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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2018

Hexenjagd in Luzern

Luzerner Totentanz
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Der vierte Fall für Cem Cengiz ist in der Weihnachtszeit angesiedelt, einer Zeit, in der Friede, Freude und Fröhlichkeit vorherrschen sollte.

Doch dem ist nicht so. Barbara Amato trauert immer noch um ...

Der vierte Fall für Cem Cengiz ist in der Weihnachtszeit angesiedelt, einer Zeit, in der Friede, Freude und Fröhlichkeit vorherrschen sollte.

Doch dem ist nicht so. Barbara Amato trauert immer noch um Kollegen und Lebensmensch Rolf, der während eines Einsatzes erschossen wurde.
Cem ist mit seiner Lila ausgelastet und doch spukt ihm die toughe Staatsanwältin Eva noch immer im Kopf herum. Noch bevor sich die Ermittlergruppe den Weihnachtsfeierlichkeiten hingeben können, haben sie alle Hände voll zu tun.

Ein kleines Mädchen wird im Männliturm als Engel herausgeputzt gefunden. Daneben mystische Zeichen mit Blut gemalt. Die Kleine ist unversehrt, spricht aber kein Wort. Die „Sträggele“ so erfährt Cem schließlich doch, hat ihr verboten darüber zu sprechen.
Es wird nicht das einzige Mädchen sein, das auf ähnliche Weise präsentiert wird.

Cem ist mit der Schweizer Sagenwelt nicht sehr vertraut und so nimmt er die Hilfe des Holländers Marius gerne an. Die „Sträggele“ ist, so erfährt man, eine rothaarige Hexe, die vor allem zu Weihnachten auf Rache sinnt.

Doch wer ist Marius wirklich? Er scheint er ein Geheimnis vor allen zu verbergen. Kann Cem ihm trauen? Hat er etwa mit der „Sträggele“ zu tun?

Nicht nur die fieberhafte Suche nach dem Täter raubt Cem den Schlaf. Nein, auch Freundin Lila macht ihm Zores, weil sie sich zu Marius hingezogen fühlt.
Damit noch nicht genug, bekommt das Team einen neuen Chef von außen: Susanne Oggenfus, die wie ein Feldwebel auftritt.

Werden Cem und sein Team der Sträggele das Handwerk legen können, bevor ein Kind getötet wird?

Meine Meinung:

Wie wir es von Monika Mansour gewöhnt sind, wird ein raffiniertes und Atem raubendes Szenario entworfen. Sei es, dass Barbara Amato unter Verdacht gerät, die Sträggele zu sein oder die neue Figur von Marius, dessen Geheimnis erst spät enthüllt wird. In diesem 4. Fall für Cem Cengiz wird klar, dass Aberglauben und Hexenwahn doch noch nicht ganz ausgerottet sind, dass rothaarige Frauen verfolgt und ein Scheiterhaufen bereits errichtet ist.
Der Perspektivenwechsel zwischen den Ermittlern und der Sträggele ist temporeich. Letztlich entpuppt sich die Sträggele als zutiefst verletzte Seele.

Wie immer werden auch Eigenarten des Schwyzerdütsch unter die Leser gebracht. Statt parken parkiert man, der Nikolaus tritt als Samichlaus auf und statt des Krampus begleitet ihn der Schmutzli.

Fazit:

Wer einen hervorragenden Krimi mit Tiefgang lesen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Ich empfehle allerdings, die drei Vorgänger zuerst zu lesen. Dann erhalten einige Hinweise jene Brisanz, die sie haben.
Auf jeden Fall erhält dieses Buch 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Das Berg Isel-Stadion rockt

Veilchens Feuer
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Valerie und Stolwerk befinden sich auf einem geschenkten Selbstfindungsseminar, als Veilchen der Anruf ihres Vorgesetzten Berger, ereilt, die Drohungen gegen Wolf Rock zu untersuchen.

Wolf Rock, ein ...

Valerie und Stolwerk befinden sich auf einem geschenkten Selbstfindungsseminar, als Veilchen der Anruf ihres Vorgesetzten Berger, ereilt, die Drohungen gegen Wolf Rock zu untersuchen.

Wolf Rock, ein alternder Rockstar, wird wegen eines Verbrechens, das er im Jahre 1976 begangen haben soll, massiv bedroht. Leider fehlt dem Star jegliche Erinnerung, da er diese Zeit mit „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ augenscheinlich ein wenig zu ausgiebig verbracht hat.

Valerie und ihr Team haben nur wenige Tage Zeit, den mysteriösen Attentäter zu finden.
Bei ihren Recherchen stoßen sie auf mehrere schräge Vögel, die alle irgendwie mit dem Sänger auf seltsame Weise verbunden scheinen.
Als Hauptverdächtiger entpuppt sich der Manager Gustl Benz. Er ist der größte Nutznießer, sei es von einem lebenden oder einem toten Wolf Rock.
Doch, ist er wirklich der Drohbriefschreiber und potentielle Mörder?

Joe Fischler vermag es, einen ungemein spannenden zweiten Fall für Veilchen zu schreiben. Die Rückblenden in das Jahr 1976 lassen die Leser schaudern, mit dem Mädchen leiden und gleichzeitig spekulieren.

Die Personen des ersten Falls tauchen wieder auf. Der unsägliche Landeshauptmann Freudenschuss, vor dem auch der Brigadier des Verfassungsschutzes klein beigibt, Veilchens Stellvertreter Geyer, der eine positive Entwicklung durchzumachen scheint, in dem er seine Chefin vor einer großen Dummheit bewahrt und, last but not least, EDV-Guru Schmatz, der zu seinem Leidwesen in alten analogen Unterlagen kramen muss.

Die Charaktere sind von Joe Fischler weiterentwickelt worden. Der beleidigte Geyer zeigt menschliche Züge und verhält sich äußerst loyal.

Ja, so mag ich Krimis – dramatisch bis zum Schluss.
Mit dem Cliffhanger der letzten Seiten gelingt es dem Autor, die Leser nach einer Fortsetzung dürsten zu lassen.
Hoffentlich erscheint Band drei bald!

Veröffentlicht am 03.02.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

Schwarzer Lavendel (Ein-Leon-Ritter-Krimi 2)
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Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter und Capitaine Isabelle Morell haben ihren zweiten Kriminalfall zu lösen.

Inhalt:

Leon, wird von seiner alten Tante Odette mit einem kleinen Weingut beschenkt. Wer die ...

Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter und Capitaine Isabelle Morell haben ihren zweiten Kriminalfall zu lösen.

Inhalt:

Leon, wird von seiner alten Tante Odette mit einem kleinen Weingut beschenkt. Wer die alte Dame kennt, weiß, dass Odettes generöse Gaben einen Pferdefuß haben können, diesmal in Form eines drohenden Abbruchbescheids für das Presshaus. Doch das ist nicht die einzige Unbill der Leon ausgesetzt ist: eine mumifizierte Frauenleiche wird auf dem Grundstück gefunden. Schnell ist klar, dass die Tote erst vor einigen Jahren, aber höchst professionell mittels viel Chemie „haltbar“ gemacht wurde. Zu welchem Zweck?
Gleichzeitig taucht Anna Winter, die ihre Zwillingsschwester Susan, vermisst bei Isabelle auf. Der Verschwundenen wird anfänglich wenig Bedeutung beigemessen, doch als eine weitere mumifizierte Frau entdeckt wird, werden erste Zusammenhänge klar.

Doch wer ist der Täter? Einige Spuren deuten auf Pelletier hin, der wegen Sexualdelikten vorbestraft ist, die aber in Le Lavandou nicht bekannt sind. Außerdem wohnten sowohl die Toten als auch Susan einige Tage in Pelletiers Herberge.
Doch auch der geistig behinderte Fréderic und der Arzt Dr. Ravier geraten ins Visier der Ermittler.

Wird Susan rechtzeitig gefunden?
Muss Leon sein Haus abreißen? Kann er die Urkunden zur Errichtung des Gemäuers beibringen?

Erzählstil/Spannung:

Die Geschichte ist spannend und glaubhaft erzählt.
Der Autor legt Spur um Spur, verwirft eine, deutet auf eine andere Möglichkeit und überrascht letzten Endes mit einem ungewöhnlichen Ende.

Der Krimi liest sich leicht und flott. Es ist kaum möglich aufzuhören. Er saugt einen direkt ins Geschehen.

Schön wird auf die Beziehung zwischen Leon und Isabelle bzw. zu Isabelles Tochter Lilou eingegangen. Leon, durch ein tragisches Flugzeugunglück seiner Frau, verwitwet, hat die nötige Geduld, Sorgen und Nöte der pubertierenden Lilou ernst zu nehmen.
Es gelingt ihm auch, sein eigenes Trauma, eben den Tod seiner Frau, langsam aber sicher aufzuarbeiten.

Charaktere:

Dr. Leon Ritter hat Freude an der Arbeit in der Rechtsmedizin. Doch wenn er einmal in Fahrt ist, kommt es manchmal vor, dass er es mit den Vorschriften nicht ganz so genau nimmt. Er hat ein großes Herz für die Nöte seiner Mitmenschen.

Isabelle Morell ist die toughe Polizistin, die sich in der männlich dominierte Welt recht gut behauptet. Als Mutter glaubt sie, versagt zu haben.

Ein schmieriger Charakter ist Pelletier, ein Ex-Häftling, der den Namen seiner Frau angenommen hat und auf ihre Kosten lebt.

Die üblichen Querelen zwischen den einzelnen Polizeidienststellen dürfen auch nicht fehlen.

Fazit:

Ein toller Krimi mit ausgesuchten Protagonisten, einigem Lokalkolorit und trockenem Humor.
Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 03.02.2018

Der Titel - eine Metapher

Brennender Midi
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Es ist Anfang September im Süden Frankreichs. Schüler und ihre Eltern sind aus den Ferien zurück - der gewohnte Alltag beginnt. Doch nicht ganz!
Mitten in der Nacht stürzt über einem Olivenhain ein Schulflugzeug ...

Es ist Anfang September im Süden Frankreichs. Schüler und ihre Eltern sind aus den Ferien zurück - der gewohnte Alltag beginnt. Doch nicht ganz!
Mitten in der Nacht stürzt über einem Olivenhain ein Schulflugzeug der französischen Armee ab. Der Pilot Matelly, ein Flugschüler kurz vor seiner Abschlussprüfung und begeisterter Flieger, kommt ums Leben.
Journalisten, Gendarmerie, Flugunfallkommission, Leiter der Flugausbildung und die Rechtsmedizinerin - alle treffen sich am Unfallort.
Ermittler Roger Blanc wird beim Eintreffen von der als "Hexe" verschrienen Nachbarin mit einer Handvoll Salz attackiert.
Die ersten Erkundigungen Blancs ergeben ein indifferentes Bild. Zackige Befehle, knappe Antworten und ein wütender Olivenhainbesitzer, der seine Freude über den Absturz nicht verhehlen kann ("wieder einer weniger") runden das chaotische Bild ab. Es gibt kaum brauchbare Zeugenaussagen. Ange, die „Hexe“ stammelt etwas von „grünen Flüchen“, doch wie ist das zu bewerten?

Die Gerichtsmedizinerin entdeckt bei der Obduktion Matellys einen massiven Sehfehler und Aufputschmittel in seinem Körper. Doch Blanc wird bei seinen Nachforschungen auf dem Stützpunkt zwar der Gebrauch der „Muntermacher“ bestätigt, aber ein Augenfehler – niemals! Allerdings stellt sich heraus, dass mehrere Piloten einem einträglichen Nebenjob nachgehen. Liegt hier ein Mordmotiv?

Langsam tasten sich Roger Blanc und sein Team vorwärts, als es eine zweite Leiche gibt. Diesmal ist es der algerische Landarbeiter, der in ausgerechnet jenem Olivenhain tätig ist, in den das Flugzeug gestürzt ist. Zufall?
Die Ehefrau verschweigt etwas und die Tochter verschwindet. Erst durch die unorthodoxen Ermittlungsmethoden von Capitaine Blanc kommt Licht ins Dunkel.

Auch Roger Blancs Privatleben spielt wieder eine Rolle. Er pflegt nach wie vor ein Verhältnis mit Avelin Vialaron-Allègre, der Gemahlin jenes (korrupten?) Staatssekretärs, der für seine Versetzung verantwortlich zeichnet.

Wieder bei den Ermittlungen dabei: Marius, Fabienne und Ehrgeizling Nkoulou.

Weil bei einer früheren Polizeiaktion gepfuscht wurde, die nun wieder unter den Teppich gekehrt werden soll, tritt der Herr Staatssekretär wieder auf den Plan. Wird sich Roger Blanc auf diesen Deal einlassen?


Erzählstil/Spannung:

Auch dieser Krimi ist, wie seine Vorgänger, leicht und flüssig zu lesen. Sprachlich ist dieser, nun dritte Fall ein wenig derber geraten. Gleich auf den ersten Seiten wird häufig geflucht.

Der Einstieg ist dramatisch und verlangt unbedingt nach einem Weiterlesen.
Wer Cay Rademacher kennt, weiß, dass er die Leser gekonnt aufs Glatteis führt. Er legt Spuren, verwirft sie wieder und sorgt für überraschende Wendungen bis zum Ende.

Charaktere:

Roger Blanc ermittelt wieder mit seinen etwas unorthodoxen Methoden. Er zapft Quellen an, die manch anderer nur mit einen glühenden Zange angreifen würde. Er versucht sich ein umfassendes Bild von Opfer und möglichem Täter zu machen.

Fabienne, seine EDV-technisch versierte Mitarbeiterin, die auch vor nicht ganz legaler Informationsbeschaffung nicht zurückschreckt, hat Heiratspläne.

Natürlich zentriert sich alles auf Roger Blanc. Trotzdem erhalten die anderen Figuren ihre individuelle Note. Chef Nkoulou spielt diesmal nur eine untergeordnete Rolle.
Auch Madame Avelin Vialaron-Allègre hat diesmal nur eine kleine Gastrolle. Wird sich das Verhältnis auflösen? Cih finde diese Kette rauchende Staatsanwältin recht amüsant.

Fazit:

Ein durchaus spannender Krimi, in dem ewige Themen wie soziale Unterschiede, Drogenhandel, Kriminalität gekonnt mit aktuellen Problemen wie IS und der Hinwendung zum religiösen Fanatismus verknüpft werden.

Veröffentlicht am 03.02.2018

Grandios Fortsetzung

Mörderische Wahrheiten (Ein Carlotta-Fiore-Krimi 2)
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Dieser zweite Krimi rund um Konrad Fürst und Carlotta Fiore schließt beinahe nahtlos an den ersten Krimi „Wiener Totenlieder“ an.

Inhalt:

Seit dem Sturz von Konrad Fürst von der Beleuchterbrücke in ...

Dieser zweite Krimi rund um Konrad Fürst und Carlotta Fiore schließt beinahe nahtlos an den ersten Krimi „Wiener Totenlieder“ an.

Inhalt:

Seit dem Sturz von Konrad Fürst von der Beleuchterbrücke in der Wiener Staatsoper sind eineinhalb Jahre vergangen. Während Konrad im Koma liegt, bekommt Carlotta von Hannes Fischer einen Sohn, Konny. Nun erwacht Konrad aus dem Koma, leidet aber an Amnesie. Die Verbindung zwischen Konrad und Carlotta ist recht verworren, glaubt sie ja seine Tochter zu sein, die im Alter von vier Jahren entführt wurde.
Während Konrad nun bei Lotta einzieht, ereignen sich mehrere Morde an Jugendlichen, die genau nach demselben Strickmuster verübt werden, wie bei jener Mordserie vor dreißig Jahren, bei der Konrad Fürst die Ermittlungen leitete. Der Mörder, Dr. Alfred Riedl, wurde seinerzeit gefasst und ist just kurz vor Beginn der aktuellen Taten im Gefängnis verstorben.

Die Polizei unter der Leitung von Heinz Krump steht vor vielen Rätseln. Wie kommt die DNA des Toten an die aktuellen Mordopfer?

Trotz seiner Amnesie soll Konrad Fürst der Polizei helfen. Doch wird es ihm mit Hilfe von Carlotta gelingen die Mordserie aufzuklären?
Und was ist mit dem Geheimnis um Carlottas Herkunft?

Erzählstil/Spannung:

Die Autorin hat einen beeindruckenden Erzählstil. Der Leser ist gezwungen weiterzulesen, egal ob das Bett oder die Arbeit ruft.

Sie schafft es, mehrere scheinbar parallel existierende Handlungsstränge so dicht miteinander zu verweben, dass der Leser sehr aufmerksam lesen muss, um sich nicht im Netz der Erzählkunst zu verheddern.
Der Kunstkniff, die Erzählperspektiven zu wechseln, wird eingesetzt und erhöht so die Spannung. Der Leser kann sich recht gut mit Carlotta (Ich-Form) identifizieren. Die Sicht der Opfer ist durch die kursive Schrift und die Erzählperspektive ein wenig abgemildert.

Theresa Prammer macht es den Lesern nicht leicht. Sie lockt sie auf mehrere Fährten, verwirft diese wieder und zeigt neue Spuren auf. Ich bin eine Zeitlang einem ganz falschen Verdacht nachgegangen, nämlich, dass Florian, des Polizeichefs kiffender Sohn, in diese Mordserie verwickelt sein könnte. Doch vielleicht spart sich die Autorin ihn für einen weiteren Krimi auf.
Die Spannung ist manchmal unerträglich! Auch die privaten Verwicklungen sind geschickt verknüpft und verknotet.

Charaktere:

Carlotta ist nun Mutter. Sie versucht ihr Kind zu schützen. Gleichzeitig belastet sie ihre eigene unklare Vergangenheit. Ist sie Konrad Fürsts einstmals entführte Tochter Julia? Sie könnte eine brillante Ermittlerin werden, doch belastet sie ihre unklare Herkunft. Wird es ihr gelingen doch noch in den Polizeidienst einzutreten?

Hannes Fischer, Konnys Vater, ist ziemlich verunsichert was seine Beziehung zu Carlotta angeht. Auf der einen Seite liebt er sie wirklich, aber auf der anderen Seite jagt sie ihm auch regelrecht Furcht ein. Warum sie nicht miteinander Klartext reden?

Konrad Fürst, der toughe Polizist, der nie an den Tod seiner entführten Tochter Julia geglaubt hat. Der, weil Krump die Ermittlungen einstellen ließ, den Polizeidienst quittiert hat. Schön und überzeugend, wie er sich wieder in die Wirklichkeit zurückkämpft.

Der nunmehrige Polizeichef Heinz Krump ist ein recht undurchsichtiger Charakter. Die einzige wirklich hervorstechende Eigenschaft ist sein krampfhafter Ehrgeiz. Dafür opfert er auch seinen eigenen Sohn, den er kiffend zu den Ermittlungen und den Pressekonferenzen mitschleppt, um ihn im Auge zu behalten.

Ja und zu guter Letzt die Kinder des Dr. Alfred Riedl.
Natürlich kann man ihre Beweggründe nicht gutheißen, ein klein wenig Verständnis lässt sich dennoch für sie aufbringen. Nachdem der Vater als Serienmörder enttarnt und verurteilt wurde, ist für sie die heile Welt zusammengebrochen.

Fazit:

Fast noch eine Spur besser wie der erste Teil „Wiener Totenlieder“. Zum besseren Kenntnis der Personen und ihrer Beweggründe ist es gut, ich zu lesen.
Selten hat mich ein Krimi so in Atem gehalten wie dieser.