Eine beeindruckende Biografie
Der Spediteur GottesDer Altabt des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz, Gregor Ulrich Henckel Donnersmarck, erzählt die Geschichte seines ungewöhnlichen und bewegten Lebens.
1943 als Spross einer alten Adelsfamilie in Breslau ...
Der Altabt des Zisterzienserstifts Heiligenkreuz, Gregor Ulrich Henckel Donnersmarck, erzählt die Geschichte seines ungewöhnlichen und bewegten Lebens.
1943 als Spross einer alten Adelsfamilie in Breslau geboren lernt er die Flucht aus Schlesien am eigenen Leib kennen. Sein Zweig, der weitverzweigten Familie war seinerzeit durch den Steinkohlebergbau und Industriebetriebe zu Wohlstand gekommen. Der Zweite Weltkrieg lässt die Familie in Kärnten stranden, wo ein anderer Zweig der Verwandten seit längerem lebt.
Launig erzählt der Autor über seine nicht allzu glorreiche Schulkarriere, die zwei Jahre länger dauerte als üblich. Er studiert in Wien auf der „Welthandel“ Wirtschaft und geht, zum leichten Missfallen der Kärntner Verwandtschaft zu einer großen Spedition nach Deutschland und später nach Barcelona statt im Familienbetrieb mitzuarbeiten. Das wird nicht der einzige Bruch mit den Konventionen bleiben.
Mit 34 tritt er, für sein Umfeld völlig überraschend in das Zisterzienserstift Heiligenkreuz ein. Mit diesem unkonventionellen Schritt eröffnen sich für Gregor Ulrich Henckel Donnersmarck ein neuer Lebensabschnitt und völlig andere Perspektiven. Mit seinen Kenntnissen von Wirtschaft führt er das Stift aus der wirtschaftlichen Krise. Unter seiner Ägide verzeichnet das Kloster einen Zuwachs an Mönchen. Das Kloster wird durch ihre Gregorianischen Choräle („Chant!) weltberühmt.
Abt Gregor Ulrich Henckel Donnersmarck ist ein Brückenbauer zwischen der Welt im Kloster und der da draußen.
Meine Meinung:
Die ungewöhnliche und unkonventionelle Biografie entstaubt das Bild des „abgehobenen“ Klosterbruders und zeigt einen Abriss der österr. Zeitgeschichte aus seiner Sicht.
Die Familie Henckel Donnersmarck ist weithin bekannt. Oskar-Gewinner Florian Henckel Donnersmarck ist der Neffe des Altabtes und hat ein einfühlsames Vorwort zu diesem Buch geschrieben.
Der Schreibstil ist lebendig, humorvoll und durchaus packend.
Fazit:
Eine gelungene Biografie, der ich gerne 5 Sterne gebe.