kichernd hinter seinem Schreibtisch hockt und sich diebisch freut, seine Leser:innen in die Irre zu führen…

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Wichtige Botschaften

Zucker und Steel
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Ami möchte unbedingt Gerichtsmedizinerin werden. Doch dieser Traum fordert seinen Preis und so geht ihr Privatleben zunehmend den Bach runter. Als sie Steel kennenlernt, ist das Chaos perfekt. Für eine ...

Ami möchte unbedingt Gerichtsmedizinerin werden. Doch dieser Traum fordert seinen Preis und so geht ihr Privatleben zunehmend den Bach runter. Als sie Steel kennenlernt, ist das Chaos perfekt. Für eine Liebesgeschichte hat sie momentan echt keine Nerven. Doch das Leben macht bekanntlich seine eigenen Pläne.

Bisher hat Ami in Sachen Männer wirklich kein glückliches Händchen bewiesen. Auch ihre Eltern waren ihr Liebe und Geborgenheit betreffend nie ein Vorbild. Daher hat sie erstmal die Nase voll von Beziehungen. Da hat sie die Rechnung allerdings ohne Steel gemacht. Der ist nämlich ganz schön hartnäckig und schleicht sich frech und ein bisschen dreist in ihr Leben und schließlich auch in ihr Herz. Was manchmal ein wenig too much wirken kann, gleicht er durch Fürsorge, Geduld, Empathie und positive Ausstrahlung wieder aus, so dass er mir immer sympathischer wurde. Vor allem bringt er aber eine wichtige Lebenseinstellung mit: „Wir werden nie wissen, wie viele Kapitel unser Leben bereithält, deswegen genieße jeden einzelnen Tag, als wäre er dein letzter, um am Ende sagen zu können: Das war die schönste Geschichte von allen.“

Der Schreibstil ist locker, leicht, humorvoll und einfühlsam. Die Geschichte an sich wirkt sehr authentisch und die Charaktere habe ich (fast) alle ins Herz geschlossen. Ich mochte die zarten Annäherungsversuche und das Kennenlernen der beiden total gerne. Steels Spitznamen für Ami finde ich genial, grade auch die damit zusammenhängenden Wortspiele. Gut gefallen hat mir außerdem, dass das Buch ohne unnötige Dramen auskommt. Kennt man Amis Hintergründe, kann man die ein oder andere überzogene Reaktion sehr gut nachvollziehen. Emotional ist das Buch definitiv, vor allem zum Ende hin… Da erhoffe ich mir auf jeden Fall einen zweiten Teil!

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Mal was anderes

Trophy Wife
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Annabelle weiß, dass die Menschen sie für oberflächlich und geldgierig halten, schließlich hat sie ihren sündhaft reichen Mann nicht aus Liebe geheiratet. Doch in der Vergangenheit musste sie schmerzhaft ...

Annabelle weiß, dass die Menschen sie für oberflächlich und geldgierig halten, schließlich hat sie ihren sündhaft reichen Mann nicht aus Liebe geheiratet. Doch in der Vergangenheit musste sie schmerzhaft erfahren, dass es wahre Liebe eben nicht gibt. Bisher ist sie mit dem Arrangement zwischen Evan und ihr mehr als zufrieden: sie ist seine „Trophäenfrau“ und er bietet ihr Sicherheit, Luxus und Prestige. Das ändert sich jedoch als sie die Gelegenheit bekommt, mit ihrem Lieblingsautoren zusammen zu arbeiten. Plötzlich sprühen die Funken und so muss sie sich fragen, was sie wirklich will.

Die Geschichte ist komplett aus Annabelles Sicht geschrieben. Man merkt also schnell, dass sie sich bewusst für dieses Leben entschieden hat und glücklich ist. Gut, vielleicht langweilt sie sich ein bisschen und hat sehr wenig Bezugspersonen oder gar Freund:innen. Dennoch schätzt sie die Ehe mit ihrem Mann und die körperliche Anziehungskraft ist definitiv da, nur auf emotionaler Ebene sieht es (gewollt) mau aus. Erst nach und nach wird ihr klar, wie es anders sein könnte. Ich fand Ihre Entwicklung nachvollziehbar und auch ihre Ängste und Zweifel authentisch. Als Leser erkennt man parallel zu der Protagonistin, wie problematisch ihre Beziehung zu Evan tatsächlich ist.

Generell sieht sie sich mit einer Menge Vorurteilen konfrontiert und wird insgesamt ziemlich unterschätzt. Sie ist nämlich mitnichten eine dumme und naive Barbiepuppe. Ihre Entscheidung Evan zu heiraten war wohl überlegt. Dennoch hätte ich mir mehr Hintergründe gewünscht, warum sie nicht an die Liebe glaubt.

Mich hat „Trophy Wife“ auf jeden Fall gut unterhalten. Ich kannte den Begriff vorher überhaupt nicht und fand es interessant mehr darüber zu erfahren. Am Ende gab es für meinen Geschmack ein bisschen zu viel unnötiges Drama. Andererseits wurde es dadurch nochmal richtig spannungsreich.

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