Eine wahre Leseempfehlung!
Das verliebte IchWir begleiten einen namenlosen Protagonisten über einige Jahre hinweg. Nach dem Studium geht er nach Venedig, wo er die Liebe seines Lebens kennenlernt. Eines morgens ist sie jedoch spurlos verschwunden. ...
Wir begleiten einen namenlosen Protagonisten über einige Jahre hinweg. Nach dem Studium geht er nach Venedig, wo er die Liebe seines Lebens kennenlernt. Eines morgens ist sie jedoch spurlos verschwunden. Er begibt sich auf die Suche nach ihr und tritt noch ein paar Mal mit ihr in Kontakt. Dieses Schema zieht sich teilweise durch sein Leben: er trifft Menschen, die ihn über kurz oder lang wieder verlassen. So kommt es dazu, dass sich der Erzähler fragt, ob die Erinnerungen, die er an bestimmte Personen oder Ereignisse hat, tatsächlich der Realität entsprechen.
Diese Kurzgeschichte ist geprägt von Zweifel, Verwirrung, Verzweiflung, dem Gefühl wahnsinnig zu werden und sich selber nicht trauen zu können. All diese Gefühlszustände kommen sehr authentisch rüber und als Leser ist man ein Teil dieser Erlebnisse und Emotionen. Es ist als würde man diese Geschichte wirklich erzählt bekommen.
Das Buch liest sich wie ein Thriller, bei dem es nicht mit rechten Dingen zu geht. Man merkt, ebenso wie der Protagonist, dass irgendetwas nicht stimmt, kann es aber nicht recht benennen. Dies löst ein beängstigendes und bedrückendes Gefühl aus.
Als es letztendlich zur Auflösung kommt und man alles “versteht” ist dies ein wahrer Schock und kam völlig unerwartet.
Thema hier sind psychische Erkrankungen, erlebt und beschrieben aus erster Hand. Dadurch ist das Buch so eindrucks- und gehaltvoll. Es ist absolut spannend Einblicke in die Psyche eines Betroffenen zu erhalten, der sich selber dieser Erkrankung nicht bewusst ist und sich das Erlebte erstmal nicht erklären kann. Eine wahre Leseempfehlung!