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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2021

Hat mich nicht vollends überzeugt

Bretonische Idylle
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Dieser 10. Fall für Pierre Dupin ist für mich nicht der beste. Obwohl es genügend Möglichkeiten für Spannung gäbe, werden sie nicht richtig genutzt.

Ja, es gibt zwei Morde, eine Entführung, eine Erpressung ...

Dieser 10. Fall für Pierre Dupin ist für mich nicht der beste. Obwohl es genügend Möglichkeiten für Spannung gäbe, werden sie nicht richtig genutzt.

Ja, es gibt zwei Morde, eine Entführung, eine Erpressung und Dupin löst diesen komplexen Fall innerhalb weniger Tage. OK, die ersten Stunden nach der Entdeckung eines Verbrechens sind entscheidend, aber das hier ...?

Da kann selbst die sommerliche Hitze, das Bad im Atlantik, die auftauchende Robbe oder die Beschreibung der Landschaft nicht mehr viel retten.

Wir Leser haben das alles irgendwie schon gelesen. Nun gut, dass er diesmal mit einem Citroën Méhari unterwegs ist, ist vielleicht ungewöhnlich. Aber ansonsten ist alles wie immer: Nolwenn versorgt ihn mit Informationen, er läuft über den Strand, ausgedörrte Wiesen, trinkt zwei bis drei Cafés, isst das köstliche Salzlamm und leidet, weil er wieder einmal mit dem Polizeischnellboot, der „Bir“ fahren muss - und das zackig.


Fazit:

Es sieht so aus, als ob sich diese Reihe nun dem Ende zuneigt. Von mir gibt es diesmal nur enttäuschte 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Ein gelungener Reihenauftakt

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Oliver Pötzsch, Autor von zahlreichen historischen Krimis entführt uns in das Wien des Fin de Siècle. Es ist die Zeit der krassen Gegensätze zwischen arm und reich, der Großbürgertums, des Antisemitismus ...

Oliver Pötzsch, Autor von zahlreichen historischen Krimis entführt uns in das Wien des Fin de Siècle. Es ist die Zeit der krassen Gegensätze zwischen arm und reich, der Großbürgertums, des Antisemitismus unter Bürgermeister Karl Lueger sowie der rasanten Modernisierung, die auch vor der Polizei und ihren Ermittlungsmethoden nicht Halt macht.

Leopold von Herzfeldt, ein junger ehemaliger Untersuchungsrichter, kommt im Herbst des Jahres 1893 nach Wien, um hier als Inspektor beim Wiener Sicherheitsbüro zu arbeiten. Man hat ihn in die Hauptstadt der Habsburgermonarchie entsandt, um die neuen Ermittlungsmethoden, die in Graz von Professor Gross, dem Begründer der Kriminalistik, entwickelt worden sind, zu etablieren.

Nun, die Beamten des Sicherheitsbüros sind von dem forsch auftretenden jungen Kollegen, der noch dazu hochdeutsch spricht statt wienerisch, so gar nicht angetan. Außerdem sorgt seine Herkunft aus einer wohlhabenden jüdischen Familie für ständige Konflikte.

Bei seiner Ankunft treibt ein Serienmörder, der es auf junge Dienstmädchen abgesehen hat, sein Unwesen. Die Frauen werden nicht nur einfach ermordet, sondern post mortem gepfählt. Wer hat einen solchen Hass auf Frauen, dass er sie gleichsam „übertötet“?

Meine Meinung:

In diesem historischen Krimi spielt Oliver Pötzsch seine ganze Klasse aus. Geschickt verwebt er historische Fakten mit Fiktion. Er schickt Ermittler und Leser gleichermaßen in diverse Sackgassen. Der Showdown am Ende ist elegant und gekonnt herbeigeführt.

Wie schon in seiner Henkerstochter-Reihe sind die Charaktere liebevoll gezeichnet, auch wenn sie echte Ungustl sind. Neben dem sympathischen Ermittler Herzfeldt, der in seinem jugendlichen Elan die alteingesessenen Beamten mehrmals vor den Kopf stößt, gibt es mit dem Totengräber Augustin Rothmeyer und dem Telefonfräulein Julia Wolf zwei spannende Figuren geschaffen. Julia kann von dem mageren Gehalt als Telefonistin im Sicherheitsbüro kaum überleben und verdingt sich nächtens in einem zwielichtigen Lokal als Tangotänzerin und Sängerin.

Die Gegenspieler Herzfeldt sind neben dem Mörder sein Kollege, der Antisemit Oberinspektor Leinkirchner sowie beider Vorgesetzte, der sein eigenes Süppchen zu kochen scheint.

Selbst die kleinsten Rollen wie Herzfeldts neugierige Zimmere sind authentisch dargestellt. Spannend sind auch die innerfamiliären Querelen des Walzerkönigs Johann Strauss. Hier geht es, wie häufig, um Geld.

Als Wienerin, die ein Faible für die Geschichte und Geschichten ihrer Stadt hat, habe ich zahlreiche Orte, die in diesem Buch eine Rolle spielen, wieder erkannt. Oliver Pötzsch hat die Stimmung dieser Zeit bestens eingefangen. Die Verflechtung von Adel und Politik in das (organisierte) Verbrechen sind sehr gut dargestellt.

Sprachlich ist dieser Krimi, wie alle Bücher des Autor, ein Genuss. Obwohl Münchener, versteht er es, seine Figuren im authentischen Wiener Dialekt sprechen zu lassen. Für Leser aus Deutschland empfehle ich ein Glossar, denn manche Ausdrücke sind vielleicht nicht so geläufig.

Fazit:

Diesem historischen Krimi, der den Auftakt einer Reihe bildet, gebe ich gerne eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Krimiunterhaltung vom Feinsten

Donau so rot
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Das ist mein erster Krimi mit dem eigenwilligen, aber sympathischen Chefinspektor Robert Worschädl.

Worschädl und seine Frau Kaoline, eine Psychotherapeutin, feiern ihre Silberne Hochzeit. Während Karoline ...

Das ist mein erster Krimi mit dem eigenwilligen, aber sympathischen Chefinspektor Robert Worschädl.

Worschädl und seine Frau Kaoline, eine Psychotherapeutin, feiern ihre Silberne Hochzeit. Während Karoline von einer Karibik-Kreuzfahrt träumt, kann sich der bodenständige Worschädl gerade einmal zu einer dreitägigen Schifffahrt auf der Donau durchringen, zumal ihn neben der Unbequemlichkeit einer Flugreise auch die horrenden Kosten abschrecken.

Dass dem Jubelpaar auf der Reise von Linz nach Bratislava nicht langweilig wird, dafür sorgt schon Fußballpräsident Breitwieser, der just während der Feier zu seinem 60. Geburtstag tot in der Nachspeise landet.

Robert Worschädl schaltet augenblicklich vom „Privatmann“ in den Modus des Chefinspektors um und beginnt zu ermitteln. Der Geruch von Bittermandeln weist den Weg zu einem gewaltsamen Tod. Doch wer ist der Mörder? Da das Schiff nirgends angelegt an, ist der Täter noch an Bord ....

Meine Meinung:

Mit Robert Worschädl hat Autor Thomas Baum einen sympathischen Ermittler geschaffen. Auf den ersten Blick wirkt Worschädl tollpatschig und ungelenk, da er ein paar Kilos zu viel auf die Waage bringt. So mancher Krimineller hat ihn schon unterschätzt und damit eingefahren. Gemeinsam mit Kollegin Sabine Schinagl hat er eine hohe Aufklärungsquote. Sein Vorgesetzter Stefan Schweitzer hat manchmal zwar seine liebe Not mit Worschädl, der die Vorschriften hin und wieder „situationselastisch“ auslegt. Doch der Erfolg gibt Worschädl recht. Schweitzer ist als Chef leider nicht so souverän wie als Polizist.

Die Charaktere haben so ihre Ecken und Kanten. Gut gefallen hat mir, wie Sabine in ihrem Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann, diesen vor Gericht eiskalt auflaufen lässt.

Entzückend finde ich, dass einige Gedanken aus Sicht eines ewig getretenen Fußballs geschrieben sind. Alle Kapitelüberschriften haben etwas mit Fußball zu tun: Corner, Freistoß oder Foul.
Trotz aller humorvollen Einlagen - wie etwa Worschädls Bad in der eiskalten Donau - nimmt sich der Autor eines ernsten Themas an: Wettbetrug und Spielmanipulationen im Fußball. Und da geht es nicht um die bekannten Vereine in der Bundesliga, sondern um die unbedeutenden Unterklassen des (nicht nur) österreichischen Fußballs.

Der Schreibstil ist locker und der Krimi lässt sich gut an Deck eines Donaukreuzfahrtschiffes lesen.

Fazit:

Das Buch hat mich bestens unterhalten. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Hat mich bestens unterhalten

Kalter Kristall
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In seinem zweiten Krimi mit Chefinspektor Robert Worschädl und Sabine Schinagl lässt der Autor die beiden ohne Wissen des Chefs jenseits der Staatsgrenze in Tschechien ermitteln. Warum eigentlich?

Während ...

In seinem zweiten Krimi mit Chefinspektor Robert Worschädl und Sabine Schinagl lässt der Autor die beiden ohne Wissen des Chefs jenseits der Staatsgrenze in Tschechien ermitteln. Warum eigentlich?

Während einer Wanderung mit Ehefrau Karoline stößt Robert Worschädl auf eine verkohlte Frauenleiche, die als Eliska Cerny, Prostituierte des dubiosen „Flat-Rate-Puffs“ von Harry Kovac identifiziert wird. Als Worschädl und Schinagl erfahren, dass die Tote einen minderjährigen Sohn hat, der verschwunden ist, machen sie sich auf die Suche nach Jakub.

Es gibt zahlreiche Spuren, doch welche führt zum Ziel? Eine davon ist, neben dem Puff ein Asia-Laden, der neben Reis und Sojasauce noch andere Spezialitäten verkauft. Eine andere bringt die beiden Ermittler in den Wellnesstempel von Clemens Wiesbauer sowie zu dessen Bruder, dem rollstuhlfahrendem Rallye-As Florian, der Eliska sehr gut gekannt hat.

Als Karoline in Linz überfallen und bös zugerichtet wird, lässt er alle guten Vorsätzen fallen und aktiviert wieder seinen unorthodoxen Ermittlermodus. Dass dies weder bei seinem ehrgeizigen Chef Stefan Schweitzer noch im Innenministerium gut ankommt, versteht sich von selbst.

Meine Meinung:

Auch dieser zweite Fall für Worschädl & Schinagl hat mir wieder ausgezeichnet gut gefallen. Neben den Einblicken in ihre Arbeit dürfen wir auch wohl dosiert an ihrem Privatleben teilhaben.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Da ich erst im April selbst in den Bezirken Rohrbach und Freistadt unterwegs war, habe ich mich über die Beschreibung der kurvenreichen Straßen amüsiert. Ja, doch, manche Einheimische (Männer wie Frauen) fahren Rallye, wenn sie die Kinder in die Schule bringen oder den täglichen Einkauf erledigen.

Über den im Wellnesstempel urlaubenden und nörgelnden Landesrat musste ich recht herzlich schmunzeln. Dass der dann (angefüttert durch ein Zimmer-upgrade und ähnliche Guttis) zugunsten der Wiesbauer-Brüder im Innenministerium interveniert, ist leider ein typisches Beispiel der österr. Bürokratie. Während sich Stefan Schweitzer davon beeindrucken lässt, zuckt Worschädel nur mit den Schultern und ermittelt einfach weiter.

Wie von Thomas Baum gewöhnt, ist der Schreibstil sehr flüssig und angenehm zu lesen.
Der Kriminalfall ist bestens durchdacht und dicht gewebt. Die vielen kurzen Kapitel bringen Abwechslung und animieren (passt zum Puff) die Leser zum stetigen Weiterlesen. Von Beginn an spannend, undurchsichtig und manchmal auch erschütternd, gibt es eine stimmige Auflösung. Der Leser wird, wie die Ermittler, in so manche Sackgasse gelotst.
Auch diesmal widmet sich der Autor einem ernsten Thema: der florierenden Drogenerzeugung im Nachbarland.

Fazit:

Ein Krimi, der nicht nur durch seine hervorragend durchkomponierte Handlung, sondern auch durch den schwarzen Humor besticht. Gerne gebe ich auch hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Rasanter Reihenauftakt

Gefahr aus dem Watt
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Mit diesem Krimi-Debüt hat Markus Rahaus eine spannende Geschichte geliefert.

Der Tote, den der Hund eines Spaziergängers im Ottendorfer Watt findet, arbeitet genauso wie der zweite in einer Biotechnologiefirma, ...

Mit diesem Krimi-Debüt hat Markus Rahaus eine spannende Geschichte geliefert.

Der Tote, den der Hund eines Spaziergängers im Ottendorfer Watt findet, arbeitet genauso wie der zweite in einer Biotechnologiefirma, die in der näheren Umgebung ihren Sitz hat. Dort gibt man sich wortkarg bis ablehnend, was die ohnehin nicht hoch ausgeprägte Geduldspanne von KHK Olofsen noch kleiner werden lässt. Als dann mehrere Personen, die mit beiden Toten Kontakt hatten, darunter ein Kind, an einer hochansteckenden Virusinfektion sterben, geraten Olofsen und Greiner zunehmend unter Druck.

Man holt einen Experten aus dem Bereich Virologie hinzu, um weitere Todesfälle zu verhindern. Doch wird das gelingen?

Meine Meinung:

Der Autor ist Biologie und kennt sich auch bei Viren aus. Im Erscheinungsjahr 2018 mutet das Thema Viren noch ein wenig exotisch an. Heute, im Jahr 2021 sind Covid-19 bedingt, Viren in aller Munde und die verschiedensten Verschwörungstheorien dazu auch.

Was mir aufgefallen ist, und mir ein wenig komisch vorkommt, ist, dass zwar einige, wie das kleine Kind und seine Mutter sterben, aber Olofsen und Greiner, keinerlei Anzeichen einer Erkrankung zeigen. Die beiden waren ja auch unmittelbar an beiden Tatorten.

Der Kriminalfall an sich hat viele Facetten. Das Motiv des Täters, die Überbevölkerung der Welt zu stoppen, um damit die Enge, die seiner Meinung nach Hass erzeugt, zu beseitigen, klingt schon sehr nach einer Verschwörungstheorie. Leider haben sich angesichts der Pandemie einige Leute solche und ähnliche Theorien zu eigen gemacht.

Hier in diesem ersten Band wird aufgedeckt, warum sich die beiden von Berlin nach Cuxhaven versetzen haben lassen. Nun ja, die sprichwörtliche ruhige Kugel kann Olofsen auch hier nicht schieben. Seine unorthodoxen Ermittlungsmethoden erzeugen bei Kollegen Greiner ebenso Stress, wie bei den diversen Vorgesetzten. Diese sehen allerdings aufgrund der Ermittlungserfolge zähneknirschend über seine ruppige Art hinweg.

Mein Fazit:

Ein rasanter Krimi, der durch die beiden Ermittler gut getragen wird. Es wird nie langweilig, daher 4 Sterne.