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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2023

Vielleicht

Verlogen
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Ein ganz, ganz großes Vielleicht ist es, mit dem ich meine Ausführungen zu diesem Krimi starte - denn das ist es, was die isländische Autorin Eva Björg Ægisdóttir uns Lesern mit auf den Weg gibt ...

Ein ganz, ganz großes Vielleicht ist es, mit dem ich meine Ausführungen zu diesem Krimi starte - denn das ist es, was die isländische Autorin Eva Björg Ægisdóttir uns Lesern mit auf den Weg gibt - eigentlich von Beginn an. Und zwar im Hinblick auf die Handlung

Vielleicht war es so, vielleicht hingegen so - aber: vielleicht, aber nur ganz vielleicht, kann es auch ganz anders gewesen sein? Wie genau, darauf müsst ihr selber kommen. Oder aber Euch bis ganz zum Schluss des Buches gedulden!

Ja, die isländische Autorin hat es faustdick hinter den Ohren, ebenso wie so manch einer ihrer Protagonistinnen. Welche genau? Darauf müssen sie auch selbst kommen, falls sie nicht bis ganz zum Ende der Geschichte warten wollen.

Sie fragen mich, was ist, wenn Sie ganz genau, so richtig, richtig aufmerksam lesen, auf jedes kleinste Fitzelchen achten. Dann müssten Sie doch das gesamte Geheimnis, bzw. jeden einzelnen Teil, jedes kleinste Partikelchen davon knacken können?

Nun, ich glaube nicht, dass das hinhaut, aber ich hinterlasse Ihnen das ganz große "Vielleicht" aus dem ersten Satz. Denn vielleicht klappt das ja tatsächlich bei Ihnen! Dann informieren Sie mich unbedingt dahingehend und Sie können sich meiner uneingeschränkten Bewunderung sicher sein.

Denn Eva Björg Ægisdóttir schreibt anders als alle anderen Autorinnen, die ich bisher gelesen habe und sie setzt auch die Puzzleteile anders zusammen bzw. sind die deutlich kleinteiliger als bei anderen Autorinnen. Aber nicht langweiliger oder komplizierter!

Ich freue mich jedenfalls schon sehr um den nächsten Band um Ermittlerin Elma und ihre Kollegen, die mir inzwischen schon so richtig ans Herz gewachsen sind. Ja, tatsächlich, bereits nach zwei Fällen!

Veröffentlicht am 18.07.2023

Eine Frau blickt zurück - und nach vorne

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
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Die namenlose Protagonistin dieses Romans steht am Scheideweg - nein, es ist nichts Schlimmes, jedenfalls nichts, was nur als negativ wahrgenommen werden kann: sie wird älter. Und ihre Zwillinge ...

Die namenlose Protagonistin dieses Romans steht am Scheideweg - nein, es ist nichts Schlimmes, jedenfalls nichts, was nur als negativ wahrgenommen werden kann: sie wird älter. Und ihre Zwillinge - ein Mädchen, ein Junge: Mila und Max genauso. Was Veränderungen mit sich bringt. Unsere Romanheldin - die aus ihrer eigenen Perspektive schreibt, hasst Veränderungen. Und genau die stehen nun in größerem Ausmaß bevor: Mila zieht in Kürze aus, Max sicher auch bald und die Mutter kann die bisherige Familienwohnung nicht halten. Sie will es eigentlich auch gar nicht, wie wir allmählich erfahren.

Oder doch? Unsere Erzählerin ist nämlich alles andere als eine unkomplizierte Person. Wie wir alle, geben wir es doch zu. Denn ihr Wesen lässt sich nur beurteilen weil sie den Leser*innen ihre Sorgen und Nöte mitteilt. Und zwar nicht nur die aktuellen, sondern auch die, die sie früher einmal belasteten - in ihrer Kindheit, in der sie sich als unbeachtete, unauffällige Tochter bzw. Schwester neben vier nur wenig jüngeren strahlend schönen Blondinen war.

Während ihrer Trennung und Scheidung. Und nicht zuletzt beim Verlieren vieler Dinge (und nein, es sind nicht nur Dinge im herkömmlichen Sinne), von denen sie nur einige wieder bekam. Oder ersetzen konnte. Es teilweise - allerdings in eher seltenen Fällen auch gar nicht wollte.

Hier erleben wir vor allem die Abnabelung von den Kindern mit inklusive Aus- und Umzug. Wir folgen der Erzählerin zu ihren Freunden und Verwandten, vor allem aber in ihren Erinnerungen und Befürchtungen.

Eine Frau breitet sich aus - vor ihren Lesern. In vielerlei Hinsicht. Sie legt ihnen quasi ihr Leben vor die Füße, inklusive Informationen, die man sonst nicht preisgibt. Oder nur ganz wenigen.

Hier haben Sie die Möglichkeit, diese zu erfahren - und das ist wirklich sehr, sehr lohnenswert!

Veröffentlicht am 09.07.2023

Ein (Bilder)Buch zum Eintauchen

Die Neapolitanische Saga 1: Meine geniale Freundin
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und stundenlangem Drin-Schmökern-Schauen-und-Schwärmen.

Denn dies ist ein Buch, von dem ich nicht genug bekommen kann! Und das, obwohl diese Graphic Novel auf einem schon sehr bekannt Buch - ...

und stundenlangem Drin-Schmökern-Schauen-und-Schwärmen.

Denn dies ist ein Buch, von dem ich nicht genug bekommen kann! Und das, obwohl diese Graphic Novel auf einem schon sehr bekannt Buch - und das (fast) weltweit - basiert!

Dennoch gibt es hier sehr viel Neues zu entdecken in der Geschichte der beiden Freundinnen Lila und Elena, die sich als Kinder in einem recht einfachen Viertel in Neapel kennenlernen und trotz unterschiedlicher Wege in die Erwachsenenwelt einander verbunden bleiben, bis die eine auf einmal nicht mehr zu erreichen, bzw. zu fassen ist.

Mehr möchte ich zum Inhaltlichen nicht sagen, das den meisten Interessent*innen bereits bekannt sein sollte und für die weiteren eine Überraschung bleiben sollte, deshalb jetzt zu dieser wundervollen Ausgabe, die die Lesenden in eine ganz eigene Welt entführt, welche durch die Bilder entsteht. Ich jedenfalls bin richtiggehend hinein geglitten und sehe die ganze Geschichte jetzt nochmal in einem ganz anderen Licht! Sehr zu empfehlen und zwar nicht nur für Ferrante-Fans!

Veröffentlicht am 24.06.2023

Einen angenehmen Geschmack...

Royal Taste
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...hat dieses Buch "Royal Taste" bei mir hinterlassen. Ich beschäftige mich so gerne mit den verschiedensten Speisen, dass das auch kein Wunder ist.

Auf der anderen Seite bin ich eine sehr kritische Verkosterin ...

...hat dieses Buch "Royal Taste" bei mir hinterlassen. Ich beschäftige mich so gerne mit den verschiedensten Speisen, dass das auch kein Wunder ist.

Auf der anderen Seite bin ich eine sehr kritische Verkosterin sowohl von Speisen jeder Art als auch von Lektüre darüber. Wobei sich über Geschmack natürlich nicht streiten lässt!

Worum es geht. Die angehenden Kulinarikerinnen Penelope und Helena treffen auf dem Nachtmarkt einen jungen Mann, Elijah Little, von dessen Empanadas sie so angetan sind, dass Helena auf die Idee kommt, ihn zu einem kulinarischen Experten auszubilden. Beide Freundinnen sind nämlich gerade auf der Suche nach Themen für ihre Abschlussprojekte, nach deren Vollendung sie professionell in ihrem Beruf tätig sein können.

Elijah scheint aus einfachen Verhältnissen zu kommen, kennt sich aber mit köstlichen Gerichten durchaus gut aus. Helena nimmt im Rahmen ihrer Ausbildung kein Blatt vor den Mund, weswegen es sowohl mit Elijah als auch mit Penelope mehrfach zu Zerwürfnissen kommt.

Ein warmherziger und keineswegs oberflächlicher Roman, dem man aber nicht zu sehr vertrauen sollte, wenn es um historische Fakten geht. Diesbezüglich spielt die Autorin nämlich mit der Wahrheit und das nicht zu knapp. Was aus meiner Sicht durchaus reizvolle Szenarien ergibt, zumal sie sich auch mit Vorurteilen und deren Wirkung befasst.

Ein ungewöhnlicher Roman, den es sich zu lesen lohnt!

Veröffentlicht am 16.04.2023

Unterhaltsam und lehrreich

Der kleine Medicus. Band 1. Voll verschluckt
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Was für eine witzige und spannungsreiche Geschichte! Prof. Grönemeyer hat hier nicht einfach einzelne Körperregionen sozusagen kindgerecht aufgepeppt. Nein, er webt darum eine faszinierende Geschichte ...

Was für eine witzige und spannungsreiche Geschichte! Prof. Grönemeyer hat hier nicht einfach einzelne Körperregionen sozusagen kindgerecht aufgepeppt. Nein, er webt darum eine faszinierende Geschichte um Nano, der leichtsinnigerweise auf eine Fernbedienung drückte, geschrumpft wurde und nun die einzelnen Körperregionen bereist. Die natürlich riesig und gefährlich sind für so ein Miniwesen, wie Nano es jetzt ist.

Wer hilft ihm aus der Patsche? Oder schafft er es auf eigene Faust?