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Ullap

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Veröffentlicht am 18.12.2023

Gelungene Fortsetzung

Eine halbe Ewigkeit
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Dieser Roman stellt die Fortsetzung des vor 25 Jahren veröffentlichten Bestsellers "Mondscheintarif" dar. Die Hauptdarstellerin Cora Hübsch ist inzwischen auch entsprechend gealtert, befindet in den mittleren ...

Dieser Roman stellt die Fortsetzung des vor 25 Jahren veröffentlichten Bestsellers "Mondscheintarif" dar. Die Hauptdarstellerin Cora Hübsch ist inzwischen auch entsprechend gealtert, befindet in den mittleren Fünfzigern und sieht sich wieder einmal vor einem Umbruch in ihrem Leben: Die Kinder verlassen das Haus, die Ehe ist eingefahren. Das alte Tagebuch, das Cora damals geführt hat, gibt ihr so manchen neuen Denkanstoß.
Auch dieser Folgeband, ein Vierteljahrhundert später, hat mich wieder bestens unterhalten. Da ich mich etwa im gleichen Alter wie Cora befinde, konnte ich ihre mehr oder weniger groß empfundenen Probleme und Problemchen gut nachvollziehen. Mit einer guten Prise Humor, aber durchaus auch selbstkritisch wird hier das eigene Leben reflektiert, begleitet von einigen alten Weggefährten, die ich hier gerne wiedergetroffen habe. Aber auch ernsthafte Themen, wie der frühe Tod der besten Jugendfreundin werden hier sehr sensibel thematisiert.
Das Buch kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen, es ist auch ohne Kenntnis des Vorbandes lesbar.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Tödliche Luft in Gelsenkirchen

Eric Holler: Gelsenkugeln
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Es handelt sich um den fünften Fall der sogenannten Gelsenkrimi-Reihe um den Privatermittler Eric Holler. Kaum von einem USA-Aufenthalt zurück, wird auf Eric Holler und seine neue Freundin Silvia Riemer ...

Es handelt sich um den fünften Fall der sogenannten Gelsenkrimi-Reihe um den Privatermittler Eric Holler. Kaum von einem USA-Aufenthalt zurück, wird auf Eric Holler und seine neue Freundin Silvia Riemer im Auto geschossen, Eric wird verletzt, Silvia stirbt bei dem Anschlag. Hat dieser Anschlag mit der CIA-Vergangenheit Erics zu tun oder galten die Schüsse doch eher Silvia? Mit seiner eher unkonventionellen Art nimmt Eric die Ermittlungen selbst in die Hand, nicht ohne sich dabei seines guten Bekannten bei der Polizei, Kommissar Werthofen, zu bedienen.

Dieser nur rund 140 Seiten umfassende Krimi lässt sich zügig an einem Nachmittag lesen, Handlung und Ermittlungen gehen entsprechend flott voran. Ein klarer, dem besonderen Typen Erics angepasster Schreibstil hat mir dabei gut gefallen. Obwohl der Fall an sich unabhängig von den Vorbänden gelesen werden kann, hatte ich an einigen wenigen Stellen den Eindruck, dass mir ein paar Kenntnisse zu Erics Geschichte fehlten. Beständiges Weiterlesen wurde jedoch belohnt, nicht zuletzt durch eine in dieser Kürze wirklich unerwartet spannende Story, mit Erics besonderen Methoden sollte man sich jedoch anfreunden können.

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Tiefgehende Lebensgeschichte einer alten Dame

Der letzte Akt vom Puppenspiel
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Die seit längerem verwitwete Hildegard Glas lebt mit ihren 94 Jahren noch in ihrem eigenen hochherrschaftlichen Haus in Salzburg, geistig fit, körperlich jedoch sehr eingeschränkt und daher rund um die ...

Die seit längerem verwitwete Hildegard Glas lebt mit ihren 94 Jahren noch in ihrem eigenen hochherrschaftlichen Haus in Salzburg, geistig fit, körperlich jedoch sehr eingeschränkt und daher rund um die Uhr von einer rumänischen Pflegerin versorgt. Das Verhältnis zu ihrem in Wien lebenden einzigen Sohn, der sie pflichtgemäß und regelmäßig besucht, ist distanziert, gegenüber ihrer in Rom lebenden und erwachsenen Enkelin erleben wir ein ganz andere Hildegard, nämlich die liebe und verständnisvolle Omi. Eine große und gut ausgestattete Puppensammlung im Dachgeschoss ist neben der Enkelin Jenni Hildegards Augapfel.

In Rückblicken erleben wir Hildegards Leben als junge Frau, welches uns nach und nach erahnen lässt, welche Dinge sie zu der Person gemacht haben, die sie im Alter geworden ist. Auch die Sichtweisen von Sohn, Enkelin und weiterer Charaktere entwirren so langsam die Fäden eines Puppenspiels und die Bedeutung der Sammlung, zu der sich jeder Leser seine eigene Theorie erstellen sollte. Der Titel kann auf jeden Fall in verschiedene Richtungen gedeutet werden.

Meine Sympathien für die verschiedenen Charaktere haben sich im Verlauf der Handlung öfters verschoben, um zum Schluss Verständnis für manche Handlungsweisen und Charakterzüge zu zeigen. Ein großartige Roman mit Tiefgang, der dennoch leichtgängig zu lesen ist und von dem ich mich sehr berührt gefühlt habe!

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Geheimnisvolle Insel

Die Insel der Pelikane
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Die junge deutsche Biologin Lisa fliegt nach Kalifornien, um dort in einem Forschungsprojekt ihrer Uni dem Geheimnis einer kleinen Pelikaninsel auf die Spur zu kommen. Die Tiere sollen sich dort besser ...

Die junge deutsche Biologin Lisa fliegt nach Kalifornien, um dort in einem Forschungsprojekt ihrer Uni dem Geheimnis einer kleinen Pelikaninsel auf die Spur zu kommen. Die Tiere sollen sich dort besser entwickeln als in anderen Teilen des Landes. Doch Lisa hat nicht mit dem teilweise merkwürdigen Gebahren der Dorfbewohner, vor allem nicht mit dem des Insel-Leuchtturmwärters Finn gerechnet.

Dieses tolle Buch mit dem wunderschönen Cover konnte ich nicht mehr aus der Hand legen und habe es fast in einem Rutsch durchgelesen. Neben den schönen Natur- und Landschaftsbeschreibungen erwartet den Leser eine wirklich spannende Geschichte, mit der ich in dieser Form und Intensität nicht gerechnet hatte und daher zusätzlich sehr positiv überrascht wurde. Rückblenden in das Lebens Finns als Kind lassen seine Liebe zu den Tieren und vor allem seine Zurückhaltung gegenüber den Menschen in einem anderen Licht erscheinen.

Kleinere Fragen bleiben am Ende offen, sie werden sicherlich in dem bald erscheinenden Folgeband, geklärt, auf den ich mich schon sehr freue.

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Veröffentlicht am 07.12.2023

Da wiehert der lustige Amtsschimmel

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Conny ist Mitte vierzig und arbeitet zusammen mit ihren Kolleginnen in Berlin in einer Verwaltungsbehörde. Ungerechtigkeiten kann sie genauso wenig ab wie Veränderungen ihres gewohnten und oft scheinbar ...

Conny ist Mitte vierzig und arbeitet zusammen mit ihren Kolleginnen in Berlin in einer Verwaltungsbehörde. Ungerechtigkeiten kann sie genauso wenig ab wie Veränderungen ihres gewohnten und oft scheinbar gemütlichen Arbeitsablaufs. Dabei kommt auch Connys Privatleben nicht zu kurz.

Mit diesem humorig-schrägen, teils authentischen und teils selbstironischen Buch begleiten wir Conny mit vielen kleinen Episoden durch ihren Arbeitsalltag. Kein Klischee wird ausgelassen, sei es die Behördenmitarbeiter aber auch die Bürger betreffend.

Auch wenn sich der Roman überwiegend aus der Aneinanderreihung einzelner Szenen zusammensetzt, kommt bei der Lektüre zu keiner Zeit Langeweile auf. Die vielen eingestreuten Gespräche in Berlinerischer Sprache lockerten die Leseatmosphäre für mich noch zusätzlich auf. Ich arbeite selbst bei einer Behörde, habe mich stellenweise kringelig gelacht, trotz der gewollten Überzogenheit steckt in den meisten Geschichten mehr als ein Fünkchen Wahrheit drin. Zumindest konnte ich mich als auch einzelne Kollegen in der ein oder anderen Figur wiederfinden. Ein tolles Buch, dass man nicht allzu ernst nehmen sollte, oder etwa doch? Das muss jeder für sich herausfinden!

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