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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2024

Ein echtes Lesevergnügen

In unserer Schule spukt's – Das Geheimnis der Villa Einsiedel
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Die Grundschule in Marode ist durch einen Tornado zerstört worden. Wo soll nun der Unterricht stattfinden? Da kommt es dem Bürgermeister doch gerade recht, dass die Erbin der Villa Einsiedel das Gebäude ...

Die Grundschule in Marode ist durch einen Tornado zerstört worden. Wo soll nun der Unterricht stattfinden? Da kommt es dem Bürgermeister doch gerade recht, dass die Erbin der Villa Einsiedel das Gebäude für den Unterricht zur Verfügung stellt.

Die Kinder sind begeistert, die Erwachsenen weniger, denn schon lange ranken sich um die Villa allerlei Spukgeschichten und der bauliche Zustand scheint auch nicht der Beste zu sein.

Johanna, Lukas, Ravi und Sylvie aus der 3b wollen den merkwürdigen Dingen, die nun passieren, unbedingt auf den Grund gehen. Natürlich gibt es für die vier Freunde eine Menge Abenteuer zu bestehen. Dabei lernen sie Otto von Einsiedel kennen, das Gespenst in der Villa herumspukt.

Meine Meinung:

Die Autorin Susan Niessen erzählt eine fesselnde und fantasievolle Geschichte über Freundschaft, Mut, Spürsinn und Entdeckergeist, alles Dinge, die die meisten Erwachsenen längst verloren haben und deshalb ein wenig überfordert wirken.

Das Buch ist ein gelungener Mix aus Spannung und witzigen Szenen, das für Leser ab ca. 8 Jahren geeignet ist. Die Schrift ist groß und gut lesbar, weshalb das Buch sich zu einem wahren Pageturner entwickelt. Auf Grund der kurzen Kapitel, der kurzen Sätze und der tollen Illustrationen von Tessa Rath kann es auch jüngeren Kindern vorgelesen werden.

Das Cover ist nicht nur farbenfroh gestaltet, sondern verleitet durch seine außergewöhnliche Haptik zum Hingreifen.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Buch, das der Auftakt einer neuen Kinderbuch zu sein scheint, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.05.2024

Ein gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
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„Windstärke Tod“ ist der erste Krimi der Reihe rund um Agatha Christensen von der WaPo Cuxhaven. Hinter dem Namen Bente Storm, verbirgt sich das Autorenduo Anja Goerz und Eric Niemann. Da ich einerseits ...

„Windstärke Tod“ ist der erste Krimi der Reihe rund um Agatha Christensen von der WaPo Cuxhaven. Hinter dem Namen Bente Storm, verbirgt sich das Autorenduo Anja Goerz und Eric Niemann. Da ich einerseits Krimis, die an der Nordsee spielen sehr gerne lese und andererseits bereits das Cuxhavener Museum „Windstärke 10“ besucht habe, konnte ich in diesem Buch nicht vorbeigehen.

Worum geht’s?

Agatha Christensen ist Polizistin bei der WaPo Cuxhaven, also der Wasserpolizei, und träumt von einer Karriere bei der Kriminalpolizei. Als sie eine männliche, nur mit einer roten Badehose bekleidete Leiche aus dem Wasser fischt, ist ihre kriminalistische Neugier geweckt und beginnt heimlich zu ermitteln, zumal ihr Vater, ein großer Fan von Agatha Christie, den Toten kannte. Niemals, so der alte Christensen, würde Gunther Fluth, der Tote, einen Fuß in ein Gewässer tauchen.

Für Kommissar Victor Carvalho ist dieser Todesfall, der sich nun als Mord herausstellt, der erste Fall, den er als Leitender Ermittler lösen soll. Während Victor und sein Team das unmittelbare Umfeld von Fluth, der als Mediator in einer heiklen Angelegenheit tätig ist, durchleuchtet, steckt auch Agatha ihre Nase in das Privatleben des Toten.

Victor nimmt Agatha und ihre Erkenntnisse nicht wirklich ernst. In Gegenteil, er reagiert unwirsch und verbittet sich jegliche Einmischung, Dabei könnte er jede Info gut brauchen, denn nun gibt es einen zweiten Toten, der ausgerechnet der Ehemann der Oberbürgermeisterin ist ...

Meine Meinung:

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist kurzweilig und die Charaktere sind sympathisch und gut beschrieben.

Gleichzeitig zeigt der Krimi, dass es in der Politik unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bringen gilt, die oftmals einen Mediator benötigen. Blöd ist nur, wenn der nicht unparteiisch ist. Weiters ist sehr gut dargestellt, dass Macht ziemlich einsam macht und die Neider nicht schlafen.

An Hand der im Anhang beigefügten Karte lässt sich das „Operationsgebiet“ des Falles gut überblicken.

Der nächste Fall „Die Tote am Kai“ klingt auf den letzten Seiten an, denn Ingmar, der mit Agatha Dienst getauscht hat, wird angeschossen.

Fazit:

Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 15.05.2024

Fesselnd bis zur letzten Seite

Das Haus der Lügen
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Dieser Krimi ist der 7. aus der Reihe rund um die Journalistin Kajsa Coren.

Kajsa, deren Privatleben sich nach ihrer schweren Krebserkrankung nun wieder in geordneten Bahnen verläuft, hat sich auf Dokumentarfilme ...

Dieser Krimi ist der 7. aus der Reihe rund um die Journalistin Kajsa Coren.

Kajsa, deren Privatleben sich nach ihrer schweren Krebserkrankung nun wieder in geordneten Bahnen verläuft, hat sich auf Dokumentarfilme verlegt.

Diesmal weckt die Vergewaltigung ihrer Freundin Anki Kajsas Interesse. Warum werden Täter zu Tätern, und Opfer zu Opfern. Doch die Recherchen verlaufen ein wenig anders als geplant, denn es gibt kaum Spuren und Ankis Verhalten erscheint eigenartig.

Als Kajsa der verstörten Anki für einige Tage Unterschlupf in ihrem Haus gewährt, benimmt sie sich weniger wie ein Gast, sondern wirkt sehr übergriffig. Sie stöbert in Kajsas Sachen und drängt sich auf unangenehme Weise auf. Das ist dann auch der Grund, warum Kajsa versucht ihren Gast wieder loszuwerden, zumal ihr Mann Karsten die Ermittlungen zu der Vergewaltigung leitet. Die gestalten sich nicht ganz einfach, denn statt Spuren des Täters, findet man etliche Medikamente in Ankis Schrank, die darauf hindeuten, dass Anki am sogenannten Münchhausen-Syndrom leiden könnte. Bei dieser Störung erzwingen die Kranken Aufmerksamkeit durch das Erfinden von Beschwerden, die bis hin zu Amputationen oder anderen unnötigen Operationen gehen.

Dann kommt es zu weiteren Sexualdelikten, die ebenfalls ohne nennenswerten Spuren erfolgen. Auch die Nachbarn geben sich bedeckt, niemand will etwas gesehen oder gehört haben, irgendwie scheinen aber alle etwas zu verbergen. Erst als die Freundin eines der ermittelnden Polizisten betroffen ist, scheint eine Lösung in Sicht.

Meine Meinung:

Trude Teige ist mit diesem Fall wieder ein beklemmender Krimi gelungen. Da ist zum einen die übergriffige Anki, die professionelle Hilfe konsequent ablehnt, dafür Kajsa manipuliert und ausnützt und zum anderen, die Unsicherheit in der die Frauen der Siedlung schweben, solange der Täter nicht gefasst ist.

Die Atmosphäre ist düster und wird durch Ankis Verhalten noch verstärkt. Trotzdem mag der Leser das Buch nicht aus der Hand legen, da es eine Sogwirkung entwickelt, der man sich nur schwer entziehen kann. Trude Teige legt gekonnt Fährten, die sich später als Sackgassen entpuppen. Trotzdem habe ich recht bald einen Verdacht gehegt, der sich letzten Endes als richtig erwiesen hat.

Die Charaktere sind ausgefeilt und der Schreibstil spannend, was aber auch der gekonnte Übersetzung geschuldet ist. Wären nur alle Bücher so gut übersetzt! So, das Lob an Gabriele Haefs und Andreas Brunstermann ist längst fällig.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem komplexen Fall, der die Abgründe mancher Menschen offenlegt, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.05.2024

Eine gelungene Fortsetzung

Grado in Angst
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Kaum bessert sich der Seelenzustand von Commissaria Maddalena Degrassi, die nach wie vor um ihrem ermordeten Verlobten Franjo trauert, als ihre Freundin Bibiana plötzlich an einem zu spät erkannten Unterleibskarzinom, ...

Kaum bessert sich der Seelenzustand von Commissaria Maddalena Degrassi, die nach wie vor um ihrem ermordeten Verlobten Franjo trauert, als ihre Freundin Bibiana plötzlich an einem zu spät erkannten Unterleibskarzinom, das bereits metastasiert hat, stirbt.

Bibiana ist allerdings nicht die erste Frau in Degrassis Umfeld, die einem Krebsleiden erlegen ist. Auch Cinzia, eine Bekannte aus dem Pilates-Kurs ist wenige Tage zuvor gestorben. Als sich herausstellt, dass die beiden bei dem charmanten, aus Mailand zugezogenen Gynäkologen Gianluca Pirandelli in Behandlung waren, beginnt Maddalena mit Ermittlungen.

Unterstützung erhält sie dabei nicht nur von Pirandellis Ehefrau, die von ihm nach Strich und Faden betrogen worden ist, und deren Familie sondern auch ihr Team setzt alles daran, dem Arzt das Handwerk zu legen.

Die Zeit läuft ihnen davon, denn es stellt sich heraus, dass der Arzt die Abstriche der Frauen nicht an das Labor weitergeleitet hat. Denn einige Bekannte aus Degrassis Umfeld konsultier(t)en diesen Arzt. Ist noch eine in Gefahr?

Meine Meinung:

Vor einigen Jahren hat es in Österreich einen solchen Fall gegeben, bei dem ein krimineller Arzt, die Abstriche seiner Patientinnen zwar der Krankenkasse und den Patientinnen verrechnet, aber nicht an das Labor weitergeleitet hat. Zahlreiche Frauen sind wegen des fehlenden Befundes an Krebs erkrankt und gestorben. Ich kann mich nicht mehr erinnern, weshalb die Machenschaften des Arztes aufgeflogen sind. Steuerprüfung?

Ich verfolge die Serie um Commissaria Degrassi seit ihrem Beginn und ich sehe kaum Abnützungserscheinungen. Einzig, der Alkoholkonsum hat mich diesmal gestört. Maddalena hat hier ihre Sorgfaltspflicht den Mitarbeitern gegenüber verletzt, wenn sie sie nach einer durchzechten Nacht, mit einem nicht unbeträchtlichen Restalkohol im Blut wieder Auto fahren und ermitteln lässt. Ich hoffe, dass reißt nicht ein, denn Schnaps ist kein Problemlöser.

Gut gefällt mir der Zusammenhalt der Truppe, auch wenn es manchmal zu kleineren Sticheleien kommt. Und warum sagt Maddalena der Rita Beltrame nicht, dass ihre Ausdünstungen für alle unangenehm sind? Als Chefin ist es leider auch ihre Aufgabe, solche Dinge zu anzusprechen.

Die Charaktere sind wieder authentisch und lebendig. Gut herausgearbeitet sind die Emotionen der betrogenen Ehefrau. Ob sie in einem neuen Band noch eine Rolle spielen wird? Immerhin ist Grado ja eine Kleinstadt, in der man einander kennt. Das ist auch ein Teil des Erfolgsrezeptes. Wenn schon Degrassi oder ein Mitarbeiter nicht jeden Gradeser kennt, spätestens „Onkel Muzzi“, der Stiefvater und Chef von Degrassi kennt den Rest der Welt.

Der Schreibstil ist gut bekannt. Da gibt es kaum Überraschungen, was aber gar nichts ausmacht. Es ist wie Heimkommen: Vertraute Figuren, bekannte Landschaft und mediterrane Kulinarik.

Der Krimi wird als „tiefenpsychologischer Kriminalroman" beworben. Dem muss ich widersprechen, denn anders als in den anderen Büchern von Andrea Nagele wie „Und nebenan der Tod“, „Du darfst nicht sterben“ oder „Kärntner Wiegenlied“ erhalten wir Leser nur wenig Einblick in die Abgründe der Seele des Dottore Pirandelli. Das ist allerdings nicht der Autorin anzulasten, sondern eher dem Marketing.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem 6. Fall für Commissaria Maddalena Degrassi wieder 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.05.2024

Beste Krimiunterhaltung

Merano fatale
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Als ein deutscher Urlaubsgast auf der Terrasse des beliebten Meraner Cafés Unterweger zusammenbricht, ist die Todesursache noch nicht klar. Obwohl es, wie Ispettore „Emmi“ Emmenegger feststellt, „schlechtere ...

Als ein deutscher Urlaubsgast auf der Terrasse des beliebten Meraner Cafés Unterweger zusammenbricht, ist die Todesursache noch nicht klar. Obwohl es, wie Ispettore „Emmi“ Emmenegger feststellt, „schlechtere Orte zu sterben gibt“, müssen Zeugen einvernommen werden und eine Obduktion angeordnet werden, bei der dann festgestellt wird, dass der Mann mit einem Herzmedikament vergiftet worden ist.

Der Tote wohnte im feudalen Schlosshotel „Principe“ was auf einen vermögenden Hintergrund hindeutet. Doch die Überraschung ist groß, als sich herausstellt, dass er ein sein heillos Konto überzogen hat, aber in seinem Hotelzimmer 50.000 Euro in bar zu finden sind. Schwarz- oder Schweigegeld?

Dieser Fund wird Emmengger noch zu schaffen machen, genauso wie das plötzliche Auftauchen von Eva Marthalers Mutter bei den Carabineri, die einen Mord gestehen will.

Die Nachforschungen zu dem Toten in Deutschland bringen weitere verblüffende Neuigkeiten ans Tageslicht und rücken neue Verdächtige ins Rampenlicht.

Mit von der Partie sind wieder Paul Tschugg, die Hündin Hilde, Emmis Freunde von der Motorrad-Gang sowie Claudio Branga, Emmis Chef, in der ungewohnten Rolle als vor die Türe gesetzter Schwiegersohn, der nun bei Emmi einen Schlafplatz sucht.

Meine Meinung:

Autorin Elisabeth Florin ist wieder ein unterhaltsamer Krimi gelungen. Sie legt zahlreiche Spuren, die sich mitunter als Sackgassen entpuppen. Das zur Zeit ein wenig derangierte Familienleben der Marthalers darf auch nicht zu kurz kommen und die Kochsession von Branga und Emmi lassen uns Leser schmunzeln. Apropos kochen: die Rezepte für die Spinatknödel und die Südtiroler Mohnkrapfen finden sich im Anhang und dürfen nachgekocht werden. Vielleicht nicht unbedingt mit dem Chef, aber vielleicht hilft es, die eine oder andere vertrackte Situation im Job zu entspannen.

Wer bislang geglaubt hat, „Isepettore“ ist Emmeneggers Vorname, der darf nun aufatmen. Sein Vorname wird gegen Ende des Krimis enthüllt.

Paul Tschugg, ein „Erbstück“ aus der früheren Krimi-Reihe rund um Commissario Pavarotti, hat eine gelungene Entwicklung vom Kleinkriminellen zum ernst zunehmenden Schauspieler durchgemacht und läuft hier zur Höchstform auf. Wie, das verrate ich nicht.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung für das Duo Emmenegger und Marthaler, die beide das Herz am rechten Fleck haben. Gerne gebe ich diesem humorvollen und gleichzeitig spannenden Krimi, der vor der malerischen Kulisse Merans spielt, 5 Sterne.