Zähes Lesevergnügen
Girl A„Girl A“ ist ein Roman, in dem die Autorin ihren Fokus auf die Auswirkungen von Traumata und medialer Aufmerksamkeit legt und bei dem eine Familie im Mittelpunkt steht, die Gracie Familie.
Das Cover gehört ...
„Girl A“ ist ein Roman, in dem die Autorin ihren Fokus auf die Auswirkungen von Traumata und medialer Aufmerksamkeit legt und bei dem eine Familie im Mittelpunkt steht, die Gracie Familie.
Das Cover gehört hier mit zu den wenigen Sachen, die mich bei diesem Buch überzeugt haben. Die gewählten Farben und Girl A als Motiv sorgen für ein einprägsames und ausdrucksstarkes Gesamtbild. Ein echter Eyecatcher.
Alexandra Gracie ist mittlerweile erwachsen und erfolgreiche Anwältin. Doch bekannt wurde sie als Girl A, das Mädchen, das entkam. Mit ihrer schlimmen Vergangenheit, ihrer Kindheit im Horrorhaus wird sie wieder konfrontiert, als ihre Mutter im Gefängnis stirbt und sie dieses Haus vermacht bekommt. All diese schrecklichen Erinnerungen, die sie jahrelang verdrängt hat, kommen damit wieder ans Tageslicht. Wird sie alldem ein weiteres Mal erfolgreich entkommen?
Nachdem ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen hatte, hatte ich mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut. Leider bin ich überhaupt nicht in das Buch reingekommen und das sollte leider auch bis zum Ende so bleiben. Da ich niemand bin, der ein Buch abbricht, habe ich mich wörtlich bis zum Ende durch gequält. Lediglich die letzten ca. 100 Seiten wollten mir da noch mal etwas flüssiger von der Hand gehen. Ein Buch, das von diversen realen Verbrechen beeinflusst wurde und das mit seinen sehr realistischen und authentischen Beschreibungen des Lebens in dem Horrorhaus punkten konnte. Daher sollte man am besten nicht allzu dünnhäutig sein, denn das Gelesene kann einem schon mal unter die Haut gehen. Auch wenn all dies bei genauerem Vorstellen wirklich schrecklich sein musste, konnte mich diese Geschichte emotional einfach nicht abholen und packen und so habe ich sie gelesen wie jede andere auch. Das Buch besteht aus 7 Kapiteln und wird erzählt von Girl A „Lex“. Als verwirrend empfand ich die ganzen Zeitsprünge, waren wir gerade noch in der Gegenwart, befanden wir uns auf einmal in der Vergangenheit, im Horrorhaus. Da musste man sich stark konzentrieren, um am Ball zu bleiben. Nach und nach erfahren wir immer mehr über die einzelnen Geschwister und deren Beziehungen zu einander. Da die ersten 6 Kapitel nach den jeweiligen Kindern benannt wurden, habe ich mich natürlich gefragt, warum dies im letzten 7 Kapitel nicht der Fall war, denn eigentlich gibt es ja 7 Kinder. Da wir im Verlaufe der Geschichte auch erfahren, was aus ihnen geworden ist, hat sich meine Vermutung, was aus dem Fehlenden 7 Kind geworden ist, bestätigt. Eine Geschichte, die zum großen Teil einfach zu schnell zu durchschauen war und die mich lediglich am Ende einen kleinen Moment lang überrascht hat. Da mich nur wenige Dinge interessiert haben, konnte mich das Buch nicht catchen und hat sich somit gezogen wie Kaugummi.
Die Protagonistin Alexandra „Lex“, auch bekannt als GIRL A, steht hier als Erzählerin im Vordergrund der Geschichte. Sie ist ruhig und reserviert und versucht ihr Privatleben so gut wie es geht zu schützen. Sie ist eine mutige Persönlichkeit, die es erfolgreich gewagt hat, all dem Horror zu entkommen und unterscheidet sich damit von ihren Geschwistern. Denn ein Großteil von ihnen sucht förmlich nach der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und Medien. Auch wenn versucht wurde, die Charaktere so authentisch wie möglich zu gestalten, konnte ich keine Bindung zu ihnen aufbauen oder mich in sie hineinversetzen. Was wahrscheinlich auch daran liegen mag, dass ich zum Glück nie etwas Vergleichbares erleben musste.
Fazit: Konnte mich leider nicht überzeugen und am Ende war ich einfach nur das froh, als ich das Buch endlich beendet hatte.