Profilbild von Tintenwelten

Tintenwelten

Lesejury Star
offline

Tintenwelten ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tintenwelten über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2017

Es ist ein düsteres Märchen voller Magie, Monstern, Kämpfen, Geheimnissen und Mysterien

Das dunkle Herz des Waldes
0

Die siebzehnjährige Agnieszka lebt in einem Dorf am Rande des Dunklen Waldes, der ein Hort des Bösen ist. Er bringt grauenhafte Kreaturen hervor. Wer den Wald betritt kommt entweder gar nicht mehr zurück ...

Die siebzehnjährige Agnieszka lebt in einem Dorf am Rande des Dunklen Waldes, der ein Hort des Bösen ist. Er bringt grauenhafte Kreaturen hervor. Wer den Wald betritt kommt entweder gar nicht mehr zurück oder nicht mehr als derselbe. Er breitet sich immer weiter aus und droht das Tal zu verschlingen. Einzig der mächtige Zauberer, der „Der Drache“ genannt wird, kann ihm Einhalt gebieten. Als Gegenleistung erwartet er, dass ihm alle zehn Jahre ein junges Mädchen übergeben wird, welches ihm dient. Die Menschen fürchten ihn, weil keiner genau weiß, was er mit den jungen Frauen anstellt. Dieses Jahr ist es wieder soweit und alle wissen, dass Agnieszkas beste Freundin auserwählt werden wird, denn sie ist schön, tapfer und anmutig – all das, was Agnieszka nicht ist. Doch es kommt anders und die Wahl fällt auf Agnieszka selbst.

Verängstigt folgt sie dem Drachen in seinen Turm, sperrt sich zunächst gegen alles, was er von ihr verlangt, glaubt sie doch, er wolle sie nur quälen. Doch mit der Zeit wird ihr klar, dass in ihr mehr steckt, als sie bisher angenommen hat. Das es ich lohnt zu lernen und über sich hinaus zu wachsen, um auf bestimmte Dinge Einfluss zu nehmen und ihre Familie und Freunde zu schützen.

Dabei handelt sie oft unüberlegt und intuitiv. Dadurch spielt sie häufig mit dem Feuer, weil sie gar nicht so genau weiß, was sie da eigentlich tut und was das für Folgen haben kann. Auf mich wirkte sie zumindest zu Beginn ziemlich naiv. Zudem ist sie überaus tollpatschig und nicht in der Lage sich und ihre Kleidung sauber zu halten. Nach wiederholter Erwähnung empfand ich dies doch schon etwas nervig, immerhin ist sie ja kein kleines Mädchen mehr.

Doch Agnieszka und auch ihre Beziehung zu dem Drachen durchleben im Verlauf des Buches eine große Entwicklung. Anfangs ist sie für den Drachen eine einzige Enttäuschung, die ein Chaos nach dem anderen anrichtet. Sie hält ihn für ein Monster. Doch nach und nach erfährt sie von seinen Motiven und lernt ihn mit anderen Augen zu sehen.

Im gesamten Buch herrscht eine düstere, geheimnisvolle und magische Atmosphäre. Dabei ist die Bedrohung durch den Dunklen Wald allgegenwärtig. Die Beschreibung des Waldes ist sehr faszinierend und beängstigend, aber auch von Schönheit geprägt.

Die Handlung ist stets unvorhersehbar und kommt mit immer neuen Wendungen und Überraschungen daher. Obwohl der Anfang zunächst recht schleppend begann, hat mich die Story, das Szenario, die einzigartigen Charaktere und auch der bildreiche und doch einfache Schreibstil direkt in ihren Bann gezogen.

Es ist ein düsteres Märchen voller Magie, Monstern, Kämpfen, Geheimnissen und Mysterien. Für Fantasy- und Märchen-Fans eine absolute Empfehlung.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Geschichte über Liebe, Freundschaft, Trauer und Eifersucht, die berührt

Eden Summer
0

Eden und Jess sind seid Jahren die besten Freundinnen, sie gehen zusammen durch dick und dünn. Doch Eden ist gestern Abend nicht nach Hause gekommen. Die Suche beginnt. Ist Eden abgehauen? Wurde sie Opfer ...

Eden und Jess sind seid Jahren die besten Freundinnen, sie gehen zusammen durch dick und dünn. Doch Eden ist gestern Abend nicht nach Hause gekommen. Die Suche beginnt. Ist Eden abgehauen? Wurde sie Opfer eines Gewaltverbrechens? Hat ihr Freund Liam etwas damit zu oder gar ihr Exfreund? Was führte zu ihrem Verschwinden?

Jess gibt die Hoffnung nicht auf, sie will Eden unbedingt finden. Nachdem Eden ihre Schwester Iona verloren hat und dadurch in ein schwarzes Loch gefallen ist, hat Jess sich geschworen, dass sie ihr durch diese schwere Zeit helfen wird. Denn auch Jess hat etwas sehr schlimmes erlebt und auch Eden war immer für sie da und hat ihr damit das Leben gerettet.

Bei ihrer Suche nach der Freundin besucht Jess Orte, die den beiden Mädchen wichtig sind. Durch Flashbacks erfährt der Leser nach und nach, wie es dazu kam, dass Jess sich vor Berührungen und Menschenmengen fürchtet, wie Eden ihre Schwester verloren hat und was insgesamt zur heutigen Situation geführt hat.

Die Beschreibung von Eden lässt sie nicht unbedingt sympathisch wirken. Man kann sie am ehesten als manisch-depressiv bezeichnen. Mal ist sie himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt. Sie ist launisch, eifersüchtig und oft wohl nicht sehr nett. In diesem Sommer ist sie sehr ich-bezogen, verhält sich aber auch oft eher selbst zerstörerisch. Für Jess und auch Liam ist es daher kein leichter Sommer gewesen. Eden steht für beide immer an erster Stelle. In ihrer Sorge um Eden sind sich die beiden näher gekommen.

Emotional kann man sich sehr gut in Jess hinein fühlen. Auch sie ist immer wieder hin und her gerissen zwischen Hoffnung, Verzweiflung, Sorge und Schuldgefühlen. Dabei wirkt sie äußerst authentisch. Obwohl Eden einem selber möglicherweise nicht sympathisch ist, so spürt man doch deutlich, wie wichtig sie für Jess ist.

Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle auch, dass die Handlung einen einzigen Tag umfasst und zwar den Tag, an dem Eden verschwindet. Atmosphärisch gesehen ist das Buch eher bedrückend, es herrscht ständig eine ängstliche und bedrohliche Stimmung. Das liegt vor allem daran, dass die Geschichte komplett aus Jess Perspektive geschrieben wurde und man daher die ganze Zeit live dabei ist.

Es ist eine Geschichte über Liebe, Freundschaft, Trauer und Eifersucht, die berührt - gut umgesetzt und in Szene gesetzt.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Unterhaltsame Fantasy-Geschichte für jüngere Leser

Sharj und der Feuerkristall
0

Sharj und Rose untersuchen die Kompasse, die sie am Ende vom ersten Band von Elfenkönig Sloma bekommen haben. In Luciera, einer Welt, die von blutrünstigen Vampiren unterjocht wird, bitten derweil Alma, ...

Sharj und Rose untersuchen die Kompasse, die sie am Ende vom ersten Band von Elfenkönig Sloma bekommen haben. In Luciera, einer Welt, die von blutrünstigen Vampiren unterjocht wird, bitten derweil Alma, Samira und Roma einen Wunschstein um Hilfe gegen die bösen Herrscher. So gelangen Sharj und Rose zu ihnen, um Rettung zu bringen.

Es gibt allerdings auch noch andere Handlungsstränge. Protagonisten sind dabei Sharjs Pflegeeltern, die eine alte Tante besuchen, ihre Pflegeschwester, die in ein Gemeindecamp fährt und Roses Eltern, dessen Vater Tierarzt ist und der einige besondere Patienten hat. Diese waren jede für sich zwar durchaus interessant und haben die Nebencharaktere ganz gut beleuchtet. Allerdings hat keine dieser Geschichten irgendetwas zum Plot um Sharj und Rose und die Rettung Lucieras beigetragen. Damit waren sie eigentlich völlig unnötig.

Ich hätte mir gewünscht, dass stattdessen Luciera weiter ausgebaut und detailreicher beschrieben worden wäre. Die Nebenhandlungen waren teilweise langatmig und haben das Buch nur gestreckt. Dadurch war es auch so, dass Sharj und Rose erst circa nach der Hälfte des Buches überhaupt erst mal in Luciera ankamen. Die Ereignisse haben sich dann direkt überschlagen und ruck-zuck war das Buch auch schon wieder vorbei.

Die Geschichte um Luciera an sich ist sehr spannend und gut umgesetzt. Sie beinhaltet viele Fantasyelemente und ausgefallene Ideen. Band zwei kann dank der kurzen Zusammenfassung zu Beginn des Buches auch gelesen werden, wenn man den Vorgänger nicht kennt.

Der Schreibstil kam eher einfach und hölzern daher. Er war zwar leicht und schnell zu lesen, aber war nicht so richtig „flüssig“. Toll fand ich hingegen die liebevollen und detailreichen Illustrationen, die jedes Kapitel eingeleitet haben. Es gibt zudem eine Übersicht aller Charaktere mit dazugehörigem Bild.

Es ist durchaus eine nette und unterhaltsame Fantasy-Geschichte. Ich würde sie jedoch eher jüngeren Lesern empfehlen, die vielleicht noch nicht so viel Erfahrung mit anderen Fantasy-Büchern haben.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Würdige Fortsetzung, die spannungsmäßig noch einen drauf legt

Sternenfunken
0

Drei Göttinnen, die einer Königin ein Geschenk machen wollen und deshalb drei Glückssterne erschaffen. Die Göttin der Lügen, deren Ziel es ist, die Welt zu beherrschen und dafür die Macht der Sterne benötigt. ...

Drei Göttinnen, die einer Königin ein Geschenk machen wollen und deshalb drei Glückssterne erschaffen. Die Göttin der Lügen, deren Ziel es ist, die Welt zu beherrschen und dafür die Macht der Sterne benötigt. Sechs Auserwählte, welche die Sterne Jahrhunderte später finden und schützen sollen, um die Welt vor der Finsternis zu bewahren.

Im Gegensatz zum ersten Teil sind hier die beiden Hauptcharaktere Annika und Sawyer. Diese beiden sind ganz besondere Personen mit großen Fähigkeiten. Annika wirkte in "Sternenregen" bereits wie ein Wesen aus einer anderen Welt, was sich auch hier weiter führt. Sie kennt zum Beispiel die Bedeutung vieler Dinge nicht und kommt im Allgemeinen rüber wie ein Kleinkind, das alles noch lernen muss. Dabei ist sie aber äußerst sympathisch, immer fröhlich, leichtfüßig und eine wirklich faszinierende Persönlichkeit.

Auch zwischen Annika und Sawyer knistert es, wie im ersten Teil bei Sasha und Bran, gewaltig. Beide schleichen im Verlauf des Buches um einander herum, was einerseits recht amüsant ist, anderseits kommt aber auch Mitleid für die beiden auf. Etwas nervig beziehungsweise komisch empfand ich, dass sich Annikas ausgeprägter Wunsch Sawyer zu verführen und ihre Offenheit bezüglich sexueller Themen wie ein extrem roter Faden durch das ganze Buch zieht.

Natürlich geht auch die Suche nach den Glückssternen weiter. Nachdem die Auserwählten bereits im ersten Teil einige Erfahrungen in Bezug auf die Göttin der Lügen und ihren Lakaien machen mussten, ist die Bedrohung auch in "Sternenfunken" stets allgegenwärtig. Allerdings wird es jetzt doch deutlich blutiger und brutaler.

Man darf hier also keine normale Liebesgeschichte erwarten. Denn es wird dem Leser viel mehr geboten: Hier trifft Liebesgeschichte auf Fantasy und Mythologie. Es gibt eine neue, aber nicht weniger traumhafte Kulisse sowie abwechslungsreiche und sympathische Charaktere, die gegen dunkle Mächte in die Schlacht ziehen. Es ist eine würdige Fortsetzung, die spannungsmäßig noch einen drauf legt.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Liebesgeschichte trifft auf Fantasy und Mythologie

Sternenregen
0

Drei Göttinnen, die einer Königin ein Geschenk machen wollen und deshalb drei Glückssterne erschaffen. Die Göttin der Lügen, deren Ziel es ist, die Welt zu beherrschen und dafür die Macht der Sterne benötigt. ...

Drei Göttinnen, die einer Königin ein Geschenk machen wollen und deshalb drei Glückssterne erschaffen. Die Göttin der Lügen, deren Ziel es ist, die Welt zu beherrschen und dafür die Macht der Sterne benötigt. Sechs Auserwählte, welche die Sterne Jahrhunderte später finden und schützen sollen, um die Welt vor der Finsternis zu bewahren.

Sasha hat sich in eine Hütte in den Wäldern zurück gezogen. Denn sie ist nicht nur eine begnadete Malerin, sie hat noch eine weitere Gabe. Sie hat Träume, welche die Zukunft zeigen. Seit Wochen bannt sie immer wieder die selben Motive auf die Leinwand: drei Männer und zwei Frauen, die sie noch nie im realen Leben gesehen hat. Einer der Männer zieht sie besonders in seinen Bann. Als sie erkennt, welchen Ort sie immer wieder malt, reist sie kurzerhand nach Korfu, um heraus zu finden was es mit ihren Visionen auf sich hat. Zu ihrem großen Erstaunen trifft sie dort tatsächlich auf die Menschen, die ihr so vertraut und doch so fremd sind. Gemeinsam finden sie heraus, was ihr Schicksal ist und begeben sich auf die Suche nach den Glückssternen.

Alle sechs Charaktere schließt man auf Anhieb in sein Herz. Sie sind sympathisch und unterschiedlicher wie sie nicht sein könnten. Jeder von ihnen hat eine besondere Gabe, die ihm bei ihrer Suche helfen kann. Jeder von ihnen trägt ein Geheimnis mit sich. Das Aufdecken dieser Gaben und Geheimnisse allein ist schon sehr interessant.

In diesem Buch geht es jedoch primär um Sasha und Bran, den Mann ihrer Träume. Die Geschehnisse werden aus deren Perspektiven beschrieben. Man hat einen sehr guten Einblick in beider Gefühlswelt. Die Anziehungskraft und Leidenschaft zwischen ihnen ist förmlich greifbar. Aber auch die Unsicherheit und das mangelnde Vertrauen, die Sasha ihrer Gabe entgegen bringt, wird deutlich.

Hier trifft Liebesgeschichte auf Fantasy und Mythologie. Doch das Buch bietet noch viel mehr: Eine tolle Idee, spannend umgesetzt – ein phantastisches Szenario – abwechslungsreiche Charaktere - große Gefühle – eine atemberaubende Kulisse - ein Kampf zwischen Gut und Böse. Das Lesen macht Spaß und ist kurzweilig, die Seiten fliegen nur so dahin.