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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Ghostwriter

Der Ghostwriter
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Hermann ist ein reicher Geschäftsmann, der schon einiges in seinem Leben erreicht hat. Nur die Erfüllung seines größten Traums fehlt ihm noch zum Glück: Er möchte einen eigenen Roman schreiben und veröffentlichen. ...

Hermann ist ein reicher Geschäftsmann, der schon einiges in seinem Leben erreicht hat. Nur die Erfüllung seines größten Traums fehlt ihm noch zum Glück: Er möchte einen eigenen Roman schreiben und veröffentlichen. Zur Umsetzung besagten Zieles zieht er sich mit seiner Frau auf ein abgelegenes Anwesen in England zurück. Während er dort mehr schlecht als recht versucht erste Zeilen seines Romans zu verfassen, geschehen einige geheimnisvolle und mysteriöse Ereignisse in Bezug auf eben diesen Roman.

Cecelia Ahern hat es wieder einmal geschafft phantastisches mit Realität zu vermischen. Wie auch in all ihren anderen Büchern ist es besonders dies, was ich an ihrer Art zu schreiben liebe. Die Idee und Thematik des Buches finde ich sehr gelungen.

Die Charaktere hingegen konnten mir leider nicht besonders ans Herz wachsen. Ich denke allerdings, dass dies bei Hermann auch die Intention der Autorin war. Er ist meiner Meinung nach ein egoistischer und selbstsüchtiger Mensch, der sich ohne Rücksicht auf Verluste in die Verwirklichung seines Traumes stürzt. Dabei sind ihm seine Mitmenschen, insbesondere seine Frau absolut gleichgültig. In diesem Punkt kann ich auch das Verhalten der grade genannten nicht nachvollziehen. Wieso lässt sie sich das Ganze dermaßen gefallen?

Was mich an dem Buch am meisten gestört hat, ist seine Kürze. Ich mag Cecelia Aherns Romane einfach viel lieber. Einfach weil ich ihren Schreibstil liebe und immer mehr und noch viel mehr über die Geschichte, die Charaktere und das ganze Drumherum erfahren möchte. Im Gegensatz zu ihren Romanen kamen mir in ihrer Novelle die Gefühle viel zu kurz. Sie ist eine nette Lektüre für zwischendurch, die ich aber niemals einem "richtigen" Roman der Autorin vorziehen würde.

Veröffentlicht am 15.09.2016

4 Seasons - Zeiten der Lust

4 Seasons - Zeiten der Lust
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Summer ist eine großartige und erfolgreiche Violinistin. Nach dem unerwarteten Tod ihres Liebhabers Dominik ist sie am Boden zerstört. Sie zieht sich zurück, stürzt sich in die Musik. Doch weder ihre Welttournee ...

Summer ist eine großartige und erfolgreiche Violinistin. Nach dem unerwarteten Tod ihres Liebhabers Dominik ist sie am Boden zerstört. Sie zieht sich zurück, stürzt sich in die Musik. Doch weder ihre Welttournee noch zahlreiche One-night-stands lassen sie Dominik vergessen, der ihr Seelenpartner war. Eines Tages trifft sie Antony. Er ist Regisseur und will eines von Dominiks Büchern auf der Bühne inszenieren und bittet Summer um Hilfe. Sofort fühlt sie sich zu ihm hingezogen, doch wird es ihm gelingen, die junge Frau aus dem Sumpf der Trauer zu befreien?



Mir war am Anfang nicht bewusst, dass es sich bei dieser neuen Reihe um die gleichen Charaktere handeln würde, wie bei "80 days". Ich dachte: Neue Reihe – neue Charaktere. Eben weil mir Summer bereits in der eben genannten Reihe eher unsympathisch war. Obwohl ich mich im Verlauf von "4 Seasons" etwas mehr für sie erwärmen konnte, kann ich mich nach wie vor nicht mit ihr identifizieren. Meiner Meinung handelt sie oft blauäugig, naiv und dumm. Sie liebt es dominiert zu werden, den Nervenkitzel, die Gefahr. Das wäre ja völlig okay, aber sie gibt sich völlig Fremden hin und obwohl eindeutig klar wird, dass sie es nicht genießt, lässt sie all diese Dinge mit sich machen. Für mich absolut unverständlich.

Auch Antony mag ich als Charakter überhaupt nicht. Er vereint allerlei Eigenschaften, die für mich derart unattraktiv sind. Er ist launisch, herrisch, er trinkt. Im Vergleich zu ihm war mir Dominik viel lieber.

Insgesamt wirken nahezu sämtliche Protagonisten nicht authentisch auf mich. Sie sind alle dermaßen schamlos, nymphomanisch und irgendwie werden sie alle auf zwei Dinge reduziert: ihren Körper und auf Sex. Lediglich in den ersten Kapiteln kann man Summers Schmerz spüren und auch nachvollziehen. Im Verlauf kommen immer mal wieder Rückblenden oder Erinnerungen auf, was ich eigentlich sehr schön finde.

Was mir zudem noch sauer aufgestoßen ist, ist das Thema Verhütung. Summer hat mit derart vielen Männern ungeschützten Geschlechtsverkehr, dass es eigentlich gar nicht sein kann, dass sie sich keine Krankheiten einfängt oder dergleichen... Sie scheint sich darüber auch absolut keine Gedanken zu machen, was ich einfach unverantwortlich finde. Es ist ja auch so, dass diese Bücher möglicherweise auch jüngere Personen lesen. Was ist das bitte für ein Vorbild?

Gut gefallen haben mir hingegen die Beschreibungen von Summers Teilnahme an verschiedenen Events. Ich mochte die Kulissen, Kostüme und das ganze "Drumherum". Es wirkte alles so unwirklich, mysteriös und phantastisch. Wirklich klasse, was die Veranstalter sich da teilweise ausgedacht und umgesetzt haben.



Veröffentlicht am 15.09.2016

Kombination aus Horror, Thriller, Spannung, Komik und intelligenten Metaphern

Kein Leben ohne Minibar
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Die namenlose Protagonistin, aus deren Sicht geschrieben ist und ihre beste Freundin Aurora sind wie Schwestern, weil sie zusammen aufgewachsen sind. Sie teilen alles, gehen zusammen durch dick und dünn ...


Die namenlose Protagonistin, aus deren Sicht geschrieben ist und ihre beste Freundin Aurora sind wie Schwestern, weil sie zusammen aufgewachsen sind. Sie teilen alles, gehen zusammen durch dick und dünn und würden sogar füreinander sterben. Und dennoch sind sie unterschiedlicher wie sie nicht sein könnten. Auf der einen Seite Aurora: eine wahre Erscheinung, blonde lange Haare, charismatisch und Tochter eines berühmten verstorbenen Musikers. Auf der anderen Seite die Protagonistin: dunkle kurze Haare, unscheinbar, in sich gekehrt und immer im Schatten von Aurora zu finden. Das Leben der beiden Mädchen ist eine Party. Sie besuchen Konzerte, bei denen besonders Aurora nicht vor Alkohol und Drogen Halt macht. Die Protagonistin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die "Schwester" stets zu schützen, vor anderen und sich selbst. Doch ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sie Jack kennen lernen, der ebenfalls Musiker ist und auf den beide ein Auge geworfen haben. Doch wider Erwarten entscheidet er sich für die weniger Glamourösere. Als dann auch noch Minos auftaucht, ein zwielichtiger und mysteriöser Clubbesitzer, der Jack ein gefährliches Angebot macht, verstricken sich die drei Jugendlichen in ein riskantes Milieu von bedrohlichen, Furcht einflößenden und übernatürlichen Kreaturen.

Obwohl der Schreibstil teilweise etwas langatmig ist, besticht die Autorin während dieser Episoden mit einer blumigen und schönen Sprache, die durchaus auch metaphorisch ist. Dies steht im krassen Gegensatz zu, im Verlauf des Buches, zunehmend kuriosen und skurrilen Geschehnissen, die immer beängstigender werden. Die Protagonistin tritt dort in Kontakt mit den bereits erwähnten Kreaturen, bei denen ich mir nicht sicher war, ob sie paranormal waren oder dem Alkohol- und Drogenkonsum zu Schulden kommen. Somit wird das Buch für den Leser immer verwirrender, jedoch ebenso spannend. Man möchte immer mehr erfahren, wird aber nie wirklich aufgeklärt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Paranormal oder ein krasser Drogentrip?

Ein Lied, so süß und dunkel
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Die namenlose Protagonistin, aus deren Sicht geschrieben ist und ihre beste Freundin Aurora sind wie Schwestern, weil sie zusammen aufgewachsen sind. Sie teilen alles, gehen zusammen durch dick und dünn ...


Die namenlose Protagonistin, aus deren Sicht geschrieben ist und ihre beste Freundin Aurora sind wie Schwestern, weil sie zusammen aufgewachsen sind. Sie teilen alles, gehen zusammen durch dick und dünn und würden sogar füreinander sterben. Und dennoch sind sie unterschiedlicher wie sie nicht sein könnten. Auf der einen Seite Aurora: eine wahre Erscheinung, blonde lange Haare, charismatisch und Tochter eines berühmten verstorbenen Musikers. Auf der anderen Seite die Protagonistin: dunkle kurze Haare, unscheinbar, in sich gekehrt und immer im Schatten von Aurora zu finden. Das Leben der beiden Mädchen ist eine Party. Sie besuchen Konzerte, bei denen besonders Aurora nicht vor Alkohol und Drogen Halt macht. Die Protagonistin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die "Schwester" stets zu schützen, vor anderen und sich selbst. Doch ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt, als sie Jack kennen lernen, der ebenfalls Musiker ist und auf den beide ein Auge geworfen haben. Doch wider Erwarten entscheidet er sich für die weniger Glamourösere. Als dann auch noch Minos auftaucht, ein zwielichtiger und mysteriöser Clubbesitzer, der Jack ein gefährliches Angebot macht, verstricken sich die drei Jugendlichen in ein riskantes Milieu von bedrohlichen, Furcht einflößenden und übernatürlichen Kreaturen.

Obwohl der Schreibstil teilweise etwas langatmig ist, besticht die Autorin während dieser Episoden mit einer blumigen und schönen Sprache, die durchaus auch metaphorisch ist. Dies steht im krassen Gegensatz zu, im Verlauf des Buches, zunehmend kuriosen und skurrilen Geschehnissen, die immer beängstigender werden. Die Protagonistin tritt dort in Kontakt mit den bereits erwähnten Kreaturen, bei denen ich mir nicht sicher war, ob sie paranormal waren oder dem Alkohol- und Drogenkonsum zu Schulden kommen. Somit wird das Buch für den Leser immer verwirrender, jedoch ebenso spannend. Man möchte immer mehr erfahren, wird aber nie wirklich aufgeklärt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gibt für manchen möglicherweise den Anstoß, selber "Versöhnungssteine" auf den Weg zu schicken

Nur einen Horizont entfernt
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Hannah bekommt von ihrer ehemaligen Schulfeindin Fiona, von der sie jahrelang gemobbt wurde, zwei Versöhnungssteine zugesendet. Einen Stein soll sie ihr als Zeichen ihrer Vergebung zurück schicken und ...

Hannah bekommt von ihrer ehemaligen Schulfeindin Fiona, von der sie jahrelang gemobbt wurde, zwei Versöhnungssteine zugesendet. Einen Stein soll sie ihr als Zeichen ihrer Vergebung zurück schicken und den anderen an jemanden senden, den sie selber um Verzeihung bitten möchte. Für Hannah ist schnell klar, dass dafür nur ein Mensch ich Frage kommt: ihre Mutter, mit der sie sich vor Jahren überworfen hat. Doch soll sie sich wirklich den Dämonen der Vergangenheit stellen und damit schmerzhafte Erinnerungen wach rütteln?

Es ist eine Geschichte über längst überfällige Geständnisse und Entschuldigungen, über Vergebung, Freundschaft, Familie und die Liebe. Der Leser begleitet Hannah auf der Suche nach sich selbst und der Wahrheit ihres Lebens.

Während Hannah sich anfangs noch sehr naiv und blauäugig verhält und für mich offensichtliche Dinge einfach nicht erkennt beziehungsweise nicht wahr haben möchte, macht sie doch im Verlauf eine wahnsinnige Entwicklung durch, so dass ich mich zunehmend mit der, zu Beginn, leicht nervigen Protagonistin identifizieren konnte. Einige Charaktere sind mir dagegen noch mehr ans Herz gewachsen, darunter beispielsweise Dorothy und Jade, beides Freundinnen von Hannah, die einen ganz besonderen Charme versprühen.

Obwohl das Buch wirklich sehr ereignisreich war und niemals langweilig wurde, waren die Wendungen für mich nicht wirklich überraschend und kamen teilweise doch recht klischeehaft daher. Dennoch hat mich die Idee und deren Umsetzung durchaus überzeugt, was vor allem auch an der tollen Botschaft lag, die das Buch aussendet. Zum Ende hin nimmt das Buch dann nochmal richtig an Fahrt auf, die Ereignisse überschlagen sich und gipfeln in einem teilweise offenen Finale, welches zumindest eine zentrale Frage offen lässt. Dies hat mich aber nicht gestört, als Leser kann man sich so seine eigene Wahrheit hinein interpretieren.

Das Buch regt auf jeden Fall zum Nachdenken an, gibt für manchen möglicherweise den Anstoß, selber "Versöhnungssteine" auf den Weg zu schicken.