Kinder backen mit Christina
Kinder backen mit ChristinaWer dieses Buch in den Händen hält, wird gleich nach dem ersten Blättern feststellen, dass es sich vom herkömmlichen „Backbuch-Genre“ deutlich unterscheidet. Das Layout des Buches und der einzelnen Seiten, ...
Wer dieses Buch in den Händen hält, wird gleich nach dem ersten Blättern feststellen, dass es sich vom herkömmlichen „Backbuch-Genre“ deutlich unterscheidet. Das Layout des Buches und der einzelnen Seiten, ob mit oder ohne den Bildern, die Haptik und Griffigkeit der Seiten ist mit Liebe zum Detail gemacht und eben mit dieser umgesetzt worden. Man merkt schnell, dass man hier was Wertiges schaffen wollte. Dazu auch passend der Einstieg ins Buch, das viel Freude beim Lesen bereitet. Es ist ein toller Anfang für Jung und Alt, der mit dem Blick auf unsere alltäglichen Lebensmittel zeigt, wie selbstverständlich wir doch davon ausgehen rund um die Uhr fertige Lebensmittel kaufen zu können. Mit diesen ersten Seiten die Arbeit und viel wichtiger die notwendigen Zutaten in den Fokus zu rücken, ist sehr gut gelungen, auch wenn mehrmals von "Hefebakterien" gesprochen wird. Schade, dass das beim Korrekturlesen nicht aufgefallen ist, dass Hefe immer noch ein Pilz ist.
Dagegen sehr schön beschrieben sind die Erläuterungen u.a. zu Kräutern, Butter, zu den unterschiedlichen Mehlsorten und den daraus resultierenden E- Nummern oder der kleine aber sehr aufschlussreiche Test, ob die Eier im Kühlschrank noch frisch sind.
Bevor ich an dieser Stelle zu den Rezepten komme, möchte ich nur kurz den 3. Teil des Buchs erwähnen, der das Leben der Autorin und ihrer Familie auf dem Bauernhof in Wort und Bild zeigt. Wieder fällt hier der sehr schöne Schreibstil auf, der auf eine unaufgeregten Art und Weise das Leben auf einem Bauernhof beschreibt und zugleich Neugierde und Spaß vermittelt. In unserer Zeit, vielleicht gar nicht verkehrt den Kids zu zeigen ,wie viel Arbeit noch tagtäglich in diesem Berufsfeld auf einem wartet, bzw. wie vielfältig es ist und was geleistet werden muss, damit wir unsere Lebensmitteln auf den Tisch bekommen. Für mich als Erwachsener waren in diesem Teil jedoch zu viele Fotos, die teilweise etwas seltsam gestellt wirkten. Aber kommen wir nun zum eigentlichen Teil des Buches, den Backrezepten, die knapp die Hälfte des Buches ausmachen:
Mit nur 30 Rezepten ist dieses Backbuch recht übersichtlich, wobei man sagen muss, dass davon auch einige keine Backrezepte sind (Eis, Joghurt, Popcorn, Marmelade). Von den verbliebenen Rezepten ist fast die Hälfte mit Hefeteig, was ich leider etwas einseitig finde und zudem auch als Waffelrezept etwas seltsam, zumal auf ihrer Blogseite ein geniales Apfel-Zimt-Waffelrezept ohne Hefe zu finden ist. Da hätte ich mir mehr Abwechslung erhofft, bzw. auch mehr unterschiedliche Rezepte, für Rührteige, etc., was man mit Kids einfach nachbacken könnte und auch kann. Etwas enttäuscht von dieser Auswahl bin ich leider schon, ebenso von Art der Rezepte, denn „Würstchen im Schlafrock“ ist nichts besonders und dafür braucht es auch kein Backbuch. Auf dem Blog von Christina sind so viele leckere, leichte Rezepte für jede mögliche Situation bzw. Jahreszeit, die wunderbar auch mit Kindern gelingen und für das Backen mit Kids geeignet wären. Da wurde leider etwas an Potential verschenkt. Die Rezepte von den Schokomuffins, Apfeltaschen oder auch Mini-Donuts waren sehr leicht zu backen und die Resultate haben wunderbar geschmeckt.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass es ein sehr hochwertiges und auch lesenswertes Buch über ein Leben auf dem Bauernhof und der Herkunft von alltäglichen Grundnahrungsmitteln ist, dass mit einigen Rezepten schön aufgehübscht wurde, jedoch als Backbuch leider enttäuscht. Die geringe und doch eher einseitige Auswahl der Rezepte ist sehr schade. Wer Christina’s Blog kennt, weiß, was für eine tolle Vielfalt sie an Rezepten hat, weswegen es sich definitiv lohnt in den Blog einen Blick zu werfen.