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Veröffentlicht am 30.05.2019

Gut begonnen, dann aber übertrieben

Seasons of Magic: Blütenrausch
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Inhalt
Eigentlich will Ira nur ihre Schwester vor einer Dummheit bewahren, dich dabei gerät sie Mitten in eine Hexenjagd nach einer ihrer Freundinnen. Bei dem Versuch ihre Schwester und ihre Freundinnen ...

Inhalt
Eigentlich will Ira nur ihre Schwester vor einer Dummheit bewahren, dich dabei gerät sie Mitten in eine Hexenjagd nach einer ihrer Freundinnen. Bei dem Versuch ihre Schwester und ihre Freundinnen zu retten, landet sie selbst auf dem Scheiterhaufen. Eher das Feuer sie aber erreichen kann, geschieht das Unmögliche, ihr Wunsch woanders zu sein, wird erfüllt. Plötzlich steht sie im Haus eines fremden Mannes im Jahr 2018. Lyle hat eigentlich mehr als genug um die Ohren, doch braucht er die seltsame junge Frau, die in seinem Haus erscheint, so gar nicht. Doch seine Nichte Abby appelliert an ihn, weshalb er Ira aufnimmt. Es dauert gar nicht lange, da fühlen sich Ira und Lyle zueinander hingezogen. Das Schicksal macht es ihnen aber nicht leicht, denn Ira könnte jederzeit ins Feuer zurückkehren. Damit sie die Chance auf ein gemeinsames Leben bekommen, müssen drei Insignien gefunden werden. Es scheint allerdings, als wäre noch eine andere Gruppierung hinter diesen her.

Meine Meinung
Gerade stand Ira noch im brennenden Haus in Salem des Jahres 1692, doch plötzlich ist sie ganz woanders. Von Blütenblättern umringt, steht sie im Haus eines Mannes in Danvers des Jahres 2018. Verwirrt? So geht es auch der jungen Frau, denn obwohl sie keineswegs im Feuer sterben sollte, überrascht es sie ungemein ganz woanders zu sein.

Ira Connolly wuchs in einer Zeit auf, in der Frauen oft wegen Hexerei verurteilt wurden. Alles Unerklärliche wurde feindlich betrachtet und vernichtet. Von diesem Einfluss und Glauben durchtränkt, ist es für Ira ein Schock in einer Zukunft zu erwachen, in der alles anders ist. Da sie an Halloween ankommt, glaubt sie sich in der Hölle, schließlich stand sie gerade noch in einem brennenden Haus. Erst nach und nach beginnt sie in ihre neuen Freiheiten zu entdecken und damit auch ihre Leidenschaft. Durch Lyle und Abigail lernt sie ein vollkommen neues Leben kennen und sieht etwas von der Welt. Sie helfen ihr auch selbstbewusster zu werden und ihre Stärke zu finden. Ira beginnt für ihr Glück und ihre Wünsche zu kämpfen, auch wenn dies alles andere als leicht ist.

Lyle Scott hat an sich mehr als genug Probleme, denn seine Schwester ist verschwunden und er muss für seine Nichte und deren Gans sorgen. Zudem gibt es immer wieder Einbrüche ins Haus seiner Schwester, die er sich einfach nicht erklären kann. Das Letzte, was er gerade braucht, ist eine verwirrte junge Frau, die aus dem Nichts auftaucht, auch wenn sie noch so attraktiv ist. Doch irgendwie kann er Ira auch nicht einfach auf der Straße stehen lassen, denn offensichtlich ist sie allein und versteht nicht, was um sie herum geschieht. Ihre Weltfremdheit ist nicht gespielt, daher nimmt er sie bei sich auf. Es fasziniert ihn zu sehen, wie sie die normalsten Sachen entdeckt und dabei aufblüht. Etwas in ihm möchte Ira beschützen, denn sie zeiht ihn magisch an. Dass diese Begegnung ihm einen völlig neuen Blick auf die Welt eröffnet und ihm das Abenteuer seines Lebens bringt, hätte er jedoch nicht erwartet. Doch Lyle erkennt, dass er Ira in seinem Leben behalten will, egal wie schwer es wird dies zu erreichen.

Ich muss zugeben, ich bin ratlos, was dieses Buch angeht. Einerseits finde ich es schön und irgendwie romantisch, andererseits aber auch schwach und übertrieben. Die Idee von der Zeitreise und der Magie ist interessant und hat was. Die Darstellung von Iras Macht ist schön geworden. Sie ist zart und aufbrausend und macht sie nicht zur Superheldin, die plötzlich alles kann. Schön ist auch die Gefühlsentwicklung zwischen ihr und Lyle. Sie haben zwar nicht viel gemeinsame Zeit, doch es sind kleine Dinge und Aufmerksamkeiten, die sie schließlich zueinander führen. Überhaupt ist Ira zu Beginn wirklich ein toller Charakter. Die Autorin arbeitet ihre Unsicherheit und Ängste heraus, die überaus verständlich gestaltet sind.

Wie gesagt, der Beginn des Buches hat mich begeistert, dann fielen mir aber immer mehr Schwächen auf. Da wäre die magische Gans von Abigail. An sich find ich die Idee toll, doch sie wurde so gestaltet, dass sie immer im richtigen Moment auftauchte und schon beinahe Superkräfte hatte. In jeder Situation hatte sie immer die richtige “Magie” um alle zu retten. Rein zufällig gibt es jemanden, der Ira alle Informationen liefert, die sie braucht, um bei Lyle bleiben zu können. Da fehlte irgendwie das Geheimnisvolle. Und Lyle selbst, erschien mir manchmal zu gut um wahr zu sein. Er investiert unglaublich viel, um Ira bei sich zu behalten, weshalb seine Reaktion zu einer gewissen Nachricht einfach unglaubwürdig schwach war. So reagiert niemand, wenn man ihm diese Nachricht überbringt. An sich gibt es noch viele weitere Punkte, die einfach nicht stimmig erscheinen, doch ich will nicht zu viel verraten.

Ewa A. hat einen fesselnden Schreibstil und gute Ideen, die einen bis zur letzten Seite durchhalten lassen. Der gut eingebaute Cliffhanger am Ende macht doch Lust darauf weiter zu lesen, denn es sich einige Fragen offen geblieben. Auch das Schicksal der anderen Mädchen im Feuer macht neugierig, denn diese finden sich auch in anderen Zeiten wieder. Ihre Geschichten werden aber von anderen Autorinnen erzählt.

Fazit
Ein schicksalhafter Sprung in die Zukunft, bringt Ira in die Arme von Lyle, zwingt sie aber auch einen Kampf aufzunehmen, der ihr alles abverlangt. Ihre Geschichte voller Höhen und Tiefen kann leider nicht völlig überzeugen, denn an vielen Stellen finden sich Schwachpunkte. Es scheint, als wäre es der Autorin nicht gelungen der guten Idee das verdiente Leben einzuhauchen.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Nur kein Herzog

Nur kein Herzog
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Inhalt
Vor kurzem war Imogen noch eine glückliche Frau, die kurz davor stand einen Herzog zu heiraten, nun ist sie der Mittelpunkt eines Skandals. William, der ihr Mann werden sollte, entschied sich nämlich ...

Inhalt
Vor kurzem war Imogen noch eine glückliche Frau, die kurz davor stand einen Herzog zu heiraten, nun ist sie der Mittelpunkt eines Skandals. William, der ihr Mann werden sollte, entschied sich nämlich dafür ihre Schwester zu heiraten. Egal wohin sie geht, jeder tratscht ihretwegen und über sie. Ihre beste Freundin Chloe will das nicht länger mitansehen. Sie besorgt ihr die Kette “Das Herz des Herzogs”, der nachgesagt wird der Trägerin einen Herzog zum Mann zu reichen, und will ihr helfen einen passenden Kandidaten zu finden. Gleichzeitig muss sich ihr Bruder Alex dem ältesten Bruder Gabriel stellen. Dieser hat es nämlich satt, dass Alex das Geld der Familie fürs Trinken und für Frauen aus dem Fenster wirft. Um ihn unter Kontrolle zu bekommen, verdonnert Gabriel ihn dazu Chloe als Anstandsdame zu begleiten. So begegnet er Imogen. Doch ihre Meinung voneinander sind gefestigt, bis sie sich besser kennenlernen.

Meine Meinung
Während viele Frauen nach einem Mann suchen, der einen Titel trägt und ihnen ein angenehmes Leben finanzieren kann, wünscht sich Imogen einen, der sie vom Herzen liebt.

Vor kurzem dachte Imogen einen solchen Mann gefunden zu haben, doch William empfand scheinbar doch anders. Kurz vor dem großen Tag blies er aber alles ab und heiratete schließlich ihre Schwester. Dieser Verrat schmerzt ungeheuerlich und setzt sie in den Mittelpunkt eines Skandals. Um dem glücklichen Paar zu entkommen, flüchtet sie immer wieder zu ihrer besten Freundin Chloe, die alles versucht, um ihr wieder ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Sie besorgt ihr “Das Herz des Herzogs”, eine Kette, die angeblich schon anderen Frauen dabei geholfen hat einen Herzog zu heiraten, und studiert mit ihr die Klatschzeitschriften um einen passenden Kandidaten zu finden. Doch Imogen will keinen Titel, sie will Liebe, doch diese zu finden ist äußerst schwer.

Lord Alex Edgerton genießt ein Leben in den Clubs mit viel Alkohol und vielen Frauen. Seine Rolle als Lebemann ohne Verpflichtungen ist einfach und ohne Druck. Da er nicht der Titelerbe ist, ist er nicht gerade der begehrteste Heiratskandidat, daher lässt er sich treiben. Als sein Bruder Gabriel ihm Zügel anlegt, muss er sich fügen, sonst erhält er keine weiteren Mittel für seinen Lebensstil. So begegnet er Imogen. An sich findet er die junge Frau durchaus attraktiv, doch in seinen Augen ist sie eine Titeljägerin, die William niemals geliebt hatte. Dass er in seiner Rolle als Anstandsdame seiner Schwester immer mehr Zeit mit ihr verbringen muss, gefällt ihm gar nicht. Denn schon bald spuckt sie ihm im Kopf herum, auch wenn er weiß, dass er nicht der Richtige für sie ist.

Die Annäherung zwischen Imogen und Alex wird chaotisch, leidenschaftlich und emotional dargestellt. Sie sind zwei Protagonisten, die sich erst gar nicht mögen und dann doch Gefühle für einander entdecken. Doch damit Alex dieser Gefühle erst entdecken kann, ist das Erscheinen eines anderen Mannes nötig, der seinerseits Interesse an Imogen äußert. Erst seine Eifersucht lässt ihn die Wahrheit erkennen.

Die Treffen zwischen den Protagonisten sind immer wieder interessant in Szene gesetzt worden. An ihnen lässt sich nämlich der Stand ihrer Beziehung perfekt ablesen. Die Autorin stattet diese nämlich mit tollen Wortgefechten aus und bringt so auch etwas Humor in die Handlung.

Richtig interessant wurde es zudem, als die Vergangenheit von Alex ausgesprochen wurde. Chloe offenbart diese gegenüber Imogen, weshalb man einen neuen Blickwinkel auf ihn bekommt und auch erfährt, wie er zu dem Schluss kommt nicht gut genug zu sein. Zudem wird auch ein neues Licht auf die Verbundenheit zwischen den Geschwistern geworfen. Auch wenn es nicht sofort klar ist, sie stehen einander nahe und wünschen dem Anderen nur das Beste.

Fazit
Christi Caldwells Liebesgeschichte zwischen Imogen und Alex ist voller Emotionen und Leidenschaft. Was als Abneigung beginnt, reift zu einer großen Liebe heran. Mit einiger Unterstützung von außen darf das Paar schließlich einem Happy End entgegensehen. Leicht und berührend geschrieben, sollte die Geschichte viele Liebhaber des Genres überzeugen. Genau die richtige Lektüre, wenn man etwas fürs Herz braucht.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Voller Möglichkeiten und doch eingeschränkt

Cat & Cole 1: Die letzte Generation
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Inhalt
Schönheitsmakel, Krankheiten und andere körperliche Imperfektion gibt es nicht mehr. Dank eines Panels im Arm, kann sich jeder den Code zur Perfektion herunterladen. So dachte man zumindest. Dann ...

Inhalt
Schönheitsmakel, Krankheiten und andere körperliche Imperfektion gibt es nicht mehr. Dank eines Panels im Arm, kann sich jeder den Code zur Perfektion herunterladen. So dachte man zumindest. Dann kam aber das Hydra Virus und veränderte alles. Niemand war mehr sicher, denn Heilung gibt es bisher nicht. Daher spaltete sich die Menschheit. Einige zeigten sich in die sicheren Cartaxus Bunker zurück, wo sie der Diktatur des Konzernes unterliegen, andere waren bereit weiterhin mit der Gefahr an der Oberfläche zu leben. Seit zwei Jahren versteckt Cat sich in einer Hütte im Wald, denn zuvor wurde ihr Vater und sein Laborassistent von Cartaxus verschleppt. Er warnte sie immer wieder vor dieser Firma, weshalb Cat fliehen will, als ein Fahrzeug von ihnen vor ihrer Haustür steht. Cole kommt mit einer Nachricht von ihrem Vater zu ihr, denn scheinbar hat er ein Heilmittel entdeckt, doch nur sie und Cole können es finden und freisetzen. Allerdings dürfte dies nicht leicht werden, denn zu viele sind daran interessiert.

Meine Meinung
Emily Suvada erschafft hier eine äußerst faszinierende Welt. Einerseits ist die Menschheit inzwischen so weit, dass sie zum Teil mit Technik verschmilzt und sich mit Codes verändern und verbessern, Krankheiten heilen kann und natürlich ohne Zubehör Zugang zum Internet und zur Kommunikation erhält. Doch andererseits kann Technik auch nicht alles heilen und ein Virus bedroht alle. Dieses Virus ruft die Urinstinkte in den Menschen hervor, einen Zustand, der als Grimm bezeichnet wird, der den Befallenen dazu zwingt zum Kannibalen zu werden. So stehen sich Fortschritt und Instinkte gegenüber und die Menschen sind zwischen ihnen gefangen.

Wer nicht riskieren will dem Virus zu nahezukommen, begibt sich in den Bunker der Cartaxus Firma. Doch damit gibt man auch seine Rechte mehr oder weniger auf. Der Konzern bestimmt ab da über das Leben. Somit geben die Menschen ihre Freiheit für Sicherheit auf. Sie lassen andere die Kontrolle übernehmen.

Andere leben über der Erde in Freiheit, aber mit der Gefahr. Zwar gibt es Immunität auf Zeit, doch um diese zu erhalten, müssen die Menschen beinahe unmenschliches tun. Sie müssen zu Kannibalen werden. Dafür verurteilt werden kann aber kaum einer von ihnen, denn in dem Moment entzieht der Virus ihnen die Rationalität. Nur um jetzt klarzustellen, da fallen nicht einfach Menschen übereinander her, es muss schon eine gewisse Situation zustande kommen.

Cat lebt in dieser verrückten Welt und versucht zu überleben. Durch ihren Vater hasst und fürchtet sie den Cartaxus Konzern, weshalb sie sich von ihm fernhält. Durch ihr Leben an der Oberfläche kennt sie auch den Virus und seine grausamen Auswirkungen und Gefahren. Da sie gut im Programmieren ist und Codes knacken kann, versucht sie heimlich den Menschen zu helfen. Gerne würde sie auch sich verändern, doch sie leidet an einer Unverträglichkeit der Technik, nur die einfachsten und grundlegendsten Funktionen akzeptiert ihr Körper, weshalb sie sich alles andere als hübsch findet. Gerade dies hätte sie gerne wegen ihres Schwarms geändert. Da dies nicht geht, überzeugt sie mit ihrem Verstand und Mut.

Als Cole in ihr Leben tritt, bekommt sie ein Ziel und eine Mission. Langsam lernt sie den jungen Mann kennen und erfährt, was er alles durchmachen musste. Da er sich auch nach jemandem sehnt, will sie ihm helfen. Zusammen versuchen sie den angeblichen Impfstoff zu finden, der sie an viele gefährliche Orte führt, aber auch näher zueinander. Zwischen ihnen wächst eine Verbundenheit heran, die ganz wunderbar gezeichnet wird. Es ist kein plötzliches Verlieben, viel mehr ein langsames Annähern.

Die Geschichte um Cat und Cole ist spannend, abwechslungsreich und überraschend. Die düstere Idee der Autorin ist bildgewaltig zu Papier gebracht worden und bietet neben den starken Charakteren auch tolle und lebendige Beschreibungen. Es ist immer wieder erfrischend zu lesen, wie Emily Suvada mit den Erwartungen der Leser spielt. Schade dagegen ist, dass gegen Ende zu einem bekannten Model gegriffen wird, wo die Protagonistin vom Widerstand ausgenutzt wird. Gut, dass das Ende selbst dann aber doch überrascht und neue Perspektiven eröffnet. Man könnte behaupten, dass die Autorin es liebt für Verwirrung und Chaos zu sorgen, denn dadurch bleibt alles offen und alles möglich.

Fazit
Emily Suvada gestaltet eine Welt voller Möglichkeiten, die aber von einem Virus langsam ausgelöscht wird. Die einzige Rettung scheint auf den Schultern von Cat und Cole zu lasten, die aber nicht wissen, wem sie vertrauen können. Durch ein Verwirrspiel voller Überraschungen und Wendungen, wird schließlich alles auf den Kopf gestellt und ein Abenteuer erschaffen, das von der ersten bis zur letzten Seite spannend bleibt.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Sommer der Gefühle

Sternschnuppenschauer
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Inhalt
Cassie hat ihren Vater verloren und damit auch ihre Liebe zu den Sternen. Da ihre Mutter nicht mit dem Verlust klar kommt, schickt sie sie für den Sommer zu einer Freundin. Obwohl Cassie auch leidet, ...

Inhalt
Cassie hat ihren Vater verloren und damit auch ihre Liebe zu den Sternen. Da ihre Mutter nicht mit dem Verlust klar kommt, schickt sie sie für den Sommer zu einer Freundin. Obwohl Cassie auch leidet, geht sie trotzdem. Jane nimmt sie liebevoll auf und ihre Tochter Summer freundet sich sofort mit ihr an. Ihr Sohn Logan dagegen bringt Cassie völlig durcheinander. Mal ist der attraktive junge Mann nett und liebevoll und dann wieder kalt und abweisend. Während sie versucht ihren Verlust zu verarbeiten, mischen sich Gefühle für den Surferboy ein und sorgen für Chaos. Doch Logans Stimmungsschwankungen machen es ihr nicht leicht, denn scheinbar belastet ihn etwas und zieht ihn ins Dunkle. Können die Sterne sie beide retten?

Meine Meinung
Cassie und ihr Vater liebten die Sterne und sahen sie sich bei allen Gelegenheiten an. Sie selbst wurde nach einem Sternbild benannt, Cassiopeia. Doch dann kam ihr Vater bei einem Unfall ums Leben, als er sich gerade einige Sterne ansehen wollte, weshalb Cassie die Leidenschaft am Nachthimmel verlor. Der Verrat schmerzt noch immer, denn sie verlor so ihre Vertrauensperson und irgendwie auch ihre Mutter, die über seinen Tod nicht hinwegkommt. Statt die Nähe zu ihrer Tochter zu suchen, schickt sie sie weg zu einer Freundin.

Jane Atkins hat es auch nicht gerade leicht. Vor zwei Jahren verließ ihr Mann die Familie, weshalb sie wie wild arbeitet, um die laufenden Kosten zu decken. Trotz allem nimmt sie das verletzte Mädchen bei sich auf und versucht ihr die nötige Liebe und Aufmerksamkeit zu geben, die sie braucht.

Ihre Tochter Summer, die eine ungewöhnliche Vorliebe für die Farbe Lila hat, nimmt sich Cassie an. Die Mädchen verstehen sich und Summer hilft ihr auf andere Gedanken zu kommen. Zusammen machen sie schließlich an einer Sommer Challenge mit, die von ihnen das Erledigen verschiedener Aufgaben verlangt. Dabei kommt sie auch ihrem Schwarm etwas näher und hilft Cassie ihre Gefühle zu ordnen.

Cassie ist von Tod ihres Vaters schwer getroffen. Gerne hätte sie ihre Mutter bei sich, doch diese scheint sie immer wieder von sich zu stoßen. Erinnerungen an ihren Vater schmerzen noch immer, weshalb es sie trifft, wenn abwertende Kommentare gemacht werden. An Summers Seite findet sie Abwechslung und kann endlich auch wieder lachen. Sie schließt Freundschaften und beginnt sich zu verlieben. Es ist nicht leicht, doch sie öffnet sich wieder nach und nach. Obwohl Logan den absoluten Surverboy repräsentiert und sie so etwas nie anziehend fand, fühlt sie bei ihm anders. Besonders wenn er lächelt oder nett ist, schlägt ihr Herz höher. Doch leider kann er auch ganz anders sein. Es gibt Momente der Kälte und Abweisung mit vielen unfreundlichen Worten. Zu gerne würde sie wissen, weshalb er solche Stimmungsschwankungen vorführt, doch dazu schweigt er. Seine Taten verwirren sie aber umso mehr, denn oft scheint es, als hätte er zwei Persönlichkeiten.

Ann-Kathrin Wolf entführt ihre Leser in einen heißen Sommer am Meer. In den Mittelpunkt stellt sie aber zwei Protagonisten, die mit viel Schmerz klar kommen müssen. Über ihnen schwebt eine dunkle Wolke, unter der sie sich aber schließlich langsam hervorwagen. Während Cassie mit einem Verlust fertig werden will, wird Logan von schlechten Erinnerungen und Schuld verfolgt. Doch nicht all ihre Tage sind dunkel. Oft gibt es auch Momente der Entspannung und Sorglosigkeit. Es wird ein Spiel der Emotionen ausgeführt, bei dem es mal das Gute und mal das Schlechte überwiegt.

Logans Verhalten gehört zu den Punkten, die in dieser Geschichte sehr irritieren. Wie schon einige Male angeführt, finden sich darin Widersprüche. Erst am Ende offenbart die Autorin das große Geheimnis und lässt ihn um Verzeihung bitten. Doch neben ihm gibt es zum Glück noch andere nette Jungs, die Cassies und Summers Weg kreuzen und ihnen die Zeit versüßen. Bei manchen wurden die Charaktere wirklich gut aufgebaut, sodass sie nicht als blasse Nebendarsteller in Erinnerung blieben.

Unbedingt erwähnenswert ist auch, dass die Autorin hier keine wirkliche Dreiecksgeschichte aufbaut. Zwar sind leichte Ansätze erkennbar, doch die werden gut gelöst. Zumal dieses Verhältnis auch für einigen Humor sorgt, denn dadurch wird Eifersucht deutlich.

Fazit
Eine schöne Sommerlektüre mit vielen Hochs und Tiefs. Emotional erzählt Ann-Kathrin Wolf eine Geschichte über Schuld, Verlust und den Mut zum Weiterleben. Mit dem schönen Bild der Sterne im Hintergrund, vermittelt die Autorin, dass egal wie groß der eigene Ballast ist, man sich davon nicht unterkriegen lassen sollte, denn das Glück ist irgendwo in greifbarer Nähe.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Das Glück hat vier Farben

Das Glück hat vier Farben
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Inhalt
Früher waren Flannery und Tyrone Freunde, doch ein Umzug trennte sie. Erst an der Highschool sehen sie sich wieder und Flannery muss erkennen, dass aus dem Jungen von damals ein heißer Badboy geworden ...

Inhalt
Früher waren Flannery und Tyrone Freunde, doch ein Umzug trennte sie. Erst an der Highschool sehen sie sich wieder und Flannery muss erkennen, dass aus dem Jungen von damals ein heißer Badboy geworden ist. Wie viele andere Mädchen aus, schwärmt sie für ihn und ist daher überglücklich, als sie mit ihm an einem Projekt arbeiten kann. Schnell entscheiden sie zusammen Zaubertränke zu machen, so wie sie es früher taten. Flannery freut sich auf die Zeit mit ihm, doch Tyrone lässt sie immer häufiger hängen. Schon bald offenbart ihr das Projekt, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Vor allem, nach dem ihre Zaubertränke wirklich zu funktionieren scheinen.


Meine Meinung
Vier Farben für das Glück. Vier Zaubertränke, die den Menschen auf die Sprünge helfen sollen. Vier Freunde, deren Leben sich nach dem Projekt verändert.


Alles beginnt mit einem Schulprojekt, doch damit, wie es endet, hätte Flannery nie gerechnet. Eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen, dass aus ärmlichen Verhältnissen kommt und manchmal mehr Verantwortung übernehmen muss, als sie gerne täte. Seit langem ist sie in Tyrone verliebt, doch obwohl sie früher mit ihm befreundet war, wechseln sie inzwischen kaum ein Wort. Daher ist sie überglücklich, dass sie mit ihm an einem Schulprojekt arbeiten kann, denn endlich würden sie Zeit miteinander verbringen. Zuerst scheint alles gut zu laufen, doch dann lässt er sie immer häufiger hängen. Flannery ist verletzt und muss erkennen, dass sie die ganze Arbeit machen muss, doch dadurch scheint diese eine ganz eigene Magie in sich zu tragen. Schließlich wird ihr klar, dass sie manches loslassen muss, um selbst glücklich zu werden.


Als Protagonistin übernimmt Flannery eine schwierige Position. Sie ist erst 16, doch neben den normalen Problemen in der Schule und dem Gefühlschaos, muss sie auch mit der Verantwortung daheim klar kommen, denn manchmal ist ihre Mutter nicht so erwachsen, wie sie sein sollte. Oft muss sie sich daher mit Enttäuschungen zurechtfinden. Doch obwohl bei Flannery so manches Tränchen fließt und sie so einige Rückschläge erleidet, lässt sie sich davon nicht unterkriegen. Immer wieder rappelt sie sich auf und macht weiter, denn das Leben stellt jedem mal ein Bein.


Das Hin und Her mit ihr und Tyrone beschreibt die Autorin wirklich gut. Sie greift die Wünsche und Hoffnungen auf, die das Mädchen hegt, und konfrontiert sie mit einer unangenehmen und schmerzlichen Wahrheit, die sie zu verarbeiten hat. Natürlich gibt es auch schöne Momente, doch leider sind diese sehr selten. Zum Glück gibt es aber Menschen, die Flannery bei all dem Chaos unterstützen und sie wieder aufbauen.


Wie zu Beginn erwähnt, verändert sich das Leben von vier Personen. Flannery und Tyrone sind nur zwei davon. Die anderen Charaktere sind Amanda, Flannerys beste Freundin, und Kyle, ein Junge, mit dem sie einige Kurse zusammen hat. Die eine Person vertraut jemand Falschem und verändert sich gravierend, während die andere Person an Mut gewinnt und sich öffnet. Natürlich läuft ihre Veränderung mehr im Hintergrund, doch durch Flannerys Augen bekommt man es mit und ist bei manchem einfach nur erstaunt.


Wer Magie in diesem Buch sucht, ist wahrlich an der falschen Adresse gelandet. Hier geht es eher um Freundschaft, um Liebe und um Veränderungen im Leben. Es geht um das Gefühlschaos der ersten Liebe und die dabei entstehende Verwirrung. Zwar braut Flannery hier Zaubertränke, doch sie sind nicht gerade Harry Potter like. Es ist eine süße Idee, die sich hinter ihnen verbirgt und ob sie wirklich funktionieren, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.


Lisa Moores Geschichte ist voll an interessanten Charakteren, die wirklich gut gezeichnet werden. Zwar wirkt die Szenerie wie aus dem Leben gegriffen, wenn auch etwas schneller abgespielt, doch dadurch fühlt man sich der Handlung näher. Stellenweise ergreifend, dann wieder zart und einfühlsam, wird die ganze Komplexität erahnbar gemacht. Mit ihrem tollen Schreibstil gelingt es der Autorin, ohne große Spannung, eine fesselnde Geschichte aufzubauen, die mehr durch die emotionale Ebene überzeugt.


Fazit
“Das Glück hat vier Farben” wirkt wie eine leichte Liebesgeschichte, überrascht dann allerdings durch ein komplexes Gesamtbild. Die zarte Handlung entfaltet sich erst nach und nach und offenbart dem Leser, dass im Leben nichts geradlinig verläuft und man immer wieder stolpern muss um etwas erreichen zu können. Die unterschiedlichen Emotionen hauchen Flannerys Geschichte Leben ein und machen sie zu einer einfühlsamen und fesselnden Lektüren.