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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2022

Von Norden nach Süden, von Osten nach Westen

Yes we camp! Einfach losfahren
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Und darüber hinaus!

Dieses Buch macht selbst Campingmuffeln Lust auf das Reisen im Wohnmobil und zwar durch wunderbare, herrlich abwechslungsreiche Anregungen und verheißungsvoll klingende Adressen, ...


Und darüber hinaus!

Dieses Buch macht selbst Campingmuffeln Lust auf das Reisen im Wohnmobil und zwar durch wunderbare, herrlich abwechslungsreiche Anregungen und verheißungsvoll klingende Adressen, sowohl von Campingplätzen als auch von dem ein oder anderen in jedweder Hinsicht beachtenswerten rechts und links der Strecke. Oder an deren Ende.

Ein gelungener Band, der auf jeden Fall einen festen Platz im Wohnmobil bekommen sollte, um die ein oder andere Tour noch spannender zu gestalten!

Veröffentlicht am 28.07.2022

Kluftinger, die Zwölfte

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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In Kluftingers mittlerweile zwölftem Fall richtet sich sein Blick auf zwei zunächst überhaupt nicht miteinander in Zusammenhang zu bringende Themen: die archäologische Ausgrabung eines Urzeitwesens, deren ...

In Kluftingers mittlerweile zwölftem Fall richtet sich sein Blick auf zwei zunächst überhaupt nicht miteinander in Zusammenhang zu bringende Themen: die archäologische Ausgrabung eines Urzeitwesens, deren Leiter eines Tages ermordet in der Grabungsstätte aufgefunden wird. Und zweitens eine Sekte: ja, auch so etwas gibt es im trauten Allgäu. Und zwar eine besonders obskure, die von einer älteren Frau geleitet wird, die sich Frau Ruth nennt, im wahren Leben jedoch ganz anders heißt.

Diese gerät in Tatverdacht - unter anderem, muss man sagen - die Auswahl an diesen ist zumindest zu Beginn groß.

Ansonsten hat Klufti einen neuen temporären Mitarbeiter, dem man mit der Bezeichnung "Assistent" sicher nicht gerecht wird - er kann einfach alles, um was man ihn bittet, was vor allem von Kluftingers Mitarbeiter Richie Maier schamlos ausgenutzt wird. Seine Enkelin Maxima hat eine neue Nanny, die man durchaus auch als obskur bezeichnen könnte!

Sonst ist leider nicht alles beim Alten - der Humor ist ganz schön eingebrochen. Klufti muss als totale Lachnummer für jeden - Kollegen, Vorgesetzte, Familie inklusive seiner eigenen Eltern - herhalten und stellt sich trotteliger an als je zuvor und auch sein Lieblingsfeind Dr. Langhammer geriert sich nerviger als je zuvor. Zu nervig, muss man ganz klar sagen. Irgendwie ist das alles nur noch angestrengter Klamauk, teilweise ist vor allem das Klufti-Mobbing kaum zu ertragen.

Zudem wird so am Rande, allerdings seltsam losgelöst, die ein oder andere Corona-Aktion erwähnt- man sieht, die Autoren gehen mit der Zeit.

Nein, dies ist nicht der beste aller Kluftingers, auch nicht der Zweit- oder Drittbeste. Es könnte sogar sein, dass es der Zwölftbeste ist. Leider. Irgendwie scheint die Luft rauszusein, aber ich will ihn noch nicht ganz aufgeben und hoffe auf die schwarze Dreizehn, die hoffentlich wieder etwas ganz Besonderes bringt!

Veröffentlicht am 23.07.2022

Wilde Männer am Anfang und am Ende

Susanna
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Es beginnt mit einem wilden Mann, der laut Tradition in Basel aus dem Rhein ans Ufer steigt, um ein Tänzchen zu wagen und dem von einem kleinen Mädchen - Susanna, der Titelheldin des Buches - ...

Es beginnt mit einem wilden Mann, der laut Tradition in Basel aus dem Rhein ans Ufer steigt, um ein Tänzchen zu wagen und dem von einem kleinen Mädchen - Susanna, der Titelheldin des Buches - mit dem bloßen Finger ein Auge ausgestochen wird. Vor Schreck und aus Versehen, versteht sich.

Susanna nimmt von diesem Kindheitserlebnis etwas mit - mit auf ihre Lebensreise, die in der Tat eine weite Reise beinhaltet, nämlich nach New York. Dorthin bricht ihre Mutter auf, zu einem anderen Mann, nachdem sie den Vater und die Söhne verlassen hat. Sie ist auf dem Weg zu einem anderen Mann. Dieser ganze Neuanfang spielt sich im Gegensatz zum Beginn des Buches recht friedlich ab.

Ich habe mich sehr schwer getan mit dem Start in den Roman, empfand ihn als umständlich, einige Ausführungen erschienen mir ausgesprochen weit hergeholt. Doch ich habe durchgehalten - Gott sei Dank, muss ich im Nachhinein sagen, denn sonst hätte ich ein paar ebenso unkonventionelle Wendungen verpasst.

Wobei Alex Capus in mancherlei Hinsicht durchaus ein unkoventioneller Autor ist - beispielsweise in der, wie sehr er die Frau und ihre Belange - gerne auch wie hier in deutlich früheren Zeiten in den Mittelpunkt stellt. Nicht immer, aber es kommt bei ihm nicht gerade selten vor.

Andererseits ist die umständliche und manchmal tüddelige Erzählweise, derer er sich desöfteren bedient, alles andere als unkonventionell, bzw. ist sie nicht mit derartigen Begriffen zu beschreiben. So schreiben Menschen, die schreiben müssen, nicht wie solche, denen es quasi wie von Geisterhand aus der Feder fließt.

Erfreulicherweise ändert sich diese Ausrichtung, als Susanna und ihre Mutter Maria in den Staaten eintreffen: früh entdeckt Susanna ihre Begabung als Malerin und die damit verbundene Verdienstmöglichkeit.

Sie wird Mutter eines Sohnes mit einem ähnlich starken Charakter wie dem ihrigen: als sie nach einer großen Erbschaft beschließt, auf große Fahrt zu gehen, setzt sich der Sohn mit seinem Reisewunsch durch und die beiden landen vor der Behausung von Sitting Bull, dem zweiten wilden Mann in der Geschichte, wo sie wochenlang bleiben.

Was dann passiert, sollten sie aber selber lesen - nach einem etwas steinigen Start erwartet Sie durchaus ein Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 22.07.2022

Campen und Schlemmen an einem Ort

Yes we camp! Der kulinarische Campingführer
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Wer hat nicht schon davon geträumt, lecker essen - und natürlich auch trinken - zu gehen und sich danach gleich an Ort und Stelle lang auszustrecken und das wohlverdiente Verdauungsnickerchen zu machen!

Dieser ...

Wer hat nicht schon davon geträumt, lecker essen - und natürlich auch trinken - zu gehen und sich danach gleich an Ort und Stelle lang auszustrecken und das wohlverdiente Verdauungsnickerchen zu machen!

Dieser völlig neuartige Campingführer macht es möglich: durch ihn erlangt man die Möglichkeit, kostenlos an einem Gasthof zu nächtigen. Die Häuser, die dies möglich machen, sind alle in diesem Band aufgelistet. Eine Nacht darf man bei jedem von ihnen im eigenen Wohnmobil stehen bleiben, um dann gleich zum nächsten weiterzuziehen.

Registrieren kann und muss man sich natürlich auch, was eine im Buch enthaltene und entnehmbare Gästevignette ermöglicht. Diese ist auf die Jahre 2022/2023 beschränkt.

Auch so ist das Buch hilfreich, stellt es doch viele schöne Gasthäuser über Deutschland wie auch Österreich (naja, ein paar jedenfalls) vor, die man möglicherweise noch nicht kennt. Sogar ein paar Ausflugstipps sind enthalten.

Veröffentlicht am 22.07.2022

Eine verständlich gemachte Entwicklung mit Schnörkeln und Schleifen

Papyrus
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Wussten Sie es? Wie sich das alles so entwickelte? Also, das mit dem Lesen, Schreiben - den Aktivitäten, die das Denken festhalten sollten? Und was dann mit den Dokumenten, auf denen nun selbiges ...

Wussten Sie es? Wie sich das alles so entwickelte? Also, das mit dem Lesen, Schreiben - den Aktivitäten, die das Denken festhalten sollten? Und was dann mit den Dokumenten, auf denen nun selbiges verzeichnet war, machte?

Wie man mit ihnen umging, wie man sie wertschätzte, hortete, erwarb, weitergab? Ja, nicht zuletzt natürlich: wie man sie verteilte, über sie informierte, sie auf diverse Art verbreitete.

Und wie man lernte, Nutzen aus ihnen zu ziehen? Das ergab sich erst so nach und nach, wie man sich denken kann. Denn nur wenige Menschen waren des Lesens mächtig und noch weniger von ihnen lebten in einem solchen Umfeld, in dem sie über neue Dokumente, die man dann später mal als Bücher bezeichnete, informiert wurde. In denen man die Gelegenheit erhielt, ihnen zu begegnen, sie anzuschauen, zu lesen, zu bewundern. Mit ihnen zu leben also. Das war jahrtausendelang kaum jemandem möglich - und so ist die Entwicklung dieser Rollen, später Bücher und noch mehr ihre Verbreitung ein ausgesprochen schleichender Vorgang.

Einer, dem sich Irene Vallejo, die Autorin von "Papyrus", in aller Ausführlichkeit, mit viel Geduld, Wissen, zahllosen Recherchen und nicht zuletzt mit Humor nähert.

Aber: auch wenn ich Bücher liebe, auch wenn ich Geschichte so sehr liebe (aber nicht die ganz alte), dass ich sie sogar studiert habe: so ganz ist das nicht mein Buch. Dazu fehlt mir dann doch die Offenheit und die Geduld. Auch wenn ich wieder und wieder gerne hineinschaue und diesem Nachkommen des Papyrus unzählige Leser wünsche!