satirisch und amüsant, spannend und spielerisch
XerubianDalon, Inspektor der königlichen Polizei Xeropol hat es mit einem ungewöhnlichen Diebstahl zu tun. Alle Indizien verweisen auf ein mythisches Wesen und einen Ort, der eigentlich gar nicht existiert. Neugierde ...
Dalon, Inspektor der königlichen Polizei Xeropol hat es mit einem ungewöhnlichen Diebstahl zu tun. Alle Indizien verweisen auf ein mythisches Wesen und einen Ort, der eigentlich gar nicht existiert. Neugierde und das Gefühl, etwas Großem auf der Spur zu sein, lassen Dalon über seinen Schatten springen. Gemeinsam mit seinem Dienstdrachen Nerol und einem jungen Kollegen macht er sich auf, den Dieb zu stellen. Doch dann kommt alles ganz anders, als gedacht.
Bereits nach dem ersten Kapitel hatte mich das Buch gefangen. Der Grund ist herrlich einfach. Andreas schafft es einen Stil zwischen Douglas Adams und Terry Pratchett zu finden. Die Wortwitze der Namen sind System. Aath Lan’Tis ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Parallelen zu „realen“ Begebenheiten sind dann auch deutlich erkennbar. Ein freundlicher Zaunpfahl, der als Konzept funktioniert. Fast schon satirisch ist dieses Buch zu betrachtet, etwa wenn der faule Dienstdrache derbes bayerisch spricht. So grandios ich dieses Spiel mit der Sprache fand, gestehe ich wohl ein, dass der ein oder andere gerade hieran Anstoß finden könnte. Partizip I, sehr deutlich sprechende Namen, Dialektik und Ironie ist nicht für jeden Leser ideal.
So herrlich ironisch aufgeladen die Stilelemente sind, so kunstvoll verstrickt ist die Handlung. Und während der Stil verspielt amüsant ist, wird es hier richtig ernst. Denn Dalon ist einem Mysterium auf der Spur. Dabei trifft er auf Freund und Feind, seltsame gestalten. Todesgefahr und der Moment, der alles verändert. Andreas Hagemann zeigt hier, dass er seinen Roman gründlich durchdacht hat und nicht nur mit Stil, sondern auch mit anderen fantastischen Elementen zu spielen weiß. Der satirische Effekt macht die eigentliche Handlung dabei nicht etwa lächerlich, sondern erzeugt im richtigen Augenblick den ernsten Moment. Den Moment, auf den das gesamte Buch hinläuft und der Erwartungen sprengt.
Und dann zeigt sich eben auch, dass der Autor ein Verwirrspiel betreibt. Er nutzt übertriebene Metapher, Wortwitz und ein grandioses Verständnis für fantastische Literatur um etwas Neues zu produzieren. Eben kein Pratchett oder Adams sondern etwas ganz Eigenes. Das begeistert immer wieder auf anderen Ebenen und lässt mich Aath Lan’Tis einfach nur empfehlen.