Gemma Stone ist eine moderne Hexe, die in New York wohnt und Schauspiel studiert. Nebenbei verdient sie sich ein wenig Geld damit, auf Social Media ihren Zuschauern Selbstliebe und die Weiße Magie etwas näher zu bringen. Dabei kommt sie in Kontakt mit Darren, der ihre Hilfe braucht, um einen Fluch mit dem er belegt wurde zu brechen. Zusammen arbeiten sie daran, Informationen und eine Lösung zu finden, doch fühlt sich Gemma auf mehr als nur professioneller Basis angezogen von Darren. Sie gerät dabei immer tiefer in dunkle Geheimnisse und Pläne, die weitaus mehr beinhalten als einen Fluch.

A Curse Unbroken ist nicht nur der erste von vier Bänden in der Magic and Moonlight-Reihe von Yvy Kazi, es ist auch das erste Buch, das ich von der deutschen Autorin gelesen habe.

Dieses Buch hat ein wunderschönes Cover- was auch das Allererste war, dass mir ins Auge gesprungen ist und mich dazu gebracht hat, mir die Inhaltsangabe durchzulesen. Ich bin generell großer Fan von Romantasy und Hexen, und somit hat mich auch die Inhaltsangabe sofort überzeugt und mich neugierig auf die Leseprobe gemacht. Diese hat mich dann komplett überzeugt mich für meine erste Leserunde auf Lesejury zu bewerben, an der ich dann auch glücklicherweise teilnehmen durfte.

Auf den ersten Blick fängt die Story sehr geheimnisvoll an. Man weiß nicht genau was passiert, nur das etwas passiert und das es nicht gut ist. Sofort ist da ein, wenn auch langsamer, aber auch mysteriöser Spannungsbogen, der sich im Laufe der Geschichte in einige unerwartete Wendungen abzweigt. Dabei folgen wir unserer Protagonistin Gemma, der ich wirklich gerne über die Schulter geschaut habe. Denn Gemma ist eine unglaublich innerlich starke Protagonistin und hat mich während dem Lesen mehr als nur einmal inspiriert, ruhiger und gelassener, und vor allem nachsichtiger mit Dingen umzugehen. Auch wenn ich nicht immer mit ihrer Denkweise einverstanden war, besonders nicht gegen Ende des mittleren Teils des Buches, ist ihre Persönlichkeit mir sehr sympathisch und hat mich dazu bewegt, mit ihr mitzufiebern.
Darren war als Love Interest vor allem deswegen interessant, weil man über das Buch verteilt auch Einblicke in seine Gedanken durch Tagebucheinträge aus seiner Sicht lesen durfte. Ich finde auch das Konzept gut, dass er derjenige ist, der Gemmas Hilfe braucht, nicht umgekehrt, was die Feministische Note etwas unterstreicht die sich durch die Story zieht.
Allerdings habe ich nicht nur mit Gemma und Darren mitgefiebert- auch Gemmas Bruder Taro und Gemmas beste Freundin Hazel haben mein Interesse geweckt. Mich hat da die Subhandlung mehr interessiert als die Romance Handlung zwischen Gemma und Darren. Ich hoffe, dass wir ein Band aus Taro und Hazels Sicht bekommen.
Was die anderen Charaktere betrifft, so waren sie jedoch etwas wenig ausgearbeitet und man hätte ein klein wenig weniger Introspektion Gemmas, und mehr Charakterentwicklung von sowohl Darrens Familie, als auch allen Schlüsselfiguren machen können. Das, was wir bekommen haben, war mir persönlich etwas zu wenig.

Einer meiner größten Kritikpunkte jedoch war, dass manche Dinge meiner Meinung nach etwas unlogisch gegen Ende waren und Gemmas Verhalten mich da dann doch irritiert hat. Sie hat sich oft sehr leichtsinnig und widersprüchlich verhalten, sich zwar Gedanken um vieles gemacht aber bei der Umsetzung oft dann nicht sich dazu durchringen können. Ich fand auch, dass sie bis bis zu den letzteren zwei, drei Kapiteln eine eher statische Protagonistin war, was Charakterentwicklung angeht. Zwischenzeitlich ist sie auch eher in eine negative Charakterentwicklung gerutscht, worüber ich gleich etwas ins Detail gehen werde.

Hier auch eine leichte Spoilerwarnung!!! Bitte überspringe den nächsten Abschnitt, wenn du das nicht wissen möchtest!

Spoileranfang!

Darren hat Gemma nicht alles gesagt, was den Fluch betrifft- was auch logisch gesehen anders kaum möglich ist, da Darren physisch nicht über Details betreffend den Fluch reden kann. Zwar entdecken die beiden eine Art Schlupfloch, doch das würde ich nicht als genug bezeichnen, um die Reaktion zu rechtfertigen, die Gemma hat, als sie erfährt was Darren ihr alles nicht gesagt hat. Ich verstehe ein Stück weit die Reaktion, dass die Situation alte Wunden in ihr aufgerissen hat, aber ich denke, dass dieser Moment etwas zu sehr in Richtung ging „Konflikt schaffen, koste was wolle“. Meiner Meinung nach war es kein „guter“ Konflikt und hat nur Frust geschaffen, weil ich beim Lesen dachte: Ok also Darren ist nicht so schlecht wie du ihn dir gerade zurechtlegen willst, du weißt er konnte nichts sagen.
Und dieser Moment ist deswegen extra erwähnt, weil er einer der entscheidendsten Momente der Story sein soll, da Gemma von da an sich ihrer Gefühle im Klaren wird.

Spoiler Ende!!!


Aber etwas das unbedingt gesagt werden muss- Yvy Kazis Schreibstil ist wunderschön! Vor allem haben es ihre Beschreibungen mir angetan. Sie beschreibt Dinge wie Sonnenuntergänge und Orte so zauberhaft und auf eine Weise, die mir das Gefühl vermitteln, gerade einmal tief durchgeatmet zu haben und mich von allen Handlungen der Geschichte sammeln zu können. Dieses Buch hat auch viele wunderschöne Zitate, wie z.B. zwei meiner Lieblingszitate:

„Die Welt ist nicht nur schwarz und weiß, aber auch die Nuancen dazwischen sind alles andere als ein langweiliges Grau.“

Und

„Wenn du mich fragst, geht es im Leben um mehr als Höhepunkte. Es sind die Tiefpunkte, die unseren wahren Charakter offenbaren.“

Auch ihre Beschreibungen zu allem magischen habe ich regelrecht aufgesogen, und fand auch das kleine Grimoire am Ende unglaublich interessant und nützlich, um die Welt in A Curse Unbroken etwas besser zu verstehen. Allerdings würde ich sagen, dass die Magie so realistisch hier dargestellt wird, dass sie auch so Sinn macht. Alles wirkt authentisch und nachvollziehbar.

Ich würde nicht sagen, dass die Handlung an sich sehr originell ist und alles über den Kopf schlägt, was man bereits kennt, wenn man viel in dem Genre liest. Aber die Umsetzung ist sehr gut gelungen und mir hat es viel Spaß gemacht die Geschichte zu lesen. Ich freue mich auf die weiteren Bände und dass ich dieses Buch in einer Leserunde lesen durfte, die mir die Leseerfahrung nochmal versüßt hat.

Dieses Buch ist perfekt vor allem für Neulinge in dem Genre Romantasy, aber auch für alle die Protagonist:Innen bevorzugen, die stark sind ohne mit Waffen schwingen zu müssen und die weder mit dem Strom mitschwimmen müssen, noch sich abmühen wollen dagegen zu halten sondern nur sich selbst treu bleiben wollen, aber trotzdem ein blutendes Herz behalten.

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