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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2018

Ein gelungenes Buch

Gebrauchsanweisung fürs Gärtnern
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Die passionierte Gärtnerin und Gartengestalterin Gabriella Pape hat mit diesem Buch eine herrliche Anleitung für Gärtner und jene, die es noch werden wollen, verfasst.

Sie erklärt uns mit Augenzwinkern ...

Die passionierte Gärtnerin und Gartengestalterin Gabriella Pape hat mit diesem Buch eine herrliche Anleitung für Gärtner und jene, die es noch werden wollen, verfasst.

Sie erklärt uns mit Augenzwinkern und durchaus humorvoll, welche Blüten die heimische Gartenlust treiben kann. Wer einen pflegeleichten Garten haben möchte, sollt sich vom englischen Rasentraum verabschieden. Denn, man höre und staune, ein schöner, saftig grüner Rasen macht eine Heidenarbeit.
Sie räumt auch mit einigen überlieferten Gartenweisheiten auf. Rosen und Lavendel, die immer wieder gerne nebeneinander gesetzt werden, passen eigentlich gar nicht zusammen. Wieso? Lavendel liebt trockene, magere oft steinige Erde während Rosen gerne in guter Erde gedeihen.

Zum Leidwesen der Autorin machen sich die wenigsten (Neo)Gartenbesitzer Gedanken über ihren Garten. Schön muss er sein und wenig Arbeit soll er machen. Häufig ein Widerspruch. Eein Garten muss geplant sein!
Ein besonderes Augenmerk legt die passionierte Gärtnerin auf den Vorgarten, der hierzulande ein wirklich stiefmütterliches Dasein führt. Mit einigen Tipps wird der Vorgarten zu einem ansprechenden Entrée.

Gabriella Pape bricht außerdem eine Lanze für die Stauden, die sie für eine unterschätzte Spezies hält.

Nach der Lektüre dieser Gebrauchsanweisung sehe ich auch unseren Garten ein wenig mit anderen Augen. Da ließe sich doch einiges umgestalten. Ein Projekt für den Herbst und lange Winterabende.

Fazit:

Ein gelungenes Buch für Gärtner und solche, die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Das Leben ist eine Baustelle

(G)LEICHENFEIER
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(G)Leichenfeier ist der zweite Fall für den Detektiv Marco Martin aus Wien.
Bei einer unangekündigten Überprüfung einer Baustelle durch die „Einsatzgruppe gegen Sozialbetrug“ stürzt ein illegaler Bauarbeiter ...

(G)Leichenfeier ist der zweite Fall für den Detektiv Marco Martin aus Wien.
Bei einer unangekündigten Überprüfung einer Baustelle durch die „Einsatzgruppe gegen Sozialbetrug“ stürzt ein illegaler Bauarbeiter zu Tode. Niklas Felder, Chef der Einsatzgruppe gegen Sozialbetrug wird verdächtigt, den Arbeiter gestoßen zu haben. Anja Felder bittet Marco Martin Recherchen aufzunehmen. Obwohl dieser Auftrag seiner üblichen Klientel widerspricht, beginnt der Detektiv mit seinen Nachforschungen, denn Anja ist seine Schwester, mit der er vor längerer Zeit jeglichen Kontakt abgebrochen hat.
Gleichzeitig plagen Marco Martin noch andere Sorgen: Erstens sein Gesundheitszustand. Wegen seiner Vorliebe für gutes Essen und Trinken ziemlich übergewichtig, aber dafür kurzatmig, wird er von seinem Hausarzt auf Diät und Bewegung gesetzt. Zweitens: Martin hat sein Auto an einen jungen Mann verkauft, der blöderweise mit Falschgeld und einem ungedeckten Scheck bezahlt hat.
Noch während Martin mit seinen Vorermittlungen beschäftigt ist, werden weitere Männer aus der Baubranche brutal ermordet.
Da diese aus dem ehemaligen Jugoslawien kommen, ermittelt das zuständige Polizei-Team eher lauwarm. Man hält die Todesfälle für das Ergebnis bandeninterner Machtkämpfe. Doch nicht nur unter den ehemaligen Gastarbeitern gibt es Intrigen. Auch auf der Polizeiinspektion herrscht dicke Luft zwischen Gruppeninspektor Krasberger und seinem Vorgesetzten Grasmugg.

Wird Marco Martin die Unschuld seines Schwagers beweisen können?

Meine Meinung:

Christian Klinger hat mit Marco Martin einen Ermittler geschaffen, der zwiespältige Gefühle in mir auslöst. Einerseits muss ich über seine körperlich nicht berauschende Konstitution schmunzeln, andererseits ist mir sein schnöselige Gehabe ein wenig zuwider. Wieso schnöselig? Es scheint, dass Marco Martin sich für etwas Besseres hält, sich daher lieber in feinen Zwirn (hier eher feines Leinen) hüllt und sich eher mit der leicht snobistischen High-Society aus Döbling beschäftigen möchte. Zu seinem Leidwesen ist der aktuelle Fall genau das Gegenteil: Ehemalige Gastarbeiter aus dem ehemaligen Jugoslawien, miefige und ärmliche Wohnungen, Sicherheitsschuhe und Blauzeug sowie Dreck und Unrat wohin man schaut.
Marco stolpert eher in seinen Fällen herum, als klassische Spurensuche zu betreiben. Dazu passt dann der Vorfall im Bad sehr gut, als er ein Kind vor dem Ertrinken retten will und ihm dabei ein Bein bricht.

Gut gefällt mir, dass die Wiener Schauplätze so richtig originalgetreu beschrieben sind. Seien es die Tschocherln in der Favoritner Quellenstraße oder die alten Winzerhäuser, die nach und nach der Baulobby und deren Spitzhacken zum Opfer fallen. Wobei wir wieder beim Thema wären: Das ganze Leben ist eine Baustelle.

Herrlich wieder die Dialoge im breiten Wiener Dialekt und die Schilderung der Charaktere. Besonders amüsiert habe ich mich über Dr. Lichtenfels, seines Zeichens (Winkel)Advokat, der überall dort zu finden ist, wo Beziehungen und juristische Winkelzüge gefragt sind.

„Martin wurde bewusst, dass er eben ein juristische Privatissimum erhalten hatte, und zwar in jenem Fach, das auf keiner Uni gelehrt wurde, denn die Vorlesung ‚Wie lege ich täglich die Welt aufs Kreuz?‘ hatte noch keinen Eingang in den akademischen Lehrplan gefunden.“ (S.331)

Wieder hervorragend gelungen ist das Cover. Wie schon der Vorgänger „Winzertod“ (und auch Nachfolger „Bühnentod“ und „Blutschuld) ganz in weiß gehalten, bietet es dadurch einen perfekten Wiedererkennungswert. Der typische Arbeitshandschuh lässt gleich auf einen blutigen Inhalt schließen.

Die Dissonanzen zwischen dem Arbeiterbezirk Favoriten und dem Nobel-Bezirk Döbling sind perfekt herausgearbeitet, auch wenn sich der Autor vieler Klischees bedient. Immerhin, die kommen ja nicht aus heiterem Himmel.


Fazit:

Ich habe mich wieder gut unterhalten gefühlt. Wer gerne Krimis mit buntem Lokalkolorit und Wiener Dialekt lesen möchte, ist in dieser Reihe gut aufgehoben. Gerne gebe ich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.06.2018

Unheilvolle Verbindungen zwischen dem Kongo und der Schweiz

Höllgrotten
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Mit diesem Krimi, der Auftakt zu einer neuen krimi-Reihe sein soll, spricht Monika Mansour einige aktuelle Probleme direkt an. Zum einem die Ausbeutung von Bodenschätzen in den ehemaligen Kolonien in Afrika ...

Mit diesem Krimi, der Auftakt zu einer neuen krimi-Reihe sein soll, spricht Monika Mansour einige aktuelle Probleme direkt an. Zum einem die Ausbeutung von Bodenschätzen in den ehemaligen Kolonien in Afrika und deren, oft nicht absehbare, Folgen. Zum anderen die Krankheit Epidermolysis bullosa (EB), die jene Menschen, die daran leiden zu Ausgestoßenen macht. Durch einen Gendefekt ist die Haut der Betroffenen so empfindlich wie ein Schmetterlingsflügel, daher auch der Name „Schmetterlingskind“.

Warum geht’s?

Im Lorzentobel wird die Leiche einer jungen Schwarzafrikanerin gefunden. Relativ bald ist klar, dass die Frau aus dem Kongo stammen muss, hat sie doch zwischen den Zehen einen kleinen Hinweis hinterlassen, der die Polizei zu Natalie führt. Doch das ist nicht das Einzige, was von Emeline bleiben wird. Sie hat nämlich erst kürzlich ein Kind zur Welt gebracht, das nun verschwunden ist.
Die Polizei, allen voran Sara, die Chefin der Zuger Kripo, suchen fieberhaft nach dem Baby. Natalie weiß mehr als sie zugibt, betreibt sie doch via Darknet eine Plattform, mit der sie Frauen und Männern in Not hilft.

Wird es gelingen Emelines Baby zu finden?

Meine Meinung:

Die brutale Lebensgeschichte Emelines wird durch Zwiegespräche mit ihrem noch ungeborenen Baby geschickt als Rückblende in die Handlung eingebettet.

Gut gefällt mir, dass Monika Mansour ihre Leser anregt, weitere Recherchen über das Thema EB und/oder den Kongo anzustellen. So lernt der interessierte Leser immer wieder etwas dazu.

Die Charaktere polarisieren. Besonders mit Natalie haben es weder der neue Bodygard Tom, die Ermittlerin Sara noch die Leser leicht. Sie ist auf Grund ihrer Krankheit EB einsam und wird von ihrem reichen Vater über Gebühr beschützt. Leider manipuliert sie ihre Umgebung und nutzt den Status, den ihr ihre unheilbare Krankheit verleiht, ziemlich aus. So versteigt sie sich zu vielen Alleingängen und bringt damit nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen in akute Lebensgefahr. Das macht sie mir sehr unsympathisch. Doch auch Natalies Gegenspielerin muss erst Sympathiepunkte erarbeiten, hat sie doch eine etwas ruppige Art mit ihren Mitarbeitern umzugehen.

Einzig Tom scheint empathisch zu sein, was ihn aber nicht daran hindert, hin und wieder körperliche Gewalt anzuwenden.

Wie wir es von der Autorin gewöhnt sind, ist die Spannung extrem hoch. Diesmal ist mir nur der Showdown in den Titel gebenden „Höllgrotten“ ein wenig zu viel. Natürlich kann auch die schwerkranke Natalie in dieser Extremsituation über sich hinauswachsen, doch für mein Empfinden, ist dieses Szenario ein bisschen unglaubwürdig. Aber, das ist meine persönliche Einschätzung.

Fazit:

Ein rasanter Auftakt einer neuen Krimi-Serie, der ich wegen des etwas überzeichneten Abschlusses diesmal nur 4 Sterne geben kann.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Von Strahelnsuchern und Strahlenflüchtern ..

Die geheime Kraft aus der Erde
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Dr. Hans Gasperl, seines Zeichens praktischer Arzt in Eben im Pongau (Salzburg) hat wieder ein recht interessantes Buch geschrieben.
Diesmal beschäftigt er sich mit „der geheimen Kraft aus der Erde“. ...

Dr. Hans Gasperl, seines Zeichens praktischer Arzt in Eben im Pongau (Salzburg) hat wieder ein recht interessantes Buch geschrieben.
Diesmal beschäftigt er sich mit „der geheimen Kraft aus der Erde“. Nun, so geheim ist die Radiästhesie ja nicht. Denn seit Jahrhunderten beobachten Menschen Tiere und Pflanzen. Je nach deren verhalten, teilen sich die einen in „Strahlensucher“ oder „Strahlenflüchter“. Der Lieblingsplatz der Hauskatze wird vermutlich immer eine Störzone sein und sollte von empfindlichen Menschen gemieden werden. Dort, wo sich Hunde gemütlich niederlassen, ist auch der richtige Wohlfühlplatz für den Hundebesitzer.

Einbildung? Na, dann probieren Sie es einmal aus. Auf Katers Ruhekissen lässt sich schlecht schlafen, in Hündchens Körbchen gleich viel besser.

In leicht verständlichen Sätzen erklärt Hans Gasperl was „Radiästhesie“ eigentlich ist. Dass Wasseradern und Erdstrahlen unser Leben beeinflussen und, dass wir in unserem hoch technisierten Haushalten die Nähe zur Natur ein wenig verloren haben.

Anhand von einigen Fallbeispielen wird erklärt, dass schon kleine Eingriffe, wie das Umstellen eines Bettes, große Wirkung erzielen lassen.

Ganz deutlich möchte er sich vor esoterischen Scharlatanen abgrenzen, die den Leuten durch den Verkauf von unwirksamen Mittelchen das Geld aus der Tasche ziehen. So findet sich häufig der Einschub „Wirkung und Nebenwirkung“ – da schlägt der Arzt durch!
Ein großes Anliegen ist ihm auch der Respekt vor Kraftplätzen. Unsere Vorfahren haben dieses Gespür dafür gehabt. Die meisten christlichen Kirchen sind auf heidnischen Kraftplätzen errichtet, wenn man von neuen Kirchen im dicht verbauten Gebiet absieht. Wenn man sich ehrlich eingesteht, haben alte Landkirchen oder Kapellen eine besondere Ausstrahlung. Da ist es wieder, das Wort „Strahlung“.

Ein Kapitel ist der „Gerätekunde“ und wie man „Wünschelrutengänger“ wird, gewidmet. Hans Gasperl kommt zum Schluss, dass beinahe jeder „muten“ (also Wasseradern u.ä. aufspüren) kann. Ob die Einschätzung richtig ist, braucht aber viel Übung. Anhand von Skizzen lassen sich Störzonen und Wasseradern darstellen. Wie Gitternetze umspannen sie die Erde, manchmal kreuzen sie sich.
Hans Gasperl ist das, was man als „Landarzt“ bezeichnet. Er sieht sich den Menschen und die Natur an. Für ihn ist klar, ein Leben im Einklang mit der Natur zu führen ist möglich und kann helfen, die Gesundheit zu erhalten.

Fazit:

Wie lässt schon William Shakespeare seinen Hamlet in gleichnamigen Drama sagen:
"Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio." (Hamlet, 1. Akt, 5. Szene)
Dem ist, außer 5 Sternen, wenig hinzuzufügen.

Veröffentlicht am 06.06.2018

Bastelspaß für die ganze Familie

Das große Bastelbuch für Kinder
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Die Autorin schenkt großen und kleinen Bastelfreunden ein tolles Buch mit vielen, vielen Vorschlägen und Anleitungen.

Die Anleitungen sind nach den vier Jahreszeiten gegliedert.

15 für den Frühling ...

Die Autorin schenkt großen und kleinen Bastelfreunden ein tolles Buch mit vielen, vielen Vorschlägen und Anleitungen.

Die Anleitungen sind nach den vier Jahreszeiten gegliedert.

15 für den Frühling
13 Für den Sommer
13 für den Herbst
17 für den Winter

Im vorangestellten Index finden sich die Anleitungen nach Themengruppe geordnet auch wieder.

Doch lassen sich die Badeperlen (S. 62), die für den Muttertag gedacht sind, auch herrlich als Weihnachtsgeschenk oder zum Geburtstag verschenken.

Zu jedem Vorschlag gibt es eine Stückliste und eine kleine Legende, die z.B. den Schwierigkeitsgrad angibt. Dann begleiten schöne Fotos die Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Die Autorin legt viel wert auf Naturmaterial, was in einer Großstadt vielleicht das eine oder andere Mal problematisch sein kann. Das Weidenzelt (S. 48) ist ja wunderschön, kann aber nur im (eigenen) Garten verwirklicht werden. Oder vielleicht als Gemeinschaftsprojekt in einem Kindergarten.

Auffallend ist, dass hier Bastelarbeiten angeführt sind, die gleich kleine Experimente beinhalten (Das Wasserrad, S.78). Bei einigen Arbeiten ist Hilfe eines Erwachsenen nötig. Doch welcher Eltern- oder Großelternteil nimmt nicht wieder gerne Laubsäge oder Bohrmaschine in die Hand, um kleine Werkstücke herzustellen?
Sehr nett habe ich die Ausschneidebögen für die „Ankleidepüppchen“ gefunden. Das, bekommt man schon lange nicht mehr zu sehen (zu kaufen).
Die dicken Papierseiten greifen sich angenehm an und sind auch für Kinderhände gut geeignet zum Umblättern.

Fazit:

Ein tolles Buch aus dem Servus-Verlag, das Lust macht, mit seinen Kindern individuelle Geschenke und Dekorationen zu erschaffen. Gerne gebe ich 5 Sterne