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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2024

Atmosphärischer Cozy Crime Krimi

Miss Austen ermittelt. Die glücklose Hutmacherin
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Wir befinden uns im Jahre 1795.
Die junge Pfarrerstochter Jane Austen, die nebenbei grade dabei ist einen Roman über eine gewisse Lady Susan zu verfassen, schleicht sich auf einem Ball für ein Stelldichein ...

Wir befinden uns im Jahre 1795.
Die junge Pfarrerstochter Jane Austen, die nebenbei grade dabei ist einen Roman über eine gewisse Lady Susan zu verfassen, schleicht sich auf einem Ball für ein Stelldichein aus dem Ballsaal hinaus um sich in einem Gewächshaus mit ihrem Liebsten zu treffen. Noch bevor dieser ihr einen, wie sie glaubt, verliebten Antrag machen kann verstummt auf einmal die Musik im Herrenhaus und die beiden kehren auf schnellstem Weg wieder zu der Gesellschaft zurück. Im Ballsaal trifft Jane auf ihre Brüder und folgt ihrem ältesten Bruder der ebenfalls Pfarrer ist als dieser zum Hausherren gerufen wird. Es stellt sich heraus, das die Leiche einer unbekannten Frau gefunden wurde die Jane als die Hutmacherin Madame Renault identifizieren kann. Außerdem bemerkt sie das die Kette die die Dame bei ihrem letzten Zusammentreffen getragen hat fehlt. Der Friedensrichter nimmt die Ermittlungen auf und da besagte Kette bei Janes geistig eingeschränktem und deshalb auf Betreuung angewiesenen Bruder Georg gefunden wird ist dieser verdächtig die Kette der Frau gestohlen und diese vielleicht sogar umgebracht zu haben. Es bleiben Jane 7 Wochen um die Unschuld ihres Bruders zu beweisen.
Ob sie das schaffen wird ? Es bleibt spannend …
Die Protagonistin war mir von Anfang an sehr sympathisch. Intelligent, aufgeweckt und bereit auch ein kleines bisschen gegen die herrschenden Sitten zu verstoßen aber niemals offen rebellisch. Das hätte auch nicht in die damalige Zeit gepasst. Auch die weiteren Figuren waren toll und mit viel Liebe zum Detail beschrieben, egal ob sie eine große oder eine kleine Rolle für die Geschichte spielten. Man fühlte sich beim Lesen in der Gemeinde quasi wie zuhause und wäre am liebsten mit Jane zum Tee bei der Nachbarin gegangen oder hätte die Geschäfte in der naheliegenden Stadt besucht.
Auch das Familienleben der Austens ist toll geschildert. Bei allen kleinen Differenzen und innerfamiliären Problemchen merkt man doch die Liebe die alle Familienmitglieder verbindet und fühlt sich bei ihnen heimisch. Es entsteht beim Lesen durch viele kleine Einzelheiten ein stimmiges Gesellschafts- und Sittengemälde der Regency Zeit. Detailliert und Kenntnisreich schreibt die Autorin so fesselnd über diese längst vergangene Epoche das man sich direkt in die Zeit hineinversetzt fühlt. Der humorvolle und spannende Schreibstil tut ein übriges das man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Auch die Auflösung des Falls konnte mich absolut überzeugen. Damit hätte ich nicht gerechnet und es ist der Autorin absolut gelungen mich durch geschickt gelegte falsche Spuren zu verwirren.
Große Leseempfehlung für alle Fans historischer Cozy Crime Bücher und Jane Austen Fans.
Ich freue mich schon auf weitere Bände.

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Flotte Liebesgeschichte

London Royals. Der Kronprinz
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Das Buch beginnt in der Gegenwart mit einer Unterredung die Kronprinz Liron mit seiner Mutter der Queen hat. Im Verlauf dieser Unterredung wird der Prinz ziemlich von ihr gerügt und man erfährt einiges ...

Das Buch beginnt in der Gegenwart mit einer Unterredung die Kronprinz Liron mit seiner Mutter der Queen hat. Im Verlauf dieser Unterredung wird der Prinz ziemlich von ihr gerügt und man erfährt einiges Privates. Dadurch erhält man als Leser einen gewissen Wissensvorsprung vor der weiblichen Hauptperson die im ersten Kapitel eingeführt wird welches zeitlich gesehen drei Jahre vorher spielt.
Wir erleben mit Solace ihren ersten Tag an der Guildhall School of Music and Drama und erfahren was die Schülerin im ersten Jahr dazu bewogen hat ihren Instagram Account zu starten der heute über drei Millionen Follower hat und aus ihr einen gut bezahlten Star machte ohne das irgendjemand ihr Gesicht kennt und weiß wer hinter diesem Account steckt...
Nach diesem Kapitel springt die Geschichte zurück in die Gegenwart Solace, ihre Schwester und ihre beste Freundin haben ihren Abschluss in der Tasche und sind nun auf der Suche nach einem Job. Als Solace dann auch noch den geheimnisvollen DJ namens King kennenlernt und sich in ihn verliebt fangen die Ereignisse an sich zu überschlagen... Neugierig geworden? Dann solltet ihr auf jeden Fall zu dem neuen Roman von Isabel Kritzer greifen und selbst lesen wie es weitergeht.
Die Geschichte ist flott und spannend geschrieben und durch die gute Kenntnis der Autorin was die Schauplätze in London anbelangt und deren bildhafter Beschreibung ist man auch sofort in der Story drin. Eindringlich wird hier nicht nur eine Liebesromanze zweier Personen geschildert sondern auch ihr Kampf um ein selbstbestimmtes Leben und die Erfüllung ihrer Träume abseits der ihnen auferlegten Zwänge. Dies geschieht allerdings nicht nicht mit viel Drama sondern ist ein glaubhafter Teil der Persönlichkeit der Beiden und genau das macht die Figuren so authentisch. Etwas von dieser lebhaften Beschreibung hätte ich mir allerdings auch für die Nebenpersonen gewünscht die leider etwas blass bleiben. Alles in allem aber ein schönes Buch das sich sehr gut lesen lässt und dem Leser ein wohligen Gefühl beschert und ihn das Buch zufrieden zuklappen lässt. Die Liebesgeschichte ist nachvollziehbar und glaubwürdig beschrieben ohne kitschig zu wirken. Und auch die spicy Szenen passen gut in die Handlung und wirken nicht aufgesetzt. Schön fand ich auch dass die Vor- und Nachteile des Influencer Daseins sehr gut aufgezeigt werden und keine Wertung in die eine oder andere Richtung erfolgt.
Der humorvolle und spritzige Schreibstil tut ein übriges um das Buch zu einem echten Pagetuner zu machen. Wer gerne Geschichten mit Royalem Flair und London Background liest, taffe Hauptfiguren und verwickelte Liebesgeschichten mag ist hier bestens aufgehoben.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Temporeicher Krimi mit sympathischem Figurenensemble und viel Lokalkolorit

Morden ohne Sorgen - Die schöne Tote von Sanssouci
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Schon im Prolog wird man direkt in die Handlung hineingeworfen. Buch aufschlagen und zack – ist man mittendrin. Und macht auch schon die Bekanntschaft einer der wichtigsten Nebenfiguren – Kommissarin Edda ...

Schon im Prolog wird man direkt in die Handlung hineingeworfen. Buch aufschlagen und zack – ist man mittendrin. Und macht auch schon die Bekanntschaft einer der wichtigsten Nebenfiguren – Kommissarin Edda Kleist, die , nun ja, etwas speziell ist.
Nach der kurzen Szene findet man sich dann in einem überheizten ICE wieder und schwitzt zusammen mit dem ehemaligen Münchner Starreporter Frederik Loebell der den Wagen leider nicht verlassen kann weil er noch auf der Suche nach seinem Zwergdackel ist und deshalb mit dem Zugbegleiter, und den Personenbeförderungsbedingungen der deutschen Bahn, Bekanntschaft macht.
In Potsdam angekommen, wo Loebell nach einem beruflichen Fiasko als kleiner Lokalreporter noch einmal ganz neu anfangen muss, wird er von dem Redaktionspraktikanten Tuan abgeholt und obwohl er eigentlich nur in sein Hotel will gleich auf eine Veranstaltung mitgeschleppt. Auf dem Weg dorthin belauschen die Beiden ein Gespräch des Stargeigers Carlo, der sich überraschenderweise als der Erzfeind des in Potsdam aufgewachsenen Loebell herausstellt, und dessen angeblicher Verlobten. Als dann auch noch Radioreporterin Lisi mit ihrem wohlbekannten Flachmann auftaucht und Loebells Chef ihn zum direkten Dienstbeginn auffordert ist es mit seiner Ruhe endgültig vorbei.
Klingt spannend? Ist es auch! Ich hatte bei der tempo- und actionreichen Handlung sehr viel Spaß. Der Autor stellt sein Figurenensemble grandios auf. Jeder von ihnen hat Ecken und Kanten und zusammen sind sie einfach fantastisch (selbst die grantelige Kommissarin).
Außerdem kann der Krimi mit viel Lokalkolorit punkten. Während man mit Loebell durch Potsdam radelt, im Morgengrauen wandert oder läuft bekommt man einen sehr bildhaften Eindruck der Stadt. Das hat dazu beigetragen der Geschichte mehr Tiefe zu gegen. Man ist mittendrin statt nur zu beobachten. Das hat mir sehr gut gefallen.
Der Fall selbst ist gut durchdacht, der Autor legt einiges an falschen Spuren durch die der Leser abgelenkt wird. Am Ende bin ich aber doch noch auf die richtige Lösung gekommen :) Beim spannenden Showdown zittert man richtig mit ob es gelingen wird den Mörder zu stellen bevor schlimmeres passiert.
Der Schreibstil ist temporeich, humorvoll, hintergründig und spannend. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und freue mich schon auf weitere Bücher mit dem sympathischen Frederik Loebell und seinem Zwergdackel. Ganz klare Leseempfehlung von mir.
Und wer gerne Hörbücher hört, dem sei das, von Matthias Kiel grandios eingesprochene, Hörbuch wärmstens ans Herz gelegt.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Zauberhaft, berührend und ausdrucksstark

Der Rand der Welt: Im magischen Kreis
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Wie schon im ersten Band schaffte Linda Beller es mit ihrer bildhaften Sprache mich mit wenigen Sätzen wieder vollends in ihre Welt zu ziehen. Der zweite Band schließt nahtlos an Band eins an und wir begeben ...

Wie schon im ersten Band schaffte Linda Beller es mit ihrer bildhaften Sprache mich mit wenigen Sätzen wieder vollends in ihre Welt zu ziehen. Der zweite Band schließt nahtlos an Band eins an und wir begeben uns mit Melindis und ihren Freunden in das Heimatdorf von Uson das nun, nachdem die Bewohner an der mysteriösen Krankheit gestorben oder weggezogen sind, verlassen ist. Dort verstecken sie den Großteil des Zauberkrauts Tarduss und machen sich dann auf den Weg zu den Wyk um Tios Familie zu befreien. Diese wird dort gefangen gehalten um den Wyk, die des Lesens unkundig sind, Bücher vorzulesen. Außerdem wollen sie Enna, die Melindis Freundin ist und schwer verletzt wurde mit dem Tarduss heilen. Ob ihnen das gelingt – das solltet ihr auf jeden Fall selber lesen...
Actionreich geht es von Anfang an im zweiten Teil zu. Am Anfang werden die Entscheidungen für Melindis getroffen und sie folgt den Plänen – oftmals gegen ihre Ahnungen und ihre Gefühle. Im Laufe der Geschichte ändert sie das aber und sie lernt mehr auf sich selbst zu hören. In dieser Beziehung macht sie eine enorme Entwicklung durch. Schön fand ich es auch, das Melindis ihrer richtigen Familie nicht sofort in die Arme sinkt und alles dann Friede, Freude, Eierkuchen ist. So wie Linda Beller es geschrieben hat, das sie am Anfang noch Probleme hat und erst langsam ihren Platz in der Familie findet, wirkt es wesentlich realistischer. Die großen Themen des Buches sind Toleranz, Aufgeben von Vorurteilen, Freundschaft und Familie. Das wird in diesem Buch ohne mahnenden Zeigefinger ganz persönlich und unaufgeregt thematisiert. Die bildhafte Sprache und die liebevoll gezeichneten Figuren tun ein übriges um das Buch zu einem echten Lesevergnügen zu machen. Man lebt und leidet mit Melindis, freut sich, wenn ihr in einer scheinbar aussichtslosen Situation doch noch ein Ausweg einfällt, entwickelt eine echte Abneigung gegen ihre Gegenspieler und, als sie sich schließlich einmal wirklich nicht mehr selbst helfen kann und schon aufgeben will und plötzlich von völlig unerwarteter Seite Hilfe kommt, musste ich als Leser sogar ein paar Tränen vergießen, so schön war das. Und ganz nebenbei erlebt Melindis auch noch die erste Liebe – und das ist wirklich süß und vollkommen unkitschig beschrieben. Auch das ihr Fittich Krötel (die Unke) wieder auftaucht hat mich sehr gefreut. Ich hatte ihre ruhige, etwas sarkastische Art sehr vermisst. Zudem erfährt man mehr über die Geschichte der Welt und die Teilung in die drei verschiedenen Reiche was der Story nochmals eine gewisse Tiefe gibt.
Spannend, temporeich und doch detailverliebt geschrieben ist das Buch ein echter Pagetuner und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung .

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Wohlfühlroman mit viel Lokalkolorit

Das kleine Kräutercafé – Waffelherzen
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Dieses Buch ist der zweite Teil der „Alles grün“ Reihe. Er kann zwar selbständig gelesen werden, für ein größeres Lesevergnügen würde ich aber empfehlen zuvor Band Eins zu lesen.
In diesem Band ist Isa, ...

Dieses Buch ist der zweite Teil der „Alles grün“ Reihe. Er kann zwar selbständig gelesen werden, für ein größeres Lesevergnügen würde ich aber empfehlen zuvor Band Eins zu lesen.
In diesem Band ist Isa, die Konditorin und Mitinhaberin des Kräutercafés „Alles Grün“ die Hauptperson. Wir begleiten sie auf ihrem Weg zur Meisterprüfung als Konditorin und lernen mit ihr zusammen den Pâtissier Rúrik kennen, der den Meisterkurs leitet. Hier gibt es interessante Einblicke in das Konditoren Handwerk die von einer intensiven Recherche der Autorin zeugen und die für mich sehr interessant zu lesen waren.
Parallel dazu findet Yul, der Sohn von Isa eine Zeitkapsel in einem alten Waffeleisen und begibt sich auf die Spur des Jungen der sie damals dort versteckt hat. Außerdem stellt Nathália fest das sie schwanger ist und Robert leidet immer mehr unter seinem stressigen Job bei der Bank …
Wenn ihr nun neugierig geworden seid solltet ihr diesen liebenswerten Roman am besten selbst lesen...
„Waffelherzen“ ist ein absoluter Wohlfühlroman. Es werden zwar auch ernste Themen (Burnout) in die Geschichte eingewebt aber dadurch das für diese Themen immer auch eine nachvollziehbare Lösung angeboten wird zieht es den Leser niemals runter sondern man begleitet die Figuren aufmerksam auf ihrem Weg und freut sich mit ihnen wenn sie für sich die richtigen Schritte gehen und Entscheidungen treffen.
Lustig und spannend wird die Meisterprüfung sowie die sich anbahnende zarte Liebesgeschichte beschrieben. Man bekommt tiefe Einblicke in das Konditorenhandwerk wenn man Isa quasi über die Schulter schaut.
Durch die Erzählung aus 4 Perspektiven (Isa, Nathália, Yul, Robert) ist man als Leser noch mehr in der Story drin, erlebt die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln was das Ganze sehr lebendig macht.
Schön fand ich auch die kleine Zeitreise zurück in die 80er Jahre durch die Zeitkapsel die Yul findet und seine daraus resultierende Begegnung mit Billie.
Die Geschichte zeichnet sich durch den flotten und gut zu lesender Schreibstil und liebevolle Figurenzeichnung aus. Es ist wieder eine Erzählung mit sehr viel Lokalkolorit und macht Lust mehr von dem Café und den Figuren zu lesen.
Große Leseempfehlung für alle Freunde von romantischen Liebesgeschichten und Frankfurt Fans – und für alle Anderen auch.

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