Very British - ein skurriler Krimi
Mrs Potts' Mordclub und der tote NachbarJudith Potts (77) und alleinstehend hat zwei tägliche Freuden: das Nacktschwimmen in der Themse und ein Glas guten Whiskys. Daneben genießt sie ihr selbstbestimmtes Leben und generiert knifflige Kreuzworträtsel ...
Judith Potts (77) und alleinstehend hat zwei tägliche Freuden: das Nacktschwimmen in der Themse und ein Glas guten Whiskys. Daneben genießt sie ihr selbstbestimmtes Leben und generiert knifflige Kreuzworträtsel für eine Zeitung. Die Beschaulichkeit ändert sich flugs, als sie während des Schwimmens einen Schuss hört und ihren Nachbarn tot auffindet. Die herbeigerufene Polizei findet allerdings keine Leiche und hält Judith für ein wenig überspannt.
Judith beginnt Mithilfe der Hundesitterin Suzie und der Pfarrersfrau Rebecca „Becks“ auf eigenen Faust zu recherchieren. Wenig später gibt es einen zweiten Toten und die ermittelnde Polizistin Detective Sergeant Tanika Malik wirkt auf den ersten Blick ein wenig überfordert.
Erst als DS Malik aus der Not heraus das Trio zu Hilfspolizistinnen macht, kommen die Ermittlungen so richtig in Gang.
Meine Meinung:
Hier handelt es sich um einen typisch britischen Krimi, der im Aufbau an die Doyenne der Kriminalgeschichten, Agathe Christie, erinnert.
Die Geschichte wird von den skurrilen Persönlichkeiten getragen. Dennoch gibt es den einen oder anderen ernsten Gedanken, der erst das Handeln des „Marlowe Mord Club“ ermöglicht: das Kaputtsparen der polizeilichen Infrastruktur bei gleichzeitiger Vorgabe, die Verbrechen schnell aufzuklären, sodass Detective Sergeant Tanika Malik quasi als „Notmaßnahme“, das Damen-Trio zu Hilfspolizistinnen erklärt.
Gekonnt ist die malerische Umgebung in den Krimi eingeflochten. Die Art, wie die Morde verübt worden sind, habe ich erst unlängst in einem anderen Krimi gelesen. Doch das macht gar nichts, denn jeder Autor legt seine Spuren anders. Mehrmals müssen die Damen in Sackgassen umkehren, bis sie den Mechanismus und das Motiv erkennen, nachdem die Morde inszeniert werden.
Fazit:
Wer einen typisch britischen Krimi sucht, wird hier auf seine Kosten kommen. Gerne gebe ich diesem Reihenauftakt 4 Sterne.