Mal ganz was Neues von Brigitte Glaser!
BühlerhöheKöln und der Schwarzwald beziehungsweise Baden - das sind die Lieblingskulissen der Autorin Brigitte Glaser, die sie bereits häufig in ihren Krimis um die Kölner Köchin Katharina Schweitzer eingesetzt ...
Köln und der Schwarzwald beziehungsweise Baden - das sind die Lieblingskulissen der Autorin Brigitte Glaser, die sie bereits häufig in ihren Krimis um die Kölner Köchin Katharina Schweitzer eingesetzt hat.
Diesmal spielt die Handlung im Schwarzwald, nämlich im vornehmen Hotel Bühlerhöhe und was uns hier erwartet, ist kein lupenreiner Krimi, sondern sehr viel mehr: nämlich ein historischer Roman mit zahlreichen Spannungselementen, in dem auch das Rheinische nicht zu kurz kommt und zwar nicht allein deswegen, weil der erste Bundeskanzler in Nachkriegsdeutschland, Konrad Adenauer, im Mittelpunkt steht.
Nein, nein - eine Hauptfigur ist er nicht, doch man kann ihn durchaus als Dreh- und Angelpunkt des Geschehens bezeichnen! Denn er reist 1952 in den Schwarzwald, um dort seinen wohlverdienten Kurzurlaub zu verleben - und das ruft eine Menge von Akteuren auf den Plan, so auch die Jüdin Rosa Silbermann, Kölnerin wie Adenauer, die rechtzeitig ins gelobte Land emigriert ist und Mitarbeiterin des Geheimdienstes ihres Landes ist. Sie soll ein Attentat gegen den Bundeskanzler verhindern und zwar ausgerechnet eines, das von ihren Landsleuten geplant wird, einer revolutionären Organisation, die die ersten Annäherungs- und Wiedergutmachungsversuche der Bundesrepublik verhindern will.
Eine ganze Reihe faszinierender Charaktere - Figuren sind definitiv eine Stärke der Autorin und hier hat sie aus meiner Sicht ihr Meisterstück abgeliefert - geben sich hier quasi die Klinke in die Hand und gestalten das spannungsreiche Geschehen, dessen wesentlicher Ausgang sich ein kleines Bisschen zu früh abzeichnet. So ahnt der geneigte Leser bereits, wie der gewaltige Showdown enden wird, doch ist die Geschichte so dicht, spannend und mitreißend, dass dies meine Begeisterung nur ganz geringfügig geschmälert hat.
In einem Punkt ist sich die Autorin absolut treu geblieben - ihren Figuren wird nie ein uneingschränktes Glück beschert. Doch das ist nicht als Kritik gedacht, obwohl ich das gerade Rosa, die aus meiner Sicht durchaus eine Sympathieträgerin ist, von Herzen gegönnt hätte.
Insgesamt bin ich absolut begeistert von diesem faszinierenden und außergewöhnlichen Roman und hoffe sehr, dass Brigitte Glaser sich von diesem für sie neuen Genre - dem historischen Roman - nicht so schnell verabschieden wird!