Hat mich nicht vollends überzeugt
Hochwürden stirbt grausamKatejan Lampič, seines Zeichens Pfarrer von Šmihelsa vas, einem kleinen Dorf unweit von Ljubljana (Laibach), wird ermordet aufgefunden. Doch Hochwürden ist nicht erschossen, erstochen oder auf ähnliche ...
Katejan Lampič, seines Zeichens Pfarrer von Šmihelsa vas, einem kleinen Dorf unweit von Ljubljana (Laibach), wird ermordet aufgefunden. Doch Hochwürden ist nicht erschossen, erstochen oder auf ähnliche (übliche) Art getötet worden, sondern von einer Bohrmaschine durchlöchert worden.
Hat sein Tod damit zu tun, dass das gespendete Geld für die Orgel spurlos verschwunden ist, aber der Pfarrer neben Wasserbett und opulent ausgestatteter Dusche auch gleich mehrere dicke Autos in der Garage stehen hat, während die Mehrzahl der Dorfbewohner mit Autos der Marken „Yugo“ oder „Zastava“ herumfahren? Und was hat es mit dem plötzlich verschwundenen uralten Tagebuch auf sich?
Die Ermittler müssen Steinchen für Steinchen umdrehen und sortieren, bis sie dem Geheimnis, das bis in das Jahr 1917 zurückreicht, auf die Spur kommen.
Meine Meinung:
Dieser Krimi aus Slowenien ist vermutlich für viele Leser schwer zu lesen, da Namen, Ortsbezeichnungen etc. natürlich auf slowenisch angegeben sind. Leider fehlt ein Glossar mit Lautschrift, so dass es die Leser immer wieder aus dem Lesefluss reißt.
Die Idee finde ich interessant, die Umsetzung ist nicht ganz so gelungen. Die Auflösung des Kriminalfalles zieht sich. Die Charaktere seien (lt. Klappentext) „typisch slowenisch“. Hm, grantige (=mürrische) Ermittler, wichtigtuerische Klatschbasen - die finden sich überall. Möglicherweise sind die, durch lange Jahre des Kommunismus, der katholischen Kirche entwöhnten Bewohner, ihren eigenen Aberglauben und tradierten Mythen verhaftet. Diese Facette der Charaktere ist recht gut herausgearbeitet.
Die Hinweise auf das „Wunder von Karfreit“ oder „die Schlacht von Karfreit“ je nachdem ob man dieses Gemetzel der 12.Isonzo-Schlacht Ende Oktober 1917 aus österreichischer (siegreich) oder italienischer Seite (Verlierer) sieht, regen an, sich mit den grausamen Schlachten des Ersten Weltkriegs zu beschäftigen.
Der Schreibstil wird als „schwarzhumorig, manchmal bissig und auf jeden Fall kurzweilig“ beschrieben. Die ersten beiden Eigenschaften kann ich durchaus bestätigen, aber kurzweilig ist der Krimi für mich nicht gewesen. Einige Längen haben mich doch ein wenig gestört, die dann durch eine unerwartete Wendung wieder ein wenig geglättet wurden.
Fazit:
Dieses KrimiDebüt hat mich nicht zur Gänze überzeugt, daher nur 3 Sterne.