Auf den Punkt gebracht
Es kann nur eine geben
Wirklich brilliant, wie Carolin Kebekus es in „Es kann nur eine geben“ scharfsinnig auf den Punkt bringt, dass wir in Sachen Gleichberechtigung immer noch mehr als genug Luft nach oben haben.
Wenn sie ...
Wirklich brilliant, wie Carolin Kebekus es in „Es kann nur eine geben“ scharfsinnig auf den Punkt bringt, dass wir in Sachen Gleichberechtigung immer noch mehr als genug Luft nach oben haben.
Wenn sie beschreibt, wie bereits bei der Auswahl der einen und einzigen Frauenfigur im Krippenspiel schon kleine Mädchen auf ihre Zukunft vorbereitet werden, nämlich dass es immer nur „die eine, die Schönste, die Auserwählte“ geben kann, ist das gewohnt witzig. Und auch wenn wir es im Grunde genommen alle wissen, dass wir vielfältigere, realistischere weibliche Vorbilder brauchen, dass uns nicht von klein auf weibliches Konkurrenzdenken vermittelt werden sollte, dass Frauen nicht noch immer um gleichen Lohn für gleiche Arbeit kämpfen sollen müssten, … (die Liste könnte hier beliebig weitergeführt werden), so ist es leider noch immer notwendig, dass laut auf all diese Missstände aufmerksam gemacht wird.
Der Grundton des Buchs ist durchweg ironisch, doch bei manchen Themen scheint selbst die großartige Comedienne Schwierigkeiten zu haben, ihrer Wut noch einen gewissen humorvollen Unterton zu geben. Ich kann das Buch ganz besonders auch in der von der Autorin selbst gelesenen Hörbuchfassung jeder und auch jedem ans Herzen legen. Es ist nicht so, dass ich das meiste nicht schon wusste, aber dank Carolin Kebekus bin ich jetzt bei mancher Diskussion besser mit Argumenten gewappnet.