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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2018

Ein tolles Buch, nicht nur für Kinder

Erklärs mir, als wäre ich 5
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9 Themen und 181 teils komplexe Fragen, die von der Autorin so beantwortet werden, als stellte sie ein Fünfjähriger. Die neun Themen sind:

Das Universum
Physik
Der Mensch
Psychologie
Unsere Nahrung ...

9 Themen und 181 teils komplexe Fragen, die von der Autorin so beantwortet werden, als stellte sie ein Fünfjähriger. Die neun Themen sind:

Das Universum
Physik
Der Mensch
Psychologie
Unsere Nahrung
Biologie
Wirtschaft und Finanzen
Das Internet
Dinge des Alltags

Im Abschnitt „Wirtschaft und Finanzen“ werden Begriffe wie Bitcoins oder die Panama-Papers erklärt.

Aus dem Themenbereich "Internet": Was ist ein Spoiler?
Wer denkt heute noch an ein Tuningteil beim Auto, wenn er das Wort „Spoiler“ hört? Wahrscheinlich nur noch die Generation 50+, die mit Opel Manta, Ford Capri oder ähnlichen Kultfahrzeugen von damals aufgewachsen ist.

Zwei entzückende Fragen aus dem Bereich „Biologie“ lauten:
„Können Mücken von Regentropfen erschlagen werden?“
„Warum verheddern sich Spinnen nicht in ihren Netzen?“
Die Antworten findet ihr in diesem Buch.

Meine Meinung:

Ich finde dieses Buch wirklich toll, denn es erklärt komplexe Zusammenhänge einfach, aufschlussreich und interessant.

Die Fragen werden klar und ohne schulmeisterlich zu wirken, beantwortet.

Obwohl der Titel „Erklär’s mir, als wäre ich 5“ lautet, eignet sich das Buch auch gut für Senioren, die häufig Fragen zu einem dieser Sachgebiete haben, aber nicht so gerne lange wissenschaftliche Abhandlungen hören oder lesen wollen.

Meine Schwiegermutter (83) ist von diesem Buch begeistert. Sie kann ganz gezielt bei einzelnen Themen nachlesen. Sie findet das Buch anregend und so haben wir bei unseren Besuchen immer wieder neuen Gesprächsstoff.

Fazit:

Ein tolles Buch, das komplexe Zusammenhänge einfach gut erklärt. Nicht nur für Schulkinder, sondern auch für Senioren interessant. Gerne gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

Solothurn spielt mit dem Feuer
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Im dritten Krimi rund um Dominik Dornach bekommt es der Solothurner Kantonspolizist gleich mit mehreren Kriminalfällen zu tun, die ihn und sein Team auf Trab halten. Wie schon in den anderen Krimis ist ...

Im dritten Krimi rund um Dominik Dornach bekommt es der Solothurner Kantonspolizist gleich mit mehreren Kriminalfällen zu tun, die ihn und sein Team auf Trab halten. Wie schon in den anderen Krimis ist die Spannung kaum auszuhalten.

Zum einem wird ein Kinderskelett auf einer Burg gefunden. Sind das die sterblichen Überreste eines von drei Kindern, die dem sogenannten „Bubenfresser“ zugeordnet werden können? Das Blöde ist nur, der Täter ist selbst schon tot und von den beiden anderen Kindern fehlt nach wie vor jede Spur.

Zum anderem, erhält Richter Scheurer eine Briefbombe und wenig später verschwindet sein Sohn spurlos. Besteht hier ein Zusammenhang mit einem jüngst gefällten Urteil? Oder hat man damals den falschen „Bubenfresser“ verhaftet.

Fragen über Fragen, die in gut konstruierten Handlungssträngen, die Leser auf der Suche nach der Lösung mehrmals an der Nase herumführen.

Damit noch nicht genug, scheinen doch militante Islamisten ein Attentat auf das beliebte „Märetfescht“ zu planen.

Dazu kommen noch die persönlichen Schwierigkeiten einzelner Protagonisten. So sieht sich Angela Casagrande unvermittelt mit ihrem Ex gegenüber, der nichts Gutes im Schilde führt. Auch Jana Cranach ist wieder prominent dabei und bringt die Freundschaft zwischen Casagrande und Dornach ordentlich ins Wanken.

Fazit:

Ein vielschichtiger Krimi, in dem diesmal die eine oder andere Figur nicht so ganz sympathisch wirkt. Temporeiche 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Hört die Signale (der inneren Uhr)!

When
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Autor Daniel H. Pink leitet uns in diesem Buch an, unserer inneren Uhr mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Als Produkt langer Evolution reagiert unser Körper auf Licht und Dunkel. Wir erwachen bei morgendlicher ...

Autor Daniel H. Pink leitet uns in diesem Buch an, unserer inneren Uhr mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Als Produkt langer Evolution reagiert unser Körper auf Licht und Dunkel. Wir erwachen bei morgendlicher Helligkeit und, wenn wir zu wenig davon erhalten wie im Winter, bleibt der Spiegel des Schlafhormons Melatonin hoch, und Müdigkeit ist die Folge. Aufgrund der technischen Entwicklungen wie elektrisches Licht ist unser Körper manchmal aus dem Gleichgewicht. Um diese Balance wiederherzustellen, hat der Autor jede Menge Tipps.
Der Ausspruch „jeder tickt anders“ ist hier fast wörtlich zu nehmen. Die innere Uhr jedes Menschen ist ein wenig anders eingestellt. Am Bekanntesten ist die grobe Untergliederung nach „Lerchen“ und „Eulen“. Während die Lerchen (zu denen ich mich auch zähle) schon früh am Morgen topfit sind und die Welt aus ihren Angeln heben könnten, laufen die Eulen erst spät abends zu ihrer Hochform auf. Leider ist es nicht immer möglich darauf Rücksicht zu nehmen. Doch wenn man seine eigenen Präferenzen kennt, lässt sich die eine oder andere Sitzung bestimmt zum „richtigen“ Zeitpunkt ansetzen.

Außerdem geht der Autor auf die unterschiedlichen Schlafbedürfnisse der Menschen ein. Kleine Kinder bis hin zur Volksschule tendieren eher zu den Lerchen. Dann, mit Einsetzen der Pubertät mutieren häufig auch die Frühaufsteher zu Nachteulen und damit zu Langschläfern. Dies führt regelmäßig zu Diskussionen ums Aufstehen und den Schulbeginn. In den USA hat man mit autonomen Beginnzeiten in einzelnen Schulen gute Erfahrung gemacht. Die Unterstufe (also bis 14 Jahre) beginnt zwischen 8:00 und 8:30, die Oberstufe erst eine Stunde später. Das wird auch in Europa diskutiert, doch das würde eine große Änderung in den Fahrplänen der öffentlichen Verkehrsmitteln bedürfen. Daher ist man hier eher ablehnend.

Der Autor bricht eine Lanze für den Mittagsschlaf. Eine halbe genüge, dann können die Menschen wieder gut gelaunt und voller Energie die Herausforderungen des Nachmittags meistern.
Des Weiteren gibt er Tipps, wie man in unserer schnelllebigen Zeit durch wohl kalkulierte Pausen und Entspannungstechniken der eigenen inneren Uhr wieder mehr Gehör schenken kann.

Durch den verständlichen Schreibstil ist das Buch für alle geeignet, die sich und ihrem Körper Gutes tun wollen. Pinks Empfehlungen sind praxistauglich und ferne jeder „Guru“-Mentalität. Mit vielen Beispielen erklärt er, wie die unterschiedlichen inneren Uhren ticken. Wer auf sie und sich hört, kann einer entspannten Zukunft entgegen gehen.

Fazit:

Ein gut strukturiertes Buch über ein spannendes Thema, das ich gerne empfehle. 5 Sterne

Veröffentlicht am 11.06.2018

Ein gelungenes Buch

Gebrauchsanweisung fürs Gärtnern
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Die passionierte Gärtnerin und Gartengestalterin Gabriella Pape hat mit diesem Buch eine herrliche Anleitung für Gärtner und jene, die es noch werden wollen, verfasst.

Sie erklärt uns mit Augenzwinkern ...

Die passionierte Gärtnerin und Gartengestalterin Gabriella Pape hat mit diesem Buch eine herrliche Anleitung für Gärtner und jene, die es noch werden wollen, verfasst.

Sie erklärt uns mit Augenzwinkern und durchaus humorvoll, welche Blüten die heimische Gartenlust treiben kann. Wer einen pflegeleichten Garten haben möchte, sollt sich vom englischen Rasentraum verabschieden. Denn, man höre und staune, ein schöner, saftig grüner Rasen macht eine Heidenarbeit.
Sie räumt auch mit einigen überlieferten Gartenweisheiten auf. Rosen und Lavendel, die immer wieder gerne nebeneinander gesetzt werden, passen eigentlich gar nicht zusammen. Wieso? Lavendel liebt trockene, magere oft steinige Erde während Rosen gerne in guter Erde gedeihen.

Zum Leidwesen der Autorin machen sich die wenigsten (Neo)Gartenbesitzer Gedanken über ihren Garten. Schön muss er sein und wenig Arbeit soll er machen. Häufig ein Widerspruch. Eein Garten muss geplant sein!
Ein besonderes Augenmerk legt die passionierte Gärtnerin auf den Vorgarten, der hierzulande ein wirklich stiefmütterliches Dasein führt. Mit einigen Tipps wird der Vorgarten zu einem ansprechenden Entrée.

Gabriella Pape bricht außerdem eine Lanze für die Stauden, die sie für eine unterschätzte Spezies hält.

Nach der Lektüre dieser Gebrauchsanweisung sehe ich auch unseren Garten ein wenig mit anderen Augen. Da ließe sich doch einiges umgestalten. Ein Projekt für den Herbst und lange Winterabende.

Fazit:

Ein gelungenes Buch für Gärtner und solche, die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Das Leben ist eine Baustelle

(G)LEICHENFEIER
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(G)Leichenfeier ist der zweite Fall für den Detektiv Marco Martin aus Wien.
Bei einer unangekündigten Überprüfung einer Baustelle durch die „Einsatzgruppe gegen Sozialbetrug“ stürzt ein illegaler Bauarbeiter ...

(G)Leichenfeier ist der zweite Fall für den Detektiv Marco Martin aus Wien.
Bei einer unangekündigten Überprüfung einer Baustelle durch die „Einsatzgruppe gegen Sozialbetrug“ stürzt ein illegaler Bauarbeiter zu Tode. Niklas Felder, Chef der Einsatzgruppe gegen Sozialbetrug wird verdächtigt, den Arbeiter gestoßen zu haben. Anja Felder bittet Marco Martin Recherchen aufzunehmen. Obwohl dieser Auftrag seiner üblichen Klientel widerspricht, beginnt der Detektiv mit seinen Nachforschungen, denn Anja ist seine Schwester, mit der er vor längerer Zeit jeglichen Kontakt abgebrochen hat.
Gleichzeitig plagen Marco Martin noch andere Sorgen: Erstens sein Gesundheitszustand. Wegen seiner Vorliebe für gutes Essen und Trinken ziemlich übergewichtig, aber dafür kurzatmig, wird er von seinem Hausarzt auf Diät und Bewegung gesetzt. Zweitens: Martin hat sein Auto an einen jungen Mann verkauft, der blöderweise mit Falschgeld und einem ungedeckten Scheck bezahlt hat.
Noch während Martin mit seinen Vorermittlungen beschäftigt ist, werden weitere Männer aus der Baubranche brutal ermordet.
Da diese aus dem ehemaligen Jugoslawien kommen, ermittelt das zuständige Polizei-Team eher lauwarm. Man hält die Todesfälle für das Ergebnis bandeninterner Machtkämpfe. Doch nicht nur unter den ehemaligen Gastarbeitern gibt es Intrigen. Auch auf der Polizeiinspektion herrscht dicke Luft zwischen Gruppeninspektor Krasberger und seinem Vorgesetzten Grasmugg.

Wird Marco Martin die Unschuld seines Schwagers beweisen können?

Meine Meinung:

Christian Klinger hat mit Marco Martin einen Ermittler geschaffen, der zwiespältige Gefühle in mir auslöst. Einerseits muss ich über seine körperlich nicht berauschende Konstitution schmunzeln, andererseits ist mir sein schnöselige Gehabe ein wenig zuwider. Wieso schnöselig? Es scheint, dass Marco Martin sich für etwas Besseres hält, sich daher lieber in feinen Zwirn (hier eher feines Leinen) hüllt und sich eher mit der leicht snobistischen High-Society aus Döbling beschäftigen möchte. Zu seinem Leidwesen ist der aktuelle Fall genau das Gegenteil: Ehemalige Gastarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien, miefige und ärmliche Wohnungen, Sicherheitsschuhe und Blauzeug sowie Dreck und Unrat wohin man schaut.
Marco stolpert eher in seinen Fällen herum, als klassische Spurensuche zu betreiben. Dazu passt dann der Vorfall im Bad sehr gut, als er ein Kind vor dem Ertrinken retten will und ihm dabei ein Bein bricht.

Gut gefällt mir, dass die Wiener Schauplätze so richtig originalgetreu beschrieben sind. Seien es die Tschocherln in der Favoritner Quellenstraße oder die alten Winzerhäuser, die nach und nach der Baulobby und deren Spitzhacken zum Opfer fallen. Wobei wir wieder beim Thema wären: Das ganze Leben ist eine Baustelle.

Herrlich wieder die Dialoge im breiten Wiener Dialekt und die Schilderung der Charaktere. Besonders amüsiert habe ich mich über Dr. Lichtenfels, seines Zeichens (Winkel)Advokat, der überall dort zu finden ist, wo Beziehungen und juristische Winkelzüge gefragt sind.

„Martin wurde bewusst, dass er eben ein juristische Privatissimum erhalten hatte, und zwar in jenem Fach, das auf keiner Uni gelehrt wurde, denn die Vorlesung ‚Wie lege ich täglich die Welt aufs Kreuz?‘ hatte noch keinen Eingang in den akademischen Lehrplan gefunden.“ (S.331)

Wieder hervorragend gelungen ist das Cover. Wie schon der Vorgänger „Winzertod“ (und auch Nachfolger „Bühnentod“ und „Blutschuld) ganz in weiß gehalten, bietet es dadurch einen perfekten Wiedererkennungswert. Der typische Arbeitshandschuh lässt gleich auf einen blutigen Inhalt schließen.

Die Dissonanzen zwischen dem Arbeiterbezirk Favoriten und dem Nobel-Bezirk Döbling sind perfekt herausgearbeitet, auch wenn sich der Autor vieler Klischees bedient. Immerhin, die kommen ja nicht aus heiterem Himmel.


Fazit:

Ich habe mich wieder gut unterhalten gefühlt. Wer gerne Krimis mit buntem Lokalkolorit und Wiener Dialekt lesen möchte, ist in dieser Reihe gut aufgehoben. Gerne gebe ich 5 Sterne.