Dieser 6. Fall aus der Reihe rund um den Zürcher Kommissar Eschenbach ist für mich der erste.
Der Krimi beginnt schon recht ungewöhnlich mit einer scheinbar zusammenhanglosen Versteigerung.
Danach begeben wir uns in die „Niederungen“ der Zürcher Kriminalpolizei. Kommissar Eschenbach kehrt nach einer mehrmonatigen Auszeit in Amerika nach Zürich zurück und muss feststellen, dass einige Änderungen in der Dienststelle vorgenommen wurden. Zwar übernimmt er wieder die Leitung seiner Truppe, doch ist ihm die Yvi Köhler als seine Stellvertreterin zur Seite gestellt. Es hat den Anschein, dass die toughe Köhler ein eigenes Süppchen kochen will.
Noch an seinem ersten Arbeitstag wird Eschenbach zur Leiche eines alten Mannes gerufen. Natürlicher Tod oder hat hier wer nachgeholfen?
Als sich herausstellt, dass Eschenbachs alter Freund Ewald Lenz dringend tatverdächtig ist, weiß Eschenbach nicht, wer Freund oder Feind ist. Er sieht sich einem Lügengeflecht gegenüber, in dem eine Menge vertuscht werden soll – auf Anweisung von ganz oben.
Meine Meinung:
Ein wunderbarer Polit-Krimi, der durch außergewöhnliche Charaktere besticht. Da ist einmal Ewald Lenz, ein pensionierter Archivar mit einem IQ von über 150 und einem phänomenalen Gedächtnis, sein Studienfreund Walter Habicht, ein brillanter Wissenschaftler, der mit einer Körpergröße von 1,47 m, nicht jene Anerkennung erhält, die ihm zustünde und letztlich Isabelle, die eine ebenso geniale wie undurchschaubare Rolle in diesem Drama spielt.
Die Perspektive wechselt zwischen Eschenbach und Lenz, was eine besondere Spannung hervorruft.
Michael Theurillat verquickt in beeindruckender Weise aktuelle politische Ereignisse wie den Syrien-Konflikt und den Anteil der UNO und der USA an dieser Tragödie, in diesem Krimi. Im Anhang nennt der Autor die entsprechenden Quellen.
Der Schreibstil ist ansprechend. Deshalb wird dies nicht mein letzter Krimi von Michael Theurillat.
Fazit:
Ein intelligenter und top-aktueller Krimi, dem ich gerne 5 Sterne gebe.