Start einer neuen Thriller-Reihe mit Potential
SchattenkillerDer Profiler Kommissar Mancini hat es hart getroffen. Seine geliebte Frau ist viel zu früh gestorben und dann auch noch zu einem Zeitpunkt, wo er nicht bei ihr sein konnte. All das macht ihm immer noch ...
Der Profiler Kommissar Mancini hat es hart getroffen. Seine geliebte Frau ist viel zu früh gestorben und dann auch noch zu einem Zeitpunkt, wo er nicht bei ihr sein konnte. All das macht ihm immer noch sehr zu schaffen, weswegen er teilweise komplett neben sich steht und sich immer wieder im Gedanken an seine Frau sich von der restlichen Welt abkapselt.
Seit Wochen schüttet der Septemberhimmel gewaltige Wassermassen über Rom aus. Nahe dem Tiber werden an düsteren Orten drei Leichen innerhalb von drei Tagen entdeckt. Obwohl Mancini sich stets bei den Tatorten blicken ließ und auch Infos eingeholt bzw. Ermittlungsrichtungen genannt hatte, wollte er jedoch nie die Gesamtleitung übertragen bekommen, da er sich dafür noch nicht im Stande fühlt. Auch stritt er jedes Mal vehement ab, dass es sich um einen Serientäter handeln könnte. Bis sich nun am Ende, mit dem Auffinden der 3. Leiche sich so langsam ein Muster eines Serienkillers auf tut. Kurz darauf erhält er noch verschlüsselte Botschaften - alle von einem Absender, der sich Schatten nennt. Botschaften, die ein neues Licht auf die Taten werfen. Denn ein grausamer Racheplan ist offenbar noch nicht vollendet!
Folglich muss Mancini sich nun zusammenreißen und auf Anweisung des Polizeipräsidenten und der Staatsanwaltschaft ein Team zusammenstellen, das die Ermittlungen aufnimmt, um den Schatten zu stoppen. .Werden sie es schaffen bevor es weitere Opfer geben wird ?
Der Thriller des Italieners Mirko Zilahy ist zu Beginn an manchen Stellen leider etwas langatmig und es kam einem vor, als ob das Beschreiben der tristessen Wetterlage in Rom sowohl Sinnbild für unseren Kommissar Mancini mit seinen teils seltsamen Gefühlsausbrüchen jeglicher Art, als auch für fast die komplette Stimmung am Anfang des Buches war. Lediglich die knappen Kapiteln und die damit verbundenen Ortswechsel brachten etwas Schwung in das Ganze. Ebenso die kursiv gehaltenen Kapiteln mit der Beschreibung des modus operandi, - des Tathergangs des Schattens - aus der Beobachtersicht durchbrachen diese grau-trübe Stimmung.
Mit dem Fortschreiten der Ermittlungen wird es immer spannender und es ist nicht mehr alles so trist und grau. Auch hat sich die Stimmung von unserem Mancini deutlich aufgehellt und man spürt förmlich seinen neu entdeckten Tatendrang.
Das Ende ist wirklich sehr gelungen und auch passend für Mancini. Denn auch wenn der komische Kauz stets allen gegenüber so unnahbar, selbst uns als Lesern, war, so menschlich war er dann doch in den letzten Kapiteln mitsamt seiner Trauer, seinen Ängsten und Schuldgefühlen.
Ein vom Aufbau durchweg immer klar und zielgerichteter Thriller mit 2-3 kleinen unerwarteten Schockmomenten in einem regnerischen, grau-trüben, fast schon melancholischem Rom, mit einem ebenso fast verlorenen Mancini, der mit der Zeit erst wieder neue Lebensenergie gewinnt.
Aufgrund der Anfangslangatmigkeit und der Unnahbarkeit der Hauptfigur bzw. fast aller Figuren gebe ich 3 Sterne. Ich sehe auf alle Fälle noch viel Potential in nachfolgenden Teilen der Reihe und hoffe dann auf einen Profiler Mancini, der nur so vor Tatendrang sprüht und mehr als nur die Farbe Grau als Stimmung in sich trägt.