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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2018

EIne humoristische Betrachtung

Menschen, Tiere und andere Dramen
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Wissenschaftsjournalist, Autor und Biologe Peter Iwaniewicz untersucht auf humorvolle Weise die ambivalente Einstellung der Menschen zu Tieren.

Ist man ein Tierhasser, wenn man Spinnen oder stechende ...

Wissenschaftsjournalist, Autor und Biologe Peter Iwaniewicz untersucht auf humorvolle Weise die ambivalente Einstellung der Menschen zu Tieren.

Ist man ein Tierhasser, wenn man Spinnen oder stechende Insekten verabscheut und diesen mit Fliegenpracker oder Gift zu Leibe rückt? Oder ein Tierliebhaber, wenn man Flocki & Co. mit Mäntelchen bekleidet im Kinderwagen herumkutschiert? Oder, gibt es das gesunde Mittelmaß?

Wie steht es mit den Menschen, die Schnecken einerseits als Delikatesse auf dem Teller mögen, andererseits den Artgenossen im Salatbeet mit Gartenschere, Bier und/oder Schneckenkorn den Garaus machen? Ganz schön verrückt, das Verhältnis Tier/Mensch.

Als Kolumnist in der Zeitschrift „Falter“ sind dem Autor allerlei skurrile Anfragen oder Beobachtungen untergekommen.

„Wenn ich meine Nachbarn auf raffinierte Weise töten will, welches stechende Insekt wäre dafür am besten geeignet. Und wie viele Exemplare sind dafür notwendig?“

Meine Meinung:

Ich musste häufig über die humorvolle Herangehensweise an dieses Thema lachen. Einige Leserbriefe zur Kolumne finde ich witzig.

Der Schreibstil ist witzig, ironisch und nimmt menschliche wie tierische Eigenheiten aufs Korn. Was dieses Buch nicht ist: Eine wissenschaftliche Abhandlung über tierisches und menschliches Verhalten.

Ein bisschen eigenartig finde ich, dass häufig als Quelle „Wikipedia“ angegeben ist, was einem angesehenen Journalisten wenig würdig ist. Hier hätte ich schon bessere Recherche erwartet. Einige Grammatik- und Tippfehler schmälern zudem mein Lesevergnügen.

Fazit:

Eine humoristische Betrachtung des ambivalenten Verhältnisses Mensch zu Tier. 4 Sterne

Veröffentlicht am 19.11.2018

Eine gelungene Biografie

Peter Cornelius - Reif für die Insel
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Viele meiner Altersgruppe sind mit den Songs von Peter Cornelius aufgewachsen. Manche Lieder sind echte Ohrwürmer geworden wie „Du entschuldige i kenn di“, „der Kaffee ist fertig“ oder eben das Titel gebende ...

Viele meiner Altersgruppe sind mit den Songs von Peter Cornelius aufgewachsen. Manche Lieder sind echte Ohrwürmer geworden wie „Du entschuldige i kenn di“, „der Kaffee ist fertig“ oder eben das Titel gebende „Reif für die Insel“.

Diese Biografie über Peter Cornelius versucht den Menschen hinter seinen Songs zu charakterisieren. Geboren 1951 in Wien, wächst Peter bei seiner Großmutter in eher bescheidenen Verhältnissen auf. Schon bald beginnt er sich für Musik zu interessieren und erhält Unterricht im Cello-Spielen. Dieses Instrument ist nun nicht ganz das Seine und so lässt er es bald bleiben. In der Schule ist er nicht immer die große Leuchte und anschließend absolviert er eine Lehre als Bankkaufmann, allerdings nur den Eltern zuliebe, die eine gesicherte Existenz für ihren Sohn wollen.

Recht schnell hat Peter Cornelius mit seinem Stil Erfolg. Er gilt als einer der Erfinder des „Austro-Pops“. Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten, der letztlich in einer Depression und einem Burn-out mündet. Anders als viele Kollegen, zieht sich Peter Cornelius bewusst aus dem Business zurück. Dass die Pause mehrere Jahre dauern würde, hat er anfangs nicht gewusst.

Ein großes Kapitel ist seiner Liebe zu seinen Gitarren, von denen er eine Menge besitzt, gewidmet.
Gemeinsam mit seiner Frau, die ihn auch managt, hat er (s)einen Weg gefunden, im beinharten Musikgeschäft zu bestehen.

Meine Meinung:

Andy Zaharadnik ist eine sehr persönliche Biografie gelungen, die auch den Menschen Peter Cornelius zeigt, der als Querdenker häufig als „schwierig“ bezeichnet wird/wurde. Gegen den Strom schwimmen, sich nicht verbiegen lassen ist zwar anstrengend, doch der Erfolg gibt ihm Recht!
Eine Vielzahl von Bildern rundet diese Biografie ab. Die beiden letzten Kapitel sind, wie in einem Konzert, als „Zugabe“ bezeichnet – eine nette und stimmige Idee.

Fazit:

Eine gelungene Biografie, der ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung gebe.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Ein musikalischer Reiseführer nach Wien und Umgebung

111 Orte der Musik in Wien, die man erlebt haben muss
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Die Autorin entführt uns in die Welt der Musik. Dabei ist es unerheblich ob E wie ernste oder U wie Unterhaltungsmusik. Diese Unterscheidung habe ich persönlich ja nie nachvollziehen können. Denn Musik ...

Die Autorin entführt uns in die Welt der Musik. Dabei ist es unerheblich ob E wie ernste oder U wie Unterhaltungsmusik. Diese Unterscheidung habe ich persönlich ja nie nachvollziehen können. Denn Musik soll den Zuhörern vor allem Freude machen.
Wir begeben uns auf die Spuren der Giganten der Musik wie Schubert, Mozart, Strauß, Beethoven oder Haydn. Auch andere Legenden wie Falco, Fatty George oder Alban Berg begegnen uns bei diesem musikalischen Streifzug.
Die eine oder andere Kuriosität wie die Walzer spielende Toilette in der Opernpassage findet auch ihren Platz
Wir machen einen Abstecher in Opernhäuser, Musiktheater, große und kleine Musiktheater oder Jazzkeller.
Die Autorin unterhält ihre Leser mit Geschichten und G’schichtln.

Doch nicht nur in der Welthauptstadt der Musik Wien lassen sich große Meister finden, sondern auch um die Metropole herum. So machen wir Ausflüge ins Umland. Zum Bespiel nach Eisenstadt (58 km), nach Ziersdorf 62 km) oder Gars am Kamp (83 km).

Wieder ein gelungener Reiseführer aus dem Hause Emons, der interessante Reiseziele abseits des Mainstreams zeigt, diesmal aus Sicht Musikbegeisterter.

Gerne gebe ich hierfür 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Fesselnd bis zur letzten Seite

PROJEKT GALILEI
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Obwohl schon der 9. Krimi aus der Feder von Stefan Bouxsein, ist dies meiner erster dieser Reihe.

Angesiedelt in der Finanzmetropole Frankfurt am Main, entwickelt sich dieser Krimi zu einer spannenden ...

Obwohl schon der 9. Krimi aus der Feder von Stefan Bouxsein, ist dies meiner erster dieser Reihe.

Angesiedelt in der Finanzmetropole Frankfurt am Main, entwickelt sich dieser Krimi zu einer spannenden Geschichte mit internationalen Protagonisten. Dabei beginnt es relativ unspektakulär: In der Suite eines Luxushotels wird die übel zugerichtete Leiche einer Frau gefunden. Die neue Kommissarin Lena Leisig bei der Frankfurter Mordkommission sieht sich einer Mauer des Schweigens gegenüber. Unverhofft erhält sie Unterstützung von ihren Vorgängern Till Krüger und Steffen Siebels. Krüger, derzeit beim LKA überwacht die Suite und Siebels erhält von einer jordanischen Schönheit den Auftrag, den Mord an ihrer Freundin aufzuklären.
Die drei ermitteln mit unterschiedlichen Ansätzen und stolpern mehrfach über den Namen Richard Reuter. Wer ist dieser Mann wirklich, der sich als Mitarbeiter des LKAs ausgibt?

Schritt für Schritt, Puzzleteilchen für Puzzleteilchen kommen Leisig, Krüger und Siebels der Lösung des Rätsels näher. Dann überschlagen sich die Ereignisse und die drei stehen im Zentrum einer internationalen Verschwörung.

Meine Meinung:

Schon den Titel finde ich spannend. Dass der Vorname des berühmten Astronomen Galileo Galilei (1564-1641) für das europäische Satellitensystem steht, ist mir als Vermesserin hinlänglich bekannt. Der Nachname wird hier für ein kriminelles Projekt benutzt und stiftet durch die Ähnlichkeit des Namens bei vielen für Verwirrung.

Der Schreibstil ist ansprechend und fesselnd, sodass ich das Buch quasi in einer Nacht gelesen habe.

Was mich ein wenig wundert ist, dass Till Krüger immer mit dem Vornamen angesprochen wird, und Steffen Siebers immer mit dem Nachnamen. Aber, vielleicht hat das eine Vorgeschichte, die in einem der acht Vorgänger erklärt wird. Die werde ich natürlich gleich nachlesen.

Witzig finde ich das Nachwort, in dem sich Till Krüger und Steffen Siebels über einen möglichen 10. Fall unterhalten. Für weiteren Lesestoff scheint also gesorgt zu werden.

Fazit:

Ein fesselnder Krimi, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Bestens gelungene Fortsetzung

Tod eines Weinbauern
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Winter am Neusiedlersee – und Frau Oberst Dr. Luise Pimpernell muss für Ermittlungen in die Kälte hinaus. Was ist passiert? Der alte Emser, ein Eigenbrötler und Weinbauer liegt tot in seinem Weingarten. ...

Winter am Neusiedlersee – und Frau Oberst Dr. Luise Pimpernell muss für Ermittlungen in die Kälte hinaus. Was ist passiert? Der alte Emser, ein Eigenbrötler und Weinbauer liegt tot in seinem Weingarten. Erschlagen oder erfroren? Das ist die Frage, die sich nicht nur die Pimpernell sondern auch der Gerichtsmediziner stellt.

Bei den Befragungen der Angehörigen durch Luise und ihren Kollegen Roman Grümpl zeigen die Familienmitglieder wenig Trauer. Nur die Enkelkinder Melanie und Viviane, scheinen so etwas wie Bestürzung über den gewaltsamen Tod des Großvaters zu verspüren. Die anderen sind eher am verwertbaren Erbe interessiert. Auf die Weingärten schielt der aktuelle Pächter, dessen Pachtvertrag in wenigen Wochen ausläuft. Doch auch der umtriebige und stets zu Mauscheleien bereite Bürgermeister von Schilfern hat großes Interesse an dem Weinkeller und dem Streckhof des Toten. Mit dem Grundbesitz ließe sich trefflich Profit machen! Zumal Emsers Kinder wenig für den Weinbau übrighaben: der eine Sohn ist spielsüchtig und daher pleite und der andere stellt lieber Windräder in die Landschaft!
Allerdings hat die liebe Familie die Rechnung ohne den alten Griesgram gemacht. Da nutzt es nicht einmal, das handgeschriebene Testament zu verbrennen.

Meine Meinung:

Der Autorin ist mit der unkonventionellen Frau Oberst eine einprägsame Protagonistin gelungen. Nicht mehr ganz jung und ein wenig untergroß, bringt sie mit ihrer ungewöhnlichen Kleidung Farbe in das Leben. Wer trägt schon Sommer wie Winter knöchellange Röcke und Haferlschuhe? Nicht zu vergessen, die selbstgehäkelten Westen, die immer schlampig zugeknöpft sind. Besonders lachen musste ich über die „Russenmütze“ mit den Ohrenschützern. Ein weiteres besonderes Merkmal an der Pimpernell ist ihre alte, abgetragene Schultasche. Im Gegensatz dazu, ist der zarte Kollege Roman Grümpl immer wie aus dem Ei gepellt – allerdings in elegantem grau. Beide werden ob ihrer äußeren Erscheinung grob unterschätzt. Der Grümpl hat nicht nur eine dröhnende Bassstimme, sondern mehrere Pokale in asiatischem Kampfsport.

Obwohl das Dorf Schilfern fiktiv ist, kann jeder Leser die eine oder andere Marotte einer bekannten Person erkennen. Das macht den Schreibstil der Autorin recht lebendig. Es wird munter ein wenig im Dialekt gesprochen. Keine Sorge, es gibt ein Glossar. Regionale Eigenschaften bei Land und Leuten kommen auch nicht zu kurz. Im Anhang finden sich ein paar echt burgenländische Schmankerl zum Nachkochen.

Trotz aller Leichtigkeit und dem fröhlichen Erzählstil, schwingen ernste Untertöne mit. Die Nachfolge bei Weinbauern ist nicht immer gesichert. Die liebe Familie ist oft anderwertig interessiert. Nicht zu vernachlässigen sind Gier und Hoffnung auf schnelles Geld.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung von „Tod eines Surfers“ mit der schrulligen Ermittlerin Oberst Dr. Luise Pimpernell. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.