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Toscana

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Ein Sabbatical mit Hindernissen

Trüffelgold
1

Der Krimi „Trüffelgold“ ist der Auftakt einer Krimiserie mit der Kommissarin Marie Mercier von Julie Dubois.
Das Cover von „Trüffelgold“ weckt Urlaubsgefühle und zu Beginn des Romans wird immer wieder ...

Der Krimi „Trüffelgold“ ist der Auftakt einer Krimiserie mit der Kommissarin Marie Mercier von Julie Dubois.
Das Cover von „Trüffelgold“ weckt Urlaubsgefühle und zu Beginn des Romans wird immer wieder die Schönheit des Périgord beschrieben. Dorthin kehrt nach langer Zeit Marie Mercier zurück.
Sie lebt und arbeitet eigentlich als Kommissarin in Paris und ist ein echter Workaholic. Als ihre Großmutter stirbt und sie ihr Haus erbt, versucht sie für ein Jahr in das idyllische Saint- André-du Périgord zu ziehen, um sich eine Auszeit zu nehmen.
Gar nicht so einfach, wenn bereits nach wenigen Tagen ein Mord passiert.

Marie erinnert sich an ihre Kindheit, die sie oft bei ihrer Großmutter verbracht hat. Nebenbei lernt sie von ihrer Großtante, die typischen Gerichte zu kochen. Die warmherzige Großtante Léonie und ihr ständiger Gast George, der schon immer auf dem Hof lebt, sind nicht nur liebenswerte Originale, sondern unterstützen Marie auch auf ihre Art. Dabei bleibt zunächst offen, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen.
Als der Mord passiert, sind zwei Jungendfreunde von Marie betroffen: Philippe und Hélène. Das Verhalten gibt Marie und auch dem zuständigen Kommissar einige Rätsel auf.
Nun steht Marie vor einer Entscheidung: Schafft sie es in ihrem Sabbatical, sich von dem Fall fernzuhalten, oder nicht? Der zuständige Kommissar Leblanc versucht einen Weg zu finden, mit Marie umzugehen. Gar nicht so einfach, wenn man sie als Frau ansonsten sympathisch findet.Der deutschen Autorin mit französischen Wurzeln,Julie Dubois, gelingt es in dem Buch gut, Unterschiede der Kulturen und Sprache in das Leben der deutsch- französischen Kommissarin einfließen zu lassen.

„Trüffelgold“ ist ein flüssig zu lesender Sommerkrimi, der sich allerdings für mich eher wie ein Roman las.
Mir fehlte manchmal die Tiefe in den Beschreibungen und die Spannung in der Handlung. Dafür gab es keine hässlichen Details der Taten. Auf jeden Fall eine Empfehlung für „Cosy- Crime“- Liebhaber.
Es ist ein Buch zum Entspannen, das einen in die Welt des Pèrigord mitnimmt.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Olga und eine Reise voller Überraschungen

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
2

Das Cover von „Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ von Angelika Jodl, macht neugierig auf das Buch. Die Protagonistin Olga hat es nicht leicht. Ihre Familie stammt aus Georgien mit griechischen Wurzeln, ...

Das Cover von „Laudatio auf eine kaukasische Kuh“ von Angelika Jodl, macht neugierig auf das Buch. Die Protagonistin Olga hat es nicht leicht. Ihre Familie stammt aus Georgien mit griechischen Wurzeln, und sie ist in Deutschland aufgewachsen. Sie lebt zwischen zwei Kultur und kurze Zeit zwischen zwei Männern und Länder. Eigentlich möchte sie eine engagierte Ärztin werden. Gar nicht so einfach, wenn Familie, Gefühle und Kulturen ihr viel Stoff zum Nachdenken und Entscheiden bieten.

Zuerst fiel mein Blick auf das schlicht gestaltete Cover, dann auf die vielfältig, bunt gestaltete Kuh.
Genauso vielfältig und bunt ist für mich auch der Schreibstil von Angelika Jodl. Sie versteht es mit Worten zu spielen, so dass das Lesen nicht langweilig wird.
Und bunt entfaltet die Autorin das Leben der Protagonistin Olga, die auf dem ersten Blick alles dran setzt, endlich Ärztin zu werden und ein normales Leben mit ihrem auserwählten zukünftigen Verlobten Felix zu führen. Was sich als gar nicht so einfach herausstellt. Schließlich ist da noch ihre Familie, mit ihren Vorstellungen, wie eine georgische junge Frau heiraten und leben sollte.
Die Ereignisse überstürzen sich, als plötzlich Jack auftritt, dem es gelingt, immer dann aufzutauchen, wenn es Olga gar nicht passt.
Dann soll sie auch noch ihre Familie nach Georgien begleiten, was eigentlich nicht in ihre Pläne passt. Sie lässt sich darauf ein und – es wird nicht einfacher. Georgien und die Verwandtschaft sorgen für viele Überraschungen.
Der Autorin gelingt es, jeder Figur einen besonderen Charakter zu verleihen. Sie sind fein beschrieben und authentisch. Man kann sich z. B. die beiden Männer in Olgas Leben gut bildlich vorstellen : der zuverlässige, mit „deutschen“ Werten lebende Felix, und andererseits der sprunghafte Jack, der viel weiß und kann, aber seinen Weg noch nicht gefunden hat und immer für eine Überraschung gut ist.
Neben einer Liebesfindungsgeschichte wird sehr einfühlsam beschrieben, wie schwer es für junge Menschen sein kann, zwischen zwei Kulturen aufzuwachsen und den eigenen Weg zu finden.


Fazit: Es ist der Autorin mit diesem kurzweiligen Roman gelungen, das Leben einer jungen Frau zwischen zwei Kulturen zu beschreiben. Der Roman hat thematische Tiefe, die sich angenehm in die Geschichte fügt. Bis zum Ende des Romans bleibt man gespannt, wie Olga ihren Weg zwischen den Beziehungs- und Interessenkonflikten findet und sich entscheiden wird.

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