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Vanny

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2020

Herzergreifende Familiengeschichte

Das Haus in der Claremont Street
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Das Buch "Das Haus in der Claremont Street" ist der Debütroman von Wiebke von Carolsfeld. Das Cover mit seiner Motiv-und Farbauswahl konnte mich auf Anhieb überzeugen. Wir sehen hier einen einsamen Jungen, ...

Das Buch "Das Haus in der Claremont Street" ist der Debütroman von Wiebke von Carolsfeld. Das Cover mit seiner Motiv-und Farbauswahl konnte mich auf Anhieb überzeugen. Wir sehen hier einen einsamen Jungen, der auf einen See zu läuft.

Der neunjährige Tom muss mit eigenen Augen ansehen, wie seine Mutter auf grausame Weise ums Leben kommt. Dieses Ereignis hat ihn so traumatisiert, dass er das Sprechen komplett eingestellt hat. Doch bis er endlich wieder angekommen ist, erlebt er nicht nur ein paar räumliche Umzüge sondern auch so einige andere Dinge mit seinen Familienangehörigen. Was ist seinen Eltern wiederfahren und beginnt er je wieder zu sprechen?

Der Schreibstil war sehr angenehm und hat das Lesen zu einem wahren Vergnügen gemacht. Die Geschichte ließ sich super flüssig lesen und hat auch aufgrund der Emotionalität immer wieder mein Herz berührt. Bei zart besaiteten ist hier sicherlich die ein oder andere Träne geflossen. Zeitlich umfasst das Buch fast ein ganzes Jahr, so haben wir genug Zeit um uns mit Tom und seinem Schicksal vertraut zu machen und ihn auf diesem langen Leidensweg zu begleiten und auch seine Entwicklung mit zu verfolgen. Die Autorin hat es geschafft, konstant meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Bereits von der ersten Seite an, wollte ich erfahren was Tom zu gestoßen ist und was jetzt aus ihm wird. Mir ist nicht eine Sekunde langweilig gewesen und ich hätte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt. Es ist schön mit anzusehen, was die Familie alles bewirken kann. Auch in schwierigen Zeiten ist man füreinander da, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist oder vergangene Geschehnisse zwischen einem stehen. Mit Zusammenhalt kann man auch widrige Umstände meistern.

Eine sehr authentische Geschichte ums Überleben, die defintiv mein Herz berühren konnte. Tolle Protagonisten, die auch charakterlich sehr unterschiedlich sind, sich aber perfekt ergänzt haben und so für eine runde Geschichte gesorgt haben. Schön auch mal etwas von einer Autorin zu lesen, die eine Vergangenheit in diesem Verlag hat.

Fazit: Eine klare Leseempfehlung und eins meiner bisherigen Highlights in 2020. Ich hoffe auf noch viele weitere so tolle Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Der etwas andere Nesbø

Ihr Königreich
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Der Stand-Alone "Ihr Königreich" ist das neuste Werk des norwegischen Krimi und Thriller Autors Jo Nesbø. Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen, die Farb-/Motivauswahl und der Titel sind stimmig und ...

Der Stand-Alone "Ihr Königreich" ist das neuste Werk des norwegischen Krimi und Thriller Autors Jo Nesbø. Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen, die Farb-/Motivauswahl und der Titel sind stimmig und passend zur Geschichte.

Roy Opgard lebt alleine auf dem Familienanwesen, in den norwegischen Bergen. Bis eines Tages sein jüngerer Bruder Karl zurückkehrt, im Schlepptau eine Frau. Warum zieht es die beiden zurück in Carls Heimat, welche Pläne haben sie und was hat es mit den aufkeimenden Gerüchten um den Tod der Eltern auf sich?

Ich habe sehr lange gebraucht um in die Story reinzufinden und die ersten ca. 150 Seiten haben sich wie Kaugummi gezogen. Ich empfand das bis dahin erzählte sehr nebensächlich und es kam mir zum Teil sehr in die Länge gezogen vor. Dem Buch hätten sicherlich auch ein paar weniger Seiten keinen Abbruch getan. Den Schreibstil fand ich trotzdem sehr angenehm zu lesen und ich ich fand mehr und mehr in das Geschehen rein. Das Buch ist sehr übersichtlich in 7 Teile unterteilt und zu meiner Freude, bestach es mit recht angenehmen, kurzen Kapiteln. Erzählt wurde die Geschichte aus der Ich-Perspektive, von Roy.

Meiner Meinung nach, hatte es so einige Höhen und Tiefen und für mich war eine konstante Spannung hier leider Fehlanzeige. Manche Abschnitte haben mir besser gefallen und ließen sich so weglesen andere haben zum Teil dafür gesorgt, dass ich das Buch zwischen durch immer mal wieder weglegen musste, ich hatte einfach nicht das Bedürfnis es weiter zu lesen.

Das Hauptaugemerk lag hier mehr auf Roy Opgard, von ihm erfahren wir viel mehr, als von Carl. Roy hat seit seiner Kindheit Schuldgefühle, die er noch heute mit sich herum trägt. Er ist der ältere Bruder, der nichts unternommen und weg gesehen hat. Sobald Carl in Schwierigkeiten steckt, ist er da. Er räumt diese Probleme aus dem Weg und wenn er dafür über Leichen gehen muss.

Der Autor thematisiert hier so alltägliche Dinge, die in der heutigen Gesellschaft leider fast an der Tagesordnung stehen und zeigt auch die Folgen dessen auf, welchen Einfluss diese Geschehnisse auf deren Handeln und Denken haben.

Ich hätte mir mehr "Kriminalroman" gewünscht. Manchmal hatte ich das Gefühl eher eine Familiengeschichte zu lesen, die nur so vor Dramatik strotzte. Das Ende konnte aber noch mal so einiges wieder gut machen und damit hätte ich definitiv so nicht gerechnet.

Fazit: Es konnte mich leider nicht vollstens überzeugen, da mir die Krimielemente hier teilweise zu kurz kamen. Von mir eine bedingte Leseempfehlung und nicht zu vergleichen mit der Harry Hole Reihe. Ich vergebe 3,5 - 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Anders, aber gut

Fuck.
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Das Buch "Fuck." ist der Debütpsychothriller von F.E.MØLE. Die Farb- und Motivauswahl des Covers sind stimmig und haben direkt für eine beklemmende, düstere Stimmung gesorgt. Warum der Titel Fuck. lautet, ...

Das Buch "Fuck." ist der Debütpsychothriller von F.E.MØLE. Die Farb- und Motivauswahl des Covers sind stimmig und haben direkt für eine beklemmende, düstere Stimmung gesorgt. Warum der Titel Fuck. lautet, ist mir nach dem lesen sehr deutlich geworden.

Das Buch handelt von Yessica, einem achtzehnjährigen Mädchen. Sie giert nach Liebe und Anerkennung und ist bereit dafür alles zu tun. Für Hassan dient sie als Geldquelle und landet kurze Zeit später auf dem Straßenstrich. Die Vergangenheit holt sie wieder ein. Was ist ihr damals zugestoßen und was hat es mit dem Toten Kunden auf sich?

Der Schreibstil ist absolut einzigartig und nicht mainstream. Ein einzigartiges Merkmal, das in anderen Psychothrillern in der Art und Weise, so nicht zu finden ist. Ich habe dieses Buch in die Hand genommen und erst zur Seite gelegt, als ich es beendet hatte, das schaffen nur wenige Bücher bei mir, ein wahrer Pageturner. Die schönen kurzen knackigen Kapitel haben ihr übriges dazu beigetragen, denn diese sind definitiv sehr fördernd für den Lesefluss, so dass die Seiten nur so dahin geflogen sind. Die Geschichte wird aus Yessicas Sicht erzählt, das auch in der Ausdrucksweise sehr deutlich wird. Ich finde, dass verleiht dem ganzen einen sehr authentischen und abwechslungsreichen Charakter .
Die Sprachwahl u.a. aufgrund seiner Brutalität, ist vielleicht nichts für jedermann, doch mir hat sie gefallen.Das Buch konnte mit stetiger Spannung überzeugen und war permanent voller überraschender Wendungen. Wenn ich mal das Gefühl hatte, auf der richtigen Spur zu sein, wurde ich stets eines besseren belehrt. Der Schluss war sehr überraschend und hat sich in keinster Weise so vorher angedeutet. So muss ein guter Psychotriller sein.
Yessica war super naiv, sie hat einfach alles für Hassan getan. Sie hat sich alles schön geredet und leider gar nicht gemerkt, dass sie nur ausgenutzt wird. Ich wusste hinterher schon nicht mehr ob ich weinen oder lachen soll. Ich haben selten so einen naiven Charakter gesehen. Hassan hingegen, strotzte nur so vor Selbstevertrauen und Dreistigkeit, jemanden seine Liebe vorzuspielen und sein Vertrauen auszunutzen nur um ihn finanziell und seelisch ausbeuten zu können. Wie blind die Liebe machen kann. Desweiteren finden wir hier noch viele weitere Protagonisten, wie Familenmitglieder, Freunde oder Arbeitskolleginnen. Es waren aber nicht zu viele, so hatte man einen guten Überblick und konnte diese jederzeit zu ordnen.

Fazit: Eine absolut authentische Geschichte und ein definitiv gelungenes Debüt, bei dem starke Nerven von Vorteil sind. Eine klare Leseempfehlung!!! Ich freue mich jetzt schon, auf hoffentlich noch viele weitere Werke.

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Veröffentlicht am 04.08.2020

Weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll

Das Leben ist ein wilder Garten
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Das Cover ist wenigen Farben gehalten, so besteht der Großteil aus weiß und mehreren Graustufen. Als Motiv wurde hier ein junges Mädchen/Dame auf einem Fahrrad gewählt. Mir gefällt es persönlich nicht, ...

Das Cover ist wenigen Farben gehalten, so besteht der Großteil aus weiß und mehreren Graustufen. Als Motiv wurde hier ein junges Mädchen/Dame auf einem Fahrrad gewählt. Mir gefällt es persönlich nicht, da ich es sehr altmodisch finde, zur Geschichte passt es jedoch. Was es mit dem Cover auf sich hat und wen es abbildet, erfahren wir im Buch.

Carlo ist Landschaftsgärtner und sein Leben wird vollkommen auf den Kopf gestellt. Erst wird er von seiner Frau verlassen, dann zieht es seine Tochter, zum Studium nach London. Doch Agon, sein Hilfsgärtner, bleibt ihm treu. Mit ihm erlebt er so einiges, auch im Bezug auf die glamoröse Vergangenheit, seiner demenzkranken Mutter.

Der Schreibstil war sehr angenehm und vor allem bildhaft. Der Autor hat versucht uns jede mögliche Szene bildlich rüberzubringen, damit man das Gefühl hat, direkt an der Geschichte teilzuhaben. Auch anhand der bildhaften Beschreibungen der Handlungsorte, ist dies immer wieder deutlich geworden. Egal welchen Charakter wir uns hierzu genauer anschauen, alle hatten eines gemeinsam, die besondere Verbindung zur Natur. Auch war der Roman sehr kurzweilig, was u.a. sicherlich mit der generellen Kürze des Buches zu tun hat. Der Autor hat es meiner Meinung nach leider nicht geschafft, Spannung in dieser Geschichte aufzubauen. So plätscherte das Geschehen leider so vor sich hin, da auch viele Aspekte einfach zu vorhersehbar waren. Mit den Charakteren konnte ich mich leider so gar nicht identifizieren. Ich empfand sie einfach viel zu oberflächlich, man hat viel zu wenig von ihnen erfahren, so als hätte der Autor sie nur anskizziert. Mir fehlten hier mehr Gefühle, Gedanken oder auch Eigenschaften, die den Protagonisten auszeichen und ihn so besonders machen. Das Buch beinhaltete auch so einige sehr traurige Momente, bei denen der Autor es leider nicht geschafft hat, diese Gefühle in seinen Worten zu transportieren, denn mitgefühlt/mitgelitten, habe ich leider in keinster Weise.

Fazit: Ein nettes Buch für zwischendurch. Ich fand es nicht überragend oder auch nicht richtig schlecht aber ich weiß immer noch nicht so genau, was ich davon halten soll. Da Geschmäcker ja zum Glück verschieden sind, macht euch am Besten selbst ein Bild von dem Buch!

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Veröffentlicht am 02.08.2020

Spannend wie immer

Die verstummte Frau
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Der Thriller "Die verstummte Frau" ist bereits der achte Band, der Will Trent Reihe, mit Handlungsort in Georgia.

Das Cover hat mir wieder auf Anhieb gefallen, dass Motiv und die Farbauswahl sorgen für ...

Der Thriller "Die verstummte Frau" ist bereits der achte Band, der Will Trent Reihe, mit Handlungsort in Georgia.

Das Cover hat mir wieder auf Anhieb gefallen, dass Motiv und die Farbauswahl sorgen für eine bedrückende, düstere Atmosphäre. Auch der Buchtitel ist wieder einmal absolut passend und gelungen. Warum das Buch so heißt und welche Bedeutung es für die Geschichte hat, versteht man, wenn man das Buch gelesen hat.

Eine junge Frau, wird brutal angegriffen und vom Täter sterbend zurückgelassen. Dieser Fall erinnert, an einen alten Fall aus der Vergangenheit, bei dem Saras verstorbener Mann, Polizeichef Jeffrey Tolliver, die Ermittlungen in Grant Country leitete. Der im Gefängnis sitzende Täter, beteuert jedoch bis heute seine Unschuld. Aufrund der Ermittlungen im Staatsgefängnis, bei der ein Insasse ermordet wurde, bekommt dieser Fall eine neue Bedeutung und wird neu. Schafft Will Trent es den Fall aufzuklären, sitzt wirklich der richtige Täter im Gefängnis und welche Bedeutung hat Sara Linton, seine Freundin, in dem Fall?

Mit großer Vorfreunde, habe ich auch auf diesen Teil wieder gewartet und ich muss sagen, dass ich ein keinster Weise enttäuscht wurde. Sie hat auch mit diesem Buch, wieder einen absolut packenden und klasse Thriller geschrieben.
Der Schreibstil ist so einzigartig und sprüht förmlich von Bildhaftigkeit, auch aufgrund vieler detaillierter Beschreibungen, zum Teil nichts für schwache Nerven. Das Buch strotzt nur so von Spannung, von Anfang bis Ende einfach nur packend. Das Buch beginnt direkt mit dem aktuellen Fall und endet mit der Aufklärung. Doch bis es soweit war, sind einige Seiten vergangen. Die Autorin ist ja bekannt für ihre dicken Bücher und langen Kapitel. Das Buch ist in zwei Handlungsstränge unterteilt, den aktuellen Fall Will Trents und der acht Jahre zurückliegende Fall, Jeffrey Tollivers, in Grant Country. So werden die Handlungsstränge zunächst noch parallel erzählt, gehen diese im laufe der Geschichte immer mehr in einander über, bis sie schließlich vollkommen ineinander verwoben sind. Der Fall aus der Vergangenheit trägt dazu bei, dass man die Hintergründe versteht und der Fall letztlich auch aufgeklärt werden kann. Die unerwarteten Wendungen und die Ermittlung des eigentlichen Täters ließen keine Langeweile aufkommen, ich fühlte mich bestens unterhalten. Ein absoluter Pageturner und ein Täter mit dem ich niemals gerechnet hätte, so muss ein guter Thriller sein, auch wenn das hier thematisierte Thema, alles andere alles leichte Kost war. Gewalt an Frauen, wird leider heutzutage immer öfter und man muss daher leider schon sagen, hat es einen großen Stellenwert im Alltag.

Diese Charaktere muss man einfach mögen und lieb haben. So haben wir es auch diesmal wieder mit Sara Linton, Faith Mitchell, und Will Trent zu tun bekommen. Diese aufgeführten Charaktere, sind nur ein Teil derer, die im gesamten Buch vorkommen und deren ich einen besonderen Stellenwert bemesse. Aber auch aufrund des Handlungsstrangs vor acht Jahren, bekommen wir es diesmal auch mit Charakteren, der Grant Country Reihe, Jeffrey Tolliver und Lena Adam zu tun. Sie überzeugen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und ergänzen sich so perfekt, dass macht eine gute Geschichte aus. Die Geschichten sind an sich zwar in sich abgeschlossen aber aufrund der Beziehungen der einzelnen Charaktere zueinander und deren persönlichen Entwicklungen empfehle ich, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen, sonst ist der ein oder andere Spoiler möglich.

Fazit: Wieder absolut gelungen und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil. Ein absolutes Muss, für alle Fans von guten Thrillern. Eine klare Leseempfehlung von mir!


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