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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2016

Wunderschön poetische Liebesgeschichte an Samtpfoten

Katzen
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Dieses Buch ist wahrhaftig eine wunderschön poetische Liebesgeschichte an die Samtpfoten der Autorin und die Katze im Allgemeinen. Es werden kurze Anekdoten aus ihrem Leben zusammen mit ihren Katzen mit ...

Dieses Buch ist wahrhaftig eine wunderschön poetische Liebesgeschichte an die Samtpfoten der Autorin und die Katze im Allgemeinen. Es werden kurze Anekdoten aus ihrem Leben zusammen mit ihren Katzen mit Erfahrungswerten und Wissenswertem verknüpft. Dabei berichtet sie, wie es zu ihrer Liebe zu Katzen kam, wie sie von ihren Katzen ausgewählt wurde, um mit ihnen zu leben. Auf humorvolle Art und Weise zeigt sie die besonderen Charaktere ihrer Mitbewohner auf. Dabei erkennt der Leser so manche Eigenart der eigenen Vierbeiner wieder. Dies macht diese Ode an die Katze so derart lesenswert, es hat einfach Wiedererkennungswert bezüglich der eigenen Gefühle. Für Katzenliebhaber und solche, die es werden wollen, ist dies die perfekte Lektüre.

Veröffentlicht am 19.10.2016

Ein Buch, das einem sehr viel geben kann!

Apple und Rain
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Apple wurde mit drei Jahren von ihrer Mutter bei ihrer Großmutter zurück gelassen. Dort fühlt sie sich besonders in der Pubertät sehr eingeengt, weil ihre Oma sie beispielsweise immer noch zur Schule fährt ...

Apple wurde mit drei Jahren von ihrer Mutter bei ihrer Großmutter zurück gelassen. Dort fühlt sie sich besonders in der Pubertät sehr eingeengt, weil ihre Oma sie beispielsweise immer noch zur Schule fährt und auch abholt. Als dann elf Jahre später ihre Mutter vor der Tür steht und ihr auch noch anbietet bei ihr zu leben, überlegt sie nicht lange und packt ihre Sachen. Doch war das wirklich die richtige Entscheidung?

Apple ist zerrissen zwischen ihrer Großmutter, die sie großgezogen hat und immer für sie da war und einer Mutter, die sie für den Traum einer Schauspielkarriere im Stich gelassen und sich nie gemeldet hat. Zerrissen zwischen Vertrauen und der Frage nach dem "Warum". Sie sehnt sich nach einer Familie und einem Happy End und wird dabei auf eine harte Probe gestellt.

Die Gefühlswelt von Apple wurde sehr gut und authentisch dargestellt. Auch wenn Apple ab und zu eher naiv daher kommt, ist sie für ihr Alter doch schon unheimlich weit und man fühlt die ganze Zeit mit ihr. Doch nicht nur sie, sondern auch andere wichtige Charaktere, wie Rain, Del oder auch ihre Großmutter schließt man sofort ins Herz. Sie sind unheimlich tolle Menschen mit Ecken und Kanten, dabei aber sehr liebenswürdig.

Es ist nicht nur eine Geschichte über Familie, sondern auch über Freundschaft und die erste Liebe. So spielt auch die Beziehung zu ihrer besten Freundin und zu den Klassenkameraden eine zentrale Rolle.

Das Buch besticht zudem durch einen lockeren und einfachen Schreibstil, der sich schnell lesen lässt. Dennoch lohnt es sich dem Buch mehr Zeit einzuräumen, weil es einem einfach so unendlich viel mehr geben kann. Es ist emotional – traurig und schön – und zeigt, dass Familie nicht nur die Menschen sind, die mit einem verwandt sind, sondern eben all die, welche man in sein Herz schließt.

Veröffentlicht am 19.10.2016

Leider nicht mein Fall

Einmal lieben geht noch
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Lucies biologische Uhr tickt und mit ihr kommt auch die Torschlusspanik. Nach einigen mangelhaften Lovern macht sie sich nun auf der Suche nach "dem Richtigen". Dabei scannt sie alle potentiellen männlichen ...

Lucies biologische Uhr tickt und mit ihr kommt auch die Torschlusspanik. Nach einigen mangelhaften Lovern macht sie sich nun auf der Suche nach "dem Richtigen". Dabei scannt sie alle potentiellen männlichen Anwärter ganz genau, um ja nicht den Mann ihres Lebens zu verpassen.

Wer hier eine locker-leichte und spritzige Lektüre für zwischendurch erwartet, wird schnell eines besseren belehrt. Viel mehr wird der Leser Zeuge einer eher melancholischen und fast schon verzweifelten Suche, die eine leicht depressive Stimmung verbreitet. Sie lässt keinen Versuch aus ihren Mr. Perfect zu finden: Ob im Supermarkt oder auf Singlebörsen, selbst vor den Vätern ihrer Schüler macht sie keinen Halt. Lucie ist dabei eine eher unsympathische Protagonistin, die oberflächlich und arrogant rüber kommt. Sie ist sehr stark mit Vorurteilen behangen. So schaut sie sich jeden Mann genau an und zieht anhand des Äußeren direkt Schlüsse auf seine inneren Werte und seine Vorlieben. Dabei geht ihr bestimmt die ein oder andere nette Begegnung verloren. Leider bleibt sie bei all der Verurteilerei selber sehr blass und auch sehr distanziert. Als Leser konnte ich mich schwer bis gar nicht in sie hineinfühlen und wurde weder mit ihr, noch mit dem Buch warm. Ich wusste einfach nicht, was ich mit dieser Geschichte anfangen sollte. Obwohl Lucie zum Ende hin von ihrer Einstellung her doch etwas positiver wird, weil es dort zu einer kleinen Wendung kommt, hinterlässt das Buch doch eine gewisse Schwere und einen schalen Geschmack, anstatt dem guten Gefühl, auf das ich gehofft hatte. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen.

Veröffentlicht am 19.10.2016

Mix aus warmherziger Liebesgeschichte und nervenaufreibendem Gangsterroman mit viel irischem Humor

Die letzten vier Tage des Paddy Buckley
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Paddy Buckley ist Bestatter mit Leib und Seele. Als er zu einer attraktiven Witwe geschickt wird, spendet er ihr Trost und körperliche Zuwendung, auf deren Höhepunkt diese leider verstirbt. Paddy versucht ...

Paddy Buckley ist Bestatter mit Leib und Seele. Als er zu einer attraktiven Witwe geschickt wird, spendet er ihr Trost und körperliche Zuwendung, auf deren Höhepunkt diese leider verstirbt. Paddy versucht seine Beteiligung am Geschehen zu verheimlichen und ist auf dem Rückweg derart unkonzentriert, dass er den Bruder des größten Gangsters Dublins über den Haufen fährt. Völlig außer sich, flieht er vom Unfallort und muss sich fortan mit gleich zwei Problemen rumschlagen: Er soll beide Verstorbenen zur letzten Ruhe betten und darf dabei möglichst nicht auffliegen. Gar nicht mal so einfach, denn Vincent Cullen schwört blutige Rache für den Tod seines Bruders und setzt alles daran den Schuldigen zu finden.

Obwohl die Thematik eher schwer ist – Tod, Trauer und Bestattungen – verpackt der Autor diese in einen humorvollen und skurrilen Roman über einen Bestatter der etwas anderen Art. Gespickt mit der Dramatik einiger ungeplanter Todesfälle und darauf folgender Vertuschungsaktionen und Verfolgungsjagden ist es wirklich eine gelungene und unterhaltsame Lektüre. Diese besticht durch einen eher einfachen und leichten Schreibstil und einen sympatischen Protagonisten, der sich unbeabsichtigt immer weiter in Schwierigkeiten bringt. Es ist ein Mix aus warmherziger Liebesgeschichte und nervenaufreibendem Gangsterroman, garniert mit absolut lesenswertem irischen Humor. Dabei dreht sich darin alles um Leben und Tod, zieht sich doch eben dieser wie ein roter Faden durch Paddys bisheriges Leben, nicht nur in beruflicher Hinsicht. So wird der Leser Zeuge von den letzten vier Tagen des Paddy Buckley... und diese haben es spannungstechnisch wirklich in sich!

Veröffentlicht am 16.09.2016

Gute Idee, leider nicht ganz so tolle Umsetzung

Battle Island
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Luisa ist Teil der neuen Reality-Show Battle Island. Sie und neun weitere Jugendliche spielen auf einer Insel mitten im Atlantik bei einer Art Schatzsuche um eine Million in Gold. Dabei erhalten sie Hinweise ...

Luisa ist Teil der neuen Reality-Show Battle Island. Sie und neun weitere Jugendliche spielen auf einer Insel mitten im Atlantik bei einer Art Schatzsuche um eine Million in Gold. Dabei erhalten sie Hinweise auf den Standort des Schatzes durch Kärtchen mit Koordinaten, welche sie bei den täglichen Battles gewinnen können. Was wie ein Abenteuerurlaub begann, wird bald bitterer Ernst.

Das Buch beginnt bereits bei Tag acht auf der Insel und Luisa befindet sich auf der Flucht vor drei Mitspielern, die hinter ihren Hinweiskärtchen her sind. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Flashbacks in die Vergangenheit. Der Leser erfährt, wie Luisa auf Battle Island aufmerksam wurde, wieso sie unbedingt mit machen wollte und wie die Castings verliefen. Außerdem folgen Infos über ihr leben, Familie und Freunde. Als sie dann an Tag acht in eine wirklich aussichtslose Lage gerät, switcht die Story nochmal und wir beginnen am ersten Tag auf der Insel. Wir werden Zeuge von der Ankunft, wie die Jugendlichen sich zurecht finden, sich verbünden oder zerstreiten. Es werden einige Battles beschrieben. Zusammenfassend verlaufen Tag 1-7 eigentlich relativ langweilig, bis es danach zum großen actiongeladenen Finale kommt. Schade finde ich, dass es nicht kontinuierliche Spannungsspitzen gibt, sondern sich auf drei Tage beschränkt. Die Handlung an sich ist unvorhersehbar und es kommt zu einigen interessanten Wendungen.

Charaktermäßig bin ich wenig begeistert. Ich mochte Luisa und Elena ganz gerne, die sich schnell anfreunden. Dann gab es drei Mitspieler, die einfach nur ätzend waren und sich richtig asozial verhalten haben und einem fast die Hutschnur haben platzen lassen. Der Rest der Jugendlichen bleibt relativ blass, wobei eigentlich niemand so wirklich in die Tiefe geht, außer vielleicht Luisa. Von einigen erfährt man mehr über ihre Beweggründe bei Battle Island mit zu machen, bei anderen gar nicht.

Was mich am allermeisten gestört hat war der Umgang der Jugendlichen untereinander. Mir kam es so vor, als würden sie sich permanent nur anpöbeln, beleidigen und anzicken. Total nervig, pubertär und unreif. Dabei hatten sie eine dermaßen assige und schimpfwortlastige Sprache an sich, die absolut unglaubwürdig und konstruiert daher kam, dass ich mich beim Lesen teilweise für sie geschämt habe.

Die kurzen Kapitel und das ständige hin und her zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat wenig Langeweile aufkommen lassen. Man konnte das Buch dadurch schnell und flüssig weg lesen.

Schön fand ich es, dass Luisa am Ende einmal kurz zusammen gefasst hat, was mit den einzelnen Mitspielern nach Ende der Sendung passiert ist. Das gab nochmal einen runden Abschluss.

Das Buch ist auch eine Art Kritik an der Film- und Serienbranche. Es zeigt, dass Filmemacher teilweise für gute Quoten alles tun würden. Teilnehmer werden unter Druck gesetzt, manipuliert, Dinge anders dargestellt, als sie wirklich passiert sind und bestimmte Szenen einfach wahllos und völlig aus dem Zusammenhang heraus zusammen geschnitten, um einen falschen Eindruck zu hinterlassen. Formate wie Battle Island sollen authentisch rüber kommen, sind aber oft gestellt beziehungsweise stark beeinflusst. Aber auch neben diesen Dingen, die den meisten ja eh bereits klar sein dürften, schrecken die Macher von Battle Island vor viel schlimmeren Dingen nicht zurück, was ich stellenweise doch schon recht erschreckend fand.