Muslime verstehen und lieben lernen
Basiswissen Islam„Es ist wichtig, die Lebens- und Denkweise der Muslime zu verstehen, um mit ihnen sinnvoll kommunizieren zu können. Überzeugte Christen müssen richtig über den Islam informiert werden. Oft beruhen allgemein ...
„Es ist wichtig, die Lebens- und Denkweise der Muslime zu verstehen, um mit ihnen sinnvoll kommunizieren zu können. Überzeugte Christen müssen richtig über den Islam informiert werden. Oft beruhen allgemein verbreitete Vorstellungen auf Falschinformationen und lösen eher Ängste aus, anstatt zu helfen.“ (Seite 17)
„Ein Grund für den geringen Kontakt zwischen Christen und Muslimen ist Unwissenheit, wodurch Angst entsteht, die dazu führt, dass man den Kontakt mit Muslimen meidet. Dieses Buch soll Christen helfen, den Islam und die Muslime kennenzulernen, dann die Furcht zu verlieren und anzufangen, herausfordernde Fragen zu stellen.“ (Seite 179)
Inhalt
Dieses Buch beinhaltet sowohl eine detaillierte Einführung in die Lehre des Islam, als auch ausführliche, praktische Tipps für den Umgang mit Muslimen. Außerdem werden einem Hilfestellungen gegeben, wie man Argumente gegen den christlichen Glauben widerlegen kann und wie man mit diesen umgehen kann. Zum Schluss gibt es noch einen Überblick über aktuelle Entwicklungen.
In der Leseprobe findest Du sowohl das ausführliche Inhaltsverzeichnis, welches Dir einen genaueren Überblick über den Inhalt gibt, als auch das Vorwort, welches Dir eine detailliertere Erläuterung zur Zielsetzung des Buchs bietet. Zudem enthält die Leseprobe den Anfang des ersten Kapitels, wodurch Du selbst einen Einblick in den Aufbau und die Gestaltung des Buchs bekommst.
Meine Meinung
Allgemein
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es bietet zum einem einen sehr guten Überblick über den islamischen Glauben und zum anderen hilft er beim Umgang mit den Muslimen. Gerade beim Lesen von Literatur, die allein die islamische Lehre einem näher bringt, entwickelt sich in mir eine Abneigung gegen den Islam und leider auch somit eine Abneigung gegen die Muslime. Dies ist mir zwar auch hier passiert, als ich die verqueren Lehren gelesen habe, aber dafür hat mich der zweite Teil aufgerüttelt und meine negativen Gefühle verschwinden lassen. Die Muslime sind dann für einen selbst nicht mehr die Bösen, sondern Menschen wie Du und ich, die von dem Islam befreit werden müssen. Zudem wird auch das Verhalten vieler Christen in der Vergangenheit und der Zukunft kritisch betrachtet, sodass man versteht, welche Fehler wir bereits begangen haben und was wir im Umgang mit den Muslimen in Zukunft besser machen müssen.
Besonders das Kapitel zu den aktuellen Entwicklungen hat mir geholfen, die ganzen verschiedenen islamischen Richtungen und Gruppierungen unterscheiden zu können. Ich werde dieses Kapitel wohl noch öfters durchlesen, bis ich die einzelnen Gruppen auseinanderhalten kann. Diese aktuellen Entwicklungen sind auch auf dem neuesten Stand – zumindest für das Jahr 2015, in dem die 6. Auflage, die ich rezensiere, herauskam. Leider ist bei anderen Angaben von Zahlen nicht immer erkenntlich, ob das der Stand der 1. oder der 6. Auflage ist.
Strukturierung des Buches
Das Buch kann zudem von Anfang an oder kapitelweise gelesen werden. Somit wiederholen sich zwar an manchen Stellen die Informationen, aber das schadet auf keinen Fall. Denn man erfährt in diesem Buch so viel, dass man diese sowieso nicht alle beim ersten Mal Lesen behalten kann. Außerdem werden immer wieder, meist nach größeren Unterkapiteln, mögliche Fragen aufgelistet, die man einem Muslim in einem Gespräch über den Glauben stellen kann. Diese sind so formuliert, dass der islamische Glaube nicht direkt angegriffen oder kritisiert wird, sondern vielmehr der Muslim seinen Glauben selbst hinterfragen muss, um eine Antwort geben zu können. Dabei ist ganz wichtig: „Setzen Sie nicht voraus, dass Sie wissen, was Muslime glauben. Fragen Sie sie persönlich.“ (Seite 18)
Zudem gibt es am Ende des Buches ein Verzeichnis, in dem die im Buch erwähnten arabisch-islamischen Begriffe nochmal alphabetisch aufgelistet und erklärt sind. Auch die Verweise auf andere Kapitel im Buch helfen besonders beim späteren Nachschlagen. Ebenso wie die Verweise befinden sich auch Hinweise auf weiterführende Literatur in den Fußnoten. So kann man wahlweise bestimmte Themen vertiefen. Dafür ist auch die Bibliographie am Ende des Buches hilfreich, die zusätzlich auch noch empfohlene Literatur enthält.
Bilder und Graphiken lockern immer wieder das Buch auf und fördern das bessere Verständnis. Auch Infokästen und besonders hervorgehobene wahre Geschichten lassen das Buch zu einem vielseitigen Lesevergnügen werden. Besonders diese Berichte über Begegnungen des Autors mit Muslimen fand ich interessant und lehrreich.
Dank der vielen Unterkapitel, die das Buch in kurze Abschnitte aufteilen, kann man die einzelnen Informationen viel besser verinnerlichen. Aufgrund der vielen Untergliederungen eignet sich das Buch auch für das spätere Nachschlagen. Allerdings wäre hierfür ein Hardcover geeigneter gewesen, denn meine Paperbackausgabe sieht mittlerweile etwas mitgenommen aus, obwohl ich noch nicht wirklich zum Nachschlagen gekommen bin.
Verständlichkeit des Inhalts
An sich sind die Erklärungen und Beschreibungen so geschrieben, dass sie auch ein Laie verstehen kann. Allerdings sind die Sätze öfters stark verschachtelt und daher von der Grammatik her schwer verständlich. Manche Sätze musste ich daher mehrmals lesen, bis ich sie verstanden hatte. Es kam leider auch ab und zu vor, dass Sätze so unglücklich formuliert waren, dass sie in meinen Augen einen Widerspruch beinhalteten. Erst nach mehrmaligen Lesen konnte ich verstehen, wie es wohl der Autor gemeint hat.
Leider sind nicht nur die Formulierungen für einen Laien nicht immer ganz verständlich. Zum Beispiel wurden zwei Begriffe für die islamischen Überlieferungen verwendet, die nicht von Anfang an klar voneinander getrennt wurden. Und selbst als sie differenziert wurden, konnte ich nicht ganz den Unterschied verstehen. Allerdings kann ich jetzt auch nicht beurteilen, ob das an der Thematik an sich liegt oder an der Erklärung selbst.
Zudem werden manche Begriffe nicht immer genau wiedergegeben wie z.B. „Dar al-Dawa“ auf Seite 87 und „Dawa“ auf Seite 89. So findet man auch nicht immer gleich Begriffe hinten im Verzeichnis. Für einen Laien wie mich ist dann auch nicht der Unterschied zwischen den beiden Begriffen verständlich, wenn sie im Kontext gleicht verwendet und erklärt werden.
Fazit
Das Buch hat mir nicht nur vieles über die islamische Lehre beigebracht und Hilfe in Gesprächen und im Umgang mit Muslimen gegeben, sondern mir auch einiges über meinen eigenen Glauben vermittelt. Ich kann es daher trotz kleiner Mängel jedem vom ganzen Herzen empfehlen, der kaum Ahnung vom Islam hat und mit Muslimen richtig umgehen möchte.