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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Selbstzweifel

Eine halbe Ewigkeit
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Eine halbe Ewigkeit später, genauer gesagt 25 Jahre nach dem Roman Mondscheintarif erscheint nun die Fortsetzung. Das Leben von Cora Hübsch ist weitergegangen, immer im Gedenken an ihre verstorbene Freundin ...

Eine halbe Ewigkeit später, genauer gesagt 25 Jahre nach dem Roman Mondscheintarif erscheint nun die Fortsetzung. Das Leben von Cora Hübsch ist weitergegangen, immer im Gedenken an ihre verstorbene Freundin Johanna, an deren Tod sie sich schuldig fühlt. Daniel, Coras damaliger Freund und ihre große Liebe, bezichtigte sie sogar des Mordes und verließ sie. Auf der Suche nach Sicherheit in ihrem Leben fand sie einen Mann und lebte mit den drei Kindern in einem Reihenhaus. Doch was isr ihre Ehe wert, nun, da auch der jüngste Sohn auszieht, sie selbst in der Menopause ist und die Hormone verrückt spielen. Gerade jetzt trifft sie auf eine Clique, die Protagonisten aus Ildiko von Kürthys letztem Roman „Morgen kann kommen“, die für eine Hochzeit einen Fotografen suchen. So hat sie nicht nur einen neuen Job, sie freundet sich immer mehr mit dieser überdrehten Gruppe an. Ausgerechnet hier trifft sie auf Daniel und die alte Leidenschaft ist wieder da.
Im Mittelpunkt der Handlung steht eine Frau Mitte 50, die ständig an sich zweifelt. Hat sie die richtigen Entscheidungen getroffen, ist sie attraktiv genug, eine gute Mutter, will sie ein aufregendes Abenteuer oder die Beständigkeit einer langjährigen Ehe? Vieles in diesem Roman ist nachvollziehbar, einiges, besonders des neues Freundeskreises jedoch stark überdreht. Wenn man die Vorgängerromane nicht kennt hat man ein wenig Mühe in die Geschichte dieser Menschen einzutauchen.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Glaube an Übersinnliches

Die geheime Gesellschaft
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Im Jahr 1873 reist Lenna Wickes von London nach Paris um bei der berühmten Vaudeline D´Allaire Okkultismus und Geisterbeschwörung zu erlernen. Eigentlich glaubt sie nicht daran, da sie jedoch den Tod ihrer ...

Im Jahr 1873 reist Lenna Wickes von London nach Paris um bei der berühmten Vaudeline D´Allaire Okkultismus und Geisterbeschwörung zu erlernen. Eigentlich glaubt sie nicht daran, da sie jedoch den Tod ihrer jüngeren Schwester Evie aufklären möchte, die sich sehr intensiv mit dem Übersinnlichen beschäftigt hat, nimmt sie an einer Seance teil. Sie merkt, dass dabei seltsames mit ihr passiert. Noch bevor sie weitere Lehrstunden besuchen kann wird Vaudeline von Mr Morley zur Aufklärung des Mordes am Präsidenten der Seance Society nach London gerufen. Bereits seit längerem gab es Gerüchte um unredliche Machenschaften der nur von Männern besuchten Society. Vaudeline, die sich bei ihren Seancen hauptsächlich um ungeklärte Todesfälle und die Suche nach den Mördern verschreiben hat, will mit der talentierten Lenna helfen. Lenna bemerkt schnell das ihre Schwester Evie sich Zugang zu diesem exquisiten Club verschafft hat. Musste sie deshalb sterben?
Das victorianische Zeitalter wird sehr gut beschrieben, der Wunsch der Menschen mit ihren Verstorbenen in Kontakt zu treten und der Glaube an Übersinnliches, die unterdrückte Rolle der Frauen. Auch unerfüllte oder nach damaligem Glauben unanständigen Liebesgeschichten sind Bestandteil des gut geschriebenen, jedoch reichlich langatmigen historischen Romans.

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Heroinschmuggel

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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In der Seniorenresidenz Coopers Chase geht zu es Weihnachten wieder ruhiger zu und der Donnerstagsmordclub mit der ehemaligen Geheimagentin Elizabeth, sowie Joyce, Ron und Ibrahim wünschen sich ein Jahr ...

In der Seniorenresidenz Coopers Chase geht zu es Weihnachten wieder ruhiger zu und der Donnerstagsmordclub mit der ehemaligen Geheimagentin Elizabeth, sowie Joyce, Ron und Ibrahim wünschen sich ein Jahr ohne Mord. Kurz danach erfahren sie vom tödlichen Kopfschuss der ihren Freund, dem Antiquitätenhändler Kuldesh galt. Bei den Ermittlungen fanden sie heraus, dass er ein Kästchen mit Heroin in seinem Geschäft verwahren sollte. Nun ist er tot und das Kästchen verschwunden. Die Polizisten Donna und Chris, die ein sehr gutes Verhältnis zum Donnerstagsmordclub haben werden vom Fall abgezogen, die übergeordnete Instanz ermittelt nun, jedoch ohne Erfolg. Do gilt es für die Senioren mit nicht legalen Mitteln und ihrer scheinbaren Schusseligkeit und Gebrechlichkeit zu ermitteln.
Ein weiterer Handlungsstrang befasst sich mit dem Neuzugang Mervyn der immer wieder Geld an seine Liebe Tatiana, die er nur aus dem Internet kennt, überweist, damit sie zu ihm kommen kann. Es riecht nach einer Betrugsmasche.
Die persönlichen Probleme der älteren Bewohner, ihr alltägliches Leben und auch der Umgang mit Demenz sind ein großes Thema in diesem sehr kurzweiligen, ernsthaften, humorvollen und spannenden Roman. Die Persönlichkeiten der Protagonisten sind sehr gut beschrieben.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

große Verbrechen fangen immer im Kleinen an

Helle Tage, dunkle Schuld
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Während des zweiten Weltkrieges hat Carl Bruns, da sein Großvater Jude war, unter Tage in Essen gearbeitet. So musste er wenigstens nicht an die Front. Jetzt, nach Kriegsende, darf er wieder als Kriminalkommissar ...

Während des zweiten Weltkrieges hat Carl Bruns, da sein Großvater Jude war, unter Tage in Essen gearbeitet. So musste er wenigstens nicht an die Front. Jetzt, nach Kriegsende, darf er wieder als Kriminalkommissar zum Tod von Anneliese Hoffmann ermitteln ermitteln. Dringend tatverdächtig ist ihr Sohn Arnold, der nicht auffindbar ist. Ihr Erbe, ein Mehrfamilienhaus, geht an ihren kleinen Enkel. Dabei trifft Carl seine Jugendliebe Anne wieder, die mit ihren jüngeren Schwestern Frieda, die Schwiegertochter Annelieses und deren Enkel, sowie der Teenagerin Lotti vor Jahren vor Arnold geflüchtet sind. Arnold gilt als äußerst brutal, kurz vor Ende des Krieges war er bei der Exekution von Zwangsarbeitern maßgeblich beteiligt. Doch auch weitere Polizeibeamte haben Dreck am Stecken, Nazis sind nach wie vor mit wichtigen Ämtern betraut.
Der Roman spielt in der Zeit nach Kriegsende, für die knappen Lebensmittelkarten bekommt man nicht genug zu Essen, der Schwarzmarkt blüht, Gewalt und alte Seilschaften machen besonders Frauen das Leben schwer. Jeder trägt eine Schuld mit sich, selbst wenn man „nur“ weggesehen hat. Große Verbrechen fangen immer im Kleinen an. Der Schreibstil gefällt mir gut, die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Der Roman ist eine Mischung aus Kriminal- und Liebesroman, die historischen Begebenheiten hätte meiner Meinung nach stärker hervorgehoben werden können.

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Veröffentlicht am 08.12.2023

elizabethanisches London

Das Vogelmädchen von London
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In London im Jahr 1601 verdient die 16-jährige Shay ihr Geld mit Botengängen. Ihre Mutter ist früh gestorben und ihr Vater blind. Sie gehört dem Volk der Aviscutarier an, Menschen, die in den Bäumen leben, ...

In London im Jahr 1601 verdient die 16-jährige Shay ihr Geld mit Botengängen. Ihre Mutter ist früh gestorben und ihr Vater blind. Sie gehört dem Volk der Aviscutarier an, Menschen, die in den Bäumen leben, mit den Vögeln sprechen und die Zukunft vorhersagen können. Als Shay nach der Befreiung von Käfigvögeln vor ihren Häschern über die Dächer Londons flieht trifft sie den etwa gleichaltrigen Nonesuch, der Rollen im Blackfriars Theater spielt. Das Talent der jungenhaften Shay wird schnell erkannt und genutzt. Das Theater, in dem viele Jungen leben wird von herrschaftlichen Männern auch für sexuelle Dienstleistungen aufgesucht. Den aus armen Verhältnissen stammenden Jungen bleibt nichts anderes übrig als dem Willen des Theaterdirektors zu folgen. Bis Nonesuch und Shay ein eigenes Theater gründen. Diese Aktion bleibt vor Königin Elizabeth nicht geheim, sie sucht den Kontakt mit Shay.
Wir erfahren ein wenig über das London zur Zeit der Pest, über das Schicksal der einfachen und armen Bevölkerung, über Ausbeutung, Hunger, Leid, Versklavung und über das Theaterwesen der damaligen Zeit. Die Berichte über die Vogelmenschen sind mehr sehr weit hergeholt, der Anteil Fantasy ist in dem Roman sehr hoch. Ich hätte mir mehr historische Details gewünscht. Es gibt spannende Momente doch insgesamt ist mir das Buch zu langatmig geschrieben.

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