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Veröffentlicht am 21.02.2020

Eine Romanze im Bandenkrieg

Bedlam Brotherhood - Er wird dich finden
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Inhalt
Als Tristan und Emma Jean sich zum ersten Mal begegnen, sind sie zwei Jugendliche, die im Pflegekindersystem stecken. Sie gelten als Problemkinder, die niemand wirklich haben will. Doch bei ihrer ...

Inhalt
Als Tristan und Emma Jean sich zum ersten Mal begegnen, sind sie zwei Jugendliche, die im Pflegekindersystem stecken. Sie gelten als Problemkinder, die niemand wirklich haben will. Doch bei ihrer Begegnung spüren sie auch eine starke Verbindung. Als sie das nächste Mal aufeinander treffen, sind fünf Jahre vergangen. Tristan, der inzwischen Grim genannt wird, ist zum Henker der Bedlam Brotherhood geworden und beschützt seine neue Familie, während Emma Jean sich als Diebin durchschlägt. Das Problem ist nur, dass sie zu den Los Muertos gehört, den Feinden der Bedlam Brotherhood.

Meine Meinung
Das Städtchen Lacking in Florida ist kein Ort wie jeder andere. Hier haben Gangs das Sagen und die Menschen leben mit der ständigen Angst, dass Kugeln jeden Moment geflogen kommen. Hier ist auch die Heimat der Bedlam Brotherhood.

Tristan Pain ist sechzehn, als er von Marci adoptiert wird. In seinem Alter hatte er schon viele Schwierigkeiten und saß im Jugendknast. Daher gilt er als Problemkind und wird auch von manchen als zurückgeblieben bezeichnet. Doch Marci bringt ihn zu dem Anführer der Bedlam Brotherhood, der ihn wie einen Sohn annimmt. Hier bekommt er auch seinen neuen Namen “Grim”. Innerhalb von fünf Jahren erarbeitet er sich den Ruf als Henker und Scharfrichter der Gang und wird gefürchtet.

Emma Jean Parish ist ebenfalls ein Kind im Pflegesystem. Sie hat schon früh ihre Fähigkeiten erkannt und setzt sie immer wieder ein. Als Taschendiebin kann sie sich das Überleben sichern. Auch sie wird adoptiert, doch anders als Tristan, freundet sie sich nicht mit ihrer neuen Familie an, denn bei den Los Muertos geht es für sie um das Leben und den Tod. Gezwungen täglich für sich und ihre beste Freundin zu kämpfen, muss Emma Jean ihre Fähigkeiten verbessern, denn sonst müsste sie ihren Körper verkaufen, was sie um jeden Preis verhindern will.

Die erste Begegnung zischen Tristan und Emma Jean findet kurz vor seiner Adoption statt. Beide sind zu der Zeit noch Jugendliche. Sie wendet einen Trick bei ihm an und beklaut ihn auch, doch dieses kurze Zusammentreffen lässt sie eine Verbindung zueinander aufbauen und Gefühle entstehen. Sie vergessen einander auch in den fünf Jahren der Trennung nicht. Leider ist das Aufeiandertreffen anders als erhofft, denn ihnen wird klar, dass sie auf verschiedenen Seiten stehen und sich niemals nahe sein dürfen.

Kriminelle Geschäfte, Raub und Mord gehören in dieser Geschichte zum Alltag. Die Charaktere sind daran gewöhnt, dass Gewalt ihre Leben beherrscht. Allerdings gibt es für alles auch Regeln und Rahmen. das Entsorgen von Leichen und Vergewaltigungen gehören da leider auch dazu, daher dürfte diese Geschichte zimperlichen Lesern so gar nicht gefallen.

Die Autorin verschönigt hier nichts, was erfrischen und anders ist, denn ob wir es nun wahr haben wollen oder nicht, so etwas gehört nicht allein in die Welt der Fantasie. Orte, wie das hier beschriebene Lacking, gibt es leider auch in der Realität.

Die Liebesgeschichte, die im Hintergrund aufgebaut wird, hat durchaus Romantik zu bieten, auch wenn ihre Protagonisten schnell erwachsen werden mussten. Sie haben nie den anderen vergessen oder die Suche nach ihm aufgegeben. Sie hatten aber auch nie eine normale Kindheit, sind aber trotz allem wirklich sympathisch. Die Angst vor den eigenen Gefühlen beherrscht sie, denn für sie müssen sie alles riskieren.

Die Geschichte ist stark aufgebaut und überaus fesselnd. Leider hat sich aber auch ein Verdacht zum Ende der Handlung bestätigt, was eine grausame Wendung gebracht hat. Es ist unglaublich spannend gestaltet worden, weshalb der Cliffhanger am Ende absolut fies ist. Ein schmerzhafter Verrat stellt alles auf den Kopf und weckt selbst im Leser Mordgedanken.

Fazit
Bedlam Brotherhood ist eine Geschichte voller Gewalt und Bandenkriminalität. Inmitten des Chaos lässt die Autorin einen Romanze entstehen, die wie bei Romeo und Julia, verboten ist. Spannend wird dabei auch ein Kampf um die eigene Freiheit und Unabhängigkeit gestaltet, der im Hintergrund abläuft. Eine brutale Geschichte, die nicht für jeden Leser gemacht ist.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2020

Zu viel Verwirrung, zu wenig Drachen

Dragon Hunter Diaries - Drachenküssen leicht gemacht
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Inhalt
Eigentlich ist Thaisas Leben vollkommen normal und langweilig. Ohne einen Freund, vergräbt sie sich in die Arbeit, bei der sie mit den verschiedensten Aberglauben der Welt in Berührung kommt. Als ...

Inhalt
Eigentlich ist Thaisas Leben vollkommen normal und langweilig. Ohne einen Freund, vergräbt sie sich in die Arbeit, bei der sie mit den verschiedensten Aberglauben der Welt in Berührung kommt. Als sie aber eines Tages eine Manuskriptseite verkauft, ändert sich alles. Plötzlich steht sie zwischen zwei Brüdern, die sehr unterschiedliche Drachenclans anführen, und muss einsehen, dass das Übernatürlich durchaus existiert. An der Seite des Sturmdrachen Archer versucht sie das Geheimnis des Raisa-Medaillons zu lösen, das hoffentlich den Konflikt zwischen den Clans lösen wird. Doch die Gefahr ist groß und Thaisa muss erkennen, dass sie selbst an Kraft gewinnen muss um in der Neuen Welt bestehen zu können.

Meine Meinung
Auch wenn es sich hierbei um den zweiten Teil der “Dragon Hunter Diaries” handelt, kann das Buch problemlos und ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Im Zentrum des Geschehens steht hier Thaisa Moore, eine junge Frau, die von der Geschichte absolut fasziniert ist. Sie ist eine Gelehrte und Wissenschaftlerin, die als Expertin des Mittelalters gilt. Doch obwohl sie so viel Wissen angehäuft hat, arbeitet sie bloß für einen okkulten Laden, in dem Zauberbücher und scheinbar verfluchte Objekte verkauft werden. Hier nutzt sie aber auch die Chancen für Übersetzungen, die ihr unglaublichen Spaß machen. Da Thaisa aber auch Poliosis hat, zieht sie es vor im Hintergrund zu bleiben, denn ihr Aussehen erregt immer Aufmerksamkeit. Eine Beziehung hatte sie ebenfalls schon lange nicht mehr, denn ihre letzte endete wirklich unschön. Ihre ganze Welt wird aber auf den Kopf gestellt, als der geheimnisvolle Archer in den Laden einbricht und ihr die Augen für das Verborgene öffnet.

Archer Andras ist der Anführer der Sturmdrachen, dessen Clan im Zwist mit den Schattendrachen liegt, die von seinem Zwillingsbruder Hunter Vehar angeführt werden. Die Brüder sollten ursprünglich zu Drachenjägern werden, allerdings war das Blut der Drachen in ihnen stärker. Einzig das Raisa-Medaillon könnte ihnen die Macht verleihen zu Drachenjägern zu werden, doch dieses ist nur eine Legende. So glaubte man jedenfalls, doch dann taucht eine Manuskriptseite auf, die davon berichtet und zwingt die Brüder um ein Rennen für die Informationen. So kommt Thaisa ins Spiel, denn sie verkauft die besagte Seite für den Laden und ist auch eine der wenigen Experten, die sie übersetzen könnten. Als ihr Boss sie unter Druck setzt die Seite zurückzubekommen, begibt sie sich in den Kampf zwischen den Brüdern und kommen einem von ihnen sehr nahe.

Thaisa wird in die Welt des Übernatürlichen geworfen, von der sie immer glaubte, sie entstamme der Fantasie der Menschen. Doch es sind nicht die Männer, die sie auf den ersten Schritten begleiten, sondern ihre Freundin Bree. Sie scheint mehr über das Ganze zu wissen, als sie zugibt, doch sie behält auch mehr für sich, als man glauben könnte. Das Unglaubwürdigste ist aber, dass Thaisa einfach alles so hinnimmt. Hey, es gibt Dämonen, Drachen und all so was und sie nimmt es praktisch mit einem Schulterzucken hin. Kein Hinterfragen, kein Leugnen, nichts davon. Mal ehrlich, so reagiert doch niemand.

Leider ist auch die Liebesgeschichte zwischen Thaisa und Archer unrealistisch aufgebaut. Erst würdigt er sie keines Blickes, dann bespringen sie einander auch schon. Das Traurige ist auch, dass sie oft zu den unmöglichsten Gelegenheiten übereinander herfallen. An sich könnte es romantischer sein, aber leider ist dem nicht so.

Richtig interessant hingegen war das Geheimnis des Raisa-Medaillons. Da hat sich die Autorin was echt Gutes einfallen lassen. Die Geschichte, die sie aufgebaut hat und die anschließende Auflösung, waren durchaus faszinierend. Dass, was sich dahinter verbarg, war genial, aber nicht ausreichend um die Handlung zu retten.

Denn es gab einen weiteren Schwachpunkt, der alles irgendwie herunterzog. So erschien gegen Ende ein weiterer Charakter, dem eine doch wichtige Rolle zugeschrieben wurde. Allerdings konnte er diese Rolle nicht ausfüllen, da es keinerlei Vorarbeit für ihn gab. Er kam aus dem Nichts, um jemand Wichtiges zu sein, nur um dann wieder in Nichts zu verschwinden. Wäre seine Einführung besser gewesen, wäre seine Rolle auch stärker hervorgekommen. Zudem gibt es auch einen Schwachpunkt um den Charakter von Miles, denn mit dem Fortschritt der Handlung ergibt sich eine Situation, die absolut unnütz ist. Eine Szene mit ihm widerspricht einer anderen und macht sie unnötig, was ganz und gar verwirrend ist. Was hat sich die Autorin bloß dabei gedacht?

Fazit
Eine starke Idee um zwei Brüder, eine Frau und der Suche nach der Wahrheit um die Vergangenheit. Katie MacAlister ist eine Autorin, die gut schreiben kann und mit ihren Geschichten fesselt, doch bei diesem Buch erscheint ihre Geschichte ungewöhnlich schwach. Die Handlungen spielten sich zu schnell ab und die Charaktere hinterfragten zu wenig, was dazu führte, dass man als Leser mit zu vielen offenen Fragen stehen gelassen wurde.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 30.12.2019

Liebe zwischen zwei Welten

Die englische Lady und der Rebell
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Inhalt
Eigentlich war Prudence Holloway auf dem Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle in den Highlands, doch als ein starkes Fieber sie befällt, setzen ihre Reisebegleiter sie aus. Eine Fremde pflegt sie gesund ...

Inhalt
Eigentlich war Prudence Holloway auf dem Weg zu ihrer neuen Arbeitsstelle in den Highlands, doch als ein starkes Fieber sie befällt, setzen ihre Reisebegleiter sie aus. Eine Fremde pflegt sie gesund und ihr Ehemann bietet ihr an, sie den Rest ihres Weges nach Kilbranden zu begleiten. Lachlann MacLachainn wirkt wie ein sturer und verschlossener Mann voller Argwohn, doch der attraktive Highlander hat auch anderen Seiten, die Prudence immer stärker anziehen. Obwohl ihre Faszination für den Schotten immer weiter wächst, muss sie ihren Anstand wahren, schließlich gehört er einer anderen. Als sie jedoch in die Hände von Rotröcken fallen, muss die junge Engländerin erkennen, dass sie sich in manchem getäuscht hat und ihr Begleiter noch mehr Geheimnisse vorzuweisen hat, als sie je hätte ahnen können.

Meine Meinung
1747 ist die Engländerin Prudence Holloway unterwegs nach Kilbranden. Die Reise in die schottischen Highlands ist nicht gerade angemessen für eine alleinstehende Frau, doch weit ab der Heimat hat sie eine Anstellung als Lehrerin gefunden und ist bereit die Strapazen zu ertragen. Die fremde und wilde Landschaft Schottland fasziniert sie ungemein und sie verliebt sich in den Anblick der beinahe unendlichen Freiheiten. Doch die neue Umgebung wirkt sich auch negativ auf ihre Gesundheit aus und mit hohem Fieber wird sie von ihren Reisebegleitern im Nirgendwo ausgesetzt. Es ist aber auch dieser Vorfall, der das Leben der jungen Engländerin für immer verändern wird und sie in die Arme der Liebe treibt.

Prudence Holloway ist eine junge Engländerin mit großer Leidenschaft und großem Wissensdurst. Als Tochter eines Reverends ist sie gut gebildet und gibt diese Bildung als Lehrerin auch an Kinder weiter. Arbeit ist ihr nicht fremd, sie packt gerne mit an und ist sich auch für die einfachsten Aufgaben nicht zu fein. Sie ist immer bereit neues Wissen anzuhäufen und traut sich daher auch in die Ferne zu reisen. Doch ihre Reise offenbart ihr auch, dass die Wahrheit oft verschleiert wird. Die Sieger erzählen die Geschichte und verschönern sie auch, wenn es ihnen passt.
Prudence zeigt sich aber auch als wohlerzogene Dame. Sie versucht immer ihren Anstand zu wahren und schämt sich ihrer leidenschaftlichen Gefühle für Lachlann. Der Mann gehört doch einer Anderen, weshalb sie sich nicht einmal der Fantasie eines Kusses hingeben will.

Lachlann MacLachainn ist dagegen ein Mann voller Rätsel und Geheimnisse. Obwohl er Prundece erstmal nicht leiden kann und für eine Spionin hält, erklärt er sich bereit sie den Rest ihres Weges zu begleiten. Doch je mehr Zeit er mit der fremden Frau verbringt, desto mehr offenbart er ihr auch. Nach und nach erzählt er Kleinigkeiten aus seinem Leben und nimmt sie praktisch mit in seine Welt. Es dauert jedoch lange, bis er seiner kleinen Engländerin vertraut und alles erzähl. Derweil nutzt er die Gelegenheit den ein oder anderen Anblick von ihr zu genießen.

Die zarte Liebesgeschichte dieses Historicals ist voller Sehnsucht, Geheimnisse und witziger Unterhaltungen. Obwohl die Protagonisten den Großteil der Handlung im Wald unter sich verbringen, wirkt es nicht langweilig oder monoton. Immer wieder geschehen überraschende Dinge. Sie flirten miteinander und berichten von ihren Leben. Die Autorin lässt es sie eintönig werden.

Unterschwellig wird zudem ein Teil der schottischen Geschichte vermittelt. Im Anhang klärt Lisa McAbbey auf, was tatsächlich so geschehen war und welch Kleinigkeiten sie einbaute. Auch die Übersicht der gälischen Wörter und deren Bedeutung waren interessante Zusatzinformationen. Hierbei hätte ich mich allerdings noch gewünscht, dass angegeben wäre, wie man sie ausspricht.

Interessant war auch die gewählte Sprache. Sie scheint zu der Zeit zu passen, so reserviert und zurückhaltend und irgendwie auch etwas hochnäsig. Gleichzeitig war sie aber auch überraschend und wunderbar umschreibend. Es fiel auf, dass da viele Gedanken sich um den richtigen Ausdruck und das richtige Verhalten drehten, denn schließlich treffen hier zwei Menschen aus völlig unterschiedlichen Welten aufeinander. Diese Begegnung zwischen einem Highlander und einer Engländerin in den schweren Zeiten, ist hier ganz wunderbar in Szene gesetzt worden.

Fazit
Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte in Zeiten der Unruhe. Prudence und Lachlann müssen nicht nur die Vorurteile ihren Ländern und Lebensgewohnheiten gegenüber überstehen, sondern auch die Geheimnisse und Gefahren, die zwischen ihnen stehen. Ein spannendes Historical, das mit seinen sympathischen Charakteren die Herzen der Leser zu erobern versteht.

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Veröffentlicht am 01.12.2019

Der Fluch der Familien Montague und Capulet

Liebe keinen Montague (Luca & Allegra 1)
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Inhalt
Allegra und Jen wollen sich ein schönes Wochenende am Gardasee gönnen, dass daraus ein unglaubliches Abenteuer wird, hätte sie nicht gedacht. Bei ihren Erkundungen lernen sie sehr unterschiedliche ...

Inhalt
Allegra und Jen wollen sich ein schönes Wochenende am Gardasee gönnen, dass daraus ein unglaubliches Abenteuer wird, hätte sie nicht gedacht. Bei ihren Erkundungen lernen sie sehr unterschiedliche junge Männer kennen, die ein großes Interesse an Allegra zu haben scheinen. Alessandro Capulet und Luca Montague gehören zu zwei verfeindeten Familien, die ein uralter Fluch miteinander verbindet. Was einst mit Romeo und Julia begann, hält bis heute an und lässt die Familien leiden. Ohne es zu wollen, findet sich Allegra in diesem Zwist wieder und hat eine Rolle zu erfüllen, doch um der Liebe willen ist sie bereit sich der Macht der Götter zu stellen.

Meine Meinung
Die Namen Capulet und Montague, aber vor allem Romeo und Julia, so wie deren Geschichte, dürften den Meisten zumindest im Groben bekannt sein. Daher ist die Neugier auf Stefanie Hasses Interpretation und Verarbeitung der dramatischen Liebesgeschichte recht groß.

An sich beginnt alles mit einem harmlosen Wochenendurlaub in Italien. Die Freundinnen Allegra und Jen haben sich in einem schönen Hotel in Lemone einquartiert und planen auch einen Besuch in Malcesine. Im Hotel lernen sie Alessandro Capulet kennen, den Sohn der Besitzer, mit dem sie sich anfreunden. Bereits da beginnt Allegra seltsame Schwingungen zu empfangen. Irgendwie fühlt sie eine Verbindung zu Alessandro, während er den Drang hat sie zu beschützen. In Malcesine begegnet sie schließlich auch Luca Montague, zu dem auch eine Verbindung entsteht. Obwohl es eine wirklich seltsame Situation ist, versteht Allegra nicht, weshalb Luca sie für sich beansprucht. Doch mit dieser Begegnung nimmt sie ihre Rolle in einem uralten Familienzwist ein und stellt sich einem Schicksal, das einst mit Romeo und Julia begann.

Dieses Schicksal, das von Romeo und Julia ausging, wird zurückgeführt auf die alten römisch/griechischen Götter, die einen Fluch aussprachen, unter dem die Familien nun leiden. Hier hat sich die Autorin wahrlich was einfallen lassen, denn diese Verbindung wurde wunderbar aufgebaut und erklärt. Dadurch wird klar, weshalb sich die Montagues und Capulets hassen. An so was hatte Shakespeare sicherlich nicht gedacht.
Die Idee des Fluches und seiner Funktion ist gut erklärt, was manche Punkte der Geschichte, dass auch in ein anderes Licht stellt. Stefanie Hasse muss sich hierbei viele Gedanken gemacht haben um dieses Konstrukt erstellen zu können.

Gut dargestellt wurden auch die Charaktere selbst. Manche sind auf den ersten Blick unsympathisch, verschlossen und aggressiv, doch mit der Zeit offenbaren sie ganz andere Seiten an sich. Plötzlich wird ihr Verhalten von zuvor erklärbar und verständlich. So entdeckt man an Alessandro, aber auch an Luca und dessen Cousins, ganz neue Seiten. Auch Allegra wächst über sich hinaus und entdeckt ihre kämpferische Seite. Obwohl sie in diese Familienfehde nur zufällig hinein stolpert, verschließt sie sich nicht vor der Situation. Sie nimmt alles an und versucht es zu verarbeiten. Manches ist einfach, anderes nagt an ihr. Etwas zwielichtig wurde dagegen der Charakter des Padre aufgestellt. An sich steht er zwischen den Familien, aber manchmal deutete einiges darauf hin, dass er sehr viel mehr weiß und tut. Was genau seine Rolle ist und welche Macht er besitzt, ist bisher unklar.

Macht und Fähigkeiten sind starke Punkte, die schließlich zentrale Rollen einnehmen. Zu Beginn der Geschichte war alles eher mysteriös und verborgen hinter Schleiern. Es hat Spaß gemacht das Mysterium zu erkunden und mehr über die Familien und ihre Schicksale zu lernen. Dann allerdings, hat Stefanie Hasse die Magie in die Handlung eingebunden. Plötzlich hatten alle Fähigkeiten, die sie gegeneinander einsetzen können oder vor einander verbergen. Zum Ende hin spielte die Magie immer größere Rollen, was irgendwie schade ist. Dadurch verschwand nämlich die wunderbar mysteriöse Atmosphäre, die zu Beginn herrschte. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass die Autorin den mystischen Pfad beibehalten hätte, statt stärker auf das Fantastische zu setzen. Meiner Meinung nach hätte die Handlung dadurch weniger an Spannung verloren und auch das geheimnisvolle stärker beibehalten.

Fazit
Ein uralter Fluch, der den Nachfahren von Romeo und Julia die Möglichkeit auf ein glückliches Leben nimmt. Spannend und emotional erzählt, hat Stefanie Hasse die alte Geschichte mit neuen Ideen kombiniert und in die heutige Zeit gebracht. So dürfen an Stelle des legendären Paares nun andere nach dem Glück greifen, auch wenn das Schicksal gegen sie spielt.

Veröffentlicht am 01.12.2019

Eine heiße Begegnung

Straight to the heart
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Inhalt
Mia kann es kaum glauben, ihre geliebte Emma, ihre heißgeliebte Oldtimer-Ente, wurde grausam von einem anderen Auto in Mitleidenschaft gezogen. Der Fahrer ist ausgerechnet der bekannte Fernseh-Astrologe ...

Inhalt
Mia kann es kaum glauben, ihre geliebte Emma, ihre heißgeliebte Oldtimer-Ente, wurde grausam von einem anderen Auto in Mitleidenschaft gezogen. Der Fahrer ist ausgerechnet der bekannte Fernseh-Astrologe Samuel Baumann, von dem ihre Mitbewohnerin und beste Freundin absolut begeistert ist. Sam will seinen Fehler natürlich wiedergutmachen und sorgt dafür, dass Emma die beste Behandlung bekommt, während er sich die Zeit nimmt, sich um Mia zu kümmern.

Meine Meinung
Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht Samuel Baumann, der ein Schütze ist. Diese gelten als aktiv, aufrichtig, freiheitsliebend, überzeugend und zielstrebig. Sie sind aber auch egoistisch, eigensinnig, maßlos und reizbar.

Samuel oder Sam ist bekannt und begehrt, denn als Fernseh-Astrologe ist er jeden Morgen präsent. Seine Vorhersagen sind zudem sehr zutreffend, weshalb viele auf ihn vertrauen. Auch Mias beste Freundin Laila-Luna, die sich selbst gerne mit Astrologie beschäftigt, ist ein großer Fan von ihm.
Sams Gegenstück ist in dieser Geschichte Mia Rausch. Sie hat den Laden ihrer Eltern übernommen und hat Spaß an ihrem Job als Weinhändlerin. Zudem hat sie eine Schwäche für Oldtimer, die sie durch ihre geliebte Emma ausdrückt.

Ein Unfall führt die zwei zusammen und Sam findet großes Interesse an der Frau, die für ihr Auto Tränen vergießt. Er setzt alles daran sie näher kennenzulernen. Mia ist von seiner Annäherung überrascht, lässt sich darauf aber ein, denn der attraktive Mann gibt ihr die Chance sich freier und wilder zu fühlen als je zuvor.

Da es sich hierbei um erotische Kurzgeschichten handelt, dürfte klar sein, dass zwischen Mia und Sam was laufen wird. Diese Begegnungen sind wirklich gut dargestellt. Kaila Kerr schafft es diese erotischen Begegnungen mit etwas Romantik auszufüllen und daraus mehr als nur Sex zu machen. Das Schöne ist, dass es mehr gibt als nur ihre körperlichen Interaktionen. Sie haben auch ganz normale Treffen und kommen sich näher.

Die Geschichte fängt an sich gut an. Zwei Menschen lernen sich durch einen Zufall kennen und kommen sich näher. Zwischen ihnen wächst eine Art Beziehung heran. Sie verbringen Zeit miteinander, alles läuft super. Tja, und dann kommt das Ende. In meinen Augen hat es das Ganze irgendwie versaut. Ich weiß ja, es sollen nur erotische Abenteuer sein, aber ein anderes Ende wäre so viel passender gewesen. Mich hat es echt geärgert, dass es so eine Wendung geben musste. OK, ja, es ist die Romantikerin in mir, die sich einen anderen Ausgang gewünscht hätte.

Neben dem Ende, gab es noch einen anderen Punkt, der mich an dieser Handlung gestört hat. Ja, diese Kurzgeschichten drehen sich um die Sternzeichen, aber leider hatte ich hier oft das Gefühl, dass die Autorin zu stark versucht hat die Eigenschaften des Schützen zu betonen. Etwas weniger wäre besser gewesen.

Fazit
Eine schöne, romantische und erotische Kurzgeschichte rund um das Sternzeichen Schütze. Mia und Sam geben ein interessantes Paar ab. Die Beziehung, die zwischen ihnen entsteht, wird wunderbar aufgebaut, bis eine Wendung alles verändert. Mit einem anderen Ausgang, wäre die Handlung mehr nach meinem Geschmack. Trotzdem ist dies eine echt lesenswerte Geschichte.