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Veröffentlicht am 08.06.2022

Ein Buch über Lebensentscheidungen und das Einstehen für sich selbst.

Zwischen Himmel und Meer
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Sally lebt in Stockholm, arbeitet viel, hat eine unerfüllte Beziehung, eine Tochter (Josefin) mit der kaum Kontakt besteht und eine Mutter (Vanja), die sie verlassen hat, als sie drei Jahre alt war. ...



Sally lebt in Stockholm, arbeitet viel, hat eine unerfüllte Beziehung, eine Tochter (Josefin) mit der kaum Kontakt besteht und eine Mutter (Vanja), die sie verlassen hat, als sie drei Jahre alt war. Das hat Spuren hinterlassen.

Josefine zieht zurück auf die Insel Österlen, zu Sally’s Onkel Ake und entscheidet sich ihre verlorene Großmutter zu kontaktieren. Zusammen leben sie im idyllischen Kivik und die Beziehung von Josefin zu ihrer Großmutter und Ake wird immer stärker.

Mit dem Tod von Ake ändert sich alles, nicht Josefin erbt das Haus in dem ihre Mutter Sally aufgewachsen ist, sondern Sally selbst.

Ohne das jemand darauf vorbereitet ist, kehrt Sally nach Kivik zurück, um alles mit dem Haus zu regeln.
Josefin und ihre Großmutter Vanja sind besorgt, da sie hinter Sally Rücken Kontakt hatten und Sally selbst nicht einmal mehr weiß, ob ihre Mutter noch lebt.
Als die beiden aufeinander treffen, wird nichts so einfach, wie sie dachten.

Die Autorin Anna Frederiksson nimmt uns mit auf eine Reise über kaputte Beziehungen, zerbrochenes Vertrauen und die Frage, wie das alles wieder aufgebaut werden kann. Es geht darum, Gefühle anderer zu respektieren, Selbstvertrauen sowie der Gaube daran, alles zu schaffen. Es ist nicht alles schwarz oder weiß.

Es dauert eine Weile bis die Spannung kommt und die Handlung beginnt, aber dann ist es schwer es aus der Hand zu legen. Man bekommt den Drang, die Fortsetzung sofort lesen zu wollen, um die Fragen zu beantworten, die das Ende hinterlässt.

Das Buch ist fesselnd und berührend mit starken Emotionen.
Ein Wohlfühlroman, der es wagt, Schwierigkeiten anzusprechen ohne sich davor zu ducken. Dadurch, das es keine Traumwelt ist und ohne Klischees auskommt, ermöglicht es jedem, sich mit den Charakteren des Buches zu identifizieren.

Kurz: Ein gutes Buch, das sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Guter Erstling mit Potenzial

Zurück nach Übertreibling
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Gloria Gray’s erster Krimi führt uns nach Übertreiblingen mit der Hauptfigur Vikky Victoria. Schon auf dem Cover erkenntlich: eine Kleinstadt in Bayern. Eine nicht nur sehr eigenwillige Hauptfigur, auch ...

Gloria Gray’s erster Krimi führt uns nach Übertreiblingen mit der Hauptfigur Vikky Victoria. Schon auf dem Cover erkenntlich: eine Kleinstadt in Bayern. Eine nicht nur sehr eigenwillige Hauptfigur, auch die Nebencharaktere sind außergewöhnlich. Vielleicht auch ein wenig autobiographisch gewählt, wer weiß das schon.

Kurz zur Story, Vikky muss aus München weg, weil der Toni aus dem Knast ausgebrochen ist, an dessen Aufenthalt er Vikky die Schuld gibt. Zurück also ins Heimatdorf der beiden und herausfinden, warum denn der Toni überhaupt und wieso und welche Zusammenhänge.

Die Story ist gut. Ich mag die etwas andere Hauptfigur, den immer wieder eingebrachten Humor, obwohl er an einigen Stellen dann schon wieder gezwungen wirkt.
Erzählt wird durchgehend aus Vikky’s, also der Ich-Perspektive. Störend finde ich, die ständigen Gedankenschweife. So erzählt uns Vicky ihre Geschichte und Ihre Vergangenheit mit Toni, Wolf, Achmet, Tschessica und co, aber man wird immer wieder ein bisschen von der Hauptstory weggezogen, verwirrt und dann bekommt man den roten Faden wieder zurück. Dadurch wirkt der Schreibstil nicht ganz so flüssig und fluffig, wie man es gern hätte.

Gut finde ich das auf humorvolle Art und Weise auch Probleme aufgegriffen werden, zumindest dezent am Rand, die auch heute noch wichtig und von Bedeutung sind, beispielsweise der Umgang mit Transexualität, das Gender Sternchen, die ausländischen Familien, die die Großstädte beherrschen usw. Es regt durchaus auch zum nachdenken an.
Und da es „Vikky Victorias erster Zwischenfall ist“ steht die Vermutung nahe, das es ein Wiedersehen geben wird.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Spannung - bis zur letzten Seite

Der Herzgräber
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Eine junge Frau findet nach dem Suizid ihrer Mutter in deren Nachlass unzählige Briefe eines seit vielen Jahren verurteilten Serienkillers. Der erste Thriller der preisgekrönten englischen Autorin Jen ...

Eine junge Frau findet nach dem Suizid ihrer Mutter in deren Nachlass unzählige Briefe eines seit vielen Jahren verurteilten Serienkillers. Der erste Thriller der preisgekrönten englischen Autorin Jen Williams.

Jen Williams nimmt uns mit auf die spannende Reise eines Serienkiller und von Heather. Die auf 378 fesselnden Seiten versucht, den Tod ihrer Mutter, Ihre Familienbande und die Briefe an einen Serienkiller zu verstehen.
Heather wird als eine etwas chaotische junge Frau beschrieben, die gerade in einem Tief in Ihrem Leben steckt. Jemand mit dem man sich absolut identifizieren kann. Dadurch fühlt man sich noch mehr in die Geschichte integriert.

Das Buch ist in einem angenehmen, flüssigen Schreibstil. Weglegen schwierig und ab dem letzten Drittel des Buches unmöglich. Es gibt eine kontinuierliche Spannung, unerwartete Wendungen und ein großes Finale.

Ich war begeistert und würde gern mehr Thriller von dieser Autorin lesen. Von mir eine absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Ein schöner Schmöker für kalte Winterabende

Words I Keep
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Josi Wismar nimmt uns mit in die Welt der buchverliebten Emily. Eine junge Frau, deren Vater verstorben und Mutter abgehauen ist. Sie hat nur Ihre große Schwester.

Dieses buch liest sich toll, ein angenehmer ...

Josi Wismar nimmt uns mit in die Welt der buchverliebten Emily. Eine junge Frau, deren Vater verstorben und Mutter abgehauen ist. Sie hat nur Ihre große Schwester.

Dieses buch liest sich toll, ein angenehmer schreibstil, flüssig hintereinander weg, ich hab beim lesen völlig die Zeit vergessen. Nur manchmal wurde mir Emily mit ihrer unsicheren und dadurch anstrengenden Art ein wenig zu viel und ich packte das buch beiseite.
Emilys Charakter ist sehr unsicher, sehr zurückhaltend, sehr schnell aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ihr fehlt schlicht und einfach Selbstbewusstsein.

Allerdings ist es eine tolle Geschichte von Liebe, Verlust und Freundschaft. Es wird von „Marmeladenglasmomenten“ gesprochen, die man einfach für immer aufheben will und die einen beim lesen zutiefst berühren, allerdings muss sich Emily auch scheinbar unlösbaren Problemen stellen.

Die Handlung, und das fand ich wirklich großartig, ist nicht vorhersehbar. Es gibt viele unerwartete Wendung, was es wirklich fesselnd macht.

Ich bin gespannt auf den nächsten Band und bedanke mich bei der Autorin für schöne und gemütliche Couchabende.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Faszinierende Geschichte

Die neun Leben der Rose Napolitano
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Jedes der neun Leben hat mich in seinen Bann gezogen, und es gab kein einziges, das mir nicht gefallen hat.
Ich hätte allerdings gern mindestens eine Version von Rose gelesen, in der sie ihr ganzes Leben ...

Jedes der neun Leben hat mich in seinen Bann gezogen, und es gab kein einziges, das mir nicht gefallen hat.
Ich hätte allerdings gern mindestens eine Version von Rose gelesen, in der sie ihr ganzes Leben ohne Kindererziehung gelebt hat und eigentlich glücklich damit war. Oder tatsächlich 1 Version, in der sie ein Kind hat und es hasst und es bereut, das Kind zu haben. Es gibt sehr wenig in dem Buch über das Glück, das man ohne Kinder haben kann.

Ich konnte gut mit der Hauptfigur mitfiebern, egal was sie tat oder was um sie herum passierte, weil sie einfach so sympathisch war. Rose ist lustig, süß, verletzlich, stark und traurig, und alles zusammen gibt ihr das Gefühl, eine echte Person zu sein. Die anderen Charaktere waren auch großartig und ihre Beziehungen zu Rose waren komplex und faszinierend. Der Schreibstil war schön lebendig und gleichzeitig leicht lesbar und lustig.

Eine faszinierende Art, die Mutterschaft und das Frausein sowie den äußeren und inneren Druck zu erforschen, dem wir ausgesetzt sind. So viele Passagen waren tief aufschlussreich in jene Momente der Ehe und Mutterschaft, die ich auch schon gefühlt hatte, aber nicht wusste, wie ich sie artikulieren sollte – was die Autorin hier brillant macht.

Alles in allem, als Mutter herself, fand ich das buch toll und die verschiedenen Perspektiven die beleuchtet wurden. Es hat mich darüber nachdenken lassen, wie anders meine Entscheidungen gewesen und mein Leben verlaufen wäre, hätte ich keine Kinder gehabt.

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