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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2020

Eine gelungene Fortsetzung des Stoffes

Das Erbe der Päpstin
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Helga Glaesener spinnt rund um den historischen Roman „Die Päpstin“ von Donna W. Cross eine eigene Geschichte, die aber die der Päpstin und Gerold mehrfach berührt.

Freya ist Gerolds Enkelin und lebt ...

Helga Glaesener spinnt rund um den historischen Roman „Die Päpstin“ von Donna W. Cross eine eigene Geschichte, die aber die der Päpstin und Gerold mehrfach berührt.

Freya ist Gerolds Enkelin und lebt mit ihrer Schwester und der Mutter Gisla als Sklavin bei den Wikingern. Die drei Frauen sind häufig sexueller Gewalt ausgesetzt und als sich Gisla schützend vor Freya wirft, wird sie von einem besonders grausamen Wikinger ermordet. Die Schwestern können fliehen, doch zuvor hat Freya den Angreifer noch schwer verletzen können.
Verkleidet erreicht Freya Rom und muss miterleben, wie Johanna und Gerold bei der Osterprozession des Jahres 858 ermordet werden. Wieder ist auch Freya in Gefahr, denn das Intrigenspiel der Kirche hat sie als Verwandte von Gerold ausgemacht.

Doch nicht nur kirchliche Würdenträger sind hinter Freya her, auch die dänischen Wikinger haben noch eine Rechnung mit ihr offen ....

Meine Meinung

Ich kenne schon mehrere Bücher der Autorin, die in der Renaissance in der Toskana spielen. Daher ist mir der Schreibstil vertraut. Voller Erwartung habe ich dieses Buch begonnen und bin nicht enttäuscht worden. Die Geschichte rund um Päpstin Johanna und den Baumeister Gerold wird stellenweise parallel weitergeführt. Nach dem gewaltsamen Tod der beiden, nimmt Freyas Geschichte ihren eigenen Lauf.

Die Leser erwartet eine opulente Darstellung dieser Zeit, in der man sich recht leicht den Unwillen der omnipräsenten Kirche zuziehen konnte. Es genügte schon, ein wenig intelligenter als ein Mönch oder Priester zu sein. Vor allem willensstarke Frauen, die mit ihrem Wissen und Heilkünsten den Kirchenbrüdern überlegen sind, sind häufig gefährdet.

Freya trifft allerdings auch immer wieder auf Personen, die ihr Obdach gewähren, die sie schützen. Alles in allem ist Freyas Geschichte schön rund erzählt. Es ist kaum zu merken, dass hier eine andere Autorin am Werk war. Das soll aber jetzt nicht heißen, dass Helga Glaesener Donna W. Cross Schreibstil imitiert hätte. Die beiden Autorinnen ergänzen sich perfekt. Donna W. Cross hat zugestimmt, dass die Geschichte der Päpstin aufgegriffen und weitergesponnen wird.

Fazit:

Ein schönes, rundes Mittelalterepos, das die Intrigen rund um die Kirche, den Papst und die Wikinger weiter spinnt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.07.2020

EIne interessante Auseinandersetzung

Wagner, ein ewig deutsches Ärgernis
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„Richard Wagner war kein geistiger Wegbereiter des deutschen Nationalsozialismus“, behauptet der israelische Historiker Moshe Zuckermann.

Wie kommt Zuckermann auf diese Idee?

In acht Kapiteln versucht ...

„Richard Wagner war kein geistiger Wegbereiter des deutschen Nationalsozialismus“, behauptet der israelische Historiker Moshe Zuckermann.

Wie kommt Zuckermann auf diese Idee?

In acht Kapiteln versucht Moshe Zuckermann, seine Thesen zu untermauern:

Richard Wagner - ein deutsches Ärgernis
Revolutionäre Tondichter
Exkurs: Musikalische Gestik
Wagners Antisemitismus
Antisemitismus in Wagners Werk?
Werk und Person
„Dreigestirn ewig verbundener Geister“ und die Folgen
Wagner in Israel oder Die Wonnen der Ignoranz

Schon auf Seite 12 kann man lesen:

„Ein geglücktes 1848 hätte – pauschal ausgedrückt – einen Rückzug in die 'deutsche Innerlichkeit' im Sinne einer Flucht aus dem Leben in die Irrationalität, ins Mystische, in Kunst um der Kunst willen' als Ideologie, hätte Bismarck, vielleicht gar Hitler unwahrscheinlich gemacht. Eine erfolgreiche Revolution 1848 hätte Deutschland vermutlich auf den demokratischen Pfad geführt und einem Heine gehuldigt. Nur ein undemokratisches Deutschland konnte Wagner als Hohepriester deutschen Geistes feiern.“

Da ist wohl etwas Wahres dran, denn eine Monarchie hat wenig Demokratisches an und in sich.

Richard Wagner ist nicht der einzige Antisemit seiner Zeit. Diese Haltung ist sowohl in Europa als auch in den USA weit verbreitet. Man denke nur an Alma Mahler-Werfel, eine glühende Antisemitin, die dennoch zweimal mit jüdischen Männer (Gustav Mahler und Franz Werfel) verheiratet war.

Ebenso erschreckend wie typisch, ist die Meinung vieler Menschen, dass Richard Wagner (1813-1883) ein Weggefährte des Massenmörders Adolf Hitler (1889-1975) gewesen sei. Wagner war bei Hitlers Geburt schon sechs Jahre tot (S. 140).

Im Kapitel „Wagner in Israel oder Die Wonnen der Ignoranz“ geht Moshe Zuckermann auf das Aufführungsverbot von Richard Wagner ein, der zur Unperson ernannt wurde, während die israelischen Politiker schon längst wieder beste Beziehungen zu Deutschland (und seinem Kapital) pflegen. Wagner wird von den konservativen Kräften in Israel weiterhin als Feindbild gepflegt, obwohl er bei den meisten der Shoa-Überlebenden, wenig bis keinen Stellenwert hat (S. 129). So verhängt der Staat Israel einen Boykott über einen Komponisten, den man mögen oder nicht mögen kann.

Wichtiger wäre die Auseinandersetzung Israels mit seiner Geschichte, als es von der Rolle als Opfer (die in keiner Weise bestritten werden soll) zum Täter wird, wenn man an die eigenen Verbrechen wie z.B. die illegale Besetzung(en) in Palästina denkt, Doch darüber kann und will man in Israel nicht diskutieren.

„Heute sei Wagner kein deutsches Ärgernis mehr, meint Zuckermann: Die einzigen, die sich noch um ihn kümmerten und ihn hin und wieder als Ärgernis inszenierten, seien die Regisseure; sie würden dafür zumeist ausgebuht werden.“ Zu recht, wenn sie ihrerseits Wagners Opern mit Hakenkreuzen und sonstige NS-Symbolen ausstatten und damit verunzieren.


Fazit:

Man muss Wagners Werke immer im Rahmen des historischen Kontexts betrachten und sich nicht die, eigenwillige oft falsche, Interpretation eines ebenso eigenwilligen Regisseurs aufdrängen lassen. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.07.2020

Ein ungewöhnlicher Krimi

Tod auf der Tageskarte
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Matthäus Spielberger ist Wirt der „Blauen Traube“ in Dornbirn und könnte ein erfülltes bzw. beschauliches Leben als solcher führen, wäre da nicht seine besondere Gabe: Nach einer Kopfverletzung „sieht“ ...

Matthäus Spielberger ist Wirt der „Blauen Traube“ in Dornbirn und könnte ein erfülltes bzw. beschauliches Leben als solcher führen, wäre da nicht seine besondere Gabe: Nach einer Kopfverletzung „sieht“ er Verbrechen BEVOR sie passieren, allerdings ohne zeitliche Angaben. Das gesehen Verbrechen könnte heute, morgen oder irgendwann stattfinden. Dazu erhält Matthäus keine weiteren Angaben.

Nun ist es wieder einmal soweit. Er träumt von einem Duo, das eine nackte Leiche in der Rappenlochschlucht versenkt. Als er seinen Stammtischfreunden davon erzählt, überreden die Drei Matthäus, der Sache auf den Grund zu gehen. Blöderweise begegnen sie auf dem Weg zum vermeintlichen Tatort einer jener Traumgestalten und das Unheil nimmt seinen Lauf.

Was dann folgt, ist ein Konglomerat aus Selbstüberschätzung, Geheimdiensten (verschiedene) und skrupellosen wie kriminellen Geschäftemachern (mehrere). Mitten drinnen die vier Freunde vom Stammtisch, die - wie weiland die Musketiere - zusammenhalten: Einer für Alle, Alle für Einen.

Meine Meinung:

Christian Mähr, den ich als humorvollen Sachbuchautor kenne und schätze, hat sein gewohntes Terrain verlassen. Mit diesem Buch beschert uns der Autor einen Krimi, der fantasievoll und sarkastisch verschiedene Elemente der Spannungsliteratur vereint. Das ist vielleicht auch gleichzeitig die Schwäche des Krimis, dass er sich nicht ganz entscheiden kann, ob „Whodunit?“ oder Agentenkrimi oder doch vielleicht eine Parodie?

Der Leser lernt einige lauschige Plätze in Vorarlberg kennen (nun ja, die Rappenlochschlucht und das Gamperdonatal vielleicht nicht gerade im Winter) und darf, so quasi im Vorbeigehen, erfahren, wie eine alte, mittels Wasserrad angetriebene Brettersäge (Venetianer-Säge) funktioniert. Dass einer der Stammstischfreunde noch einen alten Lada Niva fährt, hat mein Herz einen Freudenhüpfer machen lassen. Diese vielen netten Kleinigkeiten haben mir sehr gut gefallen. Trotzdem hat mich dieser Krimi nicht wirklich überzeugt.

Fazit:

Ein ungewöhnlicher Krimi, der, obwohl er mich nicht ganz überzeugt hat, drei Sterne erhält.

Veröffentlicht am 25.07.2020

Ein toller biografischer Roman

Die Dirigentin
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Kaum jemand kennt den Namen Antonia Brico, dabei steckt eine äußerst interessante Persönlichkeit dahinter. Mit diesem biografischen Roman hat die niederländische Autorin Maria Peters einer zu ihren Lebzeiten ...

Kaum jemand kennt den Namen Antonia Brico, dabei steckt eine äußerst interessante Persönlichkeit dahinter. Mit diesem biografischen Roman hat die niederländische Autorin Maria Peters einer zu ihren Lebzeiten verkannten Frau ein großartiges Denkmal gesetzt.

Wer ist sie nun, diese Antonia Brico?

Wir begegnen der bereits erwachsenen jungen Frau, die als Willy Wolters, mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung in New York lebt, und seit ihrem 5. Lebensjahr den unbändigen Drang nach Musik verspürt. Ihr Vater, ein Müllmann hat ein ausrangiertes Klavier organisiert, dessen Lautstärke sie mit Fetzen dämpft und auf dem sie stundenlang übt. Während üblicherweise Eltern die musikalischen Begabungen ihrer Kinder fördern, verhält sich vor allem die Mutter reserviert und nicht gerade liebevoll. Um ihrer Liebe zur Musik frönen zu können, ist ihr fast jedes Mittel Recht. So nützt sie ihren Job als Platzanweiserin in Musiktheater, um den großen Dirigenten und Orchestern nahe zu sein. Sie verliert den Job, aber inzwischen hat sich der Wunsch, Dirigentin zu werden, in ihrem Kopf und Herzen manifestiert. Sie verschweigt ihrer Familie, dass sie sich auf die Zulassungsprüfung für das Konservatorium vorbereitet. Die geldgierige Mutter entdeckt ihr Geheimnis
und beim anschließenden Streit ums liebe Geld, wirft Frau Wolters Willy an den Kopf, dass sie eigentlich Antonia Brico heißt und ein Adoptivkind ist. Genaueres erfährt sie vorerst nicht. Im Zuge ihrer Recherchen entdeckt sie, dass die Wolters ihre eine Menge Lügen aufgetischt haben.

Der endgültige Bruch ist unausweichlich und zielstrebig arbeitet sie an ihrer Ausbildung als Dirigentin. Dabei hat sie mit Ablehnung, Spott, anmaßenden Bemerkungen und sexistischen Übergriffen, zu kämpfen. Ihr steiniger Weg führt sie in die Niederlande, dann nach Deutschland und schließlich wieder zurück in die USA. Doch trotz abgeschlossenen Studiums muss sie sich ihren Platz erst mühsam erarbeiten. Während sie in Europa immerhin als „Kuriosität“ ge- und behandelt wird und dirigieren darf, hat sie in den USA doppelt schwer. Dabei heißt es doch immer „Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Das gilt vermutlich nur, wenn man weiß und männlich ist.

Doch Antonia hat nicht nur Widersacher, sie hat auch Freunde und Fürsprecher, die sie unterstützen. Eine Audienz bei Amerikas First Lady, Eleanor Roosevelt, gibt Antonia Auftrieb. Mit den Worten „Machen Sie, was Ihnen Ihr Herz sagt, denn Kritik gibt es so oder so“, macht diese Antonia Mut.


Meine Meinung:

Ich bin fasziniert von diesem biografischen Roman über eine Frau, die allen Widrigkeiten zum Trotz unbeirrbar ihren Weg gegangen ist. Dafür kann ich Antonia Brico nur ehrfürchtig und voller Demut begegnen. Ich habe ja selbst einen von Männern dominierten Beruf und weiß, wie schwer es ist, sich durchzusetzen. Aber zwischen Antonia Bricos und meiner eigenen Berufsausbildung liegen rund 60 Jahre (und ein Weltkrieg), in denen sich doch einiges getan hat.

Dennoch, eine Frau am Pult (dem Dirigentenpult nämlich) gilt auch 2020 immer noch als Sensation und wird in den Medien als Ausnahmeerscheinung gehandelt. Der Beruf des Dirigenten gehört zu den letzten Männerbastionen unserer Gesellschaft. Nur sehr langsam bröckelt dieser Mythos. Inzwischen gibt es mehr als 90 Dirigentinnen im Orchesterbereich. Ich kann mich gut an die Diskussion bei den Wiener Philharmonikern in den 1990er Jahren erinnern, die keine Frauen als Musikerinnen aufnehmen wollten. Die Argumente mehr als faden- und scheinheilig: Frauen brächten Unruhe ins Orchester und störten den optischen Gesamteindruck durch individuelle Kleidung (???) als hätte man noch nie etwas von Uniformen gehört. Nun, seit 1997 ist das auch vorbei und derzeit sind rund 20 Musikerinnen in diesem wunderbaren Orchester zu hören. Frauen sind zwar immer noch unterrepräsentiert, aber gut Ding braucht eben Weile und einen langen Atem.

Meine Vision ist: Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker dirigiert von einer Frau.

Doch zurück zu diesem Buch. Maria Peters hat einen wunderbaren biografischen Roman verfasst. Aus mehreren Perspektiven wird Antonias Geschichte erzählt. Es kommen neben der Dirigentin noch ihr Freund Robin, der selbst ein streng gehütetes Geheimnis mit sich herumschleppt und Frank zu Wort. Zu Beginn wird Antonia noch als „Willy“ bezeichnet, dann später, als „Antonia“. Jede beleuchtet seinen Standpunkt, seine Sicht auf Antonia. So gelingt es, eine schöne, runde Vorstellung der Antonia Brico zu erhalten. Nicht verschwiegen werden die bigotte Einstellung der Menschen dieser Zeit. Sei es die Haltung der Klöster egal welcher Konfession oder die Einstellung Frauen im Allgemein und Antonia gegenüber im Besonderen.

Maria Peters Schreibstil ist eindringlich eingängig. Sie deutet Manches nur an, besonders, wenn die Gefahr bestünde, ins Kitschige abzugleiten. Die Charaktere sind allesamt sehr plastisch beschrieben, vor allem auch, wenn die eine oder andere Figur durch die eigene Oberflächlichkeit, ein besonders Ekel ist. Eine extrem unsympathische Figur ist die „Klimpermutter“ - Antonias Adoptivmutter - berechnend, geizig und geldgierig.

Das Buch ist in Zusammenarbeit mit Rex Brico, Antonias Cousin entstanden. Zuvor hat die Autorin einen Film über Antonia Brico gedreht. Das Bild auf dem Cover ist eine Szene daraus.

„Meine Füße spüren die Erde, die Hände den Takt, die Ohren hören die Musik, die Augen verfolgen die Noten, meine Aufmerksamkeit gilt den Musikern, meine Seele gehört dem Komponisten. Kurz vergesse ich, wem mein Herz gehört. Ich bin siebenundzwanzig. Ich stehe vor den weltberühmten Berliner Philharmonikern, und das ist meine Weltpremiere.“ (S. 240)

Sehr interessant sind auch das Nachwort und die Liste mit weiterführende Literatur.

Fazit:

Ein wunderbarer biografischer Roman und eine Hommage an eine Frau, die an sich selbst geglaubt hat. Leider ist ihr der ganz große Durchbruch und Erfolg versagt geblieben. Das Buch erhält 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.07.2020

"Bei Lotus werde ich Weltmeister oder ich bin tot"

Jochen Rindt
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Am 5. September jährt sich der tödliche Unfall des gebürtigen Mainzers und mit österreichischer Rennlizenz fahrenden Jochen Rindt zum 50. Mal. Im Alter von nur 28 Jahren verunfallt Rindt auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke ...

Am 5. September jährt sich der tödliche Unfall des gebürtigen Mainzers und mit österreichischer Rennlizenz fahrenden Jochen Rindt zum 50. Mal. Im Alter von nur 28 Jahren verunfallt Rindt auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Monza in seinem Lotus tödlich. Seinen WM-Titel gewann er am Ende der Saison dennoch, da Jochen Rindt mit ein nicht mehr einholbaren Punktevorsprung vor seinem Konkurrenten Jacky Ickx führte.

Dieses Buch ist eines von vielen, das aus diesem Anlass erscheint bzw. neu aufgelegt ist. Zahlreiche imposante Fotos von Rennstrecken aus aller Welt und einfühlsame Texte, in denen Weggefährte wie Helmut Marko, Jackie Stewart oder Niki Lauda zu Wort kommen, versuchen dem Phänomen Jochen Rindt (zumindest ein bisschen) auf den Grund zu gehen.

Ferdi Kräling nimmt uns zurück in die höchst gefährliche Zeit des Motorsports. Als die Rennfahrerfrauen eine Garnitur schwarzer Kleidung im Gepäck hatten. Man wusste vor dem Rennwochenende nie, wer es benötigen sollte. Wenn man sich die Fotos in diesem Buch ansieht, dass Strohballen nahezu die einzige Absicherung am Streckenrand darstellten, weiß man, dass die tödliche Gefahr immer und über all lauerte.

Dieses Buch soll und kann keine Biografie sein, sondern beleuchtet das kurze Leben eines Rennfahrers, der sich am Ende der Rennsaison 1970 vom aktiven Motorsport zurückziehen wollte.

Jochen Rindts salopp dahin gesagte Prophezeiung „Bei Lotus werde ich Weltmeister oder ich bin tot“ hat sich am 5. September 1970 in zweifacher Hinsicht erfüllt.