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Veröffentlicht am 22.08.2018

Spannend und packend, für mich aber schlicht zu viel Erotik in einem Nicht-Erotik-Roman

Die rote Löwin
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Normalerweise lese ich keine historischen Romane – nicht aus dem Grund, dass ich sie nicht mag, sondern eher, weil ich immer wieder lieber zu anderen Genres greife. Somit bin ich ein Neuling in diesem ...

Normalerweise lese ich keine historischen Romane – nicht aus dem Grund, dass ich sie nicht mag, sondern eher, weil ich immer wieder lieber zu anderen Genres greife. Somit bin ich ein Neuling in diesem Genre.


Doch wie komme ich zu diesem Buch? Ich kenne den Autor Thomas Ziebula von seiner High-Fantasy-Reihe „Kalypto“, die er unter seinem Pseudonym Tom Jacuba veröffentlicht hat. Er sagte mir, „Die rote Löwin“ sei, was den Stil und den Actionanteil angeht, ähnlich wie „Kalypto“ geschrieben und somit wagte ich den Versuch. Außerdem hat das Cover mich ein wenig in dieser Entscheidung bestärkt: Obwohl ich kein Freund von Gesichter auf Covern bin, sprach es mich sehr an. Es wirkt düster, gefährlich und geheimnisvoll und vermittelte somit all das, was ich in diesem Buch letztendlich auch vorgefunden habe.

„Die rote Löwin“ ist nichts für schwache Nerven – es geht dort zum Teil sehr brutal zu. Die Kämpfe, Schlachten und Hinrichtungen werden in all ihrer Brutalität dargestellt und erzeugen eine beängstigende Stimmung. Ein Lob an dieser Stelle an den Autor, der diese Stellen so überzeugend und authentisch vermitteln konnte.

Obwohl ein Zeitraum von etwa drei Jahren mit der Geschichte abgedeckt wird, hatte ich nicht das Gefühl, dass das Buch zu sehr in die Länge gezogen wurde. An manchen Stellen war die Handlung gemächlicher, an anderen preschte sie voran, doch in meinen Augen genau im richtigen Maß.
Die Geschichte um Runja ist sehr spannend zu lesen und hat mir sehr gut gefallen. Ihre Beweggründe und Gefühle konnte ich gut nachempfinden – als Protagonistin ist sie sehr gut ausgearbeitet und sehr vielfältig.

Dass ich dem Buch aber keine volle Punktzahl gebe hat mit einem anderen Grund zu tun: Die vielen sexuellen Szenen in dem Buch. Ich verstehe ja, dass „Die rote Löwin“ ein Roman für ein erwachsenes Publikum ist, doch die Menge an sexuellen Szenen war mir persönlich schlicht zu viel. Besonders gestört hat mich die unnötige Detaildichte dieser Szenen – würde ich einen Erotikroman lesen wollen, hätte ich zu solch einem gegriffen. Schade um das Buch – es wäre nämlich auf jeden Fall auch ohne diesen Inhalt ausgekommen, ohne dass die Authentizität oder die Handlung darunter gelitten hätte.


FAZIT

„Die rote Löwin“ lässt mich zwiegespalten zurück: Einerseits hat mir die Handlung und die Protagonistin sehr gut gefallen und ist die 5 Sterne allemal wert. Andererseits war das Übermaß an sexuellen Handlungen und ihren Details für mich zu viel. Deshalb bekommt das Buch von mir eine Bewertung von 3,5 Sternen und nur eine bedingte Empfehlung.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Überraschend nachdenklich und sehr spannend!

Die Berufene
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Meine Meinung


Die Geschichte handelt natürlich von einer Zombie-Apokalypse und hat dementsprechend auch mehr als genug klischeehafter Gruselmomente, doch jenseits dieser Klischees sind mir besonders ...

Meine Meinung


Die Geschichte handelt natürlich von einer Zombie-Apokalypse und hat dementsprechend auch mehr als genug klischeehafter Gruselmomente, doch jenseits dieser Klischees sind mir besonders die Ausarbeitung und Wandlungen der Charaktere positiv aufgefallen. Außerdem wird zusätzlich Spannung erzeugt, da man unbedingt wissen will: Sind die infizierten Kinder gefährlich? Was wird aus der Welt? Gibt es eine Heilung? Und auch immer wieder die Frage: Wann ist ein Mensch ein Mensch?
Ich habe den Film zuerst gesehen und anschließend das Buch gelesen. Dies war eine Reihenfolge, die für mich gut funktioniert hat und die ich so auch weiterempfehlen kann.
Was ich auch dazu sagen kann: Solltet ihr das Buch zuerst lesen, dann werdet ihr wohl den Film trotzdem gucken können, ohne euch ständig über Änderungen zu ärgern.


Unterschiede zwischen Buch und Film


Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Buch und Film - ein Buch hat nun einmal mehr Freiheit, den Stoff ausführlich und im Detail zu besprechen, während ein Film grob gesehen zeitlich beschränkt ist.
Eine große Änderung ist die Hautfarbe der Protagonistin Melanie. Im Buch wird sie als sehr, sehr blass bzw. hellhäutig beschrieben, was direkt auf der ersten Seite als Ironie dargestellt wird, da der Name Melanie „die Dunkle“ bedeutet. Stilistisch besonders wirkungsvoll wurde dies im Film aufgegriffen, indem sie als Kontrast mit Sennia Nanua besetzt wurde. Sie hat Melanie großartig dargestellt und ihr so viel Charakter, Tiefe und Emotionen gegeben, dass ich beim Lesen des Buches immer sie vor Augen hatte.
Eine weitere Änderung sind die „Schrottwühler“ - eine Gruppe von Menschen, die sich nicht in den sicheren Bastionen der Menschen verschanzt haben, sondern tagtäglich für ihr Überleben in der „Wildnis“ kämpfen müssen. Diese haben im Buch eine nicht ganz unwichtige Rolle, doch im Film wurden diese einfach rausgelassen. Eine Kürzung, die im Film aber nicht auffällt und auch nicht tragisch ist.
Im Großen und Ganzen halten sich die Unterschiede aber in Grenzen und schränken den Zuschauer nicht wirklich ein. Der Leser hat aber ganz klar den Vorteil, dass gerade der wissenschaftliche Hintergrund im Buch besser ausgeführt und erklärt wird.

Fazit

Das Buch bekommt von mir 5 Sterne, da es mich überzeugt hat und ich die Geschichte gerne gelesen habe. Durch die Perspektivenwechsel im Buch erfährt man als Leser viel mehr über die persönlichen Hintergründe der Protagonisten und auch über deren Wandlung im Laufe des Buches. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen und würde es jederzeit wieder lesen wollen!


Der Film bekommt von mir „nur“ 4 Sterne. Er wird dem Buch gerecht und ist eine tolle Verfilmung mit guter Besetzung. Jedoch fehlten einige Erklärungen und wissenschaftlichen Hintergründe. Dafür gibt es einen Stern Abzug, doch ansonsten konnte mich der Film ebenfalls überzeugen.
Der Film hat (zumindest in Deutschland) keine wirkliche Publicity bekommen. Sogar als der Film gerade erst erschien, lief er in Hamburg nur in einem großen Kino (um 23:30 Uhr) und in zwei kleinen Kinos 1-2 Mal die Woche, was ich für so einen guten Film sehr schade finde.


Man merkt dem Buch und dem Film definitiv an, dass sie gemeinsam entworfen und geschrieben wurden. Trotz der Änderungen wirken sie sehr stimmig. Ich kann euch nur empfehlen: Schaut euch den Film an oder lest das Buch! Am besten macht ihr einfach beides

Veröffentlicht am 22.08.2018

Nach diesem Teil habe ich die Reihe abgebrochen...

Legenden und Lügner
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Vom ersten Buch „Schwerter und Schwindler“ wurde ich überraschenderweise sehr gepackt und mir gefiel die am Steampunk inspirierte Welt und die interessante Stadt, die mit Hilfe eines Uhrwerks betrieben ...

Vom ersten Buch „Schwerter und Schwindler“ wurde ich überraschenderweise sehr gepackt und mir gefiel die am Steampunk inspirierte Welt und die interessante Stadt, die mit Hilfe eines Uhrwerks betrieben wird. Auch die Schwertkämpfe waren actionreich und bildhaft, sodass mir als Leserin nicht langweilig wurde.

„Legenden und Lügner“ konnte mich hingegen leider absolut nicht überzeugen. Am Ende des ersten Teils mussten die Protagonisten Kacha und Vocho aus der uhrwerkbetriebenen Stadt fliehen und somit wurde ein überzeugender und für mich interessanter Aspekt aus dem Buch genommen. Dies wäre noch zu verkraften gewesen, wäre die Handlung weiterhin spannend gewesen und hätte eine Entwicklung dieser und der Protagonisten stattgefunden. Zwar sind auch die neuen Schauplätze interessant und haben ihre Besonderheiten, doch diese können nicht ansatzweise mit denen aus dem ersten Teil mithalten. Hinzu nahm die Übersichtlichkeit des Buches für mich immer mehr ab; Oftmals gab es Orts- und Zeitwechsel, die nur in einem Nebensatz eingeführt wurden und meines Erachtens hätten deutlicher sein können. So kam es, dass ich einen großen Teil meiner Lesezeit versuchte, zu verstehen, wo und wann die geschilderte Handlung stattfindet. Auch die Protagonisten blieben eher farblos. Zwar gab es tatsächlich Entwicklungen in ihren Charakterzügen, doch diese waren vorhersehbar und sehr flach.

Ein Beispiel (frei nacherzählt):
Vocho denkt: „Früher konnte ich Kacha immer vertrauen, doch jetzt bin ich mir nicht mehr sicher. Ich habe das Gefühl, sie hat sich verändert und verheimlicht mir etwas.“
Kacha denkt: „Vocho hat sich seit dem Vorfall verändert. Früher konnte ich mich immer darauf verlassen, dass er meinen Rücken stärkt, doch nun bin ich mir nicht mehr so sicher.“

Leider ging mir dieses weinerliche Hin- und Her ziemlich schnell auf die Nerven. Das Problem aus meiner Sicht war, dass man die Gedanken beider im Buch lesen konnte und sich kein Misstrauen von Seiten des Lesers entwickeln konnte, weil dieser immer wusste, dass diese Vorwürfe schwachsinnig sind. Der Lesespaß litt entsprechend zunehmend darunter.

FAZIT

„Die Gilde der Duellanten“ hätte eine außergewöhnliche Reihe werden können, die Magie, Steampunk und klassische Fechtkämpfe verbindet. Zwar überzeugte mich der erste Teil, doch der Zweite enttäuschte mich dafür umso mehr. Die Geschichte hat Potential, das sich aber in farblosen Charakteren, platten Handlungsverläufen und undurchsichtigen Orts- und Zeitwechseln verliert.

Ich breche Reihen ungerne ab, doch diese Trilogie ist für mich hier beendet. Vielleicht verbessert sich ja einiges im dritten Teil, doch nachdem ich bereits nach 100 Seiten von „Legenden und Lügner“ der Geschichte überdrüssig war, lasse ich meine Finger von „Fechter und Feiglinge“.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Tolle Novelle, aber zu viel Leseproben im Anhang

Spiegel
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“Die Drei Sonnen” war für mich im vergangenen Jahr ganz klar ein Highlight. Gerade die Kreativität hinter der Geschichte und die doch recht ungewöhnliche Erzählung haben mir den Autor näher gebracht und ...

“Die Drei Sonnen” war für mich im vergangenen Jahr ganz klar ein Highlight. Gerade die Kreativität hinter der Geschichte und die doch recht ungewöhnliche Erzählung haben mir den Autor näher gebracht und mich auch auf seine weiteren Werke neugierig gemacht.

“Spiegel” ist solch ein Werk. Die kurze Novelle ist außergewöhnlich, wie ich es aber auch nicht anders von Cixin Liu erwartet habe.
Sie ist sehr lesenswert, da auch hier wieder die ungewöhnlichen Ideen Lius die Erzählung steuern. Die Charaktere bleiben zwar unnahbar, was auch in “Die Drei Sonnen” nicht anders war, doch Liu gleicht die emotionale Distanz zu den Charakteren durch eine absolut fantastische Geschichte aus.

Ich möchte gar nicht viel dazu sagen, da die Geschichte selbst nur wenige Seiten hat. Ich kann nur sagen, dass es sich sehr lohnt, diese zu lesen, da sie einen sehr guten Einblick in die Bücher von Cixin Liu gibt. Das Buch hat zwar nicht so viel Action wie “Die Drei Sonnen”, doch trotzdem war jede Seite spannend.

Auch der Anhang, der unter anderem einen Aufsatz über Lius Werke im Kontext der Science-Fiction-Literatur enthält, ist äußerst lesenswert.

Fazit

Meine einzige Kritik und der Grund, warum dieses Buch von mir keine 5 Sterne erhält, ist, dass gut ⅓ des Buches nur aus Leseproben zum ersten und zweiten Teil der Trisolaris-Trilogie besteht. So viele Seiten des Buches und doch nichts “sinnvolles”. Wenn man aber darüber hinwegsieht, ist es eine tolle Geschichte, die es wert ist, gelesen zu werden. Ob man nun das Geld dafür ausgeben will oder vielleicht auf die Exemplare von Bücherhallen oder Onleihe zurückgreift, sollte jeder für sich ausmachen. Ich jedenfalls habe das Buch in meinem Familienkreis mehrmals empfohlen und verliehen.

Veröffentlicht am 22.08.2018

Mehr Schein als Sein

Fallende Stadt
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Zunächst einmal ist “Die fallende Stadt” eine typische Jugend-Dystopie, was grundsätzlich ja nicht schlecht ist, nur wirkt die Geschichte schon ausgetreten und nicht sehr kreativ.
Das Konzept der fliegenden ...

Zunächst einmal ist “Die fallende Stadt” eine typische Jugend-Dystopie, was grundsätzlich ja nicht schlecht ist, nur wirkt die Geschichte schon ausgetreten und nicht sehr kreativ.
Das Konzept der fliegenden Stadt ist ziemlich cool, jedoch schafft es die Autorin nicht dieses Setting spannend zu verkaufen. Die Idee wirkt insgesamt nicht durchdacht: Es werden zwar einige Andeutungen gemacht wieso die Lebensweise der Menschen so ist, aber wirklich erklärt wird eher weniger. Das Setting würde ich also eher als “Ein Mittel zum Zweck” beschreiben - ein Versuch, die Handlung spannender zu machen. Denn die hat es bitter nötig…

Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Geschichte einen Weg einschlägt, den ich nicht vorhersehen konnte. So konnte sich natürlich keine Spannung aufbauen und die Erzählung plätscherte so vor sich hin.

Die Charaktere wirken zudem sehr farblos und wahnsinnig naiv. Gerade die Protagonistin stolpert durch die Handlung, ist total impulsiv, andererseits auch äußerst passiv. Die Handlungen fast sämtlicher Charaktere (ausgenommen der Erwachsenen, die aber kaum vorkommen) deutlich unter dem Altersniveau, das sie darstellen sollen. Es mag vielleicht auch Stilmittel sein und so diese naive, gesteuerte, abgeschottete Welt darstellen. Sollte dies der Ansatz gewesen sein, dann ist der reichlich nach hinten losgegangen!

Das einzig Positive, was mir zu sagen bleibt ist, dass es sich recht leicht liest. Doch auch das ist mehr Schein als Sein, wenn man die Rechtschreibfehler und z.T. fehlende Worte im Text bedenkt.

FAZIT

Die Erzählweise passt einfach nicht zum Stoff - Während das Setting zu einem Jugendroman für Leser ab 14/15 Jahre passt, so entspricht die Erzählung eher einem (schlechten) Kinderbuch. Die simplen Charaktere, die überschaubare Handlung und das eher weniger gut beschriebene Setting haben mich zuletzt enttäuscht zurück gelassen.

Schade, das Buch hatte nämlich das Potential, eine spannend und ansprechende Geschichte zu sein, doch dieses Potential wurde hier leider vergeudet.