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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2021

Auftakt einer Thriller-Reihe

Vanitas - Schwarz wie Erde
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Dieser Thriller ist der Auftakt zu einer Reihe rund um die ehemalige Polizeiinformantin Carolin, die nun als unscheinbare Floristin am Wiener Zentralfriedhof arbeitet. Ihr Leben ist gekennzeichnet von ...

Dieser Thriller ist der Auftakt zu einer Reihe rund um die ehemalige Polizeiinformantin Carolin, die nun als unscheinbare Floristin am Wiener Zentralfriedhof arbeitet. Ihr Leben ist gekennzeichnet von Paranoia, wittert sie doch hinter jedem Kunden, jeder Kundin einen gedungenen Mörder, der sich an ihr rächen möchte. Sie kann sich nie sicher sein, ob die verbrecherische Gegenseite an ihren, durch die Polizei unterstützten, vorgetäuschten Tod glaubt.

Schließlich kommt es, wie es kommen muss: Carolin, soll undercover einen neuen Fall in München übernehmen. Eine Baufirma, die offensichtlich in mysteriöse Todesfälle verwickelt ist, eine Familie, in der nichts so ist wie es scheint.

Meine Meinung:

Dieser Thriller ist mein erstes Buch von Ursula Poznanski überhaupt. Ich lasse gerne den Hype um hochgelobte Autoren ein wenig abkühlen, denn manchmal entpuppen sich die Bücher als Strohfeuer.

Da ich kein ausgesprochener Fan von nervenzerfetzenden Thrillern bin, ist das Tempo dieses Buch für mich in Ordnung.

Wir erleben die Geschichte aus Carolins Sicht, was uns die Figur und deren Entscheidungen näher bringt. Allerdings sind mir einige Handlungen gänzlich unverständlich. Sie, die völlig unscheinbar und zurückgezogen als Floristin in Wien lebt, begibt sich während ihres Auftrags in München völlig unbedarft in allergrößte Gefahr. Mit ihrer Vergangenheit auf eine Gala der High Society zu gehen, erscheint mir mehr als dumm. Sie muss doch damit rechnen, dass Überwachungskameras und Klatschreporter alle und jeden fotografieren und ins Internet stellen.

Sehr gut gefallen hat mir die Kommunikation mit der Polizei durch die Blumensträuße. Das ist eine spannende Idee!

Als Mangel empfinde ich, dass Carolins Vergangenheit so ganz im Dunkeln gehalten wird. Um mich in die Figur hineinversetzen zu können, hätte ich ein paar Informationen mehr gebraucht. Die doch sehr vage gehaltenen Andeutungen, die hier eingestreut worden sind, sind einfach zu wenig. Das hat mich ein bisschen genervt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und auf absolut hohem Niveau.



Fazit:

„Vanitas: Schwarz wie die Erde“ ist ein Thriller, bei dem es dauert, bis der Konflikt so wirklich einsetzt, daher gibt es nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 11.07.2021

Eine gelungene Fortsetzung

Kalt flüstern die Wellen
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Statt seinen 35. Geburtstag, der diesmal mit der „Bonfire Night“ („Guy-Fawkes-Nacht“ oder „Gun-Powder-Plot“, an dem traditionell Freudenfeuer abgebrannt werden, mit Freunden im Pub zu feiern, hat DI Ben ...

Statt seinen 35. Geburtstag, der diesmal mit der „Bonfire Night“ („Guy-Fawkes-Nacht“ oder „Gun-Powder-Plot“, an dem traditionell Freudenfeuer abgebrannt werden, mit Freunden im Pub zu feiern, hat DI Ben Kitto Dienst. Wie es die Autorin so will, finden die Feierlichkeiten ein jähes Ende, als in einem der Scheiterhaufen die verkohlten Überreste eines Menschen gefunden werden.

Die Identität ist bald klar: Ein Neuankömmling, der auf der Insel eine Sternwarte errichten wollte, um mehr Touristen anzulocken. Das ist einigen der konservativen Inselbewohnern, die lieber ihre Ruhe haben wollen, ein Dorn im Auge. Dennoch ist bald ein potenzieller Täter ausgemacht: Der Vogelmann, ein Außenseiter, der aufgrund eines traumatischen Ereignisses in der Kindheit kaum sprechen kann, aber mit Hingabe verletzte Vögel gesund pflegt.

Als auch andere Zugereiste mehr oder weniger deutliche Botschaften erhalten, lässt Ben Kitto den Schiffsverkehr zu den Nachbarinseln einstellen, denn der Mörder ist noch auf St. Agnes. Defacto stellt er die achtzig Einwohner der Insel unter Hausarrest, was dem einen oder anderen so gar nicht gefällt.

Meine Meinung:

Kate Penrose erzählt diesen Krimi aus zwei Perspektiven: Einerseits aus Ben Kittos und andererseits aus der Sicht von Jimmy Curwen, dem Vogelmann. Während wir Leser Ben Kitto als Ich-Erzähler sehr nahe sind, kommen wir dem Vogelmann kaum nahe. Seine Ängste sind jedoch nachvollziehbar.

Gut gefällt mir das Motto der Kriminaltechnikerin Liz Gannick „meine Loyalität gehört den Toten, nicht den Lebenden“, die mit ihrem eigenen Schicksal eine große Last zu tragen hat.

Dieser dritte Fall für Ben Kitto ist spannend angelegt und zeigt das raue Leben auf den unwirtlichen Scilly-Inseln. Die Insulaner sind verschwiegen und verbergen ihre kleinen und größeren Geheimnisse, sodass sich die Suche nach dem Täter als sehr schwierig erweist.

Fazit:

Der Fall lebt – wie schon die vorherigen Bände – vor allem von der tollen Beschreibung der Inseln und ihren Bewohnern. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.07.2021

Schöner Schreibstil

Flucht nach Patagonien
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"Ich liebe Anfänge. Anfänge erfüllen uns mit Erstaunen." (Eugenia Errázuriz/Februar 1937).

Jana Revedin, die durch biografische Romane wie „Margherita“ und „Man nennt mich hier Frau Bauhaus“ bekannt ...

"Ich liebe Anfänge. Anfänge erfüllen uns mit Erstaunen." (Eugenia Errázuriz/Februar 1937).

Jana Revedin, die durch biografische Romane wie „Margherita“ und „Man nennt mich hier Frau Bauhaus“ bekannt ist, hat sich diesmal zweier interessanter Persönlichkeiten angenommen. Zuerst einmal Eugenia Errázuriz (1860-1951), jener aus Chile stammenden Kunstmäzenin, die die Karrieren von Coco Chanel, Pablo Picasso und Blaise Cendrars gefördert hat. Zweite Hauptfigur in diesem Buch ist Jean-Michel Frank (1895-1941), Cousin von Otto Frank, dem Vater von Anne Frank.

Jean-Michel Frank ist die tragische Figur in diesem Buch. Er ist das dritte Kind des jüdischen Ehepaars Léon und Nannette Frank. Jean-Michels Brüder sterben 1915 auf dem Schlachtfeld, der Vater begeht wenig später Selbstmord, weil er sein Vermögen und seine Reputation in Paris verliert und Angst hat, als deutscher Jude an Deutschland ausgeliefert zu werden.

Der homosexuelle Jean-Michel selbst ist aufgrund einer Krankheit behindert, wird Innenarchitekt und Designer. Er arbeitet mit den Brüdern Giacometti zusammen. Er richtet zahlreiche Studios verschiedener Modeschöpfer wie Elas Schiaparelli oder Marcel Rochas ein und lernt die Mäzenin Eugenia Errázuriz kennen.

Eugenia Errázuriz erkennt in beinahe prophetischer Weitsicht, dass Juden in Europa durch den Antisemitismus im Allgemeinen und den Nationalsozialismus im Besonderen gefährdet sind. Sie lädt daraufhin Jean-Michel Frank ein, ihr Grandhotel, das sie unter Einsatz ihres gesamten Vermögens in den Anden errichten will, auszustatten.

Auf ihren Reisen zwischen Paris, New York, Patagonien und Buenos Aires treffen Eugenia und Jean-Michel das Who-is-Who der damaligen Welt, unter anderem die Flugpionierin Amelia Earhart und ihren Navigator Fred Noonan sowie den noch unbekannten Walt Disney, der mit der Geschichte eines Rehkitz‘ namens „Bambi“ aus der Feder des Wiener Juden Felix Salten einen Welterfolg landen wird.

Dazwischen versuchen sie gemeinsam bedrohte Juden aus Deutschland und den vn Nazis besetzten Ländern herauszuholen. Manchmal gelingt es, bei der Familie von Otto Frank gelingt es nicht.

Meine Meinung:

Wie schon in ihren biografischen Romanen „Margaritha“ und „Man nennt mich hier Frau Bauhaus“ hat sich Jana Revedin, selbst Architektin, einer beinahe vergessenen Persönlichkeit angenommen.

Ihre penible Recherche und ihr schöner Schreibstil lassen die Zeit und die Menschen plastisch auferstehen. Dafür gibt es von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.07.2021

Macht Appetite auf Dresden

111 Orte in Dresden, die man gesehen haben muss
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Auch wenn wir schön langsam und mit Einschränkungen wieder reisen dürfe, sind die (Reise)Abenteuer doch noch eher im Kopf.

Diesmal zieht es mich nach „Elb-Florenz“ wie die schöne Stadt Dresden auch genannt ...

Auch wenn wir schön langsam und mit Einschränkungen wieder reisen dürfe, sind die (Reise)Abenteuer doch noch eher im Kopf.

Diesmal zieht es mich nach „Elb-Florenz“ wie die schöne Stadt Dresden auch genannt wird.

Wie wir es aus der 111er-Reihe aus dem Emons-Verlag gewöhnt sind, präsentiert uns die Autorin Gabriele Kalmbach eher unbekannte Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Als Vermesserin darf natürlich ein Besuch des „Gradmessers“ (34), einem Triangulierungspunkt 1. Ordnung des königlichen-sächsischen Triangulierungsnetzes, das von 1862-1890 angelegt wurde, nicht fehlen. Auch die Sternwarte (91) mit dem altehrwürdigen Refraktor aus der Werkstatt Carl Zeiss Jena ist einen Besuch wert.
Ebenso interessant sind die zahlreichen Hochwassermarken, die anlässlich des verheerenden Hochwassers von 2002, das weite Teile Europas überflutet hat, angebracht worden sind (41).
Eisenbahnfans werden von einer Besichtigung des Hauptbahnhofs (36), der Modelleisenbahn (62) oder der Parkeisenbahn (67) begeistert sein.
Ich freue mich schon, wenn ich 2022 anlässlich einer Fachtagung nach Dresden reisen darf. Dieses Buch ist mit im Gepäck, versprochen.

Fazit:
Macht Appetit auf eine Reise nach Dresden. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.07.2021

Eine Firmengeschichte

Eine zündende Idee
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Von diesem Buch bin ich ein wenig enttäuscht, denn ich habe hier etwas anderes erwartet.

Das Buch liest sich stellenweise wie ein nüchterner Konzernbericht und andererseits ein wenig wie eine Selbstbeweihräucherung. ...

Von diesem Buch bin ich ein wenig enttäuscht, denn ich habe hier etwas anderes erwartet.

Das Buch liest sich stellenweise wie ein nüchterner Konzernbericht und andererseits ein wenig wie eine Selbstbeweihräucherung. Für welche Zielgruppe ist es geschrieben? Der Text könnte genauso gut auf der Firmenwebsite stehen. Manches wird mehrfach wiederholt.

Zahlreiche Personen, die von und mit der Firma Austin Power leben kommen zu Wort: Der Eigentümervertreter etwa, einige aktive und pensionierte MitarbeiterInnen oder der Betriebsrat oder Bürgermeister und andere Behördenvertreter.

Die Herausgeberin Andrea Schneider gewährt den Lesern einen Seitenblick auf die Umgebung und die Landschaft sowie auf das Stift St. Lambrecht. Zahlreiche Fotos aus dem Konzern und Faksimiles von Dokumenten vervollständigen die Unternehmensgeschichte.

Ich hätte mir mehr Geschichte zum Sprengstoff selbst und zur Entwicklung der Zündkapsel, die dessen Verwendung sicherer machen, erwartet. Daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.