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Veröffentlicht am 09.11.2022

nicht einfach nach zu kochen

Tohrus Japan
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Ja, bei japanischer Küche fällt einem zu erst Sushi ein, aber es gibt noch mehr. Dieses möchte uns der halb Deutscher und halb Japaner Tohru Nakamura näher bringen. Zu Beginn des Buches erfahren wir viel ...

Ja, bei japanischer Küche fällt einem zu erst Sushi ein, aber es gibt noch mehr. Dieses möchte uns der halb Deutscher und halb Japaner Tohru Nakamura näher bringen. Zu Beginn des Buches erfahren wir viel über den Sternekoch selbst und sein Leben in zwei Welten, aber auch so einiges über die japanische Lebens- und Essenskultur. Danach geht es zu den Rezepten, die nach Hauptzutaten sortiert wurden. Einfach, leicht und schnell nachkochbar ist keines dieser Gerichte. Man benötigt schon einiges an Kocherfahrung um dieses Essen auf den Tisch zu bringen. Die Zutaten befinden sich wohl nur in den wenigsten Küchen und um die teuren, exklusiven Zutaten zu bekommen benötigt man ein Spezialgeschäft, mindestens jedoch einen sehr gut sortieren Lebensmittelladen in der Großstadt. Zwischen den verschiedenen Kapiteln gibt es jeweils einen ausführlichen Teil Warenkunde, so dass man als Nichtkenner der japanischen Küche zwar eine Vorstellung der Zutaten bekommt, doch leider nicht weiß, wonach sie denn schmecken.
Die Aufmachung und die Fotos sind äußerst gelungen, die Rezepte eher für Kochenthusiasten der japanischen Küche gedacht.

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Veröffentlicht am 09.11.2022

schwieriger Einstieg

Zwischen heute und morgen
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Wenn man den Vorgängerband um die Familien in Köln, Hamburg und San Remo nicht gelesen hat fällt der Einstieg in die Handlung extrem schwer. Auf wenigen Seiten wird nur kurz neues von den Protagonisten ...

Wenn man den Vorgängerband um die Familien in Köln, Hamburg und San Remo nicht gelesen hat fällt der Einstieg in die Handlung extrem schwer. Auf wenigen Seiten wird nur kurz neues von den Protagonisten einer Stadt geschrieben, dieses auch noch wechselnd mit mehreren Familienmitgliedern, manchmal ist es schwer zu folgen, von wem gerade die Rede ist. Die Sätze sind kurz gefasst, teils im Telegrammstil, welches das Eintauchen in die Handlung und das Mitfühlen für die Probleme, Trennungen oder neue Lieben der Personen schwerer macht. Wir erleben das Jahrzehnt der 1960er Jahre, die geprägt wurden vom beginnenden Wohlstand in Deutschland, jedoch auch noch die Traumata, das Schweigen und nicht verarbeitete Vergangenheitsbewältigung beinhalten. Diese drei Familien mit ihren Freunden in den drei Städten eint, dass sie alle ein bereits wohlhabendes Leben führen, sich Restaurantbesuche, Autos, technische Geräte und Reisen leisten können. Sie entsprechen nicht der Mehrheit der damaligen Bevölkerung. Die politische und gesellschaftliche Lage, von Adenauer über Mauerfall bis zur Mondlandung, werden nur am Rande erwähnt - leider.
Ich hatte von Beginn an einen schweren Einstieg in die Geschichte und auch in der Folge des recht umfangreichen Romanes ließen mich das Leben der Protagonisten kalt.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

rechte Szene

Bullauge
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Kay Oleander ist ein gewissenhafter Polizist, noch nie hat er von der Schusswaffe Gebrauch machen müssen. Akribisch hat er Tathergänge und Vernehmungen protokolliert. Seine Frau hat ihn schon vor Jahren ...

Kay Oleander ist ein gewissenhafter Polizist, noch nie hat er von der Schusswaffe Gebrauch machen müssen. Akribisch hat er Tathergänge und Vernehmungen protokolliert. Seine Frau hat ihn schon vor Jahren verlassen und nun ist er auch noch ein seelisches und körperliches Wrack geworden. Bei einer Demonstration wurde er von einer Flasche getroffen und hat dabei ein Auge verloren. Die Demonstrierenden gehörten zur Querdenker- und rechten Szene, der Flaschenwerfer wurde nicht identifiziert. Kay stößt bei seinen eigenen Ermittlungen auf die gehbehinderte Silvia Glaser, die nach eigenen Angaben durch einen Polizeieinsatz eine Behinderte wurde. Ihre Sympathie für die rechte Szene will Kay für einen Undercovereinsatz ausnutzen. Doch wem kann er trauen?
Es ist kein klassischer Kriminalroman, eine Spannung in der Handlung ist zwar da, jedoch steht sie nicht im Vordergrund. Es geht um persönliche Befindlichkeiten der Protagonisten, die Hilflosigkeit der Polizei, wie der Rechtsruck in der deutschen Gesellschaft im Alltagsleben stattfindet. Diese Themen werden von Friedrich Ani sehr detailliert beschrieben, in seiner ganz eigenen Sprache.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

aufgeweckte Telefonistin

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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In Baden-Baden im Jahr 1922 arbeitet die junge Alma Täuber als Fräulein vom Amt. Stundenlang der gleiche Satz, hier Amt, was beliebt, immer freundlich, möglichst auch noch eine Fremdsprache sprechend, ...

In Baden-Baden im Jahr 1922 arbeitet die junge Alma Täuber als Fräulein vom Amt. Stundenlang der gleiche Satz, hier Amt, was beliebt, immer freundlich, möglichst auch noch eine Fremdsprache sprechend, immer schnell mit einer Antreiberin als Chefin, gelegentlich gibt es Stromschläge und fast jeden Abend hat sie Kopfschmerzen. Das Gehalt ist gering, doch zu dieser Zeit gibt es für Frauen nicht viele Möglichkeiten. Um nicht mehr bei ihren Eltern leben zu müssen teilt sie sich ein Zimmer mit Emmi, die als Floristin in den Luxuskurhotels der Stadt die Blumendekorationen vornimmt. Der normale Alltag ändert sich als Alma bei der Vermittlung eines Anrufs mithört und anschließend eine ermordete Prostituierte überall Gesprächsthema ist. Bei der Kriminalpolizei, die sie von ihren Kenntnisse berichten möchte, trifft sie auf den Kriminalsanwärter Ludwig Schiller, der einzige, der ein Interesse an der Aufklärung des Falles hat, schließlich war es ja nur eine Prostituierte, da gibt es wichtigeres zu erledigen.
Durch die Recherche Almas lebt die Kurstadt des Jahres 1922 vor uns auf, das Leben der reichen Fabrikanten, das Leben der vom Krieg Versehrten und Traumatisierten, das Leben in der Unterwelt und der Wettbüros. Besonders erleben wir, wie sich Frauen in dieser Welt behaupten müssen. Hoch interessant, gefühlvoll und spannend.

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Veröffentlicht am 25.09.2022

sofort losbacken

Das große Brotbackbuch
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Sofort losbacken ist ein Untertitel des großen Brotbackbuchs von Christina Bauer. Durch ihre anfängliche Beschreibung der benötigten Zutaten und Geräte, besonders jedoch durch die Austauschbarkeit mit ...

Sofort losbacken ist ein Untertitel des großen Brotbackbuchs von Christina Bauer. Durch ihre anfängliche Beschreibung der benötigten Zutaten und Geräte, besonders jedoch durch die Austauschbarkeit mit Umrechnungen, z. B. frische Hefe gegen Trockenhefe, den Austausch verschiedener Mehlarten, kann man wirklich gleich anfangen. Interessant ist die Herstellung des Sauerteiges mit einer ganz einfache Anleitung. Viele Fotos ergänzen das sehr umfangreiche Werk, welches nicht nur aus Brotbacken besteht. Brötchen und Wecken, süße und herzhafte Gebäcke und auch Resteverwertung aus altem Brot und Brötchen nehmen einen Teil ein. Die österreichischen Ausdrücke sind mit enthalten, wie Germ und Wecken, die deutschen Begriffe stehen jedoch dabei. Auch beim Mehl wurde auf die deutschen, österreichischen und schweizerischen Sorten eingegangen und entsprechend umgerechnet.
Das Backbuch ist sehr hochwertig hergestellt, nur leider fehlt ein alphabetisches Verzeichnis, was das Auffinden des entsprechenden Rezeptes leichter gemacht hätte.

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