Der Weihnachtszwölf im Schnee
Vida und der WeihnachtselfEin Bilderbuch, das von einem kleinen Mädchen mit durchaus eigenem Willen handelt, nämlich von Vida. Sie fährt in der Vorweihnachtszeit mit ihrem großen (aber objektiv gesehen ebenfalls kleinen) Bruder ...
Ein Bilderbuch, das von einem kleinen Mädchen mit durchaus eigenem Willen handelt, nämlich von Vida. Sie fährt in der Vorweihnachtszeit mit ihrem großen (aber objektiv gesehen ebenfalls kleinen) Bruder Karl aus der Stadt aufs Land, den Opa besuchen. Was ein Wochenende dauern soll, verlängert sich aufgrund eines Schneesturms, der einfach alles leerfegt. Der Opa macht das Beste draus und erledigt alles mit Pferd und Schlitten - die Kinder sind natürlich immer mit dabei. Irgendwann fällt Vida vom Schlitten und bleibt ganz allein im Wald zurück. Aber nicht lange, denn sie trifft auf einen Elf, der im Schnee feststeckt. Nach seiner Befreiung stellt sich heraus, dass dieser ganz schön im Stress ist, denn er muss einige Aufgaben erfüllen, die König Winter ihm und den anderen Elfen auferlegt hat. Wenn er das nicht bis Weihnachten schafft, muss er bis zum nächsten Dezember draußen bleiben.
Vida wird zu seiner Gehilfin und nimmt ihn - als Opa und Karl sie schließlich finden, mit zum Opa, wo er in ihrer Schublade unterkommt - ganz geheim natürlich. Und die beiden machen sich, während Vida und Karl auf ihre Eltern warten, ans Werk.
Was ein wundervolles Bilderbuch hätte werden können, ist leider in die Hose gegangen. Nein, falsch, denn es ist immer noch ein wundervolles Bilderbuch mit herrlichen, liebevollen und witzigen Zeichnungen. Aber der Text! Erst einmal wird die Geschichte in abgehackten Schüben erzählt, man erfährt wenig von der Rahmenhandlung wie vom Hintergrund des Elfen, der Person des Königs und vielem anderen. Überhaupt der Elf! Er verschwindet so unmittelbar wie er kommt und man weiß nichts über die Elfen! Einfach völlig losgelöst von allen anderen Geschehnissen! Deswegen heißt er bei mir auch Zwölf, weil er so wenig Elfisches in die Geschichte einbringt.
Außerdem haben die Menschen - vor allem Karl - hier ein Mundwerk, das man kleinen Kindern lieber nicht vorführen möchte. Und auch anderes ist nicht so. wie man es gerne hätte. Als Vorleser - das Buch ist für Kinder ab 5 gedacht - gerät man rasch in Erklärungsnot.
Was ein ganz besonderer Adventskalender zum Lesen - die Geschichte spielt sich in 24 kurzen Kapiteln ab - hätte werden können, ist leider gründlich in die Hose gegangen. Schade eigentlich!