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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.03.2024

Ein beeindruckendes Zeitdokument

Die Schwabengängerin
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Regina Lampert (1854-1942) hat mit diesen sehr persönlichen Aufzeichnungen ein beeindruckendes Zeitzeugnis eines sogenannten „Schwabenkindes“ verfasst.

Regina wird 1854 in eine kinderreiche Familie in ...

Regina Lampert (1854-1942) hat mit diesen sehr persönlichen Aufzeichnungen ein beeindruckendes Zeitzeugnis eines sogenannten „Schwabenkindes“ verfasst.

Regina wird 1854 in eine kinderreiche Familie in Schnifis/Vorarlberg hineingeboren, in eine Gesellschaft in der es üblich ist, Kinder als Dienstboten in wohlhabende Gegenden z.B. nach Oberschwaben zu verdingen. Die Aufzeichnungen, die Regina Lampert mit 75 Jahren zu verfassen beginnt, beschreiben die zehn Jahre von 1864 bis 1874 ihres Lebens.

Sie erzählt in einfachen, aber fast poetischen Worten von Heimweh, vom Gänse rupfen (zunächst schafft sie statt der zehn Stück pro Tag nur zwei) und ihrem Arbeitsalltag auf einem Gut nahe Friedrichshafen. Sie wechselt, wie das damals so üblich ist, mehrmals die Arbeitsstelle. In Feldkirch arbeitet sie bei der Familie Frei und muss feststellen, dass das Leben in der Stadt nicht gleichbedeutend mit Reichtum ist. Frau Frei betreibt ein gut gehendes Hutmachergeschäft und braucht deshalb Hilfe im Haushalt und bei den Kinder. Regina, die mit dem Kindern spazieren geht, geniert sich für den altmodischen Kinderwagen, der, wie sie erfährt, schon 50 Jahre auf dem Buckel hat und der von allen nur als das „Zigeunerwägele“ verspottet wird. Als dann für die kleine Ida ein funkelnagelneuer Kinderwagen ins Haus kommt, ist auch Regina stolz.

Die Arbeit bei der Familie Frei endet, als Reginas Mutter stirbt und sie nach Schnifis zurückkehren muss. Wenig später reist sie zu ihrem Bruder Jakob in die Nähe von St. Gallen. Damit enden die von ihrer Enkelin Berta Augustina Bernet transkribierten Aufzeichnungen, die Regina Lampert in zehn Schulheften verfasst hat.

Meine Meinung:

Diese Aufzeichnungen sind aus mehreren Gründen beachtenswert.
Sie sind von einer Frau verfasst, die nur wenige Jahre Schulbildung erhalten hat. Sie geben ein farbenprächtiges Bild dieser Zeit des mühseligen Alltags ab, der vor allem Frauen und Mädchen einiges abverlangt. Wie stark diese Erfahrungen von der Erinnerung geschönt, um nicht zu sagen verklärt sind, lässt sich wohl nicht (mehr) feststellen.
Trotzdem sind diese Aufzeichnungen ein beredtes Zeugnis einer harten bergbäuerlichen Gesellschaft, die, um über die Runden zu kommen, die eigenen Kinder in die Fremde „in Dienst“ gehen lassen mussten, da die karge Landwirtschaft kaum Erträge brachte. Jeder Esser, der nicht selbst durchgefüttert werden musste, hat zum Überleben der anderen Familienmitglieder beigetragen.

Nach einer ausführlichen Einleitung, die auch Abbildungen aus den handschriftlichen Aufzeichnungen beinhaltet, können wir acht von zehn - behutsam redigierten - Hefte lesen. Zahlreiche Abbildungen bereichern dieses Zeitdokument.

Neben den persönlichen Erleben erhalten wir auch Eindrücke vom gesellschaftlichen Leben, der Mode und ortsüblichen Bräuchen. Dies ist wir in der Einleitung angemerkt, eine Fundgrube für Ethnologen und Heimatforscher.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem beeindruckenden Memoire einer ehemaligen Schwabengängerin 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.02.2024

EIn gelungenes Buch zu Freundschaft und Zusammenhalt

Die Stadtgärtnerin, Band 1: Lieber Gurken auf dem Dach als Tomaten auf den Augen (Bestseller-Autorin von "Der magische Blumenladen")
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Dieses Kinderbuch ist eine wahre Augenweide und hat, neben witzigen Dialogen, auch den einen oder anderen ernsten Gedanken.

Worum geht’s?

Antonia „Toni“ und ihre Mutter Lise müssen sich eine neue Wohnung ...

Dieses Kinderbuch ist eine wahre Augenweide und hat, neben witzigen Dialogen, auch den einen oder anderen ernsten Gedanken.

Worum geht’s?

Antonia „Toni“ und ihre Mutter Lise müssen sich eine neue Wohnung suchen, weil Tonis Papa nun mit einem Mann verheiratet ist, Auf Grund der finanziellen Lage es nicht so ganz einfach, eine passende Bleibe zu finden. Auf der einen Seite wollen die beiden die Stadt nicht verlassen, auf der anderen Seite ist die angebotene und finanzierbare Wohnung nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Doch noch weniger sagt den beiden die Vorstellung bei Tonis Großeltern auf dem Land, Oberhoppenhagen (was für ein Name!), wohnen zu müssen zu, zumal sie kein besonders liebevolles Verhältnis zueinander haben .

Nun wird einmal in den sprichwörtlich sauren Apfel gebissen und die Wohnung mit dem winzigen Balkon in der Försterstraße, in der bereits Schulkolleginnen und Schulkollegen von Toni wohnen, vorerst einmal gemietet, bis sich etwas anderes ergibt.

Dabei lernt Toni, dass es auch in anderen Familien nicht alles Gold ist, was glänzt. So erfahren die Leser, warum Elif, die dritte Tochter einer türkischen Familie Geige spielen lernen muss und mit dem lauten Gekratze alle anderen Bewohner nervt, obwohl sie viel lieber Fußball spielen würde. Oder, dass Silans Mutter häufig ihre Lebenspartner wechselt, die leider weder ihr noch ihrem Sohn gut tun. Ja, und dann wäre noch Frau Block mit ihrem Dackel, der von den Kids nur Gurke genannt wird, die über alles und jedes meckert und die sich vermutlich selbst nicht leiden kann.

Um Lise eine Freude zu machen zu machen, schmieden die Kinder einen tollen Plan: Sie wollen heimlich auf dem Flachdach des Hauses einen Dachgarten anlegen und Obst und Gemüse selber ziehen. Also machen sie sich hurtig ans Werk, fragen beim Gärtner nach, finden auf dem Komposthaufen des Friedhofs brauchbare Hornveilchen und helfen zusammen.

Die größte Überraschung, nein, die verrate ich euch jetzt nicht.

Meine Meinung:

Mir hat diese Geschichte und Zusammenhalten sehr gut gefallen. Der Schreibstil von Gina Mayer ist leicht und locker. Die ernsten Themen werden kindgerecht - das empfohlene Lesealter ist 7-8 Jahre - dargestellt. Die Figuren sind liebevoll und individuell beschrieben. Jedes Kind hat seinen ganz besonderen Charakter und seinen persönlichen Kleidungsstil. Da ist zum Beispiel Cora-Lee, die alle Tiere liebt, sogar Blattläuse oder eben Elif, die sowie ihre Schwestern, den Traum ihrer Mutter, eine gefeierte Künstlerin zu sein, leben muss.

Meisterlich gelungen sind das Cover und die Illustrationen im Inneren des Buches von Daniela Kohl. Die Zeichnerinnen werden für mein Gefühl immer viel zu wenig erwähnt. Also, einen extra Blumenstrauß für Daniela Kohl!
Witzig finde ich, dass manches Gemüse, das auf den Vorsatzblättern zu sehen ist, schon angeknabbert ist.

Gut gefallen mir auch die Arbeitsanleitungen für die Aufzuchtshilfen (Eierkartons statt Plastiktöpfchen) der Pflanzen. Ja, man muss nicht immer vorgezogene Ware aus der Gärtnerei kaufen. Selbst ziehen funktioniert auch, leider zwar nicht immer. Dass zum Garteln, wie wir in Österreich sagen, auch Konsequenz, Durchhaltevermögen und Geduld nötig sind, wird auch erwähnt.

Ein bisschen ist bei mir die Sicherheitstechnikerin durchgekommen. Bei der Vorstellung, ein Dutzend oder mehr Personen sind auf einem Flachdach ohne Absturzsicherung (Geländer) unterwegs und die Pflanzgefäße sind nicht gegen Sturm gesichert, hat mir ein wenig die Grausbirnen aufsteigen lassen. Immerhin, das Thema Baustatik ist geklärt worden.

Ich bin schon auf Band 2 „Ich glaub, mich tritt ein Natternkopf“ gespannt, der im Oktober 2024 erscheinen soll.

Fazit:

Dieser schönen Geschichte über Freundschaft, einem friedlichen Miteinander auch in schwierigen Situationen, die mit zahlreichen Gartentipps und Illustrationen punktet, gebe ich 5 Blumentöpfe und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.02.2024

Eine bewegende Familiengeschichte

Hitler, Stalin, meine Eltern und ich
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Der britische Journalist Daniel Finkelstein erzählt in diesem Buch die Geschichte seiner Familie, die nicht nur der Shoa sondern auch dem stalinistischen Regime entkommen sind.

Der Autor geht der Frage ...

Der britische Journalist Daniel Finkelstein erzählt in diesem Buch die Geschichte seiner Familie, die nicht nur der Shoa sondern auch dem stalinistischen Regime entkommen sind.

Der Autor geht der Frage nach, wie die Finkelsteins es fertiggebracht haben, diese Traumata zu überstehen und trotzdem normal zu bleiben. Das liest sich dann, als er erfährt, dass Präsident Reagan die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen besuchen wird, unter anderem so:

„Mum, Reagan fährt nach Bergen-Belsen!“ Ohne sich umzudrehen, antwortete sie: „Na und, da war ich auch.“

Obwohl Finkelsteins Großvater mütterlicherseits, der Berliner Jude Alfred Wiener, die Gefahr, die von Hitler ausgeht, recht früh erkannt hat, entscheidet er sich recht spät, zu spät für die Flucht. Die Familie wird gefangen genommen und nach Bergen-Belsen deportiert. Dort entgeht sie in letzter Minute der Gaskammer.

Die Familie väterlicherseits, wohlhabende polnische Juden, erlebt den stalinistischen Terror als sie nach dem Hitler-Stalin-Pakt vom kommunistischen Regime in einen sibirischen Gulag deportiert werden.

Meine Meinung:

In Zeiten, in denen Antisemitismus wieder „salonfähig“ ist und in Russland ein Diktator herrscht, der alle jene, die nicht seiner Meinung sind, in Straflager deportiert oder umbringen lässt, ist dieses Buch sehr wichtig. Haben wir aus der Geschichte nichts gelernt?

„Was meinen Eltern widerfahren ist, wird mir nicht so leicht widerfahren. Auch nicht meinen Kindern. Aber es könnt passieren? Ja, auf jeden Fall.“

Daniel Finkelstein schildert die Mitglieder seiner Familie allen ihren Schrullen sehr liebevoll. Sie haben trotz aller Gräuel ihren Humor nicht verloren. Sie haben weder vergessen noch verziehen, aber „überwunden“.

Daniel Finkelsteins Buch ist keine Abrechnung mit zwei mörderischen Regimes, sondern eine liebevolle Erinnerung an seine Familie und eindringliche Warnung an seine Leser zugleich.

Fazit:

Dieser Familiengeschichte, die von Hoffnungsschimmern erzählt, als es keine Hoffnung mehr gegeben hat, gebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.02.2024

Fesselnd bis zur letzten Seite

Nachtkommando
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„Nachtkommando“ ist der zweite Fall für Kriminalinspektor Horst Schenke und mein erster dieser Reihe.

Worum geht’s?

In einer eiskalten Jännernacht des Jahres 1940 kehren der Kinderarzt Manfred Schmesler ...

„Nachtkommando“ ist der zweite Fall für Kriminalinspektor Horst Schenke und mein erster dieser Reihe.

Worum geht’s?

In einer eiskalten Jännernacht des Jahres 1940 kehren der Kinderarzt Manfred Schmesler und seine Frau von einem Konzertbesuch nach Hause zurück. Da Schmesler noch ein paar Akten bearbeiten will, geht seine Frau schlafen. Am nächsten Morgen ist nichts mehr, so wie es war: Sie findet ihren Mann tot im Arbeitszimmer, auf dem Schreibtisch einen Abschiedsbrief. Während die Polizei den Tod als Selbstmord zu den Akten legt, kann sich die Witwe damit nicht abfinden und bittet über Vermittlung von Ruth Frankel Kriminalinspektor Horst Schenke um Hilfe.

Schenke steht in Frankels Schuld, denn die junge Jüdin hat ihm vor einiger Zeit geholfen, einen Serienmörder zu fassen, weshalb er sich dieser Bitte nicht entziehen kann.

Schnell entdeckt Schenke Ungereimtheiten am Tatort und schließt einen Selbstmord aus. Eine Wiederaufnahme des Ermittlungsverfahrens wird ihm von „ganz oben“ untersagt. Doch Horst Schenke ist keiner, der sich bevormunden lässt und mit Autoritäten so manche Schwierigkeit hat, besonders dann, wenn etwas vertuscht werden soll.

Gemeinsam mit ähnlich gestrickten Mitarbeitern ermittelt er heimlich weiter. Dabei decken sie Machenschaften auf, die schrecklicher nicht sein könnten und begeben sich in große Gefahr.

Obwohl Horst Schenke die Vorschriften gerne eigenwillig und manchmal auch die Nazi-Doktrin absichtlich falsch auslegt, kann er in diesem Fall letztlich nicht über seinen Schatten springen. Mord bleibt Mord, der den Buchstaben des Gesetzes nach geahndet werden muss, auch wenn es für den Täter gute Gründe für seine Tat gibt und er dafür auch Verständnis aufbringen kann.

Meine Meinung:

Simon Scarrow ist für seine historischen Roman-Serien aus der römischen Antike und der Napoleonischen Kriege bekannt. Mit dieser Reihe „Dunkles Berlin“ steigt er in die grausame Zeit des NS-Regimes ein.

In diesem zweiten Fall der Reihe bekommen wir es mit einen besonders abstoßenden und grausamen Kapitel des NS-Diktatur zu tun: Mit Euthanasie, dem Mord an behinderten Kindern und Menschen, die „für die Volksgemeinschaft nicht nützlich sind“ - also Behinderten, Kranken oder Personen, die nicht in den Wahn der „Reinheit der arischen Rasse“ passen.

Horst Schenke ist ein sympathischer Ermittler mit Ecken und Kanten, der sich mit dem NS-Regime so gar nicht anfreunden kann. Zum einen, erhalten zahlreiche Männer Positionen nicht auf Grund ihrer Fachkompetenz sondern auf ihrer fanatischen Parteizugehörigkeit und zum anderen kann er es nicht leiden, wenn ihm von seinen Vorgesetzten das Ermitteln schwer bzw. durch Interventionen unmöglich gemacht wird. Dass er dabei sein eigenes Leben und das seiner Mitarbeiter aufs Spiel setzt, scheint ihm nicht immer klar oder aber im Sinne der Gerechtigkeit egal zu sein. Auch diesmal muss er letzten Endes eine Entscheidung treffen, die möglicherweise eine fatale Konsequenz für ihn haben wird.

„Schenke öffnete die Tür, an deren Rahmen ein poliertes Messingschild mit seinem Dienstgrad und seinem Namen in Frakturschrift geschraubt war. Der alte, robuste Schreibtisch zeugte von Tradition und Pflichtbewusstsein – ein irgendwie beruhigender und ehrfurchtgebietender Gedanke. Von der Wand hinter dem Schreibtisch starrte ein Porträt des Führers in einem glänzenden schwarzen Rahmen durch den Raum.
Im Gegensatz zum Schreibtisch war die Fotografie nicht Teil der Büroausstattung seines Vorgängers gewesen, sondern kurz nach Schenkes Ankunft angebracht worden – auf Anordnung des Bezirkskommandanten, eines dicken Mannes, der seinen Posten weniger seiner Fachkompetenz, sondern in erster Linie seiner fanatischen Hingabe an die Partei zu verdanken hatte. Schenke wagte es nicht, das Porträt abzuhängen, bemühte sich jedoch nach Kräften, es zu ignorieren.
Er gab sich mit der Genugtuung zufrieden, bei der Arbeit dem Führer den Rücken zuzukehren."

Sehr geschickt verquickt der Autor Fakten mit Fiktion. So treten Reinhard Heydrich als Initiator des Programmes T4 sowie zahlreiche andere willfährige Helfer der Mordmaschinerie auf.

Dieser zweite Fall endet mit mehr als einem Cliffhanger und lässt viel Spielraum für eine oder mehrere Fortsetzungen. Vor allem auch deshalb, weil Horst Schenke zwischen zwei Frauen steht: Karin Canaris, die Nichte von Admiral Wilhelm Canaris sowie der Jüdin Ruth Frankel, deren Schicksal höchst ungewiss sein wird.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Krimi aus der dunklen Zeit des NS-Unrechtsregime 5 Sterne und eine Leseempfehlung, auch wenn ich die reißerische Ankündigung „Pageturner“ oder „Thriller“ nicht leiden kann.

Veröffentlicht am 26.02.2024

Sehr informativ

Medical Cuisine - Gesunder Darm
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Dass der Darm quasi ein spezielles Organ ist, das für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sorgt, hat sich inzwischen herumgesprochen. Dass der Darm besonderer Aufmerksamkeit und Pflege bedarf, auch. ...

Dass der Darm quasi ein spezielles Organ ist, das für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sorgt, hat sich inzwischen herumgesprochen. Dass der Darm besonderer Aufmerksamkeit und Pflege bedarf, auch.

Der theoretische Teil setzt sich wie folgt zusammen:

Warum der Darm für unsere Gesundheit so wichtig ist - die vier Aufgaben des Darms
Die Zentrale in Sachen Darmgesundheit: das Mikrobiom
Wie die Ernährung unsere Darmgesundheit beeinflusst
Die Basis einer darmgesunden Lebensweise: die artgerechte Ernährung - 12 Strategien
Ab auf den Teller: Die Top Ten Lebensmittel für einen gesunden Darm
Warum es eine Medical Cuisine braucht - und wie sie funktioniert
Diese Voraussetzungen braucht es für eine darmgesunde Küche
Was noch zum darmgesunden Lebensstil gehört

Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet. Ganz besonders wichtige Infos sind noch in einem farblich abgehobenen Kästchen dargestellt.

Die Umstellung auf den darmgesunden Lebensstil sollte langsam erfolgen und Bewegung, die Spaß macht, gehört auch dazu.

Zu den Rezepten ist zu sagen, dass sie für zwei Personen ausgelegt sind - halbieren geht leichter als vierteln. Nein, ganz im Ernst, es lässt eher eine Freundin oder Ehepartner für neuen Rezepte erwärmen als eine Familie mit Kindern. Ich finde, die Rezepte sollten zuerst im kleinen, eigenen Rahmen ausprobiert und eventuell an den innerfamiliären Geschmack werden angepasst werden. So können Enttäuschungen vermieden werden.

Johann Lafer betont, dass exotische und teure Lebensmittel nicht verwendet werden. Nun, das ist möglicherweise Ansichtssache. Für manche sind 500 Gramm Spargel oder Lachs (und das alles in Bio-Qualität) nicht ganz erschwinglich.

Die genaue Zutaten/Einkaufsliste, Kalorien/Nährwertenangaben sowie die Zubereitungszeit und die Schritt-für-Schritt-Anweisung lassen auch ungeübte Köche nicht verzweifeln. Gut finde ich, dass es eine einfache Variante sowie eine für „Fortgeschrittene“ in Sachen Darmgesundheit gibt.

Das „Tom yang gung“ gibt es mit Garnelen oder als vegane Variante mit Knuspertofu. Die Kürbissuppe mit Orangenfilets bzw. die Kürbis-Kokos-Suppe werde ich demnächst ausprobieren. Ich liebe den nussigen Geschmack des Kürbis. Ach, und in Sushi und Maki könnte ich mich sowieso eingraben!

Aber, die größte Freude bereitet mir, dass Spaghetti Carbonara als darmgesund eingestuft sind! Allerdings puristisch italienisch - ohne Obers! Auch die vegetarische Variante (mit Pilzen und Schwarzwurzeln plus ein bisschen Obers) klingt gut

Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei, selbst Köttbullar oder Dürüm können nachgekocht werden. Ein Streifzug durch die internationale Küche.

Fazit:

Das Wesentliche ist im 70 Seiten umfassenden Theorieteil gut erklärt. Es folgen Rezepte und Fotos von köstlich aussehende Gericht. Dem Vernehmen nach sind sie einfach zuzubereiten. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.